Gabor Mate - Im Reich der hungrigen Geister

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Um den Süchtigen zu heilen, muss man zum Anfang zurückkehren…
Dr. Gabor Maté gehört zu den weltweit anerkanntesten Experten der Suchtpsychologie. Seine einschneidenden Erkenntnisse, die er durch seine jahrzehntelange Arbeit als Arzt in der Drogenszene Vancouvers erwarb, verändern unsere Sicht auf menschliche Entwicklung, Trauma und Entwurzelung.
In seinem internationalen Bestseller Im Reich der hungrigen Geister nähert er sich mit ganzheitlichem und mitfühlendem Blick der Sucht – sei es nach Alkohol, Heroin, Sex, Tabak oder Glücksspiel. Dabei widerspricht er gängigen Annahmen, Suchtverhalten sei ein Phänomen willensschwacher Menschen oder eine genetische Disposition. Ganz im Gegenteil: Es durchzieht unsere gesamte Gesellschaft und lässt sich nur als komplexes Zusammenspiel von persönlicher Geschichte, emotionaler Entwicklung und neurochemischen Prozessen verstehen.
Auf seine fesselnde Art verwebt Maté die aktuellsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften und umfangreiche Sozialstudien mit authentischen Patientengeschichten und gesellschaftlichen Debatten. Dabei bezieht er klare Positionen, beispielsweise zur Legalisierung von Drogen und zur Entkriminalisierung von Süchtigen.
Mit Maté lernen wir, dass der erste Schritt zur Heilung in einfühlsamer Selbsterkenntnis liegt. Seine hungrigen Geister werden unseren Blick auf uns selbst, auf unsere Mitmenschen und auf die Welt für immer verändern.
„Ein bewegender, kontroverser und vielschichtiger Blick auf die Hintergründe von Suchtverhalten. Im Reich der hungrigen Geister liest sich nicht nur als lebhafte Analyse der körperlichen und seelischen Ursachen von Drogensucht, sondern führt auch direkt ins Herz des Autors selbst.“
The Globe and Mail

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„Sie hätten nicht vielleicht einen Dollar für ein paar Zigaretten, oder, Doktor?“

„Ich sag Ihnen was“, erwidere ich. „Wir gehen runter an die Ecke und ich hole Ihnen ein Päckchen. Nikotin ist schwerer zu widerstehen als Kokain.“

Celia scheint gerührt. „Ich kann nicht glauben, dass Sie das für mich tun würden.“ „Betrachten Sie es als Geschenk fürs Baby“, antworte ich, „obwohl es keines ist, von dem ich jemals gedacht hätte, dass ich es einer schwangeren Patientin schenken würde.“

Als ich die Zigaretten bezahle und sie Celia überreiche, schaut mich der Verkäufer prüfend an. „Das ist so toll“, sagt Celia. „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.“ Als wir den Laden verlassen, höre ich, wie der Verkäufer ihre Worte leise, in einem spöttischen Ton wiederholt: „Das ist so toll. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.“ Ich drehe mich in der Tür um und schaue ihm ins Gesicht. Er lächelt. Er weiß genau, warum hier in East Hastings ein einigermaßen gut gekleideter Mann mittleren Alters eine Schachtel Zigaretten für eine zerzauste junge Frau kauft.

Januar 2005

Rick begleitet Celia zu diesem Termin in meine Praxis. Sie scheinen entspannt zu sein und sich miteinander wohlzufühlen.

„Ich kann mit dieser Seifenoper nicht mithalten“, scherze ich.

„Ich auch nicht“, sagt Rick, während Celia nur vor sich hin summt und ein Lächeln ihre Mundwinkel umspielt.

Sie war in der Oak Tree Klinik. Ihr Baby wächst, und die Bluttests haben ergeben, dass ihr Immunsystem in guter Verfassung ist. Obwohl sie erst im Juni Termin hat, wird sie bald, vier Monate früher, zur vorgeburtlichen Betreuung in Fir Square, der Spezialabteilung des British Columbia Women’s Hospital für suchtkranke werdende Mütter, aufgenommen. Heute ist sie wegen eines Methadon-Rezepts da und bittet erneut um einige Telefonnummern von Rehakliniken. Ich gebe ihr beides.

Die beiden gehen. Durch die offene Tür sehe ich sie durch den Hintereingang auf die sonnenbeschienene Veranda treten, sich in die Augen sehen, Händchen halten und ruhig und friedlich davongehen. Es ist das letzte Mal, dass ich sie während der Schwangerschaft zusammen sehe.

Januar 2005: später im Monat

An einem Nachmittag Ende Januar wird Celia freiwillig für eine Entgiftungsmaßnahme aufgenommen, ein erster Schritt auf dem Weg zu einem Reha-Programm. Am Abend entlässt sie sich selbst. In dem Albtraum, den Celia durchlebt, fühlt sie sich in einem Sumpf von Schmerzen gefangen, hilflos, bestraft und völlig allein. Sie wiederholt ihr Mantra: „Ich habe mich in meinem ganzen verdammten Leben noch nie so verlassen gefühlt.“ Ihr Blick, verschleiert und unkonzentriert, ist auf die Wand irgendwo links von mir gerichtet. „Wie soll ich damit umgehen ohne einen Berg von Dope?“

Was auch immer ich auf diese Frage geantwortet haben mag und was auch immer Celia sich selbst zu beantworten versuchte, es passte nicht. Die restliche Zeit ihrer Schwangerschaft lässt sich zusammenfassen als kurze Episoden von Krankenhausaufenthalten und Flucht, anhaltendem Drogenkonsum, der wilden Jagd nach Kokain und Verhaftungen. Eine Verhaftung erfolgte wegen Körperverletzung, weil Celia auf den Schreibtisch der Krankenschwester in der Aufnahmeabteilung gespuckt hatte. Natürlich erinnerte ich mich, dass sie in ihrer Kindheit Erfahrung mit Spucken gemacht hatte. Aber schließlich brachte sie ein bemerkenswert gesundes Mädchen zur Welt, das leicht von ihrer Opiatabhängigkeit entwöhnt werden konnte. In jeder anderen Hinsicht ging es dem Baby gut. Im Gegensatz zu den Opiaten Methadon und Heroin ruft Kokain keine gefährlichen physiologischen Entzugsreaktionen hervor.

