Simon Kasper - Der Mensch und seine Grammatik

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Welchen Stellenwert hat die Kenntnis einer Grammatik für das Verhältnis des Menschen zur Welt und zu sich selbst? Und wofür braucht es Grammatik überhaupt, wenn grammatische Mehrdeutigkeit ohnehin meist unbemerkt bleibt und selten ein Verständnisproblem darstellt? Auf diese Fragen gibt Simon Kasper empirisch und theoretisch fundiert eine umfassende Antwort. Anhand einer historischen Korpusstudie an Paralleltexten dokumentiert er den erfolgreichen menschlichen Umgang mit Mehrdeutigkeit und liefert in der Folge einen anthropologischen Entwurf zum Verstehen, der sowohl der leiblichen Existenz des Menschen (Embodiment) als auch der Grammatizität seiner Sprache Rechnung trägt. Dabei bezieht er nicht nur Grundannahmen der Kognitiven Linguistik und der Philosophischen Anthropologie ein, sondern führt auch quantitative (Frequenz) und qualitative (Bedeutsamkeit) Ansätze der Sprachtheorie zusammen.

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Hinweise erhält sie daraus, wie die einzelnen Ausdrücke mit ihren jeweiligen morphologischenMorphologie Formen in Äußerungen miteinander kombiniert sind und kombinierbar sind. Wenn wir in der geschriebenen Äußerung in (4), Da nahm der Jünger die Mutter Jesu zu sich … , das Substantiv Jünger durch das komparierte Adjektiv jünger ersetzen, erhalten wir eine Äußerung, die uns hinsichtlich ihrer Interpretierbarkeit verunsichert: Wenn wir davon ausgehen, dass der Schreiber die kodifizierten Regeln der Groß- und Kleinschreibung beherrscht, werden wir die Äußerung als fehlerhaft, als außerhalb dessen liegend betrachten, was in unserer Sprache möglich ist. Das verunsichert uns aber in anderer Weise als das, was in unserer Sprache möglich ist, was wir aber vielleicht dennoch nicht verstehenverstehen können: Farblose grüne Ideen schlafen wütend . Während wir auf letztere Äußerung hin zuverlässigHinweiszuverlässig sagen können, was in welcher Eventualität vorkommend vorgestellt werden soll, aber vielleicht nicht unbedingt, was wir daraufhin tun können, lässt uns die erste Äußerung mit dem Adjektiv jünger sowohl im Unklaren darüber, wasWas steht womit in welcher Beziehung? womit in welcher Beziehung stehend vorgestellt werden soll, als auch darüber, was wir daraufhin tun können. Die Äußerung instruiert im Unterschied zu der grüne Ideen-Äußerung eben nicht zuverlässig zu einer bestimmten Interpretation. Mit anderen Worten, eine Äußerung instruiert nicht einmal zuverlässig dazu, was vorgestellt werden soll, wenn die Interpretin nicht in der Lage ist, die WortartenWortart zu erkennen.

Ähnlich wie bei nahm verhält es sich bei der und die in der Äußerung in (4). Unsere Interpretin kann beispielsweise an den morphologischenMorphologie Formen der und die nicht erkennen, ob es sich dabei um Artikel oder Pronomen handelt. Auch unter Kenntnis der morphologischenMorphologie Paradigmen dieser Ausdrücke als Artikel oder Pronomen würde sie nicht dahinterkommen, da sich die Paradigmen gleichen. Ihre paradigmatischen Eigenschaften sind allerdings verschiedene. Wir können der Jünger und die Mutter Jesu durch d(ies)er beziehungsweise di(es)e ersetzen und erhalten einen Satz, der den Konventionen des neuhochdeutschen Standards entspricht: Da nahm d(ies)er di(es)e zu sich . Die Demonstrativpronomen verweisen aber, damit sich etwas unter ihnen vorgestellt werden kann, in den unmittelbaren Ko(n)text, aus dem die Gegenstände, die vorgestellt werden sollen, geholt werden müssen. (Im Falle von dies- sind es die nächsten vorangegangenen Gegenstände, die mit denselben P.N.G.-Spezifikationen ausgedrückt wurden.) Das ist anders bei bestimmten Artikeln, denen dieser Zeigecharakter in den unmittelbaren Ko(n)text fehlt.4 Ihre kohärenzstiftende Bestimmungsfunktion können die bestimmten Artikel ohne die Nennung des entsprechenden Gegenstandes nicht erfüllen. Ohne deren Nennung stünde die Interpretin wieder vor dem Problem, weder angeben zu können, was womit in welcher Beziehung steht, noch angeben zu können, welche HandlungsmöglichkeitenHandlung es ihr eröffnet.

