Gabor Mate - Im Reich der hungrigen Geister

Здесь есть возможность читать онлайн «Gabor Mate - Im Reich der hungrigen Geister» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Reich der hungrigen Geister: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Reich der hungrigen Geister»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Um den Süchtigen zu heilen, muss man zum Anfang zurückkehren…
Dr. Gabor Maté gehört zu den weltweit anerkanntesten Experten der Suchtpsychologie. Seine einschneidenden Erkenntnisse, die er durch seine jahrzehntelange Arbeit als Arzt in der Drogenszene Vancouvers erwarb, verändern unsere Sicht auf menschliche Entwicklung, Trauma und Entwurzelung.
In seinem internationalen Bestseller Im Reich der hungrigen Geister nähert er sich mit ganzheitlichem und mitfühlendem Blick der Sucht – sei es nach Alkohol, Heroin, Sex, Tabak oder Glücksspiel. Dabei widerspricht er gängigen Annahmen, Suchtverhalten sei ein Phänomen willensschwacher Menschen oder eine genetische Disposition. Ganz im Gegenteil: Es durchzieht unsere gesamte Gesellschaft und lässt sich nur als komplexes Zusammenspiel von persönlicher Geschichte, emotionaler Entwicklung und neurochemischen Prozessen verstehen.
Auf seine fesselnde Art verwebt Maté die aktuellsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften und umfangreiche Sozialstudien mit authentischen Patientengeschichten und gesellschaftlichen Debatten. Dabei bezieht er klare Positionen, beispielsweise zur Legalisierung von Drogen und zur Entkriminalisierung von Süchtigen.
Mit Maté lernen wir, dass der erste Schritt zur Heilung in einfühlsamer Selbsterkenntnis liegt. Seine hungrigen Geister werden unseren Blick auf uns selbst, auf unsere Mitmenschen und auf die Welt für immer verändern.
„Ein bewegender, kontroverser und vielschichtiger Blick auf die Hintergründe von Suchtverhalten. Im Reich der hungrigen Geister liest sich nicht nur als lebhafte Analyse der körperlichen und seelischen Ursachen von Drogensucht, sondern führt auch direkt ins Herz des Autors selbst.“
The Globe and Mail

Im Reich der hungrigen Geister — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Reich der hungrigen Geister», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich höre Angela mit Faszination und einer vagen Sehnsucht zu – es ist das Gefühl der verlorenen Verbindung zu vergangenen Generationen. In meinem Leben gab es keine Großeltern. Angela ist durchdrungen von Traditionen und der Welt der Geister. Sie hat die Stimmen ihrer Vorfahren gehört. Ich lese die Stimmen meiner Vorfahren, aber ich höre nur meine eigenen Gedanken.

„Woher kommt das Lied?“, fragte der Schamane Angela eines Tages, als er seine Frau beobachtete, wie sie das Kind mit den Zedernzweigen bürstete, und sah, dass sie, das kleine Mädchen, nicht litt. Sie wurde ihm gebracht, das wusste er, und könnte nun seine Führerin sein. Die beiden gingen langsam den Weg am Fluss entlang und ließen Angelas Brüder, Schwester und Großmutter zurück, bis sie ganz allein waren. Und dort saßen sie auf einer Lichtung, der Schamane und seine junge Enkelin, und lauschten den Stimmen der Toten ihres Stammes. Die Toten vieler Generationen klagten, jammerten und sangen in einer alten Sprache von ihrem Leben, erzählten ihre Geschichten und wie sie seit der Ankunft des weißen Volkes und bereits davor gearbeitet und gekämpft hatten und wie sie gestorben waren. Angela erfuhr die Geschichten und alle Weisheiten.

Ich sehe es in ihr. Ich habe miterlebt, wie sie in meiner Praxis anderen Süchtigen gegenüber Worte des Mitgefühls und des Trostes sprach. Ich war auch beeindruckt von der stillen Zuversicht, mit der sie bei einer öffentlichen Veranstaltung in der Zentralbibliothek von Vancouver die Bühne betrat.

