Thomas Thiemeyer - Nebra

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Rund um den Brocken im Harz bereiten sich Hotels und Gemeinden auf den Touristenrummel zu Walpurgis vor. Auch die Archäologin Hannah Peters ist dorthin unterwegs; im Auftrag des Landesmuseums soll sie die geheimnisumwitterte Himmelsscheibe von Nebra erforschen, einen sensationellen bronzezeitlichen Fund aus der Gegend.
Was sie nicht wissen kann: Die Scheibe ist das Objekt der Begierde eines dunklen Kultes, der in den Höhlen des Harzgebirges seit langem darauf lauert, einen alles vernichtenden Ritus zu zelebrieren. Unmerklich wird Hannah in die Machenschaften des Kultes hineingezogen – und schon bald kündigen seltsame Himmelserscheinungen eine Walpurgisnacht an, die nie wieder enden wird …

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Die Seherin wiederholte den Vorgang mit einem anderen Pulver. Diesmal leuchtete die Flamme in einem kränklichen Gelb, ehe sie in ein Grün umschlug. Der Gestank war atemberaubend. Der Mann konnte nur mit Mühe einen Hustenanfall unterdrücken. Tränen schossen ihm in die Augen. Ein stechender Schmerz breitete sich in seiner Lunge aus. Eine riesige Hand schien seinen Brustkorb zusammenzuquetschen. Für einen Moment lang glaubte er, er müsse ersticken – was, wenn man es genau betrachtete, auch beabsichtigt war. Dieser Teil der Anrufung war der schwerste. Er wurde der schwarze Tod genannt, ein Ausdruck, der eigentlich alles sagte. Es ging darum, zu sterben, wenn auch nur im Geiste. Ein Vorgang, der es dem Sterbenden ermöglichte, mit der Unterwelt in Kontakt zu treten. Keuchend und nach Luft ringend saß er da, hoffend, flehend, dass der Augenblick bald vorübergehen möge. Der Seherin schien es nicht besserzugehen. Tränen strömten aus ihren Augen, verwischten die Farbe auf ihrem Gesicht und ließen sie in Schlieren über ihre Wangen rinnen. Sie griff sich an den Hals, während sie nach Atem rang. Ihre Haut glänzte fiebrig im Schein des Feuers. Mit übermenschlicher Anstrengung und scheinbar unter großen Schmerzen ergriff sie eine weitere Schale und schleuderte ihren Inhalt in die Glut. Dabei stieß sie einen Schrei aus, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Es gab eine Explosion aus roter Helligkeit, dann wurde es dunkel. Sämtliche Lichter bis auf die glühende Holzkohle verloschen.

Der Mann richtete sich auf. Der Schmerz war verschwunden, so als habe es ihn nie gegeben. Was blieb, war ein Zustand innerer Kälte. Oder war es um ihn herum tatsächlich kälter geworden? Sein Atem ging stoßweise. Vor dem schwachen Widerschein der Holzkohle bemerkte er, dass sich kleine Wolken vor seinem Mund bildeten. Er stutzte. Dann war der Temperatursturz also keine Einbildung? Ratsuchend blickte er zu der Seherin. Sie schien die Veränderung ebenfalls bemerkt zu haben. Im Schein der Kohlen glühte ihr Gesicht vor Erregung.

In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames. Ein tiefes Grollen erklang. Der Boden unter ihren Füßen begann sich zu bewegen. Staub rieselte von der Decke, ließ sich als feiner Schleier auf Haut und Haaren nieder. Dem Staub folgten kleine Steine, die sich aus der Höhlendecke lösten und auf sie herabfielen. Schützend hielt der Schamane sich die Hände über den Kopf. Das Grollen schwoll an zu einem Donnern. Es klang, als ob sich tief unter ihren Füßen irgendwo eine Pforte geöffnet hätte. Irgendetwas schien sich Eintritt in die Welt der Lebenden verschaffen zu wollen.

Hin- und hergerissen zwischen einem Gefühl unbändiger Freude und einem alles verzehrenden Grauen, blickte er sich um. Die Schalen und Krüge in ihren Vertiefungen klirrten, manche von ihnen fielen heraus und zerbrachen beim Aufschlagen in unzählige Scherben. Geweihe lösten sich von den Wänden und stürzten herab, wobei sie einige der wertvollen Knochenskulpturen mit sich rissen. Eine Wolke aus Staub und Dreck raubte ihm die Sicht.

Es dauerte einige Augenblicke, dann war der Spuk vorbei. Die Staubschleier sanken zu Boden, die Erde beruhigte sich. Selbst die Temperatur kletterte wieder auf ein erträgliches Maß.

Stille breitete sich aus.

Der Mann und die Frau sahen sich an und nickten einvernehmlich. Es war gelungen. Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren hatten sie eine Antwort erhalten.

