Achim Albrecht - Der Verleger, der seinen Verstand verlor und sich auf die Suche machte

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Peter Korff ist Ehemann, Verleger, Cheflektor, Kunstmäzen, Aktionskünstler, Avantgardist. Sein Leben gerät immer mehr aus den Fugen: Seine Ehefrau darf Korff nur noch über den Scheidungsanwalt kontaktieren. Dem Verlag gehen die finanziellen Mittel und talentierten Autoren aus. Kreative Kunstaktionen werden als Erregung öffentlichen Ärgernisses fehlinterpretiert. Und zu allem Überfluss observiert Korffs Nachbarin Ogonnek wie besessen jeden seiner Schritte.
Die Lage erscheint aussichtslos. Doch Korff hat einen Plan: Er will ein in seiner Größe und Vielfalt nie da gewesenes Kunst- und Literaturfestival veranstalten.
Also schreibt Peter Korff Briefe.
Er schreibt dem Finanzamt, er schreibt dem Polizeipräsidenten. Er schreibt Zeitungsredaktionen, seiner Frau, dem Ordnungsamt, Frau Ogonnek, der Telekom, Sascha Lobo und Clint Eastwood.
Und immer wieder schreibt er seinem Freund George.
Doch mit jedem Brief scheint sich die Realität ein Stück weiter von Korff zu entfernen. Seine Idee wird zu der Vision eines Irren.
Erst als Korff als Flüchtiger polizeilich gesucht wird, glaubt der Rest der Welt, die Bedeutung seines Lebenswerks zu erkennen.

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Ich sehe ein, dass ich mich in der jüngsten Vergangenheit zu wenig um die kaufmännischen Aspekte des Verlagshauses gekümmert habe, weil durch die plötzliche Vakanz, die meine Ehefrau Marie hinterlassen hat, die rein künstlerische Seite des Unternehmens durch meine Person eine überproportionale Aufmerksamkeit erfuhr. Daher danke ich Ihnen, dass Sie mir zur Deckung meines Lebensbedarfs eine weitere kleine Überziehungsmöglichkeit für mein Konto eingeräumt haben. Ich werde höchst verantwortungsbewusst davon Gebrauch machen.

Darf ich Ihre Bank auch zu den Sponsoren des Literaturfestivals zählen oder wünschen Sie, das Sponsoring für den Scribendus Award zu übernehmen? Sie werden überrascht sein, welcher

Imagegewinn für die Kreissparkasse dabei entsteht. Ich erlaube mir in dieser Angelegenheit noch einmal auf Sie zuzukommen und verbleibe in der Zwischenzeit

mit freundlichen Grüßen,

Peter Korff

POST VOM NACHBARN

Ich sehe Sie, Frau Ogonnek.

Ihre kleinen, flinken Augen hinter dem Fernglas. Wie Sie in mein Haus und in meine Zimmer spähen.

Ein Tipp: Die Vorhänge bewegen sich und dann weiß ich Bescheid.

Sie vermuten vielleicht, die bunte, überdimensionale Plastikwaffe mit dem Repetiermechanismus und den Reservetanks sei eine Hochleistungswasserpistole. Schauen Sie genau hin, Frau Ogonnek. Sie haben meinen Weg durch den Garten gestern Nacht zuerst aus Ihrer Küche und dann aus dem Bad heraus verfolgt (die Vorhänge, Frau Ogonnek, die Vorhänge). Die Gummistiefel und den Bademantel meiner Frau trug ich gegen Matsch und Kälte, aber den Photonenionenzerstäuber trug ich alleine wegen Ihnen, Frau Ogonnek. Die Badehaube auf meinem Kopf, die mit den Gänseblümchenapplikationen, ist keine Badehaube, sondern ein strahlenabweisender Schutzomat gegen innere und äußere Einflüsse. Böse Gedanken und Flüche können mir nichts mehr anhaben, Frau Ogonnek. Auch meine eigene Strahlenkanone nicht. Besitzen Sie auch einen Schutzomaten, Frau Ogonnek?

Ich bin im Vorteil. Das ist schön. Sie sind am Zug.

Diese Nachricht zerstört sich in zehn Sekunden selbst.

Zoologischer Garten

Elefantengehege/postlagernd

Mein lieber Freund George,

Du fehlst mir und ich weiß, dass ich Dir fehle. Im Moment muss ich allerdings vorsichtig sein und jeden meiner Schritte abwägen. Ich habe Großes vor und Du sollst ein Teil davon sein. Ich sage nur: Kunst- und Literaturfestival!

Diesen und die nächsten Briefe schreibe ich Dir, ohne sie wirklich abzuschicken. Dein Pfleger ist auf unser besonderes Verhältnis eifersüchtig und hat uns bei der Zoodirektion angeschwärzt. Jetzt überlegen alle, ob Du und ich irgendwie unnormal sind, all die Hunde- und Katzenbesitzer, die mit ihren Tieren auf Du und Du stehen und sie Tag und Nacht verhätscheln. Ich möchte behaupten, dass unsere Beziehung im Vergleich nüchtern und gesund ist. Wie siehst Du das, George?

Sei es, wie es sei, ich bin auf das Wohlwollen des Zoos angewiesen und möchte das Festival störungsfrei planen und gestalten. Stell Dir vor. Tausende Besucher, Hunderte Exponate, mehrere Bühnen, Literaten und bildende Künstler aus aller Welt. Wettbewerbe, Slam Poetry, Installationen unter Beteiligung des Publikums. Dazu Merchandising, Medien. Als Kulisse das herrliche Zoogelände. Ein Panoptikum im Panoptikum. Internationale Aufmerksamkeit und alle Rechte bei Scientia. Die armseligen, örtlichen Kulturaffen werden schäumen. Sie sind höchstens Zaungäste. Sie denken nicht groß genug. ‚Denken heißt überschreiten‘, um mit Ernst Bloch zu sprechen.

