In der Washington Post vom 7. Mai 2002 wird noch ein weiterer Trick der Pharmaindustrie aufgedeckt. In seinem Beitrag mit dem Titel „Es ist schwer, eine Zuckerpille gegen Depression zu schlagen: Placebo hellt die Stimmung auf und verändert die Chemie des Gehirns bei der Mehrheit der Studien zu Antidepressiva“ schreibt Shamkar Vedantam, Redakteur bei der Washington Post:
„Nach Tausenden von Studien, Hundertmillionen von Verordnungen und Zehnmilliarden von Dollar Umsatz stehen zwei Dinge über Pillen gegen Depression fest: Antidepressiva wie Prozac, Paxil und Zoloft wirken. Und Zuckerpillen auch.
Pharmaunternehmen in den letzten Jahren durchgeführt haben, Zuckerpillen genau so gut abschnitten – oder sogar besser – als Antidepressiva. Die Unternehmen mussten zahlreiche Studien durchführen, um zwei Studien mit positiven Ergebnissen zu erhalten – die Mindestanforderung der Food and Drug Administration für die Zulassung eines Arzneimittels.“
Der Artikel ist ausführlich und berichtet von Forschung, bei der sich herausstellte, dass Placebo mindestens 5 % wirksamer war als die in der Studie untersuchten Arzneimittel. Da ich bereits gezeigt habe, dass die positive Wirkung von Placebo auf das Wasser zurückzuführen ist, das getrunken wird, um die Arzneimittel zu schlucken, und da man, wenn man schon einmal Wasser trinkt, möglicherweise mehr trinkt als das unbedingte Mindestmaß, um die Tablette zu schlucken, erscheint die antidepressive Wirkung von Zuckerpillen weniger überraschend als es auf den ersten Blick erscheint.
Beschwerden und Krankheiten, die durch Wassermangel verursacht werden können
Anhaltender unbeabsichtigter Wassermangel hat im Laufe der Zeit schädliche Auswirkungen. Geht man die im Folgenden aufgeführten Probleme rechtzeitig an, so kann man sie lindern oder sogar heilen, wie aus den Briefen im Hauptteil dieses Buches hervorgeht.
Der menschliche Organismus drückt Wassermangel auf vier verschiedene Arten aus: durch körperliche Empfindungen; durch interne Notprogramme, mit denen er sich Ausgleich zu verschaffen versucht; durch Alarmzeichen und schließlich durch ernste Komplikationen in Folge anhaltenden Wassermangels.
Zu den körperlichen Empfindungen gehören: Müdigkeit, die nicht in Folge von Anstrengung auftritt, beispielsweise die morgendliche Unlust aufzustehen; ferner Ängstlichkeit, Unruhe, Gereiztheit, Depression, Schlafstörungen, heftiges Verlangen nach Limonade, Alkohol oder gar harten Drogen – das sind einige Ausdrucksmöglichkeiten des Gehirns, wenn es unter Problemen mit dem Wasserhaushalt leidet.
Notprogramme zum Ausgleichen der Austrocknung und zum Ressourcenmanagement sind: Verstopfung, Allergien, Asthma, Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes Typ 2 und Autoimmunerkrankungen.
Die Alarmzeichen oder die erst seit kurzem bekannten regionalen Durstsignale sind: Sodbrennen, rheumatische Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Kolitisschmerzen, Fibromyalgien und Schmerzen bei Angina pectoris.
Die möglichen Komplikationen aufgrund eines anhaltenden Wassermangels sind sehr zahlreich und umfassen unter anderem: Fettsucht, Hämorrhoiden, Cholesterinablagerungen sowie arterielle Gefäßkrankheiten, auch Diabetes Typ 1 und schwere neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose, Neuritis (Nervenentzündung) sowie Phlebitis (Venenentzündung), Lymphome, Krebs und viele andere.
Traditionell hat die Medizin den menschlichen Organismus in zahlreiche über- und untergeordnete Fachgebiete aufgeteilt, je nach der Art und Weise der Organe, ihren jeweiligen Wassermangel auszudrücken. Jedes dieser Fachgebiete hat seine eigenen Untersuchungsrituale. Die Pharmaindustrie ist den Ärzten entgegengekommen und hat Arzneimittel entwickelt, die in deren spezifischem Fachgebiet eingesetzt werden können. Deshalb muss der Patient verschiedene Fachärzte für die jeweiligen organspezifischen Symptome aufsuchen, wenn sich der Wassermangel in mehr als einem Organ oder Bereich des Organismus bemerkbar macht. Und deshalb werden bei ein und demselben Menschen für dieselbe zugrundeliegende Ursache – nämlich Wassermangel – so viele verschiedene Tabletten und Behandlungsverfahren verordnet. Ich hoffe, das vorliegende Buch wird etwas Licht in dieses Dunkel der Verwirrung bringen. Die in diesem Buch veröffentlichten Erfahrungsberichte von Patienten zeigen, wie sich allein aufgrund vermehrten Wassertrinkens viele Beschwerden und Krankheiten zurückbilden können. Einige dieser Probleme möchte ich hier kurz erläutern, um das Verständnis der anschließenden Erfahrungsberichte zu erleichtern.
