Else Ury - Nesthäkchen im weißen Haar

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Nesthäkchen im weißen Haar: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Abschluss der «Nesthäkchen»-Reihe ist ein humorvolles und zugleich bewegendes Familienporträt mit starken Protagonistinnen: Annemarie Braun ist stolze Großmutter und hat ein inniges Verhältnis zu Enkelin Marietta, die bei ihr in Berlin lebt. Marietta ist ihrerseits eine vielbeschäftigte junge Frau: neben ihrer Arbeit als Kindergärtnerin muss sie ihre entfremdete und über die halbe Welt verstreute Familie zusammenhalten. Dann verliebt sie sich auch noch in den jungen Horst, der allerdings mehr Interesse an Mariettas Zwillingsschwester Anita zu haben scheint… Die «Nesthäkchen»– Kinderbuchreihe erzählt die Lebensgeschichte der munteren Arzttochter Annemarie Braun. Der Leser begleitet die «Nesthäkchen» genannte Annemarie dabei über zehn Bände hinweg auf ihrem abenteuerlichen Weg vom Schulkind zur erwachsenen Frau und (Groß-)Mutter.

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Heute war Großpapa guter Laune. Sein Nachmittagsschläfchen hatte ihn erfrischt, das Kind, sein »Mariele«, wie er Marietta auf gut deutsch nannte, schenkte ihm den Kaffee ein, und derselbe war so heiß, daß man sich den Mund daran verbrannte und ihn beim besten Willen Frau Trudchen nicht zurückschicken konnte, weil er nicht heiß genug sei.

»Echt Tavaressches Gewächs – ja, ja, ein Familienprodukt mundet doch ganz anders. Das hat halt unser Ursele mit besonderer Liebe drüben geerntet.« Der Geheimrat pflegte diesen Witz seit einundzwanzig Jahren zu machen, seitdem seine Jüngste Milton Tavares, dem Kaffeekönig von Santos, übers Meer gefolgt war. Seitdem die großen überseeischen Sendungen regelmäßig eintrafen. Man trank in Lichterfelde gar keinen anderen Kaffee. Aber Frau Annemarie tat ihrem Manne den Gefallen, seinen Witz, wie stets, pflichtgemäß zu belachen.

»Nun erzähl' halt, Kind, wie's in deiner neuen Zwangsanstalt gewesen ist«, begann der alte Herr, sich gemütlich in die Sofaecke zurücklehnend, nachdem die Enkelin ihm die übliche Nachmittagszigarre, Aschbecher und Streichhölzer hingesetzt hatte. Er ließ sich gar zu gern von Marietta verwöhnen.

»Ja, da ist noch nicht viel zu berichten, Großpapa. Die Leiterin der sozialen Frauenschule, Fräulein Dr. Engelhart – – –«

»Fräulein Dr. Engelhart, wahrscheinlich mehr hart als Engel. Ein arg verschrobenes, bebrilltes Frauenzimmer, gelt?«

»Das ist Fräulein Doktor Engelhart ganz und gar nicht, Großpapa. Sehr gescheit und lieb ist sie. Aber freilich große Anforderungen scheint sie an uns zu stellen.« Marietta sah ein wenig sorgenvoll drein.

»Bist wohl noch nit blaßschnäbelig genug – ich hätt' meine Einwilligung nimmer zu dem Unfug geben sollen«, knurrte der alte Herr.

»Unfug – wenn man seinen notleidenden Mitmenschen helfen will«, verteidigte das junge Mädchen eifrig seine sozialberuflichen Pläne. »Du hast den Unfug doch fünfzig Jahre mitgemacht, Großpapa. Der Arzt – und noch dazu einer, der seinen Beruf so auffaßt wie du – ist doch genau solch ein sozialer Arbeiter.«

»Hm – na ja – gegen die praktische Arbeit habe ich auch nix einzuwenden.« Marietta hatte den Großpapa schon wieder besänftigt.

»Ja, hast du denn nicht zum Examen studieren müssen? Denke nur, was wir alles wissen sollen: Hygiene und Psychologie, Sozialethik und Sozialpädagogik, Volkswirtschaftslehre und – – –«

»Hör' auf, hör' auf, Seelchen, mir wird ganz schwindlig dabei.« Die Großmama blickte von der bunten Häkelarbeit – einer Schlummerrolle, mit der sie den Großpapa zum Geburtstag zu überraschen gedachte – ganz erschreckt hoch.

»Du hast recht, Großmuttchen, mir ist auch etwas schwül zumute geworden. Für Gerda ist das natürlich nur alles Kinderspiel.«

Aha – die Großmama machte sich einen Knoten in ihr Gedächtnis. Da mußte sie einhaken. Da lag sicher der Grund zu Mariettas Verstimmung heute mittag.

»Und wenn du all das Zeug in deinen Kopf 'neingetrichtert hast, was kannst dann werden, Mädle? Städtischer Nachtwächter oder gar Frau Wirtin im Asyl für Obdachlose?« zog sie der alte Herr gutgelaunt auf.

»Unsere Jetta bleibt bei ihrer kleinen Garde, die wird ihren Hort- und Krippenkindern nicht untreu«, kam Großmama ihrem Liebling zu Hilfe.

»Das ist noch gar nicht so sicher, Großmuttchen. Ich kann ebensogut die Arbeiterwohlfahrt zum Spezialgebiet wählen. Nur muß ich mich entscheiden, ob Jugendfürsorge oder – – –.« Marietta brach jäh ab und wurde rot bis an die Wurzeln des goldbraunen Haares. Da hatte sie sich aufs Glatteis begeben und mehr gesagt, als sie eigentlich beabsichtigte.