Ich hielt einen Vortrag über Sucht und hatte Angela eingeladen, ihre Gedichte vorzutragen, und wie immer kam sie zu spät. Als ich sie vorstellte, schritt sie zielstrebig von ihrem hinteren Platz auf das Podium zu. Unbekümmert blickte sie über die dreihundert Zuhörer und rezitierte ihre Werke mit klarer, klangvoller Stimme, als wäre es für sie eine selbstverständliche, alltägliche Praxis. Es war eine bewegende Darbietung, die von ihren Zuhörern mit langem und warmem Applaus belohnt wurde.

Diese Lichtung am Fluss ist nach wie vor Angelas Ort der Erhabenheit, auch wenn ihre Verbindung dorthin durch Misshandlungen später in ihrer Kindheit verdunkelt wurde. Sie ist weit weg davongelaufen und weiß nicht, ob sie jemals zurückkehren wird. Sie ist heute keine Hüterin der heiligen Stammesüberlieferungen mehr, sondern lebt in Downtown Eastside als kokainabhängige Hinterhof-Stricherin. „Blow for your dough / play for your pay“ [„Einen blasen für Geld / spielen gegen Lohn“], sagt sie in einem Gedicht.

Doch ihr fröhliches Lächeln und ihre patrizische Autorität verdankt sie ihrem tiefen Wissen, dass es einen solchen Ort gibt und dass sie dort gewesen ist und die Stimmen gehört hat. Sie sprechen zu ihr durch all ihr Elend hindurch. Sie helfen ihr immer noch, sich selbst zu finden. „Spiegel meines inneren Selbst, was sehen andere?“, fragt Angela in einem ihrer Verse. „Ist es die Wahrheit in meinem Herzen oder menschliche Eitelkeit? Und was sehe ich?“

KAPITEL 6

Tagebuch einer Schwangerschaft

Dies ist die kurze Schilderung einer Schwangerschaft – und der Geburt eines opiatabhängigen Säuglings von einer süchtigen Mutter. Trotz ihrer Entschlossenheit, sich ihren Dämonen zu stellen, wird die Mutter nicht in der Lage sein, ihr Kind zu behalten. Ihre Mittel werden nicht ausreichen, und weder ihre Bitten an die göttliche Stimme in ihrem Herzen noch die Unterstützung, die wir in Portland bieten können, werden ausreichen, um ihr bei der Verwirklichung ihres heiligen Ziels, ihre Aufgabe als Mutter zu erfüllen, zu helfen.

Juni 2004

Ich eile in den fünften Stock, wo Celia völlig außer Kontrolle geraten sein soll und droht, aus dem Fenster zu springen. Das ist keine leere Drohung, andere haben es vor ihr schon getan. Der Widerhall des die Wände durchdringenden Geschreis erreicht mich im Treppenhaus zwei Stockwerke tiefer, während ich auf den Lärm zurenne.

Ich finde Celia, die barfuß auf Glasscherben randaliert und aus mehreren kleinen Schnitten blutet. Der Boden glitzert von den Scherben zerbrochener Bildschirme, Gläser und zerborstenen Geschirrs, beleuchtet von der Mittagssonne, die ihre Strahlen in einem scharfen Winkel in den Raum wirft. Die ausgeweidete Fernsehkonsole liegt im Flur. Lebensmittelreste tropfen von den Wänden und von kaputten Holzstühlen. Überall liegt Kleidung herum. Auf der Küchentheke gurgelt und zischt eine kleine Espressomaschine und verbreitet das scharfe, säuerlichen Aroma von verbranntem Kaffee. Ein paar blutverkrustete Spritzen liegen auf dem Tisch, dem einzigen noch intakten Möbelstück.

Celia stampft umher und brüllt mit einer Stimme, die schon nicht mehr menschlich klingt: kratzig, hoch und knirschend. Tränen strömen ihr aus den rot geschwollenen Augen über die Wangen und zittern tröpfchenweise am Kinn. Sie trägt ein schmutziges Nachthemd aus Flanell. Es ist eine überirdische Szene, die sich da bietet.