Im Stadium leichterer Beschwerden: Angina pectoris ist ein Zeichen für Wassermangel im Herz-Lungen-Bereich. Sie sollte mit erhöhter Wasserzufuhr behandelt werden, bis der Patient schmerzfrei ist und keine Arzneimittel mehr braucht. Es empfiehlt sich eine sorgfältige ärztliche Überwachung. Wasser ist das natürliche Heilmittel bei Angina pectoris.
Im Stadium ernster Erkrankung: Ist der Wassermangel so stark, dass die Herzmuskeln regelrecht nach Wasser schreien, kann dies zu tödlichen Herzproblemen führen, etwa zu Herzanfällen, Embolien, Schlaganfällen, Hypertonie, Herzinsuffizienz oder zu Nierenerkrankungen, Ödemen und vielem mehr.
Im Stadium leichterer Beschwerden: Asthma sowie Allergien sind durch Wassermangel im Organismus verursachte Komplikationen. (Asthma haben rund 17 Millionen Kinder, von denen jährlich mehrere Tausend sterben. An Allergien leiden 50 Millionen Menschen.) Die Kurzatmigkeit bei Asthma entsteht durch ein Wasserrationierungsprogramm des Organismus, das durch Histamin geregelt wird. Bei Asthma ist der freie Luftstrom behindert, so dass Wasser den Körper nicht in Form von Dampf verlassen kann – der typische weiße Atemhauch im Winter. (Innerhalb von 24 Stunden verlieren wir ungefähr ein Viertel der ausgeschiedenen Wassermenge über die Lungen.) Erhöhte Wasserzufuhr kann einigen Asthmaanfällen vorbeugen. Jede Zelle der Atemwege wird dadurch besser mit Wasser versorgt und das hilft bei der Kontraktion (Oberflächenspannung des Wassers), die Luft bei jeder Ausatmung auszustoßen. Außerdem müssen Asthmatiker mehr Salz zu sich nehmen, um die Schleimpfropfen in den Atemwegen aufzubrechen, die den freien Luftstrom in die und aus den Lungenbläschen behindern. Darüber hinaus brauchen sie auch Mineraliensupplemente, wie beispielsweise Calcium, Magnesium, Kalium, Zink und Selen. Dies sind die intrazellulären Mineralien, die Wasser im Inneren der Zellen zurückhalten. Bei Wassermangel fehlt es dem Organismus auch an diesen Mineralien.
Im Stadium ernster Erkrankung: Werden Asthma und Allergien nicht als Zeichen für Wassermangel im Organismus erkannt, bedeutet das für Tausende von Kindern jährlich das Todesurteil. Aber es führt auch bei den „Überlebenden“ zu nicht mehr rückgängig zu machenden genetischen Schäden. Man stelle sich einmal vor, dass nach einem Bericht in der Tageszeitung New York Times vom 9. April 2003 ein Viertel aller Kinder im New Yorker Bezirk Harlem an Asthma leidet!
Bluthochdruck (Hypertonie)
Im Stadium leichterer Beschwerden: Hypertonie ist ein Versuch des Organismus zur Anpassung an allgemeinen Wassermangel, wenn nicht genug Wasser vorhanden ist, um sämtliche Blutgefäße zu füllen, die die normale Diffusion des Wassers in die lebenswichtigen Zellen erleichtern. Der Anstieg des Blutdrucks ist Teil der Umkehrosmose; dabei wird Wasser aus dem Blutserum gefiltert und durch winzige Löcher in der Zellmembran in wichtige Zellen injiziert. Für diesen Injektionsprozess ist zusätzlicher Druck erforderlich. So wie im Krankenhaus Flüssigkeit intravenös gespritzt wird, spritzt der Organismus Wasser in Milliarden von Zellen gleichzeitig. Die Zufuhr von Wasser und etwas Salz werden den Blutdruck wieder normalisieren! Außerdem sind Supplemente der Mineralien erforderlich, die das Wasser im Zellinneren zurückhalten und damit vermeiden, dass der Blutdruck ansteigt.
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