Thomas C. Breuer - Das kleine Narrcoticum

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Nach dem Erfolg seines Buches «fas.net», das sich schwerpunktmäßig Narreteien in und um Rottweil widmete, erweitert Thomas Breuer mit dem vorliegenden Werk den Radius seiner fastnachtlichen Vergnügungsreisen auf die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, die «Schwäbisch-Badischen Karpaten». Dieser Gegend mit ihren teils bizarren Ritualenwidmet der Schriftsteller sein Narrativ der Fasnet. Dabei spürt er Sitten und Gebräuche sowie lukullische Spezialitäten zwischen Tuttlingen und Villingen-Schwenningen sowie Balingen und Rottweil auf. Hier werden Ortschaften gewürdigt wie Brezelfingen und Schlechterdingen, die nicht existieren, andererseits Städtchen wie Spaichingen und Furtwangen sowie Dörfer wie Denkingen, Dauchingen oder Dunningen porträtiert. Der Bereich Eishockey sowie die alkoholischen Gepflogenheiten Schwarzwald-Gin und schwäbischer Tequila finden ebenso Berücksichtigung wie Flora und Fauna rund um Wolf und ­Albkojote.
Gerade in Zeiten, in denen man nicht nur von Menschen, sondern auch von Reisen Abstand nehmen sollte – und zwar mehr als eineinhalb Meter -, lohnt es, die nähere Umgebung in Augenschein zu nehmen, selbst wenn so manche Fakten gefaked und an den Haaren herbeigezogen sind. Beinharte Recherche und blühende Fantasie bilden ein unschlagbares Team. Für all jene, die weiter entfernt wohnen, taugt dieses Buch nicht minder: Ob zum Plaisir oder zur Deckung anthropologischer Interessen, dieser Band bietet ausreichend Anreize für einen Ausflug in virusdominierten Zeiten. Es versteht sich von selbst, dass Thomas Breuer auch mit seinem neuesten Streich dem elementaren Grundbedürfnis nach Humor auf elegante Weise Rechnung trägt.

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– Polonaise mit Einmalhandschuhen?

– Wie passt Schunkeln ins Hygienekonzept –

und ist das überhaupt noch zeitgemäß?

– Schmotziger per Videokonferenz?

– Drive-In-Besen – eine Alternative?

– Wo kann man Herdenimmunität beantragen?

Wer ist der verantwortliche Hirte – doch hoffentlich

nicht Michael Hirte?! (Wieso hat Herdenimmunität

eigentlich nichts mit sog. „Schwarmintelligenz“ zu tun?)

– Dichtestress bei Umzügen – wie geht man damit um?

(Zur Not entscheidet der Videobeweis).

In diesem Zusammenhang: Aufsagen mit Megaphon? In vielen Gemeinden kann man die Leute mit einer Saubloder auf Abstand halten. (Notfalls auch mit einer Schere.) Was, wo nicht? Zwei Fragen hierzu: Wieso fällt die saublöde Saubloder nicht unter das Kriegswaffenkontrollrecht und stimmt es, dass dank einer Intervention der UNESCO wieder Schlachtabfälle an der Fasnet verwendet werden dürfen?

Auch diese Fragen müssen gestattet sein bzgl. des öffentlichen Nahverkehrs sowie der sexuellen Bestätigung am Arbeitsplatz – wie wird das geregelt? Sex mit 1,5 Metern Abstand, welche Möglichkeiten tun sich da auf? Fernbestäubung? Was ist mit Händewaschen: Vorher? Nachher? Oder sogar während? Zwei Drittel der Coronapatienten sagen aus, dass sie nichts mehr riechen oder schmecken. Nun, bei manchen Anlässen kann das sogar hilfreich sein, sozusagen als Coronakollateralnutzen. Wenn zwei Personen nicht riechen können, dass sie sich nicht riechen können, verbessert das womöglich die Gewaltstatistik.

