Peter Gerdes - Solo für Sopran

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Aufwachen am Inselstrand – idyllisch? Eigentlich schon, auf Langeoog. Aber aufwachen mit Blut an den Händen, nicht wissen, wer man ist, woher man kommt und was man getan hat? Das sieht böse aus. Was tun? Suchen. Nach dem eigenen Namen, ein paar trockenen Sachen, nach etwas zu essen und nach dem Koffer – denn irgendwo muss doch ein Koffer sein, in einem Zimmer, das man ja gebucht haben muss.
Und während der eine sich selbst sucht, vermisst der Chorleiter seine junge Solistin, Ulfert Janssen Tant' Lütis Testament und Stahnke, tja – Hauptkommissar Stahnke sucht seine Badehose.

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Geerbt hatte sie, natürlich, denn so ohne weiteres war ja an derart viel Grund und Boden auf dieser Insel nicht heranzukommen. Aber sie hatte durch viel Arbeit und eine Menge Geschick mit ihrem Pfund gewuchert. Früh verwitwet und kinderlos, hatte sie all ihre Energie in die Geschäfte gesteckt. Aus Ferienhäuschen hatte sie Pensionen gemacht, aus Pensionen Hotels, aus Hotels Kurkliniken. Ihre Betriebe liefen ausgezeichnet, auch jetzt noch, da die kapitalistische Marktwirtschaft unverhüllter und brutaler regierte und die Leute ihre Euros fester als früher zusammenhielten. Tant’ Lüti hatte es eben verstanden, zur rechten Zeit Stammgäste an sich zu binden, deren Finanzlage krisenunabhängig war. Leute, die gerne etwas mehr ausgaben, solange es um das eigene Wohl ging. So war nicht nur ihr Vermögen, sondern auch ihr Einfluss stetig weiter gewachsen. Kaum ein Projekt, zu dem sie nicht vorher gehört, kaum eine Entscheidung, die gegen ihren Willen gefällt worden wäre. Tja, Lütine Janssen war jemand auf Langeoog.

Gewesen. Denn jetzt war sie ja tot. Lüppo Buss hatte sich noch gar nicht an diesen Gedanken gewöhnt.

Selbst im Tode hatte Tant’ Lüti bewiesen, wie eng sie den Prinzipien der Insel und des Lebens für den Tourismus verbunden gewesen war: Ein echter Langeooger nämlich starb einfach nicht während der Hauptsaison, wenn niemand Zeit für solche Dinge hatte. Insulaner starben im Herbst und Winter, frühestens im Oktober, zu Zeiten also, da so etwas die Geschäfte nicht nachhaltig störte. Auch Lütine Janssen hatte bis Oktober durchgehalten. Allein damit hatte sie sich den Respekt ihrer Mitmenschen verdient.

Nicole Janssen stellte ihm eine Teetasse hin. Seine Haut prickelte, als er ihren schlanken, hochgewachsenen Körper wenige Zentimeter hinter seiner muskulösen Schulter spürte. Als ob ihre Aura die seine gestreift hätte. Verstohlen und ein wenig schuldbewusst genoss er das Gefühl.

Hart klapperte die Untertasse mit dem traditionellen Rosenmotiv auf der gläsernen Tischplatte, metallisch klirrte der reich verzierte kleine Silberlöffel, laut knallte der Kluntje in die zarte Porzellanschale. Lüppo war sich nicht sicher, ob er Nicole wirklich willkommen war. Das wusste man bei ihr ja nie.

Aber Ulferts Frau musste ein größeres Herz haben, als man vermutete, wenn man ihr gegenüberstand und ihr in die Augen blickte, die aussahen wie aus graublauem Porzellan. Schließlich hatte sie Lütine Janssen mehr als vier Jahre lang gepflegt. Ob »aufopferungsvoll«, der Ausdruck, mit dem der Pastor gerade Nicoles Tätigkeit umschrieb, der richtige dafür war? Egal, Ulfert nickte jedenfalls eifrig, und sicher war, dass seine Frau eine Menge Arbeit geleistet hatte. Eine Menge harter Arbeit, denn Tant’ Lütis Krebserkrankung war schwer und von der unangenehmen Sorte gewesen. Kein Zuckerlecken für Nicole, der die Pflegerinnenrolle ganz selbstverständlich zufiel, obwohl sie mit Lütine Janssen gar nicht leiblich verwandt war. Aber sie war schließlich eine Frau. Nein, wahrlich kein Zuckerlecken.

Nicht einmal mit einem ansehnlichen Erbe vor Augen.

»Na, dann haben wir wohl alles geklärt.« Rickert Rickerts klatschte in die schaufelartigen Hände, blickte noch einmal von einem seiner Schäfchen zum anderen, sicherheitshalber auch zu Lüppo Buss; ebenso sicherheitshalber schloss der sich dem allgemeinen Nicken an. Er wollte lieber nicht vom Pastor in ein weiteres »klärendes Gespräch« verwickelt werden, schließlich hatte er heute noch etwas vor. Schnell senkte er seine Nase in die Teetasse.

»Ist doch nett, dass der Leeraner Chor auch morgen auf der Beerdigung singen wird, nicht wahr? Wird sich gut machen in der schönen Kapelle«, sagte Pastor Rickerts.