„Ich hasse ihn, verdammt noch mal. Beschissener, gottverdammter, fucking Bastard.“ Als Celia mich sieht, kippt sie auf der zerlumpten Matratze in der Ecke um. Ich kicke einen Stapel Handtücher beiseite und kauere mich gegen das Balkonfenster. Im Moment gibt es nichts zu sagen. Während ich auf ein Zeichen von ihr warte, dass sie zum Kontakt bereit ist, lese ich das Gebet, das sie an die Wand über ihr Bett geschrieben hat: „Oh, Großer Geist, dessen Stimme ich im Wind höre und dessen Atem der ganzen Welt um mich herum Leben einhaucht, höre unser Weinen, denn wir sind klein und schwach.“ Es endet mit einer Bitte: „Hilf mir, Frieden mit meinem größten Feind zu schließen – mit mir selbst.“

Juni 2004: nächster Tag

Celia ist ruhig und sogar heiter, während sie auf ihr Methadon-Rezept wartet. Sie scheint über mein Erstaunen amüsiert zu sein.

„Ihr Zimmer ist wieder aufgeräumt, sagen Sie?“

„Nun, es ist makellos.“

„Wie kann es makellos sein?“

„Ich hab‘s mit meinem Alten wieder hergerichtet.“

„Der Typ, den Sie hassen?“

„Ich hab gesagt, dass ich ihn hasse, aber das stimmt nicht.“

Mit ihrem sanften Gesichtsausdruck, den klaren Augen, den glatten braunen Haaren und ihrem ruhigen Auftreten ist Celia eine attraktive dreißigjährige Frau. Es ist unmöglich, in ihr die wütende Xanthippe zu erkennen, die ich vor weniger als vierundzwanzig Stunden erlebt habe. „Was, glauben Sie, hat Sie so aus der Haut fahren lassen?“, frage ich sie. „Sie waren aufgebracht, aber da muss noch irgendeine Droge mit im Spiel gewesen sein, die Sie so verrückt gemacht hat. Irgendwas hat Sie völlig umgehauen.“

„Nun ja, stimmt. Koks. Es ist sehr explosiv. Je weniger Dope [Heroin] ich nehme, desto mehr Zeugs aus der Vergangenheit kommt an die Oberfläche. Ich weiß nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll. Mit Crack kommen Erinnerungen an sensible – unglaublich sensible – ungelöste Dinge in meinem Leben hoch. Dinge, die mich verletzt haben, sie überwältigen mich, bis zu dem Punkt, dass ich völlig am Boden zerstört und verzweifelt bin oder wie ein Vulkanausbruch – es ist erschreckend für mich.“

„Sie stocken Ihr Methadon also immer noch mit Heroin auf. Warum?“

„Weil ich diesen Komazustand will, in dem ich nichts mehr fühle.“ Celia spricht langsam, fast förmlich, mit ihrer tiefen, heiseren Stimme – in einer nachdenklichen, überzeugenden und klaren Weise. Eine Zahnlücke lässt sie ein wenig lispeln.

„Was ist es, das Sie nicht fühlen wollen?“

„Jede Person, der ich jemals vertrauen wollte, hat mich verletzt. Ich bin wirklich in Rick verliebt, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er mich nicht auch betrügen wird. Das geht direkt auf meinen sexuellen Missbrauch zurück.“

Celia erinnert sich, dass sie im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal sexuell missbraucht wurde, und zwar von ihrem Stiefvater. „Das ging acht Jahre lang so. Seit Kurzem erlebe ich den Missbrauch in meinen Träumen wieder.“ In ihren Albträumen ist Celia mit dem Speichel ihres Stiefvaters getränkt. „Das war ein Ritual“, erklärt sie fast nüchtern. „Als ich ein kleines Mädchen war, stand er über meinem Bett und spuckte mich am ganzen Körper an.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Reich der hungrigen Geister»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Reich der hungrigen Geister» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Reich der hungrigen Geister»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Reich der hungrigen Geister» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x