Renate Welsh - Die alte Johanna

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Die lang erwartete Fortsetzung von Renate Welshs «Johanna», die das Leben einer bemerkenswert starken Frau resümiert.
Johanna muss einsehen, dass sie nicht mehr allein in dem Haus leben kann, in dem sie ihre acht Kinder großgezogen hat und in dem ihr Mann gestorben ist. Trotz der ewigen Geldknappheit und der Vorurteile gegen das «rote Gesindel» am unteren Ende des Dorfes ist es ihr gelungen, ihren eigenen Weg zu finden und ihre Familie zusammenzuhalten. Nun aber ist die Zeit gekommen, wo sie, die immer gegeben hat, auch nehmen lernen muss.
Renate Welsh erzählt äußerst einfühlsam von einer starken Frau, die ihren Platz im Leben gefunden hat: als Mutter, Großmutter und Mitte des Dorfes, in das sie als unehelich geborenes Mädchen in den 1930er-Jahren gekommen war.

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»Wer hat Ihnen das gesagt?«

»Niemand.«

»Woher wissen Sie’s dann?«

»Ist mir logisch vorgekommen.«

Sie sah mich zweifelnd an. Wir schwiegen beide. »Na gut«, sagte sie, »wenn Ihnen das logisch vorkommt, dürfen Sie auch ein Buch über mich schreiben.« Von da an war sie bereit, alle meine Fragen zu beantworten.

Als ich versuchte, die private Geschichte in einen größeren Zusammenhang zu stellen, wurde mir klar, dass die zwanzig Jahre zwischen 1918 und 1938 so gut wie totgeschwiegen wurden, weil eine ehrliche Auseinandersetzung damit den Mythos von Österreich als unschuldigem ersten Opfer Hitlers infrage gestellt hätte. Ich recherchierte, las Zeitungen aus der Zeit. Bald erkannte ich, wie sinnlos es war, meine Nachbarin nach Ereignissen zu fragen, die nicht in der unmittelbaren Umgebung geschehen waren. Sie hatte keine Zeitung lesen, kein Radio hören dürfen, Nachrichten drangen nur durch den Filter des Dorftratsches zu ihr durch. Also musste ich Lokalnachrichten suchen und fand schließlich im Keller eines Heimatmuseums in den Blättern von Pfarren, Gewerkschaften, Brieftauben- und Kaninchenzüchtern sowie Lokalzeitungen nicht nur Material für meine Arbeit an Johannas Geschichte, sondern zu meinem Erstaunen in einem Fahndungsblatt mit dem Titel »Gritzner, auch deine Stunde kommt!« auch einen unerwarteten Gruß von meinem eigenen Ururgroßvater, der 1848 als Revolutionär in absentia zum Tode verurteilt worden war.

»Ich hätte so gern was gelernt«, sagte meine Nachbarin oft. Vielleicht war das der Unterschied zwischen ihr und vielen anderen. Sie war hungrig nach Wissen und neugierig bis zuletzt. Darüber hinaus hatte sie eine ganz erstaunliche Menschenkenntnis und aus dieser heraus einen untrüglichen Sinn für Anmaßung. Wenn wir beispielsweise Gäste hatten, die sie auch nur kurz gesehen hatte, gab sie Kommentare ab, die sich spätestens im Nachhinein als mehr als treffend erwiesen, selbst wenn ich sie zunächst als allzu kritisch abgelehnt hatte.

Bevor ich das Manuskript im Verlag ablieferte, wollte ich es meiner Nachbarin zeigen. Sie lehnte ab. »Ich hab es leben müssen, was soll ich es lesen auch noch!«

Ihre Familie las das Buch sehr bald nach Erscheinen und sie freute sich, als sie erlebte, wie ihre Enkeltöchter ihre Geschichte verstanden und ihr Mann zu mir sagte: »Vor dreißig Jahren hätten Sie das schreiben müssen, da wäre ich ihr ein besserer Mann gewesen.«

Sie blieb bei ihrer Weigerung. Erst nach dem Tod ihres Mannes sah ich sie eines Tages mit dem Buch in der Hand im Hof sitzen. Wie eine trächtige Katze schlich ich um sie herum, traute mich nicht sie anzusprechen. Schließlich hatte ich darin auch eine Protagonistin erfunden, weil ich sie brauchte als Gegengewicht zu einer anderen. Ihr einziger Kommentar war: »Ich weiß nur nicht, wieso du auch das geschrieben hast, was ich dir nicht erzählt habe.« Ein paar Jahre später sagte sie dann: »Wir müssten einen zweiten Band schreiben, der hört ja auf, noch bevor meine Älteste auf die Welt gekommen ist.«

Wir müssten ihn schreiben. Nicht: Du müsstest ihn schreiben. Ich zögerte, Fortsetzungen sind gefährlich, auch war ich in andere Projekte verstrickt.

Vor zehn Jahren ist sie gestorben, das Dorf hat seine Mitte verloren, eine Mitte, die am unteren Rand des Dorfes lag, knapp vor der Kurve, nach der die einzige Straße als Schotterweg über die Felder führt. Wenn ich mit den Nachbarn rede, fällt sehr bald ein Satz, von dem alle wissen, dass er von ihr stammt, jemand fragt, was sie zu dieser oder jener Sache wohl sagen würde, und alle nicken. Sie lebt nicht nur in ihren Kindern und Enkelkindern.

Als ich wieder einmal über sie nachdachte, schrieb ich den Satz: Sie hat bewiesen, dass ein Mensch mehr sein kann als die Summe dessen, was ihm widerfahren ist . Das ist zu kurz gegriffen, wie wahrscheinlich jeder Versuch, einen Menschen zu definieren. Sie war klug, großzügig, lebendig, stur, unbequem, neugierig, offen. Man konnte lachen mit ihr. Nie werde ich vergessen, wie wir nach einem ungeplanten Silvesterfest bei ihr auf dem Betondeckel ihrer Senkgrube Donauwalzer tanzten. Wir waren stolz darauf, dass sie uns mochte.

Ein Kind, das im Herzen seiner Eltern keinen Platz findet, findet auch keinen Platz in der Welt, schrieb Anna Freud. Ich glaube daran, dass es immer wieder Menschen gibt, die nebenbei und ohne zu suchen einen Platz für sich finden, indem sie Platz für andere schaffen. Sie hätte natürlich nur gelacht über eine solche Erklärung und gesagt, dass sie immer nur getan hat, was gerade notwendig war, »Du kannst schließlich Leute nicht wegschicken, wenn sie vor deiner Tür stehen«. An ihrer Selbstverständlichkeit konnten Herausforderungen auflaufen, egal wie unzumutbar sie sich gebärdeten. Ich habe also die Herausforderung angenommen, über die alte Johanna zu schreiben, trotz aller Bedenken. Ich habe versucht zu formen, was in ihren Erzählungen für mich gegenwärtig wurde, was ich beobachtet habe, was ich zu verstehen glaubte. Eine chronologische Ordnung habe ich nicht gesucht, Erinnerung geht ihre eigenen Wege. Für die Ordnung war sie zuständig, gegen diese Konkurrenz wäre ich nie angetreten.

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