Asja Bakić - Mars

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Mars: краткое содержание, описание и аннотация

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Aus dem Kroatischen von Alida Bremer
In «Mars» zeigt Asja Bakić eine Reihe einzigartiger Universen, in deren Mittelpunkt Frauen stehen, die vor die Aufgabe gestellt sind, der seltsamen Realität, die sie erleben, einen Sinn zu geben. Eine Frau wird von Tristessa und Zubrovka aus einer Art Vorhölle befreit, sobald sie eine Aufgabe erfüllt. Eine Meisterin der Täuschung wird mit jemandem konfrontiert, der ihr Geheimnis kennt. Eine Schriftstellerin soll einen Bestseller unter Pseudonym geschrieben haben, woran sie sich jedoch nicht erinnern kann. Abby scheint ihr Gedächtnis verloren zu haben, und doch weiß sie, dass mit ihrem misstrauischen Ehemann etwas nicht stimmt. Eine weitere muss auf dem Mars über ihr Verbrechen reflektieren, Autorin zu sein.
Nicht nur das inhaltliche Konzept der Erzählungen ist beeindruckend, sondern auch die Methode: Gekonnt verwebt sie in das klassische Erzählmuster Elemente aus der Genre-Literatur – Horror, Science-Fiction und Fantasy. Entstanden sind so spannende, oft humorvolle Geschichten, die emanzipierend sind, ohne in politische Agitation zu verfallen. Publishers Weekly kürte die amerikanische Ausgabe von «Mars» 2019 zu einem der 25 besten Büchern des Jahres in den USA der Kategorie Belletristik.
Die Herausgabe dieses Werks wurde durch das Literaturnetzwerk TRADUKI gefördert.

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»Hallo«, sagte der Onkel.

»Hey«, antwortete Zoran, »was führt dich zu mir?«

»Unser Brunnen ist ausgetrocknet.«

»Das wundert mich nicht, wir haben eine große Dürre.«

»Wir sollten einen neuen graben. An einer Stelle, die keine Schwierigkeiten mit dem Wasser haben wird. Aber mir ist es eigentlich egal. Mit Wasser oder ohne, ich bin sowieso mit meiner herummeckernden Mutter geschlagen.«

»Du darfst nicht so über deine Mutter sprechen«, sagte Zoran.

Es klang wenig überzeugend.

»Das alte Weib geht uns allen auf die Nerven. Sie macht mich und meine Schwester verrückt, sie schimpft nur rum, schluckt Tabletten und hortet Müll. Seitdem Vater gestorben ist, ist sie unerträglich.«

Zoran fixierte den Onkel. Er betrachtete ihn aufmerksam.

»Manchmal ist es ein Segen, ein Elternteil zu verlieren«, sagte er. Es sah so aus, als hätte der Onkel ihn nicht gehört. Er starrte die Bierflasche an.

»Willst du ein Bier?«, fragte der Brunnenbauer.

»Gerne!«

Zoran drehte sich um, der Kühlschrank stand direkt hinter ihm.

»Hast du viel zu tun?«, fragte der Onkel.

»Ja, aber ich kann trotzdem morgen kommen und nachschauen, wo das Problem liegt.«

»Ausgezeichnet!«, sagte der Onkel und trank seinen hundertsten Schluck Bier.

Die Kinder hatten natürlich nicht auf den Onkel gehört und waren sofort aus dem Auto gestiegen. Die Gänse waren sauer, und eine begann, sie über den Hof zu verfolgen. Ganz außer Puste stürmten die Mädchen in Zorans Haus. Die Katzen flitzten in ihr Versteck. Der Hund hörte nicht auf zu bellen.

»Sind das deine wunderbaren Nichten?«, fragte Zoran den Onkel.

»Ja, das sind unsere drei Schätze!«, antwortete der Onkel. »Meine älteste Schwester hat noch zwei Söhne und ein Töchterchen. Die sind auch wunderbar«, fügte er hinzu.

Die Mädchen blickten Zoran an. Es kam ihnen so vor, als hätten sie ihn schon irgendwo gesehen. Es gefiel ihnen nicht, wie Zoran lachte. Er erinnerte sie – so meinte später eines der Mädchen – an das Waldmonster, das sie einmal in einem der Arke-Hefte gesehen hatten. Es war ein Monster, das jeden, der sich an der Oberfläche eines kühlen Waldsees zu spiegeln versuchte, in die Tiefe zog. Vorher hatten sie nicht gewusst, wie dieses Monster heißt, aber als sie den Brunnenbauer sahen, war ihnen alles klar. Das Monster hieß Zoran, und es war aus dem Wald herausgekommen. Es brauchte den See nicht mehr.

4.

»Mindestens achthundert Mark?«, fragte die Großmutter, als sie zurückkamen.

»Das hat Zoran gesagt«, antwortete der Onkel. »Er hat gesagt, dass es sich nicht lohne, weniger als acht Meter in die Tiefe zu gehen. Und da viele Brunnen ausgetrocknet sind, wird man vermutlich noch tiefer graben müssen.«

»Ich finde es seltsam, dass er so viel Arbeit hat und so schlecht lebt. Wofür verwendet er das viele Geld?«

Der Onkel sagte nichts. Er wischte sich mit der Hand über die Stirn, er war ganz nass geschwitzt. Die Kinder gingen zum Haus ihrer Tante und setzten sich auf die Treppe. Sie warteten auf ihre Cousins und ihre Cousine und darauf, dass ihre Tante Kuchen mitbringen würde. Die Großmutter musste auf ihren Zuckerspiegel achten und deshalb buk sie zum großen Bedauern ihrer Enkelinnen keine Kuchen und Torten mehr. Die Mädchen warfen Steinchen auf die staubige Straße.

