Menschen, die Geschichte schrieben

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Viele historische Persönlichkeiten sind von den Legenden und Anekdoten, die über ihr Leben erzählt werden, nicht mehr zu trennen. Schon immer haben Menschen in der Geschichte nach Vorbildern und Feindbildern, nach Avataren bestimmter, allgemeinmenschlicher Eigenschaften gesucht. Der vorliegende Band beschreibt diese Suche für das Mittelalter, versucht die Mythen und Legenden, die sich um die Großen der Geschichte ranken nachzuzeichnen und zu entschlüsseln, was diese Geschichten, die wir uns erzählen, über uns und die Zeit in der wir leben preisgeben.

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Die Paarbeziehung wurde immer mehr als eine persönliche Beziehung gesehen; dies gilt auch für die zeitgenössische Neubewertung der Ehe durch die Kirche. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach einer persönlicheren Beziehung zu Christus und Maria immer intensiver. So lässt sich die erotische Aufladung mystischer Erlebnisse, besonders in der Frauenmystik, auf den Einfluss der Minnethematik zurückführen und umgekehrt die religiöse, manchmal fast blasphemisch anmutende Metaphorik der Liebestheorie auf franziskanische und andere mystische Strömungen. Obwohl diese Entwicklungen neuzeitliche Konzeptionen von romantischer Liebe und religiösem Erleben nachhaltig beeinflusst haben, wirken extremere Manifestationen auf uns heute geradezu grotesk: lebensbedrohlicher Liebeswahnsinn bei Lancelot, hysterischer Nachvollzug der Passion durch weibliche Anbeterinnen.

Dass diese neue Radikalität in Gefühl und Verhalten auch damals soziale Sprengkraft besitzen konnte, wird verschiedentlich deutlich: Das Artusreich übersteht weder seine Kollision mit dem absoluten Anspruch der Liebe von Lancelot und Ginevra noch seine Konfrontation mit dem religiösen Anspruch der Gralsqueste. Der Erfolg des heiligen Franziskus als Leitfigur unter zahlreichen anderen Heiligen und Häretikern, die sich um die Reform der Kirche bemühten, rührt, wie Helmut Feld zeigt, auch aus einem Widerspruch in dieser Figur: Die Radikalität seiner Ideen und seiner Selbstinszenierung führt Franziskus bis an den Rand der gesellschaftlichen Tragbarkeit; aber ein konservativer Impuls lässt ihn dann gerade noch innerhalb der Grenzen bleiben oder auch sich wieder hinter sie zurückziehen. Der überaus hohe emotionale Anspruch, den das neue Konzept der persönlichen geistigen und auch körperlichen Christus-Nachfolge stellt, erklärt zum Teil, wie Roswitha Wisniewski zeigt, auch die neue Rolle der Maria: eine Vorbildfigur, deren persönliche Beziehung zu Christus alle zur Nachahmung aufruft, die aber besonders den Frauen, die im Hochmittelalter in wachsender Zahl eine religiöse Lebensführung anstreben, zur Orientierung dient.

Wie bereits oben bemerkt, richtet sich der Blick im Hochmittelalter nicht nur verstärkt nach innen, sondern auch weiter nach außen. Wie schon in der Antike und wieder in der Neuzeit erschien im Mittelalter Alexander als ein Beispiel für den raschen Aufstieg zu größter Macht wie für den jähen Sturz aus höchsten Höhen. Das konnte als Exempel für das Wirken der Fortuna und ihres Schicksalsrades, aber auch als Warnung vor Hochmut aufgefasst werden. Dem Mittelalter erschien Alexander jedoch vor allem als ein Erkunder der unbekannten Ferne. Schon in der Spätantike hatte man die Erfahrungen Alexanders auf dem Zug nach Indien in fantastischen Farben ausgemalt. In dem Maße, in dem sich der Horizont durch den Zerfall des Römischen Reiches und die Ausbreitung des Islam verengte, wurde auch der Nahe Osten fremd und exotisch. Im frühen Hochmittelalter wandte sich die Aufmerksamkeit des westlichen Europa diesen Gegenden wieder verstärkt zu – der Beginn der Kreuzzüge sorgte dafür. Damit könnte zusammenhängen, dass, wie Thomas Noll vorführt, das Motiv der Greifenfahrt Alexanders um diese Zeit besonders beliebt wurde. Dieses Abenteuer hatte ja nicht nur im Fernen Osten stattgefunden, wo man das Paradies vermutete, es drohte sogar die Grenze zum Himmel zu durchbrechen. Wo dieses Motiv eindeutig ausgelegt wird, deutet es auf den frevelhaften Hochmut Alexanders. Offensichtlich faszinierte es aber über diese schlichte allegorische Auslegung hinaus und verkörperte etwas von den Ängsten, die das Überschreiten der Grenzen zum Unbekannten hin auslöste. Das muss nicht nur auf geografische Grenzen hin verstanden werden. Denn in diese Zeit fallen auch die ersten Zeichen einer Neubelebung der Wissenschaften, auch des Quadriviums, also der mathematischen Wissenschaften und mit ihnen der Naturwissenschaft, fällt eine wachsende Bereitschaft, auch geistig Neuland zu betreten. Natürlich verkörpert die Greifenfahrt auch, wie der Ikarus-Mythos, den Traum des Menschen vom Fliegen, aber auf eine eigentümlich pragmatische Weise: Alexander fliegt nicht selbst, sondern konstruiert einen von Ungeheuern getriebenen Flugapparat.

