5. Mose 6,16: Fordert den Herrn, euren Gott, nicht heraus.
Johannes 4,48: Jesus sagte: »Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht an mich.«
Viele Christen bitten Gott um ein klar erkennbares Zeichen, wenn sie eine Entscheidung treffen müssen. Manchmal lässt Gott sich auf solche »Zeichenforderungen« ein. Aber Gott ist weder ein Orakel, das zu uns in kryptischen Zeichen sprechen möchte, noch will er uns all unsere Entscheidungen abnehmen. Gott wünscht sich stattdessen, dass wir im Gespräch und Nachdenken mit ihm zu Entscheidungen kommen. Unser Glaube an ihn sollte nicht an beeindruckenden Wundern hängen, sondern an der Beziehung zu ihm.
Was sagen meine Entscheidungen über meinen Charakter aus?
2. Chronik 10,13: Da fuhr Rehabeam sie schroff an, denn er hatte sich dem Rat der älteren Berater verschlossen.
Sprichwörter 14,2: Wer den richtigen Weg geht, hat Ehrfurcht vor dem HERRN; wer aber verkehrte Wege geht, verachtet ihn.
Deine Entscheidungen bestimmen deine Handlungen, deine Handlungen zeigen, was in deinem Herzen ist.
Muss ich auch in kleinen Entscheidungen sorgfältig sein?
1. Samuel 15,22-23: Aber Samuel entgegnete: »Was gefällt dem HERRN mehr: deine Brandopfer und Opfergaben oder dein Gehorsam gegenüber seiner Stimme? … Weil du dich vom Wort des HERRN abgewandt hast, hat er sich nun auch von dir abgewandt; du wirst nicht länger König sein.« (S. Anmerkung auf S. 823)
Entscheidungen, die Gottes Weisungen missachten, auch wenn sie klein sind, können Konsequenzen haben, die sich wie Krebs vermehren und schließlich außer Kontrolle geraten.
Wie kann ich entscheidungsfreudiger werden?
Psalm 119,5.9-11: Ich möchte alles, was ich tue, stets nach deinen Ordnungen ausrichten … Wie kann ein junger Mensch in seinem Leben rein von Schuld bleiben? Indem er sich an dein Wort hält und es befolgt … Ich habe dein Wort in meinem Herzen bewahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.
Bitte Gott darum, dir Weisheit, Verständnis und den Wunsch, ihm zu gehorchen, zu schenken. Er verspricht, dich zu erhören. Je mehr du Gott im Gebet und durch sein Wort kennenlernst, desto besser erkennst du, was du tun sollst. Wenn du weißt, was Gott von dir erwartet, kannst du entschlossen eine Entscheidung treffen, denn du kennst seinen Willen.
Jesaja 50,7: Doch Gott, der HERR, wird mir helfen. Darum werde ich nicht beschämt dastehen. Deshalb habe ich mein Gesicht gehärtet wie einen Kieselstein. Ich weiß, dass ich nicht blamiert dastehen werde.
Wenn du die richtige Entscheidung kennst – wenn du dir sicher bist, was Gott von dir erwartet, die Entscheidung seinem Wort nicht widerspricht und sie keine unangemessenen Mittel (z. B. Betrug) verlangt, um etwas Gutes zu erreichen –, dann leg los. Tu das Richtige auf die richtige Weise, und du wirst deine Entscheidung nicht bereuen.
Zusagen von Gott
Sprichwörter 3,6: Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen.
Jakobus 1,5: Wenn jemand unter euch Weisheit braucht, weil er wissen will, wie er nach Gottes Willen handeln soll, dann kann er Gott einfach darum bitten. Und Gott, der gerne hilft, wird ihm bestimmt antworten, ohne ihm Vorwürfe zu machen.
