Safira runzelte die Stirn. „So ein gemeiner Kerl! Und warum glaubst du, dass die wertvollen Seekarten deines Vaters noch hier in dieser Villa sind? Hartog könnte sie doch längst wieder verkauft haben.“
Boynen schüttelte den Kopf. „Nein, das ist ziemlich unwahrscheinlich. Ich weiß, dass Jonte Hartog völlig vernarrt in alte Karten ist und sie deshalb selbst behalten möchte. Außerdem lassen sich diese Karten nicht so einfach weiterverkaufen. Denn auf jeder einzelnen stehen die Initialen meines Vaters, weil er sie damals selber gezeichnet hat. Hartog weiß das.“
„Dann wollen wir heute also einen Dieb berauben?“
„Nein, ich beraube niemanden“, protestierte Boynen. „Ich hole mir nur das zurück, was mir gehört.“
„Und warum habt ihr mich mitgenommen?“, wollte Safira wissen.
„Du kannst mir dabei helfen, unbemerkt in die Villa zu gelangen.“
„Wie?“
„Indem du aufs Dach hinaufkletterst und dort oben ein Seil anbringst. Mithilfe dieses Seils komme ich dann ebenfalls aufs Dach und kann durch ein Dachfenster ins Haus einsteigen.“
„Und wenn wir erwischt werden?“
„Dann steckt man uns ins Gefängnis!“
„Das kann ja heiter werden“, stöhnte Safira.
„Ja, aber es wird mal langsam Zeit, dass man diesem Gauner eine Lektion erteilt. Und außer uns wird das niemandem sonst gelingen“, ermutigte sie Seebär.
Ein paar Minuten später kletterte Safira über den Zaun der Villa und versteckte sich hinter einem Strauch. Eine kühle Brise wehte vom Meer her und ließ sie frösteln. Ihr Herz klopfte vor Aufregung. Hoffentlich wurde sie nicht entdeckt!
Vorsichtig blickte sie nach allen Seiten, um herauszufinden, ob jemand sie beobachtete. Aber es rührte sich nichts – nur eine Eule schrie und verbreitete eine unheimliche Stimmung.
Safira durchquerte den Garten und hatte Sekunden später die Hauswand erreicht. Die Fassade roch modrig und alt.
Rasch schlich sie zum nächsten Fenster und spähte hinein. Drinnen war es dunkel. Nur in einem Nachbarraum brannte Licht.
Safira holte tief Luft. Dann streckte sie sich und kletterte, leicht wie eine Katze, auf einen Absatz oberhalb des Fensters. Von dort aus schaute sie auf ihr nächstes Ziel – einen Balkon direkt über ihr. Sie wusste, dass sie ihn nur mit einem gewagten Sprung erreichen konnte.
Wieder atmete sie tief durch, bevor sie zum Sprung ansetzte.
Doch da hörte sie plötzlich ein lautes Geräusch. Das Fenster unter ihr wurde aufgerissen und eine tiefe Männerstimme rief laut: „Also, jetzt schlägt’s aber dreizehn! Was machst du denn da?“
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