»Morgen schon?« Lüppo Buss machte keinen Versuch, seine Überraschung zu verbergen. »So schnell? Aber sie ist doch gerade erst … Ich meine …« Weil ihm die Worte fehlten, breitete er die Arme aus.

»Stimmt schon.« Rickerts nickte. »Aber Ulfert und Nicole hier wollen es eben hinter sich bringen. Kann man ja auch verstehen.«

»Tant’ Lüti hätte das auch so gewollt«, versicherte Ulfert Janssen. »Ihr wisst doch, sie hat nie etwas davon gehalten, lange rumzutüdeln. Anpacken statt schnacken, das hat sie doch immer gesagt, nicht wahr?«

»Klar, hat sie. Weiß ich doch.« Rickerts tätschelte väterlich Ulferts Hand. »Auf Langeoog ist es ja außerdem kein Problem, alles rechtzeitig zu organisieren und dafür zu sorgen, dass auch jeder Bescheid kriegt. Ist ja alles hübsch überschaubar.«

»Schon geschehen«, bestätigte Ulfert Janssen.

»Na siehst du«, sagte Rickerts. »Und weil die Beerdigung bereits am Freitag ist, haben wir eben auch den Leeraner Chor dabei. Weil die doch am Sonnabend schon wieder nach Hause fahren. Der Chorleiter, Herr Heiden, hat sofort zugesagt, als ich ihn fragte. Na, wir kennen uns ja auch schon eine ganze Weile. Mir schlägt er so leicht nichts ab. Nur zu einer Namensänderung konnte ich ihn noch nicht bekehren.«

Gegen Witzchen in einem Trauerhaus schien Rickerts keinerlei Vorbehalte zu haben. Laut lachend stemmte er seine Pranken auf die Glasplatte und hievte seinen athletischen, wenn auch etwas aus den Fugen geratenen Körper aus dem Stuhlpolster. Lüppo Buss erhob sich ebenfalls, mit erheblich weniger Kraft- und Lärmaufwand als der Geistliche, dafür eleganter und in der halben Zeit.

Rickerts’ Hand fühlte sich so rau und massiv an wie die eines Landarbeiters. Ulferts Hand war immer noch warm und schwitzig, Nicoles immer noch kühl und distanziert. Wirklich ein ungleiches Paar.

Im Hinausgehen ließ Lüppo Buss seinen Blick gewohnheitsgemäß durch den Raum schweifen. Ein paar Grafiken schienen neu zu sein, ebenfalls zwei schmiedeeiserne Plastiken, vermutlich teuer, allesamt. Und der gläserne Couchtisch war durch einen hölzernen ersetzt worden. Na sieh mal an, dachte der Inselpolizist, vielleicht kommen die Janssens ja doch noch zur Vernunft.

5.

Von draußen war es Leopold Heiden so vorgekommen, als summte es im Haus der Insel wie in einem Bienenstock. Als er jedoch die Tür zum Kleinen Konzertsaal aufstieß, schlugen ihm Lärmwogen entgegen wie sonst nur in der Pausenhalle des Jann-Berghaus-Gymnasiums. Sänger oder nicht, fünfundsechzig Schüler waren und blieben eben vor allem fünfundsechzig Schüler. Also in erster Linie laut.

Oberstudienrätin Margit Taudien stürzte ihm entgegen, das runde Gesicht strahlend wie die Morgensonne, ein Bündel Notenblätter mit beiden Armen gegen die Brust gepresst. »Einen wunderschönen guten Morgen, großer Meister«, rief sie wie jeden Tag mit lautem, etwas schrillem Diskant.

Heidens Reaktion bestand aus einem fingierten Zusammenzucken und einem entsagungsvollen Blick zur Saaldecke. Für den demonstrativen Eifer seiner Kollegin hatte er nichts als Verachtung übrig, die er mal mehr, mal weniger zu verbergen suchte. Heute verbarg er sie gar nicht. Sie würde das ignorieren, tapfer wie immer. Das wusste er, und das war gut so, denn er brauchte sie. Seine Verachtung aber wurde dadurch nur noch gesteigert.

»Gott zum Gruße, meine Beste«, gab er zurück. »Haben Sie Töne?«

»Wie bitte?« Margit Taudien stutzte, riss die Augen weit auf und blickte hilfesuchend in die Runde, ehe sie einen ihrer rundlichen Arme aus der Notenklammer löste und sich die Hand zum Zeichen einsetzenden Begreifens gegen die Stirn schlug: »Ach, so meinen Sie das!« All diese Gesten vollführte sie mit slapstickartiger Überakzentuierung, als befinde sie sich nicht zur Probe im Kleinen Konzertsaal, sondern im Großen Bühnensaal zur Aufführung. Absolut stummfilmreif, fand Heiden. Jetzt fehlte nur noch …

Da begannen sich auch schon die Notenblätter aus ihrer nur noch halbfesten Armklammer zu lösen und in einer gischtenden Papierkaskade zu Boden zu pladdern. Sofort sprangen mehrere Jungen und Mädchen hinzu, um ihrer Lehrerin beim Aufsammeln behilflich zu sein und damit vor ihrem Chorleiter einen guten Eindruck zu machen, kamen einander dabei zwangsläufig in die Quere und rempelten sich gegenseitig um. Slapstick in Reinkultur, Heiden hatte es ja gleich gewusst.

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