Cornelia Riechers
Turbo zum Traumjob
Der Zielgruppenbrief
Zum Buch
Initiativbewerbungen gelten als probates Mittel der Jobsuche. Dennoch berichten Bewerber oft von schlechten Erfahrungen. Möglicherweise liegt das an der Qualität. In diesem Buch erfährt der Leser, wie er eine erstklassige Initiativbewerbung verfasst, nämlich den Zielgruppenbrief. Schritt für Schritt erklärt die Autorin, wie der Zielgruppenbrief funktioniert, wie man ihn konzipiert, aufbaut und textet, wie man das gesamte Projekt organisiert und wie man mit den Antworten umgeht. Checklisten und Mustertexte erleichtern die Umsetzung. Die Anleitung liest sich frisch und lebendig, nicht zuletzt dank der vielen Beispiele von echten Bewerbern.
Ein Großteil der Texte in diesem Buch beruht auf einer Serie von Blogbeiträgen der Autorin bei Karrierebibel.de.
Zur Autorin
Dr. Cornelia Riechers lebt in Düsseldorf und ist seit 1987 im Personalwesen tätig. 1993 gründete sie ihr eigenes Unternehmen Quality Outplacement mit den Schwerpunkten Outplacement- und Karriereberatung. Zu ihren Kunden zählen bedeutende Firmen wie Siemens und die Deutsche Bank. Mehr als tausend Bewerber aus allen Branchen hat sie schon erfolgreich bei der beruflichen Neuorientierung betreut, vom angelernten Arbeiter bis zum Geschäftsführer.
Darüber hinaus schreibt sie regelmäßig für Zeitungen, Fachzeitschriften, Bücher und Online-Portale über Personal- und Karrierethemen. In ihrem ersten Buch „So bleiben Sie erfolgreich arbeitslos. Ein paradoxer Bewerbungsratgeber“ verarbeitet sie häufige Bewerberfehler auf humorvolle Art und Weise.
www.quality-outplacement.de
Cornelia Riechers
Der Zielgruppenbrief
Mit einem Vorwort von Jochen Mai,
Inhaber und Gründer von Karrierebibel.de
© 2016 Dr. Cornelia Riechers, Düsseldorf
© 2016 Cornelia Riechers
ISBN 978-3-00-051054-0
eISBN: 978-3-00-051055-7
Umschlagzeichnung: Ritje Dieckmann, Waltrop
Umschlaggestaltung: Winterwork, Borsdorf
E-Book-Herstellung: Bookwire GmbH
Bestellung:
Im Buchhandel oder online bei
www.buchhandel.deAuch als gedrucktes Buch erhältlich.
Weitere Informationen zum Buch:
www.karriere-mit-vision.de
INHALT
Die meisten Bewerber dürften mit den Begriffen Initiativbewerbung, Blindbewerbung oder Motivationsschreiben vertraut sein. Den so genannten Zielgruppenbrief dagegen kennt kaum jemand. Schade. Insbesondere bei der Job- und Arbeitgebersuche ist der oft wesentlich präziser und zielführender als seine prominenten Verwandten.
Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren enorm gewandelt – von einem Anbieter- zu einem Nachfragemarkt. Heute sind es vor allem die talentierten Nachwuchs- und Fachkräfte, die sich den passenden Arbeitgeber aussuchen können. Sie sind es, die recherchieren und wählen, nicht umgekehrt. Dazu stehen ihnen heute auch gleich mehrere Wege und Strategien zur Verfügung. Vor allem zwei Ansätze dominieren dabei:
• Die passive Jobsuche – bei der es vor allem darum geht, ein attraktives und magnetisches Profil im Internet (speziell in den sozialen Netzwerken) zu etablieren und so interessierte Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen.
• Die aktive Jobsuche – die sich aber nicht mehr allein auf Jobbörsen und Personalberater beschränkt.
Der Zielgruppenbrief setzt genau hier an und dreht den Spieß herum: Dabei wird der Bewerber selbst zu einer Art Headhunter, jedoch in eigener Sache. Durch die exakte Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe ist er der blinden Überraschungsstrategie einer – im wahrsten Sinne des Wortes – Blindbewerbung überlegen.
Dr. Cornelia Riechers schreibt seit 2013 für die Karrierebibel und hat dort ebenfalls einige Artikel über den Zielgruppenbrief verfasst – zum Vorteil unserer Leser (mehr als zwei Millionen im Monat). Umso mehr freue ich mich, dass hiermit ein erstes und umfassendes Buch zum Zielgruppenbrief erschienen ist, in dem die Autorin systematisch zeigt, wie dieser geplant und erstellt sowie der gesamte Bewerbungsprozess begleitet wird. Dabei fließt die langjährige Erfahrung der Autorin ebenso ein wie die zahlreichen Tricks und Kniffe, die eben nur ein Profi kennen kann.
Ein überzeugendes Buch, das sicher noch einige Karrieren beflügeln wird.
Jochen Mai
Strategie-Berater, Dozent, Bestseller-Autor, Inhaber und Gründer von Karrierebibel.de
WAS IST EIN ZIELGRUPPENBRIEF
Sie schreiben sich die Finger wund mit Bewerbungen auf Stellenanzeigen, und es kommen immer nur Absagen zurück? Oder Sie finden gar keine passenden Ausschreibungen für die Art Job, die Sie suchen? Und dabei sind Sie sicher, dass Ihr Wissen und Können für bestimmte Unternehmen sehr wertvoll sein kann? Dann drehen Sie doch den Spieß einfach mal um und machen Sie es wie die Headhunter! Die warten auch nicht, bis ein passender Kandidat sich von alleine bei ihnen bewirbt. Stattdessen identifizieren sie ihre Zielkandidaten, sprechen diese aktiv an und versuchen sie von den Vorteilen eines Stellenwechsels zu überzeugen.
Agieren Sie wie ein Headhunter
Warum probieren Sie nicht selbst einmal die Strategie der Headhunter aus? Sorgen Sie dafür, dass die Firmen, die als Arbeitgeber für Sie in Frage kommen, Sie kennen lernen, lange bevor eine Stelle öffentlich ausgeschrieben wird. Eine besonders wirksame Methode, wie Sie Ihre Ziel-Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen, ist der Zielgruppenbrief.
Den Begriff „Zielgruppe“ kennen Sie vielleicht aus dem Marketing. Bei dem hier vorgestellten Zielgruppenbrief geht es allerdings um Ihre eigene Vermarktung als Bewerber. Mit dem Zielgruppenbrief können Sie präzise und ohne Streuverlust Ihren persönlichen Arbeitsmarkt erschließen. Wenn es Ihnen gelingt, einen potenziellen Einsteller von sich zu überzeugen, bekommen Sie den Job, ehe irgendein anderer Bewerber überhaupt davon erfährt.
Mehr als initiativ und keineswegs blind
Für diese Art des Vorgehens sind auch die Begriffe „Initiativbewerbung“ oder „Blindbewerbung“ im Umlauf. