Julian Wessendorf - Euroskeptizismus auf dem Vormarsch

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Der europäische Integrationsprozess war von Beginn an stets auch von Krisen und Kritik begleitet. Die krisenhaften Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart – Eurokrise, Migrationskrise, Brexit – haben zu einer Politisierung der Europadebatte geführt und gesellschaftliche Strömungen verstärkt, die dem Integrationsprojekt mit Skepsis oder Ablehnung begegnen.
Julian Wessendorf befasst sich in seiner Studie, die in der politikwissenschaftlichen Euroskeptizismus- und Rechtspopulismusforschung verankert ist, mit der Programmatik und dem Agieren der politischen Rechten im Europäischen Parlament. Seine vergleichende Analyse der maßgeblichen rechtsgerichteten Parteien aus fünf europäischen Ländern bietet differenzierte Einblicke in deren europapolitische Vorstellungen und in die Bedingungen und Grenzen ihres Zusammenwirkens auf europäischer Ebene.

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Auch sind die Handlungsbahnen des Euroskeptizismus bisher noch nicht eindeutig zu bestimmen. Es wird zwar viel zu euroskeptischen Parteipositionen und deren VertreterInnen geforscht, wenn man dies aber auf die öffentliche Meinung anwenden will, ist unklar, wie sich der Euroskeptizismus entwickelt hat. Demnach stellt sich die Frage, ob der Euroskeptizismus die Quelle oder das Ergebnis bestimmter Einstellungen ist. Dies zeigt auch die bereits erwähnte Studie von Vasilopoulou (2018). Zusätzlich zum Fokus der Euroskeptizismusforschung untersuchte sie, ob der Euroskeptizismus vorwiegend als ein selbständiges Phänomen („independent variable“) oder als von anderen Entwicklungen abhängig verstanden wird („dependent variable“):

meistzitiert Veröffentlichungen 2014
Verständnis Abhängige Variable 17 17
Unabhängige Variable 8 7
Beides 3 0
Sonstiges 0 2

Abb. 3: Kausalitätsbeziehung von Euroskeptizismus nach Vasilopoulou (2018).

Aus Abbildung 3 geht hervor, dass die meisten Artikel zu Euroskeptizismus das Phänomen als abhängige Variable behandeln, die es zu erklären und verstehen gilt. Nach dieser Betrachtungsweise könnte man den Euroskeptizismus bspw. als Reaktion auf die Eurokrise von 2008 oder die Asyl- und Migrationspolitik der EU verstehen. Auf der anderen Seite gibt die Studie jedoch auch Auskunft darüber, dass einige WissenschaftlerInnen den Euroskeptizismus als unabhängige Variable wahrnehmen und versuchen, mit seiner Hilfe aktuelle politische Entwicklungen – wie bspw. das Erstarken rechtspopulistischer Parteien in Europa – zu erklären. Während der Recherche wurde auch festgestellt, dass oftmals entweder die Betrachtung als abhängige oder die Betrachtung als unabhängige Variable untersucht wurde, ohne diese zu kombinieren und verschiedene Untersuchungen aufeinander aufzubauen und somit neue Dimensionen in der Euroskeptizismusforschung zu eröffnen und so mögliche Entwicklungen des Euroskeptizismus zu prognostizieren.

Ein Beispiel: Bereits mit der Einführung des Schengenraums in den 1980er Jahren wurden erste kritische Stimmen zur Abschaffung der Grenzkontrollen laut. Als schließlich die Personenfreizügigkeit in den Besitzstand der EU aufgenommen wurde und dies in der Folge – vor allem nach der ersten Osterweiterung 2004 – zu erheblichen Problemen in Bezug auf die Arbeitnehmerfreizügigkeit führte, wurden diese Stimmen noch lauter. Die kritischen Reaktionen auf beide Ereignisse können bereits als (unterschiedlich starke) Ausprägungen euroskeptischer Haltungen angesehen werden. Daran, dass das Argument der unkontrollierbaren (Arbeitskräfte-)Migration in der pro-Brexit-Kampagne sehr beliebt war, erkennt man, dass verschiedene Ereignisse, die unterschiedliche euroskeptische Reaktionen hervorgerufen haben, deutlich miteinander verkettet sind. In der Folge dieser kontinuierlichen, aufeinander aufbauenden Entwicklung verfestigte sich zunehmend eine euroablehnende Haltung und führte schließlich zum Brexit-Votum (vgl. hierzu auch Vasilopoulou 2016). Es geht also nicht nur um die Ursache-Wirkung-Relation und die Position des Euroskeptizismus innerhalb dieser Kausalitätsbeziehung, sondern auch um die Auswirkungen und Folgen des Euroskeptizismus.