Rick, der Vater des Kindes, war fantastisch. Celia verließ das Krankenhaus am Tag nach der Entbindung – ihr Bedürfnis nach Drogen war stärker als ihre Entschlossenheit, ihr Neugeborenes zu bemuttern –, aber als außerordentliche Ausnahmen von den Richtlinien durfte Rick stationär auf der Entbindungsstation bleiben. Mit großer Unterstützung des Krankenhauspersonals fütterte und versorgte er das Baby mit der Flasche und baute in den zwei Wochen, in denen er sich rund um die Uhr mit seiner Tochter beschäftigte, eine Beziehung auf, bevor er sie dann zu sich nach Hause nahm. Die Krankenschwestern, die diese Vater-Kind-Verbindung betreuten, waren erstaunt über seine Sanftmut, Liebe und Hingabe an seine Tochter.

Celia, die feindselig und drogensüchtig war, wurde per Gerichtsbeschluss vom Besuch ausgeschlossen. Sie war untröstlich und wütend. Sie glaubte, sie sei vorsätzlich von der Zuneigung zu ihrem Neugeborenen weggedrängt worden. „Es ist mein verdammtes Baby“, schrie sie in meiner Praxis, „meine eigene kleine Tochter. Sie haben mir das Kostbarste in meinem Leben geraubt!“

Dezember 2005

Rick kommt auf einen kurzen Besuch vorbei. Ich frage nach seinem und Celias Kind. „Sie ist jetzt bei Pflegeeltern“, sagt Rick. „Sie war eine Zeit lang bei mir, aber dann verschlechterte sich die Wohnsituation wegen der Drogenkonsumenten in diesem Haus. Sie wurden rückfällig. Und ich hatte einen Alkoholrückfall, deswegen nahmen sie mir das Baby weg. Sie hatten eine Kinderschutzverfügung.“ Seine Schultern zittern, als er versucht, sein Weinen zu unterdrücken. Dann schaut er auf. „Ich habe sie letzten Monat besucht. Ich bin gerade dabei, mir eine neue Wohnung zu suchen, und ich habe vor, an Elterngruppen teilzunehmen sowie eine Alkohol- und Drogenberatung und alles andere in Anspruch zu nehmen. So weit geht es mir ganz gut.“

Januar 2006

Celia ist wegen ihres monatlichen Methadon-Rezepts gekommen. Der inzwischen sechs Monate alte Säugling ist in einem Pflegeheim. Celia träumt immer noch davon, das Sorgerecht für ihre Tochter wiederzuerlangen und ein Familienleben aufzubauen. Aber sie ist nicht in der Lage, auf Kokain zu verzichten.

„So sehr Sie Ihr Baby auch lieben“, sage ich ihr noch einmal, „und so sehr Sie es auch lieben wollen, wenn Sie auf Crack sind, sind Sie als Mutter nicht geeignet. Sie selbst haben einmal gesagt, dass es nicht möglich ist, das Beste aus einem Menschen herauszuholen, wenn es um Sucht geht. Das Kind braucht das Beste von Ihnen, Sie müssen dafür emotional stabil und präsent sein. Sein Sicherheitsgefühl hängt davon ab. Die Gehirnentwicklung Ihrer Tochter braucht es, um zu gedeihen. Sie sind kein Elternteil, wenn Sie von Ihrer Sucht kontrolliert werden. Verstehen Sie das nicht?“

Meine Stimme ist angespannt und kalt, ich spüre die Anspannung in meiner Kehle. Ich bin wütend auf diese Frau. Ich versuche, ihr eine Wahrheit aufzudrängen, die ich als arbeitssüchtiger Arzt und auch auf andere Weise in meinem eigenen Leben zu ignorieren pflege.

Celia starrt nur mit mürrischem, hartem Blick zurück. Ich erzähle ihr nichts, was sie sich selbst nicht schon gesagt hat.

———

Als menschliches Schauspiel hat diese Geschichte kein glückliches Ende – zumindest nicht, wenn wir wollen, dass unsere Geschichten einen klaren Anfang und ein klares Ende hat. Doch im größeren Kontext möchte ich darin einen Triumph sehen: Sie zeigt, wie das Leben das Leben sucht, wie sich die Liebe nach Liebe sehnt und wie der göttliche Funke, der in uns allen brennt, weiterhin glüht, auch wenn er nicht in voller, offener Flamme lodern kann.

Was wird mit diesem Säugling, diesem Wesen der unendlichen Möglichkeiten, geschehen? Angesichts seines schrecklichen Starts kann es durchaus sein, dass er ein Leben in grenzenlosem Leid führen wird – aber es ist nicht zwingend, dass dieser Lebensbeginn prägend ist. Es hängt davon ab, wie gut unsere Welt sich um dieses kleine Mädchen kümmert. Vielleicht wird unsere Welt genügend liebevolle Zuflucht bieten – genug „shelter from the storm“, wie Bob Dylan gesungen hat –, damit das Baby, im Gegensatz zu seiner Mutter, in sich selbst etwas anderes als seinen eigenen schlimmsten Feind kennenlernen kann.

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