17 P Als die Sonne untergegangen und es ganz dunkel geworden war, fuhr ein rauchender Feuerofen und eine flammende Fackel zwischen den Hälften der Kadaver hindurch. 18 P So schloss der HERR an jenem Tag einen Bund mit Abram und sprach: »Ich werde dieses Land deinen Nachkommen geben, das ganze Gebiet von den Grenzen Ägyptens F bis zum großen Fluss Euphrat – 19 P das Land der Keniter, Kenasiter, Kadmoniter, 20Hetiter, Perisiter, Refaïter, 21Amoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und Jebusiter.«
Die Geburt Ismaels
1Mo 16
1 P Doch Sarai, die Frau Abrams, bekam keine Kinder. Sarai hatte jedoch eine ägyptische Sklavin namens Hagar. 2 P Da sagte Sarai zu Abram: »Der HERR hat mir keine Kinder geschenkt. Schlaf du mit meiner Sklavin. Vielleicht kann ich durch sie Kinder haben.« Abram war einverstanden. 3 P Sarai gab ihrem Mann ihre ägyptische Sklavin Hagar als Nebenfrau. Sie lebten damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.
4 P Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. Als Hagar bemerkte, dass sie schwanger war, verachtete sie ihre Herrin Sarai. 5 P Da machte Sarai Abram einen Vorwurf: »Das ist alles deine Schuld! Jetzt, wo meine Sklavin schwanger ist, werde ich von ihr verachtet. Dabei habe ich sie dir doch zur Frau gegeben. Der HERR soll Richter sein zwischen dir und mir!«
6Abram entgegnete ihr: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für angebracht hältst.« Doch als Sarai hart mit ihr umsprang, lief Hagar fort.
7 P Der Engel des HERRN fand Hagar in der Wüste neben der Quelle am Weg nach Schur. 8 P Er sprach zu ihr: »Hagar, Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?«
»Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai«, antwortete sie.
9 P Da sprach der Engel des HERRN: »Kehr zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter. 10 P Ich werde dir mehr Nachkommen geben, als du zählen kannst. 11 P Du wirst einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael F , denn der HERR hat deine Hilferufe gehört. 12 P Dein Sohn wird ungezähmt sein wie ein wilder Esel! Er wird sich gegen alle stellen und alle werden gegen ihn sein. Ja, er wird mit allen seinen Brüdern im Streit leben.«
13 P Da nannte Hagar den HERRN, der zu ihr gesprochen hatte, El-Roï F . Denn sie sagte: »Ich habe den gesehen, der mich sieht!« 14 P Die Quelle erhielt später den Namen Beer-Lachai-Roï F . Sie liegt zwischen Kadesch und Bered.
15 P Hagar aber gebar Abram einen Sohn und Abram nannte ihn Ismael. 16 P Zu dieser Zeit war Abram 86 Jahre alt.
Abram wird umbenannt in Abraham
1Mo 17
1 P Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach: »Ich bin Gott, der Allmächtige; diene mir treu und lebe so, wie es mir gefällt. 2 P Ich will einen Bund mit dir schließen; von dir soll ein mächtiges Volk abstammen.« 3 P Daraufhin warf Abram sich zu Boden. Da sprach Gott zu ihm: 4»Dies ist mein Bund mit dir: Ich will dich zum Vater vieler Völker machen! 5 P Du sollst nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham F , denn ich werde dich zum Vater vieler Völker machen. 6 P Ich will dir so viele Nachkommen geben, dass aus ihnen ganze Völker entstehen werden. Auch Könige werden von dir abstammen!
