PROF. DR. HARALD SCHMIDT
Warum die Medizin am Ende
ist und wie unsere Gesundheit
eine Zukunft hat
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© Börsenmedien AG, Kulmbach
Gestaltung Cover: Daniela Freitag
Gestaltung, Satz und Herstellung: Sabrina Slopek
Bildquelle Umschlag, Innenteil: Shutterstock
Gesamtherstellung: Daniela Freitag
Vorlektorat: Sebastian Politz
Korrektorat: Claus Rosenkranz
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86470-741-4
eISBN 978-3-86470-742-1
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… den vielen medizinischen und wissenschaftlichen Kollegen, die es mir durch ihr Feedback und ihre Einsichten ermöglicht haben, nach und nach diese umfassende Analyse und den Lösungsvorschlag der Systemmedizin zu entwickeln, meinen Aachener Freunden Andrea Gadeib und Dr. med. Christoph Pies, die mich durch ihre eigenen Buchprojekte und Tipps ermutigt haben, selbst ein Buch zu schreiben, sowie meinem kompetenten, geduldigen und ideenreichen Buchcoach Achim Gralke und dem ganzen Team des Plassen Verlags, die sofort an den Erfolg des Buchs geglaubt und es zur Vollendung gebracht haben.
FÜR BEATE
PROLOG VIELE FRAGEN OFFEN
TEIL I VOM ENDE DER MEDIZIN, WIE WIR SIE KENNEN …
1. SPÄT DRAN
2. IHR ARZNEIMITTEL WIRKT (WAHRSCHEINLICH) NICHT
3. 100 JAHRE UND NICHTS NEUES
4. CHRONISCH KRANK HEISST SYSTEMVERSAGEN
5. MANN UND UNGEBILDET: DOPPELTES PECH
6. FALSCHE ANREIZE
7. DAS ENDE VON BIG PHARMA
8. FORSCHEN FÜR DIE KARRIERE
9. ORGAN STATT MENSCH
ZWISCHENRUF 1 WIE GESUND WOLLEN WIR SEIN?
TEIL II DIE MEDIZIN DER ZUKUNFT
10. MENSCH STATT ORGAN
11. FORSCHEN FÜR DEN PATIENTEN
12. KENNE DEINE GENE
13. WIR SIND IN UNTERZAHL
14. UNSER EXPOSOM
15. BIG-DATA-MEDIZIN
16. GEHEILT STATT BEHANDELT
17. WELL TECH
ZWISCHENRUF 2 DIE NEUEN SUPERMENSCHEN
TEIL III DIE ZUKUNFT HAT BEREITS BEGONNEN …
18. SELBST IST DIE DIAGNOSE
19. SELBST IST DIE THERAPIE
20. IHR DIGITALER ZWILLING
EPILOG RICHTIG KRANK IST NIEMAND MEHR
ENDNOTEN
SONDERSEITE 1
SONDERSEITE 2
PROLOG
VIELE FRAGEN OFFEN
Max hat erhöhten Blutdruck. Dies stellte sein Hausarzt bei einem Routinecheck fest. 140/90. Max bekommt ein Blutdruckmittel verschrieben, nimmt dies relativ regelmäßig ein und die Werte normalisieren sich. 130/80. Alles gut? Mitnichten, denn es bleiben viele Fragen offen.
Warum hat sein Hausarzt Max überhaupt ein Medikament verschrieben? Nun, erhöhter Blutdruck korreliert mit dem Auftreten von Herzinfarkt oder Schlaganfall. Diese und andere mögliche Komplikationen von einem erhöhten Blutdruck sollten vermieden werden.
Aber sein Hausarzt kann ihm weder mit Gewissheit sagen, ob er tatsächlich seine Blutdruckmedikation braucht, noch, ob er davon profitieren wird. Der Arzt hat klinische Studien im Kopf, die mit verschiedenen Blutdruckmitteln durchgeführt wurden und zeigen, dass unter der Medikation tatsächlich weniger Herzinfarkte beziehungsweise Schlaganfälle auftraten. Bei kritischer Betrachtung fällt allerdings auf, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Patienten mit erhöhtem Blutdruck tatsächlich einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleidet. Von diesen Herzinfarkten oder Schlaganfällen kann eine Senkung des Blutdrucks allerdings nur einen kleinen Teil verhindern. Das heißt, die meisten Patienten haben zwar einen erhöhten Blutdruck, aber überhaupt kein Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Und die Patienten, die tatsächlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben und hohen Blutdruck hatten, konnte die Behandlung mit einem Blutdruckmittel letztlich nicht schützen.
Andererseits kann der Hausarzt Max aber auch nicht davon abraten, sein Blutdruckmittel weiter zu nehmen, denn er hat keine Alternativen. Nichts zu verschreiben würde das Risiko bedeuten, dass Max zufälligerweise einer der wenigen Patienten ist, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen – was durch die Einnahme eines Blutdruckmittels hätte verhindert werden können.
Aber der Arzt hat noch ein viel größeres Problem: Nur bei circa fünf Prozent aller Patienten mit Bluthochdruck kann man eine Ursache finden. Das sind dann Patienten, bei denen eines der Blutgefäße, welche die Niere mit Blut versorgen, verengt ist, wodurch die Niere Hormone ausschüttet, die zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen.
Bei Max ist das anders. Abgesehen davon, dass der Blutdruck erhöht ist, lässt sich keine weitere Diagnose stellen und die Indikation zur Verschreibung des Blutdruckmittels bleibt allein der Blutdruck. Damit ist Max keine Ausnahme. Im Gegenteil, er gehört zur großen Masse anderer Patienten mit erhöhtem Blutdruck, circa 90 bis 95 Prozent, bei denen die Diagnose wie bei Max lautet: primäre Hypertonie. Das klingt recht wissenschaftlich, heißt aber nicht anderes als: „Sie haben erhöhten Blutdruck, aber wir wissen nicht, warum.“ Und wenn die eigentliche Ursache, warum der Bluthochdruck erhöht ist, nicht bekannt ist, verbleibt behandlungstechnisch lediglich die Möglichkeit, das Symptom verschwinden zu lassen.
So verschreibt der Hausarzt Max gemäß den therapeutischen Leitlinien völlig korrekt das Blutdruckmittel regelmäßig weiter. Über die Jahre als chronischer Bluthochdruckpatient setzt Max ein bisschen Hüftgold an, bewegt sich nicht mehr so viel und sein Blutdruck steigt wieder, trotz der Therapie. Der Arzt verschreibt ihm ein zweites Blutdruckmittel und schließlich ein drittes und der Blutdruck sinkt wieder. Eines der Mittel steht im Verdacht, weißen Hautkrebs zu verursachen, ein anderes verursacht bei Max erstmals in seinem Leben Potenzprobleme. So tauscht sein Arzt schließlich beide neuen Mittel gegen zwei andere aus. Zwar sind Max diese vielen Tabletten lästig, aber ihm wird auch bewusst, dass er nun wirklich chronisch krank und ein Risikopatient ist. Er würde sich so sehr wünschen, sein Bluthochdruck verschwände, dass er quasi davon geheilt wäre, aber das scheint nicht möglich. So hofft er denn, dass er wenigstens von einem Herzinfarkt oder Schlaganfall verschont bleibt.
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