»Ein Zeichen«, murmelte die Seherin. »Genau wie es in den alten Schriften steht. Er hat uns geantwortet.«

»Was hat er gesagt?«

»Jemand wird kommen. Jemand, der uns das letzte Siegel bringen wird.« Sie schloss die Augen, drückte ihre Fingerspitzen an die Schläfen und sagte: »Eine Frau. Sie wird uns das letzte Siegel überreichen.«

Der Schamane spürte eine neue Kraft in sich. Eine Kraft, an die er schon fast nicht mehr geglaubt hatte. »Er hat geantwortet«, wiederholte er. »Die Runen haben nicht gelogen. Es ist alles wahr. Nicht mehr lange, dann erscheint sein Zeichen über dem Berg.«

Er stand auf und reichte der Seherin seine Hand.

»Komm«, sagte er, immer noch ganz überwältigt von dem unerhofften Erfolg. »Wir müssen die Frau willkommen heißen. Uns bleiben nur noch vierzehn Monde, um das Ritual vorzubereiten. Es wird Zeit.«

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6

Montag, 21. April

Deutschland präsentierte sich an diesem Morgen von seiner hässlichsten Seite. Strömender Regen, mürrische Gesichter und eisige Temperaturen empfingen Hannah, kaum dass sie den Bahnhof von Halle verlassen hatte und auf die gegenüberliegende Straßenseite geeilt war. Ihr kleiner, hoffnungslos mit Büchern und Arbeitsunterlagen überfrachteter Polo, den sie vor einer Woche dort abgestellt hatte, war, verglichen mit der Stimmung, die draußen herrschte, geradezu ein Hort des Friedens und der Behaglichkeit. Sie konnte es kaum erwarten, einzusteigen und endlich die Tür hinter sich zu schließen. Endlich war sie in ihrer eigenen kleinen Oase des Wohlbefindens, während der Regen auf die Scheiben klatschte. Sie lehnte sich nach rechts und öffnete das Handschuhfach. Eine Flut von Parkscheinen, Stiften und Taschentüchern kam ihr entgegen. Nach einer Weile fand sie, wonach sie gesucht hatte: ein angebrochenes Päckchen mit Schokoriegeln. Sie nahm sie heraus, schloss das Handschuhfach und riss die Verpackung auf. Der erste Bissen schmeckte wunderbar. Mit geschlossenen Augen wartete sie eine Weile, bis die Schokolade ihre Wirkung zu entfalten begann. Lautstarkes Gezanke weckte sie aus ihrem Tagtraum. Vor ihr stritten sich zwei Autofahrer um einen Parkplatz. Hannah startete den Motor, schaltete den Scheibenwischer an und fuhr los.

Die Büros des Landesmuseums für Vorgeschichte lagen im Innenstadtbereich, etwa zwei Kilometer vom eigentlichen Hauptgebäude entfernt. Gemessen an Afrika oder den USA, waren die Entfernungen hier in Deutschland geradezu lachhaft. Alles wirkte so klein, so gedrängt, fast wie in einem Land, das von lauter Wichteln bevölkert wurde. Hannah hatte einige Zeit gebraucht, um sich an die Enge zu gewöhnen. Immer wieder gab es Momente, in denen sie von der Endlosigkeit der afrikanischen Wüste träumte, von den Felsen, den Oasen und der Weite des Himmels.

Sie schaltete den Blinker ein und bog in Richtung Marktplatz ab. Ihr war klar, dass John sich nicht abhalten lassen würde, weiter um sie zu kämpfen. Er war einer der stursten Menschen, denen sie je begegnet war. Er würde auch diesmal keine Ruhe geben. Das spürte sie, als sie ins Parkhaus fuhr und ihren Wagen in einer der für Mitarbeiter reservierten Haltebuchten abstellte. Sie spürte es, als sie, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppen in den ersten Stock hinaufstürmte und die Tür mittels Magnetkarte öffnete, und sie spürte es immer noch, als sie in ihrem Büro ankam, ihre Unterlagen auf den Tisch fallen ließ und den Computer hochfuhr. Tatsächlich: Kaum hatte sie ihre E-Mails geöffnet und einen ersten Wust an Spam-Mails gelöscht, entdeckte sie seine Nachricht.

»Hallo, Hannah,

hoffentlich bist du wohlbehalten zu Hause angekommen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mich gefreut hat, dich endlich einmal wiederzusehen, und ich möchte mich noch mal herzlich für deinen Besuch bedanken. Fast kam es mir vor, als hätten wir tatsächlich für einen Augenblick die Zeit zurückgedreht – als wäre zwischen uns alles wieder wie früher …«

Sie schüttelte den Kopf und überflog den Rest des Textes, der mehr oder weniger in demselben Stil geschrieben war. Sie war geradezu erleichtert, als er am Ende der Mail doch noch auf die Himmelsscheibe zu sprechen kam.

»Ich habe noch eine Weile über das scheinbar zufällige Sternenmuster nachgedacht und bin auf eine Idee gekommen«, schrieb er. »Bitte schick mir doch eine hochauflösende Bilddatei von der Scheibe, damit ich meine Theorie überprüfen kann.

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