Und genau dies ist das dritte Hauptproblem des Forschungsfeldes. Trotz Brexit ist noch ungewiss, was die euroskeptischen Strömungen wirklich bewirken können und wie diese den öffentlichen Diskurs in Zukunft mitbestimmen werden. Leruth et al. (2018: 5) weisen darauf hin, dass man trotz der überwiegend negativen Lesart des Euroskeptizismus nicht mit Sicherheit sagen könne, welche Ereignisse aufgrund des erstarkten Euroskeptizismus aufgetreten sind und welche ohnehin aufgrund der ‚normalen‘ Diskussionskultur innerhalb der EU eingetreten wären. Auch Szczerbiak und Taggert (2018: 17) bemerken, dass es neben Großbritannien auch in anderen Ländern bedeutsame euroskeptische Strömungen gibt und die entsprechenden Parteien teilweise auch an der Regierungsbildung beteiligt sind, ohne dass dies bisher Auswirkungen auf die Europapolitik gehabt hätte. Dennoch sollte gerade das Problem der ungewissen Auswirkungen nicht zu sehr als Kritik an der bisherigen Forschung verstanden werden, da man in der Tat keine eindeutigen Kausalitätszusammenhänge bestimmen kann. Offen bleibt aber, ob eine frühzeitige Auseinandersetzung mit möglichen Auswirkungen des Euroskeptizismus beispielsweise die möglichen Folgen eines Brexit-Votums hätte vermuten lassen können. Immerhin schaffte es bereits im Oktober 2011 erstmals eine kleine Gruppierung Konservativer im britischen House of Commons über ein mögliches Referendum zum EU-Ausstieg abstimmen zu lassen (von Ondarza 2016b: 4). In der Folge war sogar schon 2012 die Rede von einem „Brixit” und es wurde erklärt, dass „the chances of Britain leaving the EU in the next few years [were] higher than they have ever been” (The Economist 2012). Aus wahlstrategischen Gründen und in der Hoffnung, zusätzliche Stimmen aus dem euroskeptischen Lager zu gewinnen, erklärte der amtierende Premierminister David Cameron 2013 – anders als noch 2011 –, dass er sich bei einer Wiederwahl 2015 für ein Referendum starkmachen würde (vgl. Cameron 2013). Nichtsdestotrotz scheint es als hätten sowohl die europäische Politik als auch der wissenschaftliche Euroskeptizismusdiskurs diesen nie wirklich als so große Bedrohung angesehen, dass er wirklich einmal spürbare Auswirkungen auf die gesamte EU haben könnte. Umso wichtiger sollte die Euroskeptizismusforschung in der Zukunft werden, da vor allem nach dem Brexit-Referendum und den stärker werdenden rechten Strömungen in den nationalen Parlamenten klargeworden sein sollte, dass euroskeptische Strömungen ernst genommen werden müssen und man sich aktiv mit den Ursachen und möglichen Auswirkungen auseinandersetzen muss.

Zusätzlich zu den drei aufgeführten Hauptproblematiken im Forschungsfeld des Euroskeptizismus erweist sich auch die Messung desselben als äußerst schwierig. Vor allem die fehlende oder geringe Relevanz europabezogener Themen auf nationaler Ebene ist hier von Bedeutung und wird von Mudde (2011: 17) als „Achilles heel of Euroscepticism studies“ bezeichnet. Dies bedeutet, dass sich die meisten etablierten Parteien lange Zeit nicht ausdrücklich mit europäischen Themenfeldern auseinandergesetzt oder Position bezogen haben und daher keine eindeutigen Stellungnahmen festzustellen waren. Exemplarisch lässt sich das an zwei Beispielen festmachen: In einer weitreichenden quantitativen Studie von 1999 wurden Umfragen durchgeführt, in welchen LänderexpertInnen die jeweiligen nationalen Parteien in ein siebenstufiges Bewertungssystem von „strongly opposed to European Integration“ bis „strongly in favor of European Integration“ einsortieren sollten, um so die allgemeine Haltung zu Europa zu bestimmen (Ray 1999: 288). In einer solchen Umfrage bleibt jedoch die Gültigkeit der Ergebnisse fragwürdig, da man nicht nachprüfen kann, ob die befragten Personen tatsächlich über die nötige Expertise des jeweiligen Landes oder der Parteien verfügen. Aus diesem Grund spricht Mudde (2011: 14) bei Rays Untersuchung nicht von ExpertInnenumfragen, sondern bezeichnet diese eher als „peer surveys“. Ein weiterer Kritikpunkt an der Umfrage ist sicherlich auch die Kernfrage der Untersuchung „What is the overall orientation of the party leadership to European integration“ (Ray 1999: 286), da sie doch sehr vage gestellt ist (vgl. Szczerbiak & Taggert 2018: 14). Daher verfolgten Szczerbiak und Taggert (2008) in ihrem zweibändigen Werk Opposing Europe einen anderen Ansatz. Der Sammelband ist eine Zusammenstellung von Untersuchungen verschiedener LänderexpertInnen zu Aussagen ausgewählter Parteivorsitzenden, Parteiprogrammen und Debatten. Aus den Analysen sollte hervorgehen, ob bestimmte Parteien als hart oder weich euroskeptisch eingestuft werden können. Problematisch bei dieser Herangehensweise sind die subjektiven Interpretationen der Ergebnisse durch die jeweiligen LänderexpertInnen und erneut die zu undifferenzierte, dichotome Einteilung in harten und weichen Euroskeptizismus. Dies, so kritisieren u. a. Szczerbiak und Taggert (2018: 14) selbst, führe dazu, dass keine repräsentativen oder zuverlässigen Aussagen zu den Parteipositionen möglich wären.

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