Der geöffnete Blick nach außen führt oft gleichzeitig zur Abgrenzung, besonders dem Islam gegenüber, trotz Perioden regen kulturellen Austausches in Spanien, Unteritalien und auch Palästina. Die Kreuzzugsthematik bestimmt natürlich vor allem das Bild Gottfrieds von Bouillon, des Helden des Ersten Kreuzzugs, dessen Wirkungsgeschichte Friedrich Wolfzettel nachzeichnet. Aber sie spielt auch in der Geschichte des Jakobskultes eine wesentliche Rolle, insofern der heilige Jakobus als Vorkämpfer gegen die Sarazenen Spaniens in Anspruch genommen wurde und dabei besonders innerspanisch zu einer einigenden Figur wurde. Diese Tradition strahlte ferner in die Karlsrezeption aus, in der Karl einerseits als Führer des christlichen Europa, andererseits als Herrscher Frankreichs erscheint, und das Gegenbild der Sarazenen zur schärferen Profilierung dieser doppelten Führerrolle dient. Die Auseinandersetzung mit anderen Religionen, die das Alte Testament, aber nicht das Neue anerkannten, hat auch im Marienkult ihre Spuren hinterlassen: Die theologische Diskussion um die Geburt Christi, als ein entscheidender doktrinärer Unterschied zu Islam und Judentum, verfestigt sich zu einem Schatz an geläufigen Metaphern und allegorischen Auslegungen aus dem Alten Testament, die in der religiösen Dichtung streckenweise aneinandergereiht werden. Ebenso führt die stärkere Mobilität, die mit der Häufung von Pilgerreisen verbunden ist, mitunter, wie Klaus Herbers bemerkt, auch zur Stärkung von Vorurteilen zwischen den Völkern Europas, obwohl sich das Symbol Jakobs, die Jakobsmuschel, bis zum späteren Mittelalter in ganz Europa verbreitet.

Abschließend möchte ich betonen, dass jede der hier behandelten Figuren – auch wenn die Darstellung in diesem Rahmen gelegentlich auf Zeugnisse nur eines Sprachraums beschränkt werden musste – sich über die Sprachgrenzen hinaus in einem europäischen Diskurs bewegt. Dieser ist unterfüttert durch die gemeinsame Orientierung auf die christliche Kirche und die Erinnerung an das römische Imperium, sowie vermittelt durch die Lingua franca des Lateins. Dazu tritt im Hochmittelalter das sich schnell verbreitende Konzept des höfischen Rittertums. Freilich trennte das gemeinsame Erbe schon damals so häufig wie es vereinte – das demonstriert Johannes Fried an der Erinnerung an Karl den Großen.

Sämtliche hier versammelten Beiträge wurden im Wintersemester 2003/04 an der Katholischen Universität Eichstätt als Vorträge gehalten. Die Konzeption wie die organisatorische Durchführung des Programms lag in den Händen von Karl Graf Ballestrem, Verena Dolle, Andreas Hartmann, Inge Milfull, Michael Neumann, Almut Schneider, Michael Schwarze, Christine Strebl, Gabor Varga und Frank Zschaler.

Inge Milfull

KARL DER GROSSE

Geschichte und Mythos von Johannes Fried

Mythen Europas: Schlüsselfiguren der Vorstellungskraft“ – dieses Buch gilt vorwiegend (Sagen-)Gestalten jenseits der Geschichtlichkeit, Heiligen, deren Leben zur Legende wurde, bevor es den Geschichtsschreibern in die Hände fiel, gilt der Gottesmutter gar und dem Gekreuzigten.

Und jetzt ein „profaner“ Mensch? Karl der Große? Vielleicht auch der heilige Karl, dessen Fest jeweils am 28. Januar in Frankfurt gefeiert wird? Was verbindet den Frankenkönig mit Heiligen und mit der Himmelskönigin? Heiligkeit kann es ja nicht sein.

Gewiss, Karl der Große war groß. Da er 1165 heilig gesprochen wurde, und man daher sein Grab kannte, besitzen wir heute noch Knochen von ihm. Karls rechtes Schienbein maß 43 cm, sein Oberschenkel 53 cm. Vom Scheitel bis zur Sohle brachte es der ganze Mann auf 182 cm, vielleicht auch ein wenig mehr. Er überragte damit um Haupteslänge die meisten seiner Mitmenschen.

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