Offensichtlich lassen sich Ausdrücke durch andere Ausdrücke an gleichen Stellen ersetzen, so wie wir Da durch Dann und nahm durch brachte ersetzen könnten. An dem Beispiel, dass der Jünger durch d(ies)er ersetzbar ist, zeigt sich aber, dass die Einheiten, die hier gegeneinander austauschbar sind, nicht unbedingt einzelne Ausdrücke, oder Wörter, sind, sondern auch Gruppen von Ausdrücken beziehungsweise Wortgruppen sein können. Da wäre beispielsweise auch austauschbar gegen Von jener Stunde an . Beide fungieren als adverbiale Bestimmungen und instruieren zur Herstellung von Kohärenz, aber nur Da kann der Wortart Adverb zugeordnet werden. Von jener Stunde an ist und enthält kein Adverb, wird aber wie eines, das heißt in der Funktion einer adverbialen Bestimmung, verwendet. Diese größeren Einheiten – ich werde sie Satzglieder nennen – könnten auch in unterschiedlicher ReihenfolgeReihenfolge geäußert werden, ohne dass sie dann zu einem anderen Vorstellungsinhalt instruieren würden, zum Beispiel Der Jünger nahm da die Mutter Jesu zu sich oder Zu sich nahm da der Jünger die Mutter Jesu oder Die Mutter Jesu nahm der Jünger da zu sich , aber wohl nicht *Der Jünger die Mutter Jesu nahm zu sich da . Die Satzglieder können unterschieden werden von den kleineren Einheiten, die die Satzglieder konstituieren, wie die , Mutter und Jesu , und auch unter diesen sind die möglichen ReihenfolgenReihenfolge geregelt, meist sogar strikter als unter den verschiedenen Satzgliedern. Der Jünger , die Mutter Jesu und zu sich gehören jeweils nur in dieser Reihenfolge zur Eigenstruktur des Deutschen, zumindest, wenn sie die gleichen Funktionen wie in der Äußerung in (4) erfüllen sollen.

Auch *das Jünger und *dem Mutter sind nicht zu erwarten. Substantive bringen im Satz spezifische P.K.N.G.-Spezifikationen mit. Bestimmte andere Ausdrücke müssen dieselben Spezifikationen auch aufweisen, wenn sie in determinierender oder attributiver Funktion mit den Substantiven zu einem Satzglied zusammengebunden werden sollen. Den Kasus haben ihnen Jünger beziehungsweise Mutter aber nur weitergereicht. In ihrem KasusKasus sind diese nämlich vom Verb abhängig. So entsprächen den Jüngern und der Mutter zwar den Anforderungen der P.K.N.G.-KongruenzKongruenz, aber mit *Da nahm den Jüngern der Mutter zu sich hätte es die Interpretin wieder nicht mit einer Instruktion zu tun, die zuverlässigHinweiszuverlässig zu einer bestimmten Interpretation anleitete. Der Gebrauch einer finiten Aktivform von nehmen ist konventionell an den Gebrauch eines Satzglieds im Nominativ – das Subjekt – und eines im Akkusativ – das direkte Objekt – gebunden und in der Interpretation löst die Wahrnehmung von nahm die ErwartungErwartung eben solcher formal spezifizierten Satzglieder aus. In Abbildung 6 schlägt sich dies darin nieder, dass nahm kraft seiner FlexionsformMorphologie bestimmende Funktion hat (b), aber dennoch ergänzungsbedürftig ist (a). Das setzt der Interpretation recht enge Grenzen. Diese formalen Anforderungen, die an den Gebrauch von Verben gebunden sind, sind ein Grund dafür, dass die Interpretin neben Jünger und Mutter nicht auch der und die als Pronomen sowie Jesu als mögliche Nehmer und Genommene für die Nehmen-Beziehung interpretieren wird, sondern der und die als Artikel statt als Demonstrativpronomen und Jesu als Attribut zu Jünger oder Mutter , da der Ausdruck im Genitiv steht und dadurch nicht die Bedingungen erfüllt, als Nehmer oder Genommenes zu fungieren.

Hinsichtlich der FormdependenzDependenz (b) kann über zu Ähnliches gesagt werden. Die Präposition ist konventionell an den Gebrauch einer Substantivgruppe im Dativ gebunden. Damit scheiden die Nichtdative der Jünger , die Mutter und Jesu als mögliche Ziele der Gerichtetheit aus. Da (‚dazu‘) und sich (‚zu sich‘) können aber ohne weitere Einschränkungen neben einem diskontinuierlichen der … Mutter (‚zu der Mutter‘) immer noch von zu bestimmt werden (b). Was seine Flexionsform betrifft, so kongruiertKongruenz das Verb mit dem im Nominativ stehenden Satzglied in Person und Numerus. In Kombination mit anderen verbbezogenen Spezifikationen wie der Diathese können die entsprechenden morphologischenMorphologie und syntaktischenReihenfolge HinweisHinweiseigenstrukturelle dazu benutzt werden, Subjekt- und Objektfunktionen und damit Nehmer und Genommenes zu unterscheiden. Die formalen Erfordernisse des Verbgebrauchs sind auch einer der Gründe, warum die Interpretin die diskontinuierlichen Elemente der und Mutter auf der einen Seite und die und Jünger auf der anderen Seite nicht jeweils als Satzglieder behandelt, also so, dass diese Artikel und diese Substantive jeweils Bestimmungen füreinander liefern. Der und Mutter und die und Jünger sind zwar in KasusKasus, Numerus und Genus kongruent, aber die Kasus sind nicht die, die zuverlässigHinweiszuverlässig zu einer korrekten Vorstellung des Nehmen-Ereignisses führen. Damit scheidet auch der … Mutter als Objekt zu zu aus.

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