Cornelia Topf
Einfach mal die Klappe halten
Warum Schweigen besser ist als Reden
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Lektorat: Susanne von Ahn, Hasloh
Umschlaggestaltung: Martin Zech, Bremen | www.martinzech.de
©2014 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2010 erschienenen Buchtitel „Einfach mal die Klappe halten” von Cornelia Topf, ©2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-113-0
ISBN epub: 978-3-86200-914-5
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Vorwort von der Plappersucht
1 Die wundersame Welt der Stille
Schweigen tut gut
Warum nur wenige diese wunderbare Welt kennen
Warum Schweigen wirkt
Eine Gesellschaft, die den Respekt verloren hat
Kurz und knapp: Schweigen wirkt
2 Der Lohn des Schweigens
Wie wir uns um den verdienten Lohn bringen
Stille Wasser gründen tief
Wissen ist der Lohn des Schweigens
Wie man jemanden auf die Palme redet
Pacing – der Weg ins Schweigen
Wer schweigt, denkt besser
Schweigen macht dich stark!
Das Recht zu schweigen
Kurz und knapp: Nutze das Schweigen!
3 Warum wir nicht die Klappe halten können
Wer redet, hat scheinbar alles unter Kontrolle
Wie aufgezogen
Die Fehlattributions-Falle
Wir reden, um nicht hören zu müssen
Egoisten pochen auf ihren Status
Ich rede, also bin ich
Auf den roten Knopf gedrückt
Gedankenlos und wortreich
Kurz und knapp: Schweigen lernen
4 Auf der Flucht vor dem inneren Schweigen
Warum wir vor etwas flüchten, das wir suchen
Wo wir suchen sollten, wenn wir uns verloren haben
Lernen, mit sich selbst zu reden
Wie wir mit uns umgehen
Mit sich selbst im Einklang
Bewegung in der Stille
Kurz und knapp: Suche die Stille und finde dich selbst!
5 Die peinliche Stille
»Reden ist Silber, Schweigen ist Gold«
Entertainer schweigen nicht
Keine Angst vor Small Talk und Vortrag!
Auf intelligente Art das Schweigen brechen
Wirklich peinlich: Feiges Schweigen
Kurz und knapp: Nie wieder peinliche Stille!
6 Hier schweigen Sie besser
Der Fettnäpfchen-Reflex
Provozieren, suggerieren, manipulieren
Was tun bei Beleidigungen?
Statt verbaler Attacken konsequent schweigen
Schweigend verhandeln
Das beste Rezept bei Reklamationen
Bedarfsklärung: Was fehlt der Welt?
Schweigen als Instrument: Coaching
Reden und Schweigen nach dem Stop-and-go-Prinzip
Kurz und knapp: Klappe zu und durch!
7 Die Kunstpause
Mach mal Pause!
Pause machen – wann?
Mimik und Gestik in der Kunstpause
Ohne Worte sprechen
Der Starke schweigt
Schweigen für Fortgeschrittene
Kurz und knapp: Denkpause geben
8 Halt endlich die Klappe!
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt
Lass dir nicht die Ruhe rauben!
Dem Affen Zucker geben
Metakommunikation: Die Rederei zum Thema machen
Brachial werden
Den Moderator spielen
Kurz und knapp: Andere zum Schweigen bringen
9 In der Stille liegt die Kraft
Gestresst und erschöpft
Das Kraftwerk Stille
Stille löst Probleme
Schweigen hilft zu Abstand und Intuition
Den Sinn des Lebens findest du nur in der Stille
Kurz und knapp: Kraft und Sinn tanken
Nachwort von der heilenden Kraft der Stille
Über die Autorin
Vorwort von der Plappersucht
»Man redet häufig nur, weil man nicht zu schweigen vermag.« AMBROSIUS VON MAILAND
Ich bitte Sie: Halten Sie doch mal die Klappe!
Viel reden, wenig sagen: die Volksseuche
Sie fühlen sich nicht angesprochen? Sie meinen, dass ich meinen Appell besser an unsere Politiker, Manager, Journalisten und Moderatoren, Ihren Chef, einige Kollegen, miefige Kunden, lärmende Kinder, nörgelige Verwandte und Nachbars Hund richten sollte? Dann sind wohl auch Sie der Meinung, dass um uns herum entschieden zu viel unnützes Zeug geplappert wird. Jede Stunde labern uns die Nachrichten voll, dauernd klingeln Telefon oder Handy, irgendwo läuft immer ein Radio, die lieben Kollegen, Mitarbeiter, Kunden, Kinder und Vorgesetzten texten uns pausenlos zu, Politiker, Manager und Journalisten produzieren eine Sprachlawine, unter der jeder vernünftige Gedanke längst verschütt gegangen ist. Wir leben in einer Sprechblasenzeit. Einer Zeit, in der pausenlos geredet und kaum etwas gesagt wird. Das nervt, das stresst, das zehrt an der Kraft. Was nicht einmal so schlimm wäre …
Viel schlimmer ist, dass die meisten von uns sich von der inhaltsfreien Plappersucht haben anstecken lassen und gleichzeitig nicht bemerken, was sie sich und ihrer Umwelt damit antun. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich im Coaching oder im Seminar nicht einen Manager treffe, der sich beschwert: »Ich kann meinen Mitarbeitern sagen, was ich will – die spuren einfach nicht!« Mütter und Väter drücken es in ihrer Kommunikation mit dem Nachwuchs prägnanter aus: »Muss ich denn immer alles erst hundert Mal sagen?« Sie glauben, dass der Sohn faul vor dem Fernseher sitzt, obwohl sie ihn schon dutzendfach ermahnt haben, sein Zimmer aufzuräumen. Dabei ist es gerade umgekehrt: Er sitzt noch dort, weil sie ihn schon dutzendfach ermahnt haben. Der Knirps nimmt seine Erziehungsberechtigten nicht mehr ernst, weil er aus Erfahrung weiß, dass sie ohnehin alles erst hundertmal sagen werden, bevor er tätig werden muss. Er hat gelernt, dass seine Eltern wirkungslos kommunizieren. Sie plappern halt gerne. Der Filius ist ein schlaues Bürschchen. Viel schlauer als seine wortreichen Eltern, die ihren Erziehungsauftrag seltsamerweise mit Geschwätzigkeit verwechseln. Ihr Wort gilt nichts mehr. Nicht einmal bei einem Achtjährigen. Weil sie zu viele Worte produzieren. Weil sie nicht mehr schweigen können.
Je mehr einer redet, desto weniger wirkt er. Quasselstrippen nimmt keiner ernst.
Warum nicht? Weil es jedem Zuhörer einer Plaudertasche sehr schnell peinlich klar wird, dass derjenige, der plappert, keine Ahnung von dem hat, was er verzapft. Je mehr einer redet, desto weniger scheint er sich in dem, wovon er redet, auszukennen. Oder um ein Diktum von Hans Carossa, dem deutschen Schriftsteller, abzuwandeln: »Wer etwas von der Sache versteht, sagt es in drei Sätzen. Wer keine Ahnung hat, braucht dreißig.« Nach diesem Maßstab gemessen scheinen unsere Politiker, Vorgesetzten, Vorstände, Moderatoren, Eltern, Lehrer, Ausbilder und Verwandten mehrheitlich über erschreckend wenig Fachkompetenz zu verfügen. Was Ihnen eigentlich egal sein könnte. Die Frage ist: Warum wollen Sie es ihnen gleichtun? Warum sollte sich ein Mensch selbst zur verbalen Wirkungslosigkeit verdammen wollen? Masochismus? Ignoranz?
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