Mascha Dabić - Dolmetschen in der Psychotherapie

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Dolmetschen in der Psychotherapie: краткое содержание, описание и аннотация

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In der dolmetscherunterstützten Psychotherapie herrscht ein prekäres Gleichgewicht, an dessen Aufrechterhaltung Dolmetscher:innen maßgeblich beteiligt sind. Alle Formen der Psychotherapie sind stark an Sprache gebunden. Die Schwierigkeit, sich in einer fremden Sprache zu verständigen, wird durch die Problematik verschärft, über traumatische Erlebnisse zu sprechen. Die Dynamiken innerhalb der Triade Psychotherapeut:in – Dolmetscher:in – Klient:in sind u.a. von Gratwanderungen, Oszillationen und Annäherungen charakterisiert. Dabei werden die Dolmetscher:innen mitunter mit divergierenden Erwartungshaltungen konfrontiert.

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Menschen, die beruflich mit der Thematik Asyl und Migration befasst sind, sind explizit oder implizit ständig mit der Anforderung konfrontiert, sich mit kulturellen (oder vermeintlich kulturellen) Aspekten auseinanderzusetzen, was eine kritische Reflexion der eigenen kulturellen Prägung unbedingt miteinschließt. Das gilt insbesondere für DolmetscherInnen, die in mehrfacher Hinsicht eine vermittelnde Funktion an den Schnittstellen ausüben:

zwischen Sprachen

zwischen Menschen in ihrer persönlichen Betroffenheit einerseits und Organisationen mit ihren jeweiligen „Organisationsstrukturen“ andererseits

zwischen den jeweiligen kulturell geprägten oder bedingten Verhaltensmustern der involvierten GesprächspartnerInnen

zwischen der (scheinbaren) Arbeitsroutine der jeweiligen Organisation einerseits und dem (prolongierten und mitunter chronifizierten) Ausnahmezustand im Leben der KlientInnen andererseits

zwischen jenen, die Hilfe/Unterstützung benötigen, und jenen, die Hilfe/Unterstützung gewähren (oder verweigern)

Diese Auflistung ließe sich fortsetzen, denn in jedem einzelnen Gespräch, das eine DolmetscherIn im sogenannten Kommunalbereich ermöglicht und aktiv mitgestaltet, laufen zahlreiche Fäden zusammen, die Folge und Ausdruck politischer, ökonomischer, gesellschaftlicher, kultureller, individueller und psychologischer Realitäten und ihres jeweiligen Zusammenspiels sind.

Es ist möglich, sich dem Begriff „Kultur“, der durchaus auch als politisch-ideologischer Kampfbegriff gebraucht werden kann, von unzähligen Seiten zu nähern. Im vorliegenden Kapitel soll der Fokus auf die Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff im psychotherapeutischen und psychoanalytischen Bereich gelegt werden.

2.3 Interkulturalität: psychoanalytische und psychotherapeutische Ansätze

Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund suchen therapeutische Hilfe oder bieten diese an. Insofern spiegelt sich die „multikulturelle Gesellschaft“ auch im Bereich der Psychotherapie und der Psychoanalyse als Therapieform wider (vgl. dazu Hörter 2011: 15).

Die Erfahrungen aus der Praxis finden ihren Niederschlag in einschlägigen Konferenzen – erwähnt seien etwa die Sammelbände, in denen Beiträge zu den Kongressen des Dachverbands der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum zusammengefasst sind (Heise 2009, 2010, Golsabahi–Broclawski et al. 2014, sowie andere Werke, die aus der Theorie und Praxis der transkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie entstanden sind: Hegemann et al. (2001, 2010) sowie weitere, wie z. B. Gün (2007), Gunsenheimer (2007), Apsel (1991), Reichmayr (2003), Wohlfahrt & Zamseil (2006). Lersner und Kizilhan (2017) haben eine intensive Auseinandersetzung mit Kulturkonzepten im Bezug auf die Psychotherapie sowie mit interkultureller Kompetenz in der psychotherapeutischen Arbeit vorgelegt. Zu erwähnen ist auch die Arbeit von Kristeva (1990), in der das eigene Unbewusste als etwas Fremdes im eigenen Inneren erkannt und akzeptiert wird, als Voraussetzung für eine respektvolle Begegnung mit dem Fremden außerhalb seiner selbst.