»Was meint ihr, was für einen Schatz hat der Onkel wohl?«, fragte eine der Schwestern.

»Einen großen Schatz!«, antwortete die jüngste Schwester.

Mit ihren Armen beschrieb sie die genaue Größe.

»Von hier bis zum Mond!«, fügte sie hinzu.

»Da ist bestimmt viel Gold«, stellte die älteste Schwester fest und verfiel wieder in ihre Träumerei.

Die Mädchen wollten gerade aufstehen und den Feldweg entlanglaufen, als die Verwandten eintrafen. Mittags wurde reichlich gegessen. Die Erwachsenen unterhielten sich über die Dürre und den neuen Brunnen. Die Großmutter und die Tante vereinbarten am Ende, nur einen Brunnen bohren zu lassen und sich die Kosten zu teilen.

»Ich hoffe nur«, sagte die Oma, »dass Zoran Wasser findet. Manchmal kommt es mir so vor, als sei diese ganze Gegend ausgetrocknet. Als wäre das Wasser anderswohin geflüchtet.«

»Es ist sicher irgendwohin geflüchtet, wo bessere Menschen leben«, sagte der Onkel und blickte in den Himmel.

Zoran kam am nächsten Tag, um zu schauen, was es mit dem Wasser auf sich hatte. Er hatte zwei Lötdrähte in der Hand, die an einem Ende nach unten gebogen waren. Er nahm die Drähte an diesen improvisierten Griffen in beide Hände und begann, um den alten Brunnen der Großmutter zu laufen. Die Drähte reagierten schwach: Sie wichen nicht auseinander. Die Wasserader musste sich an einem anderen Ort befinden.

Zoran lief herum und suchte nach Wasser. Die Kinder sahen ihm zu. Sie waren sich einig, dass sie ihn merkwürdig fanden und nicht mochten. Er wirkte auf sie unehrlich und abweisend. Schließlich wollten sie ihm nicht mehr zusehen und gingen in den Schuppen, setzten sich auf einige Holzscheite und unterhielten sich darüber, wie man ein Monster erkennt und entlarvt.

»Vielleicht verändert sich sein Gesicht, wenn wir ihm diese Drähte wegnehmen«, sagte einer der Jungen.

»Ich glaube, die haben nichts damit zu tun«, sagte eine seiner Cousinen. »Gestern hatte er sie nicht und trotzdem sah er genauso aus wie heute.«

Während die Kinder im Schuppen beratschlagten, begleiteten die Erwachsenen mit besorgten Blicken den Brunnenbauer.

»Hier! Hier werden wir bohren«, sagte Zoran nach einer Weile.

Alle atmeten auf, nur die Kinder sahen sich gegenseitig besorgt an.

»Was, wenn er anstelle von Wasser das Gold findet?«, fragten sie sich.

5.

Zoran sagte, dass er die alten Brunnen zuschütten würde, nachdem der neue gebohrt worden sei. Die Kinder wollten sich nicht mit Bohren beschäftigen, obwohl sie darin lustige sexuelle Konnotationen erkannten. Sie wussten, dass der Brunnenbauer einen speziellen Lastwagen mit einem Bohrer besaß und dass er Beton rühren und eine Wasserpumpe einbauen würde. Von all dem hatten ihnen die Erwachsenen erzählt.

Während er die Bohrung vorbereitete, unterhielt sich Zoran mit den Erwachsenen über Politik (die neunziger Jahre hatten gerade begonnen). Über die Inflation (der Dinar war nie schwächer gewesen). Aber vor allem über das Verschwinden einiger alter Frauen aus dem Nachbardorf.

»Keine von ihnen litt an Demenz«, sagte die Großmutter besorgt. »Es ist schon komisch, dass Frauen einfach so verschwinden.«

»Sie lebten allein«, sagte der Onkel. »Ihre Kinder haben sich nicht um sie gekümmert, vielleicht sind sie ins Ausland gebracht worden.«

»Oder ins Altersheim«, fügte die Tante hinzu.

»Das ist merkwürdig«, sagte Zoran, »manchmal habe ich Angst, da ich auch allein lebe.«

»Du bist jung, dich rührt niemand an«, beteuerte die Großmutter.

Die Tante lachte.

»Vielleicht haben sie das Wasser mitgenommen«, sagte sie.

»Alles ist möglich«, sagte der Onkel. Doch er irrte sich. Einige Dinge waren keinesfalls möglich. Zum Beispiel war es unmöglich, dass Zoran plötzlich den Kindern sympathisch wurde. Die Kinder beobachteten ihn aufmerksam aus großer Entfernung.

»Wir sollten ihm auflauern«, schlug die älteste Enkelin vor.

Die anderen Kinder waren damit nicht einverstanden.

»Er lebt zu weit weg, es ist besser, wenn wir ins Feld gehen und später Maiskolben braten.«

Am Abend versammelten sich die Kinder um das Feuer und lachten und spielten. Sie hörten auf, über Zoran nachzudenken, sie beobachteten nicht mehr, was er tat.

In der Nacht schleppte Zoran zwei Riesensäcke über ihren Hof. Zement? Bauschutt? Niemand konnte ihn sehen, alle schliefen. Die Kinder lagen aufgereiht wie ordentlich sortierte Zeitschriften – von der ersten bis zur letzten Nummer. Der Onkel war im Sessel eingeschlafen. Die Oma lag in ihrem Bett. Auch das benachbarte Ferienhaus lag im Dunkeln. Man konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Es gab keine Hunde, die wegen Zoran hätten anschlagen können. Niemand hatte einen Hund, da hier niemand mehr wohnte. Wer hätte den Hund füttern sollen? Die Kinder hätten schon gewollt, aber Kinder wollen allerlei.

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