Viele Schnapsbrenner haben während der Krise von der Alkohol- auf Desinfektionsmittelproduktion umgestellt: Bevor die Fasnet dadurch auf dem Trockenen landet – muss da der Gesetzgeber nicht einen Riegel vorschieben? Der weißrussische Diktator Lukaschenko hatte in den schlimmsten Tagen eine hervorragende Idee: „Nutzt den Wodka nicht nur zum Händewaschen. Die innere Anwendung von vierzig bis fünfzig Gramm reinem Alkohol täglich wird das Virus töten!“

Lässt sich das auch auf unsere Verhältnisse übertragen? (In Tadschikistan haben im gleichen Zeitraum die Preise für Knoblauch und Zitronen stark angezogen, weil die angeblich gegen das Virus schützen.)

Kann die Gastronomie nicht rund um die Uhr öffnen? Dann würde sich der Andrang besser verteilen. Außerdem heißt es ja wohl: Viren brauchen einen Wirt.

Bleiben Saitenwürste erschwinglich, wenn sich neuerdings sogar Schlachthöfe an die Hygieneregeln halten müssen?

Droht eine Neuauflage von Covid, halten es alle Coronarren und Coronärrinnen besser mit einem Satz von Ovid: „Nec tempora perde precando“, auf Deutsch: „Verliere keine Zeit mit Beten!“ Folglich sollte man aus der allseits beliebten Kehrwoche eine Vorkehrwoche machen, auch länger, wenn’s denn sein muss. Wie sagt man so schön?

„Be prepared!“ – sei zubereitet.

Aldingen

Aldingen, ein bedeutender IC-Durchfahrtsort, ist die vielleicht einzige Gemeinde in Deutschland, ja, weltweit, die den Namen eines Lebensmitteldiscounters im Namen trägt, noch dazu im vorderen Teil. Von einem Lidlingen ist nichts bekannt. Gut, im niederländischen Ingen betreibt Lidl gleich drei Filialen, aber das ist etwas anderes. In den USA finden wir zwar in Illinois die Stadt Normal, aber die Kette ist dort gar nicht präsent. Dafür wiederum Aldi, z. B. in Vandalia, Illinois. Ebenso wenig wurde Aldingen nach dem Musiker Al di Meola getauft, der immerhin schon einmal beim Jazzfest in Rottweil aufgetreten ist, also ganz in der Nähe.

Aldingen liegt am Fuß der Schwäbischen Alb, wo genau, ob Ferse, Spann, Außenrist oder zwischen irgendwelchen Zehen, wird leider nicht präzisiert. Im Jahre des Herrn 802 erfährt die Gemeinde ihre erste urkundliche Erwähnung. Der wahre Ortskern befindet sich übrigens unter dem Fußboden der St. Maurhizinuskirche. Dem Vernehmen nach soll es vorher schon eine frühalemannische Siedlung gegeben haben, die bereits um 400 nach Christus in Betrieb war, wenn man den alten Ringzugfahrkarten Glauben schenken darf, die 1998 bei Ausschachtungsarbeiten entdeckt wurden. Und schon um 700 errichtete ein „Eigenkirchenherr“ eine Holzkirche.

Aldingen wurde 1444 von Württemberg gekauft, es muss also zu jener Zeit günstig zu erwerben gewesen sein. 1534 wurde die Gemeinde protestantisch, bis 1806 wurden überhaupt keine Katholiken geduldet – und trotzdem gibt es eine Fasnet.

Schmiede, Schlosser und vor aldingen Tonfedermacher schufen mit ihrer Kreativität die feinmechanische Industrie am Ort, nicht schlecht für eine Ansiedlung, durch die knapp 220 Millionen Jahre zuvor noch Krokodilsaurier marodierten.

Ein paar Jahre später, nämlich 1994, gründeten sich die „Narrenfreunde Aldingen“. Als erste Amtshandlung verkrachten sie sich gründlich, hier waren anscheinend nicht nur Feinmechaniker unterwegs, sondern auch Grobmotoriker. Man spricht noch heute von der „Aldinger Kernspaltung“.

Schon ein halbes Jahr nach der Gründung gab es also zwei Vereine, die Narrenfreunde einerseits mit der „Schlössle-Bühl-Hex“, und andererseits die Narrenzunft mit dem „Lindenmännle“.