Und Du, mein Freund George, wirst als Exponat der ungezügelten Natur einen Ehrenplatz erhalten. Die Unsterblichkeit und Auszeichnungen winken. Ich kann sie förmlich vor mir sehen. Man wird sich um uns reißen, glaube mir. Nach dem Festival wird es niemand mehr wagen, unsere Kommunikation ins Lächerliche zu ziehen, uns zu demütigen und uns zum Rückzug zu zwingen.

Geld wird auch da sein. Du kannst Dir schon einmal Gedanken für später machen. Festivals unter Wasser, Festivals in der Wüste, ein Festival auf dem Mount Everest. Denk an Christo und daran, was dieser Mann für die Kunst geleistet hat. Ein Meilenstein. Mehr als das. Verfremdung durch Verpackung. Die Schaffung neuer Identität durch Verhüllung. Zuerst verlacht, denn ignoriert, jetzt gefeiert. Ein Titan. Das Gleiche in der Schriftstellerei. Kafka, Benn, Wallace. Verfemte. Außenseiter. Genies allesamt. Und im Herbst wir.

Wenn nur nicht das lästige Problem mit der Finanzierung wäre. Wir brauchen Sponsoren. Ich arbeite bereits Tag und Nacht an meinen Altlasten. An Schlaf ist kaum zu denken, außerdem habe ich kein Bett mehr. Ich habe stark an Gewicht verloren. Wie viel, weiß ich nicht. Ich habe keine Waage mehr. Ich esse Erbsen und Karotten aus Dosen. Die Ravioli sind alle. Das ist schade. Wo ist mein ganzes Besteck, das mir meine Mutter vererbt hat? Ich muss Marie fragen.

Du siehst, es brennt an allen Ecken und Enden, aber das ist gut so. Wenn erst der ganze Behördenkram erledigt ist, komme ich ganz bestimmt vorbei und lese Dir all die Briefe vor, die aus taktischen Gründen erst einmal bei mir lagern. Ganz bestimmt.

Pass auf Dich auf,

Dein Peter

Sehr geehrter Herr Polizeipräsident,

ich kann guten Gewissens sagen, dass ich nicht wusste, dass es diese Photonenionenzerstäuber wirklich gibt und dass bei der Helmholtz-Gemeinschaft eines dieser Geräte bei einem Einbruchdiebstahl entwendet wurde. Ich könnte einen Photo-nenionenzerstäuber noch nicht einmal identifizieren, wenn er ‚La Paloma‘ singend auf meinem Schoß sitzen würde, wenn Sie wissen, was ich meine.

Ich bin in Hausmantel, Gummistiefeln und Badekappe in Begleitung einer Wasserpistole durch meinen eigenen Garten gestapft, um meiner Nachbarin Frau Ogonnek die Absurdität ihrer Überwachung plastisch vor Augen zu führen. Dazu habe ich eine sarkastische Mail verfasst, die als Scherz und nicht als Bedrohung aufzufassen war.

Natürlich können Polizeikräfte jederzeit mein Haus betreten, um nach einem Photonenionenzerstäuber zu suchen. Ich darf lediglich um Diskretion bitten.

Mit vorzüglicher Hochachtung,

Peter Korff

Unternehmer

Stadtverwaltung

Ordnungsamt

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihrer Aufforderung ‚ein halb verbranntes und geschmolzenes Plastikkamel‘ aus meinem Garten zu entfernen, weil es ‚Abfall sei‘ und sein Anblick im Übrigen ,die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährde‘ werde ich aus den folgenden Gründen nicht nachkommen:

– Das Kamel ist kein Kamel, sondern ein Dromedar. Für die Behörde mag dies ein vernachlässigenswerter Punkt sein, für den Kunstliebhaber jedoch keineswegs.

– Der hochdekorierte Installationskünstler Frank Pesser, ein unangepasster Mahner wider den Missbrauch der Kreatur im Angesicht skrupelloser Ausbeutung natürlicher Ressourcen, hat die Skulptur ‚Dromedar im Vergehen‘ als Kontrapunkt gegen den modernen Rohstoffimperialismus geschaffen und dem Verlagshaus Scientia als Dauerleihgabe mit der Auflage zur Verfügung gestellt, dieses Abbild der geschundenen Kreatur in einem natürlichen Habitat auszustellen.

– Da der Künstler, ebenso wie der Verlag, der Meinung ist, Kunst müsse ohne Diskriminierung ‚künden‘, soll die Installation von der interessierten Bevölkerung wahrgenommen werden können. Wahrnehmung bedeutet Sichtbarmachung im klassischen Sinne. Die Installation wurde daher unter strenger Aufsicht des Künstlers im Garten des Verlagsgrundstücks verankert, weithin sichtbar für alle.

– Was die Auffassung der Behörde betrifft, der Garten sei ‚ein Stück verwildertes Brachgrundstück, bei dem der Verkehrssicherungspflichtige seinen Pflichten nicht nachkomme‘, erwidere ich, dass der Garten ein Garten ist, der offensichtlich nicht brachliegt, sondern im Gegenteil eine üppige Bepflanzung aufweist. Das Grundstück ist als Staudengarten konzipiert und somit von Stauden und Gräsern bewachsen, die im Frühjahr ihre volle Größe erreichen. Der Staudengarten soll mit voller Absicht ein Biotop sein, das der vielfältigen Fauna der Insekten- und Vogelwelt Asyl bietet.

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