Dass „Kultur“ sich auch als Kampfbegriff eignet, wurde bereits erwähnt. Im Vorwort zu Kathrin Hörters Arbeit zur Frage der Kultur und Interkulturalität in Theorie und Praxis der Psychoanalyse zieht der Sozialpsychologe Heiner Keupp eine Parallele zwischen Kultur und Identität:

Mit der „Kultur“ scheint es eine ähnliche Bewandtnis zu haben wie mit der Identität. Damit soll etwas für Gruppen oder Personen Wichtiges benannt werden, zugleich kann daraus aber auch eine Waffe geschmiedet werden. Wenn von „Leitkultur“ die Rede ist, dann werden Zugehörigkeiten und Ausschließungen konstruiert. Und wenn dann der „Kampf der Kulturen“ (Huntington) ausgerufen wird, dann befinden wir uns mitten in einer militanten Arena. (Keupp in Hörter 2011: 11)

Waffe, Leitkultur, Kampf der Kulturen, militante Arena – diese Stichworte als Auftakt zu Hörters umfangreicher Studie sind als ein Hinweis zu sehen, dass Interkulturalität auch im psychotherapeutischen Bereich nicht friktionsfrei vor sich geht, auch wenn davon auszugehen ist, dass sich PsychotherapeutInnen in ihrer Ausbildung intensiv mit der Positionierung des Individuums in (seiner) Kultur sowie in der Kultur an sich auseinandersetzen und somit einen hohen Grad an Kultursensibilität mitbringen.

Hörter definiert Interkulturalität als „das Verhältnis oder auch die Beziehung zwischen einzelnen oder mehreren Kulturen“, gibt jedoch zu bedenken, dass die Kulturen an sich keine Beziehungen eingehen können, der Begriff der Interkulturalität sich also auf die Beziehung zwischen Menschen, die sich in verschiedenen kulturellen Kontexten verorten, bezieht (2011: 15). Als unterschiedliche, ja geradezu entgegengesetzte Perspektiven zur Bewertung des interkulturellen Zusammenlebens, welches bereits eine alltägliche Erfahrung geworden sei, führt Hörter zum einen das essenzialistische Modell an, das von einer eher homogenen kulturellen Identität ausgeht (vgl. Huntington 2007), und zum anderen den im Konstruktivismus verorteten Kulturbegriff, der Kultur und kulturelle Identität als das Ergebnis von sozialen Verhandlungsprozessen versteht (vgl. Hall 1994). Dass Kultur etwas ist, das Probleme schafft oder ein Problem ist, hat nicht nur in der Psychoanalyse Tradition, dennoch möchte Hörter in ihrer Arbeit Kultur nicht als Problem verstanden wissen: „Vielmehr sollen die Fragen behandelt werden, die sich ergeben, wenn psychoanalytische Theorie und Praxis unter dem Blickwinkel der kulturellen Differenz zwischen Menschen betrachtet werden“ (2011: 17). Dabei stützt sie sich auf Cultural Studies, Konzepte der Postcolonial Studies und die Diskurstheorie nach Foucault, um das vermeintliche Wissen über Normalität und Abweichung zu hinterfragen und machtstrukturelle Aspekte zu thematisieren.

Im Zusammenhang mit dem Thema „Dolmetschen in der Psychotherapie“ lohnt sich eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Macht. Foucault stellt die Frage, „Wie wird Macht ausgeübt?“ und unterscheidet zwischen Machtbeziehungen und Kommunikationsbeziehungen, wobei zweitere dazu dienen, über eine Sprache, ein Zeichensystem oder ein anderes symbolisches Medium Information zu übertragen. Im vorliegenden Kontext ist die folgende Feststellung Foucaults von Interesse: „Natürlich heißt Kommunizieren immer auch, in gewisser Weise auf den oder die anderen einzuwirken“ (2005: 252). Den Aspekt der Machtbeziehungen und die mögliche Einwirkung von Kommunikation auf das Gegenüber – den Klienten/die Klientin – bewusst wahrzunehmen, zu reflektieren, gegebenenfalls durchaus auch kritisch zu hinterfragen ist eine implizite Anforderung, der sich DolmetscherInnen nicht entziehen sollten, auch wenn es nicht ihre Aufgabe ist, aktiv auf den kommunikativen Prozess einzuwirken.

Hörter bietet einen Überblick über unterschiedliche Strömungen der Psychoanalyse und ihre Anwendungsbereiche und arbeitet heraus, wie die Psychoanalyse eine Plattform für gesellschaftstheoretische Überlegungen bietet, ebenso wie praktische Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin, dass jedoch eine Reduktion auf den praktischen Nutzen dem intellektuellen und gesellschaftlichen Potenzial der Psychoanalyse nicht gerecht würde (2011: 70ff.). Hörter beschäftigt sich mit dem „Fremden in der Psychoanalyse“ und betrachtet die Ethnopsychoanalyse durch die Brille der Cultural Studies, wobei sie auf Sigmund Freuds Werk Totem und Tabu aus dem Jahr 1912/13 verweist, Freuds erstes kulturtheoretisches Werk und zugleich jene Schrift, die das Fundament für die Verbindung von Ethnologie und Psychoanalyse darstellte. Darin befasst sich Freud mit Fragestellungen, die für die Ethnologen seiner Zeit relevant waren, unter anderem mit den Grundlagen des Tabus.

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