7 P Dieser Bund zwischen uns soll auch für die kommenden Generationen gelten, er wird für alle Zeit Gültigkeit haben zwischen mir und deinen Nachkommen. Ich will dein Gott und der Gott deiner Nachkommen sein. 8Ja, ich will dir und deinen Nachkommen das ganze Land Kanaan, in dem du jetzt als Fremder lebst, für immer geben. Und ich will ihr Gott sein.«
Das Zeichen der Beschneidung
9»Du und deine Nachkommen«, so befahl Gott Abraham, »ihr sollt meinen Bund halten. 10 P Und dies ist der Bund, den ihr halten müsst: Jeder Mann unter euch soll beschnitten werden. 11 P Die Vorhaut eures Gliedes soll weggeschnitten werden. Das wird das Zeichen des Bundes zwischen mir und euch sein. 12 P Jedes männliche Kind soll acht Tage nach seiner Geburt beschnitten werden. Das gilt für alle, die in deinem Haus geboren werden, selbst für die ausländischen Sklaven, die du gekauft hast und die eigentlich nicht zu deinen Nachkommen gehören. 13Wirklich alle sollen beschnitten werden. Auf diese Weise werdet ihr das Zeichen meines ewigen Bundes an eurem Körper tragen. 14 P Wer sich nicht beschneiden lässt, muss aus dem Volk ausgestoßen und getötet werden, weil er meinen Bund gebrochen hat.«
Sarai wird umbenannt in Sara
15 P Und Gott fügte hinzu: »Was Sarai, deine Frau, betrifft – du sollst sie nicht länger Sarai nennen. Von jetzt an soll sie Sara F heißen. 16 P Und ich will sie segnen und dir auch durch sie einen Sohn schenken. Ja, ich will sie überreich segnen und sie zur Mutter vieler Völker machen. Sogar Könige werden unter ihren Nachkommen sein!«
17 P Abraham warf sich vor Gott auf sein Gesicht, doch insgeheim lachte er. »Wie kann ich mit 100 Jahren noch Vater werden?«, fragte er sich. »Und Sara ist 90 Jahre alt. Wie kann sie da noch ein Kind bekommen?« 18Und er sagte zu Gott: »Ja, aber lass Ismael vor dir leben!«
19 P Gott aber entgegnete ihm: »Sara, deine Frau, wird einen Sohn bekommen, den sollst du Isaak F nennen. Und ich will meinen ewigen Bund mit ihm und seinen Nachkommen bestätigen. 20 P Was Ismael betrifft, so will ich deiner Bitte nachkommen. Ich will ihn segnen. Ich will ihn fruchtbar machen und ihm viele Nachkommen schenken. So werde ich aus seinen Nachkommen ein großes Volk machen. Zwölf Fürsten werden von ihm abstammen. 21 P Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, der dir und Sara nächstes Jahr um diese Zeit geboren werden wird.«
22 P Nachdem Gott mit Abraham gesprochen hatte, fuhr er zum Himmel auf. 23 P Noch am gleichen Tag beschnitt Abraham seinen Sohn Ismael und alle anderen männlichen Angehörigen seines Haushaltes – egal, ob sie in seinem Haus geboren oder als Sklaven gekauft worden waren –, so wie Gott es angeordnet hatte. 24 P Abraham war 99 Jahre alt, als seine Vorhaut beschnitten wurde. 25 P Sein Sohn Ismael war bei seiner Beschneidung 13 Jahre. 26Abraham und sein Sohn Ismael wurden noch am gleichen Tag beschnitten, 27zusammen mit allen anderen männlichen Angehörigen von Abrahams Haushalt, egal, ob sie im Haus geboren oder als Sklaven gekauft worden waren.
Sara wird ein Sohn versprochen
1Mo 18
1 P Der HERR erschien ihm noch einmal bei dem Eichenhain von Mamre. Eines Tages um die Mittagszeit, als Abraham am Eingang seines Zeltes saß, 2 P sah er plötzlich drei Männer ganz in der Nähe stehen. Als er sie bemerkte, stand er auf, lief ihnen entgegen und verneigte sich tief vor ihnen. 3»Mein Herr«, sagte er, »wenn du mir, deinem Diener, freundlich gesinnt bist, dann geh doch nicht einfach weiter. 4 P Ruht euch im Schatten dieses Baumes aus, während meine Knechte etwas Wasser holen, um euch die Füße zu waschen. 5 P Ich will euch etwas zu essen bringen, damit ihr danach gestärkt weiterreisen könnt. Denn deshalb seid ihr ja bei mir vorbeigekommen.«
»Gut«, sagten sie, »tu, wie du gesagt hast.«
6Da lief Abraham zurück zum Zelt und sagte zu Sara: »Hol schnell drei Maß F deines besten Mehls und backe Fladenbrot.« 7Dann lief er hinaus zur Herde, holte ein zartes, junges Kalb und gab es einem Knecht, mit der Anweisung, es umgehend zu schlachten und zuzubereiten. 8Als das Essen fertig war, nahm er Butter und Milch und das gebratene Fleisch und servierte es den Männern. Während sie aßen, wartete er bei ihnen unter den Bäumen.
9»Wo ist Sara, deine Frau?«, fragten sie ihn.
»Im Zelt«, antwortete Abraham.
10 P Da wurde ihm gesagt: »Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich zurückkehren. Dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.«
Sara aber belauschte das Gespräch vom Eingang des Zeltes aus. 11 P Und da Abraham und Sara beide alt waren und Sara schon lange nicht mehr in dem Alter war, in dem Frauen Kinder bekommen können, 12 P lachte sie leise. »Jetzt, nachdem ich verwelkt bin, sollte ich noch an Liebeslust denken?!«, dachte sie. »Und mein Mann ist ja auch schon viel zu alt!«
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