Großmamas leuchtende Augen sahen über die Brille hinweg angelegentlich hinüber. Was hatte das Kind nur? Warum wurde es so verlegen? Frau Annemarie machte sich den zweiten Knoten in ihr Gedächtnis.

Der Großpapa aber, dem nichts aufgefallen, drängte, nun endlich den Nachmittagsspaziergang zu machen. Sonst würde es stichdunkel. Dabei war er soeben erst mit seiner Zigarre fertig geworden, dem regelmäßigen Signal zum Aufbruch. »Die Nachmittagssprechstunde war wieder mal nit zu bewältigen«, stellte er, sich selbst ironisierend, fest und griff nach dem breitkrempigen, weichen Filzhut. Den »Doktorhut« nannte ihn seine Frau. Einen Überzieher bei diesem warmen Spätsommerwetter? Ausgeschlossen. Bis es kalt wurde, sah man den alten Geheimrat Hartenstein in seinem schwarzen Gehrock laufen. Da nützten alle Bitten und Vorstellungen seiner Frau nichts.

Die Großmama hatte sich in Mariettas Arm eingehängt. Allzuoft hatte sie jetzt nicht die Freude, mit der Enkeltochter wochentags spazieren gehen zu können. Marietta hatte ihre Arbeit im Kinderhort höchst ernst und gewissenhaft genommen. War diese doch Vorbedingung für ihre Aufnahme in der sozialen Frauenschule. Nur selten hatte sie einen Nachmittag frei.

Aus den Nachbarvillen folgten den dreien wohlwollende Blicke. Aha – Geheimrats machten ihren Spaziergang. Dann war's grade ein viertel sechs. Man konnte die Uhr danach stellen. Der alte Herr, welcher als Vorreiter stets fünf Schritte voraus zu sein pflegte, war von einer pedantischen Pünktlichkeit. Die alten Leutchen, die als junges Paar einst ihr Nest hier draußen gebaut hatten, gehörten zu dem Straßenbild, wie die Linden und Blutbuchen, welche den Fußsteig besäumten, wie der Kirchturm, den man am Ende der Straße sah. Ein jedes Kind kannte sie. Fast jedem der Käufer war der beliebte Arzt ein treuer Helfer gewesen. Und seine anmutige Frau hatte sich, ob man sie nun persönlich kannte oder nur vom Sehen, von Anfang an die Herzen der Nachbarn erobert. Man hatte die Kinder heranwachsen und davonfliegen sehen, man hatte die Enkelschar in Geheimrats Rosengarten toben gehört. Die Ankunft der exotischen Enkelinnen hatte viel Staub aufgewirbelt. An allem, was Hartensteins betraf, nahm die Straße regen Anteil. Hier zog man nicht alle paar Jahre ein und aus, hier war man seßhaft. Fast jeder bewohnte sein eigen Haus. Hier draußen lebte man, wie in einer kleinen Stadt für sich.

Es war ein anmutiges Bild, die alte Dame mit dem im Laufe der Zeit schneeweiß gewordenen Haar am Arm der jungen Enkelin, die wie eine zarte, fremdländische Blüte ausschaute. Ein wenig behäbig, ein wenig schwerfällig war die Großmama schon, aber das Antlitz noch immer rosig, kaum von einer Falte durchfurcht. Mehr noch aber fesselte die liebe, gütige Art, die aus Blick und Wort der alten Dame sprach.

Sie hielt es jetzt an der Zeit, mal ein wenig bei der Enkelin auf den Busch zu klopfen.

»Man darf es der Gerda nicht übelnehmen, wenn sie manchmal ein wenig selbstherrlich und geistig überhebend erscheint. Sie meint es nicht so, daran ist nur die Schulmeisterei, die sie vom Vater geerbt hat, schuld.«

»Mir gegenüber ist Gerda niemals überhebend. Wir verstehen uns sehr gut.« Mariettas Antwort befriedigte die Großmama nicht recht. Also damit war's nichts.

Der Großpapa, wieder fünf Schritte voraus, blieb an einer der Querstraßen wie immer stehen. »Links oder rechts?« fragte er, wartete die Antwort aber gar nicht ab, sondern bog gleich links ab, wo der baumbestandene Weg über die Bahnüberführung hinaus ins Freie führte. Das heißt, bis man ins Freie kam, dauerte es noch eine ganze Weile. Nicht nur Geheimrats Kinder und Enkel waren herangewachsen, auch Berlin hatte seine Steinglieder gestreckt. Hohe Mietskasernen hatten das Gartenland und die grünen Wiesen hier draußen in Lichterfelde verschlungen. Aber schließlich hörten sie doch auf, die sonne- und luftversperrenden Steinkästen, und man war draußen. Es gehörte der bescheidene Natursinn des märkischen Bewohners dazu, um sich an diesem »draußen« zu freuen. Da war zuerst ein Abladeplatz für Schutt und leere Konservenbüchsen. Darauf folgte Baugelände, von Zäunen umschlossen. Nun kamen die kleinen Laubengärten mit ihrem letzten Herbstschmuck. Und dann hörte der staubige Weg auf; man hatte richtiges, wenn auch schon etwas bräunliches Wiesengelände unter den Füßen, auf dem die Jungen ihre buntschweifigen Drachen steigen ließen. Silberne Dämmerung umschleierte dieses freie Land bis zu dem schwarzblauen Kieferngürtel des Grunewalds am Horizont. Der Wind trug auf seinen Flügeln den herben Duft von welkenden Blättern. Der alte Geheimrat liebte dieses Stückchen märkischer Poesie; es war sein Lieblingsspaziergang. Er blieb stehen und wartete auf seine Damen. »Schön hier draußen, gelt? Aber ihr kriecht ja im Schneckentempo. Dazu hast die Stütze deines Alters am Arm, Fraule?«

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