Noch 1995 war die Hexe die einzige Figur, dann wurde ein Prototyp des „Aldinger Narro“ entwickelt, der kurz darauf in Serie ging. 1998 traten aber 32 „Lindenmännle“ aus der Narrenzunft aus, um sich – ablösefrei! – den Narrenfreunden anzuschließen. Fachleute sprechen hier wiederum von der „Aldinger Kernfusion“.

Stand 2019 sind auf den Straßen der Stadt beim Umzug, der traditionsgemäß am letzten Sonntag im Januar stattfindet, manchmal aber auch später bzw. früher, 133 Hexen, 76 Narros, 40 „Lindenmännle“ und der „Graf von Dellingen“ als Einzelfigur in den Ortsfarben gelb-grün unterwegs. Dellingen war eine Vogtei, die anlässlich des Bauernaufstandes von den aufsässigen Bauern mit Hammer und Sichel geschleift wurde. Vielleicht gibt die Kombination gelb-grün Aufschluss über die Aldinger Narren: Man ist sich nicht immer grün, und gelb ist bekanntlich die Farbe des Neides. Gelb und Grün passen ohnehin nicht zusammen, vor allem politisch nicht.

Bad Dürrheim

Erste urkundliche Erwähnung 889 gegen halb neun als Durroheim, und vom Durro zum Narro ist es wahrhaftig kein weiter Schritt. Bereits um 1300 schlug der Villinger Malteserorden zu, was sich natürlich rigoros auf die Trinkgewohnheiten auswirkte. Lange Zeit war die Region hin- und hergerissen zwischen Rottweil und Villingen, also hingerissen von Rottweil, von den Villingern eher hergerissen. Im Jahre 1818 wurde die finanzielle Lage der Gemeinde im Übrigen als „kläglich“ beschrieben.

Keine vier Jahre später aber wurde bei Bohrungen auf der sog. Dürrenmatte ein riesiges Salzlager entdeckt. Das Salz wurde alsbald in große Pfannen gehauen und zu Speisesalz gesiedet. Gesodet? Gesotten? Was auch immer. Seit 1883 wurde die flotte Sole für Heilkuren genutzt. Die passende Architektur dazu wurde im klassizistischen Weinbrennerstil angelegt, was wohl bedeutet, dass sie von besoffenen Architekten entworfen wurde. Erst 1921 wurde Dürrheim Bad, was im Englischen „schlecht“ bedeutet, im Deutschen aber gar nicht mal so schlecht ist. Vor allem im Diätbereich ist man vorne dran, der Name Dürrheim ist Programm. Überraschend sind dennoch die Verkaufsstatistiken von Schwarzwälder Kirschtorte.

Der Salzabbau wurde 1971 mit dem Heilbronner Salzwerk zur Südwestdeutschen Salzwerke AG vereinigt und dann stillgelegt. So weit hätte es nicht kommen dürfen – man hätte nur das Sortiment um Streu- und Schüsslersalze und den Verleih von Soleiern erweitern müssen. Denn gerade Schüsslersalze sind heute das Salz in der Suppe. Auch hätte ein wenig mehr Solidarität seitens des Kreises nicht geschadet, aber die Herren verstanden es schon immer, sich einen schlanken Fuß zu machen.

Bereits 1925 wurde eine günstige Gelegenheit am Schopf gepackt und eine Narrenzunft gegründet. Natürlich hatte das Salzbusiness – cum grano salis – einen enormen Einfluss auf das Fasnetstreiben: Mit der Salzgewinnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es sämtliche Fasnetsmahlzeiten auch gepökelt. Zu den gebräuchlichen Figuren „Narro“ und „Alt-Narr“ gesellten sich damals der „Salzhansel“, der „Sieder“ und seit 1998 als Solist der „Salzgeist“. Auf der Suche nach einem Herausstellungsmerkmal jenseits von Kurschatten (die sich nebenbei ungünstig auf das Klima auswirken) hat man 1973 den Narren beim Schopfe gepackt und in drei halbkugelförmigen Solebehältern der vormaligen Rottweiler Saline ein Fasnetsmuseum untergebracht, in dem Kleidle, Häser, Schemmen, Larven und Foulards zu bestaunen sind – Fool Art at its best.

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