Enttäuschung siehe Frustration
Erbarmen siehe auch Dienst, Gnade und Barmherzigkeit, Trost, Vergebung
Wenn wir von einem Menschen sagen, er sei barmherzig, denken wir an jemanden, der »ein Herz« für andere hat. Vor einem unbarmherzigen Menschen muss man sich in Acht nehmen, denn er wird sich voraussichtlich rücksichtslos, gnadenlos und herzlos verhalten. Barmherzigkeit oder Erbarmen ist einerseits ein Gefühl – wenn wir tief innen dazu gedrängt werden, jemandem zu helfen. Andererseits gehört auch die Ausführung dieses inneren Drängens dazu – die barmherzige Tat. Jesus fühlte tiefes Erbarmen mit den vielen Menschen, die ihm folgten und verzweifelt nach Orientierung und Heilung suchten. Sein Erbarmen trieb ihn dazu, sie zu lehren, zu versorgen und zu heilen. Erbarmen kann einem »das Herz zerreißen«. Wenn wir einen anderen Menschen in Not sehen, steigt tief in unseren Emotionen der drängende Wunsch auf, zu helfen. Barmherzigkeit ist so etwas wie der Lackmustest unserer Hingabe und unseres Wunsches, andere so zu lieben, wie Christus uns liebt. Christus gleich zu werden heißt, sein Erbarmen für die Bedürftigen zu teilen, vor allem mit denen, die sich selbst nicht helfen können. Wenn uns die vielfältigen Bedürfnisse und Verletzungen der Menschen in unserem Umfeld nicht zu barmherzigen Taten anspornen, verwandelt sich unser Herz in ein »Herz aus Stein«, bis es so verhärtet ist, dass es sich der Not des Mitmenschen verschließt.
Wie zeigt Gott mir sein Erbarmen?
Psalm 103,8: Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und voll großer Gnade.
Psalm 103,13: Wie sich ein Vater über seine Kinder zärtlich erbarmt, so erbarmt sich der HERR über alle, die ihn fürchten.
Gott zeigt seine Barmherzigkeit darin, dass er Segen auch da austeilt, wo wir ihn nicht verdienen, und indem er Strafe zurückhält, die wir verdient hätten. Stattdessen vergibt er, heilt uns von den Folgen der Sünde und erneuert unser Leben.
Wie kann ich anderen mit Erbarmen begegnen?
Lukas 10,33: Schließlich näherte sich ein Samaritaner. Als er den Mann sah, empfand er tiefes Mitleid mit ihm.
Indem du sie ansiehst, wie Gott sie ansieht: als Menschen, die nach seinem Bild erschaffen sind und die er liebt.
Lukas 10,34: Er kniete sich neben ihn, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er den Mann auf seinen eigenen Esel und brachte ihn zu einem Gasthaus, wo er ihn versorgte.
Bleib nicht bei dem Gefühl stehen, jemandem helfen zu wollen. Setz dich in Bewegung und hilf, wie auch immer es dir möglich ist. Diene dem, der es nötig hat, mit konkreten Taten.
2. Korinther 8,9: Ihr kennt ja die große Liebe und Gnade von Jesus Christus, unserem Herrn. Obwohl er reich war, wurde er um euretwillen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.
Aus Liebe und Erbarmen verließ Jesus seine erhabene Stellung und wurde Mensch, um die Menschen für Gott zurückzugewinnen. Er ging so weit, für dieses Ziel zu sterben. Als seine Nachfolger sind wir aufgerufen, dieselbe Tiefe der Hingabe und der Barmherzigkeit anzustreben. Es gibt Beispiele dafür, dass Menschen in der Nachfolge von Jesus das eigene Leben für andere hingegeben haben.
Hiob 5,27: Dies alles haben wir erforscht und so ist es. Hör auf meinen Rat und nimm ihn dir zu Herzen. (S. Anmerkung auf S. 1097)
Wenn du anderen einen Rat gibst, achte darauf, dass du sie damit nicht verletzt. Hiobs Freunde waren nicht sehr barmherzig, als er alles verlor, daher war ihr Rat auch nicht hilfreich.
Wie kann ich durch Gottes Erbarmen lernen, selbst barmherziger zu werden?
Klagelieder 3,22-23: Die Gnade des HERRN nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue.
Markus 1,41: Jesus hatte Mitleid mit ihm und berührte ihn. »Ich will es tun«, sagte er. »Sei gesund!« (S. Anmerkung auf S. 1683)
Psalm 72,13-14: Er hat Mitleid mit den Schwachen und Hilflosen und wird sie retten. Er wird sie aus Unterdrückung und Gewalt befreien, denn ihr Leben ist ihm kostbar.
Erbarmen und Barmherzigkeit, wie Gott sie uns entgegenbringt, sind ausdauernd und beständig.
2. Mose 34,6: Er ging an Mose vorüber und sprach: »Ich bin der HERR, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld, meine Liebe und Treue sind groß.«
Gott hält in seiner Barmherzigkeit Ärger und Zorn lange zurück.
Lukas 6,35-36: Er erweist auch den Undankbaren und den Bösen Gutes. Ihr sollt gütig sein, wie euer Vater gütig ist. (S. Anmerkung auf S. 1725)
Barmherzigkeit, wie Gott sie uns erweist, erwächst aus dem liebenden Herzen des Gebenden, nicht des Empfangenden.
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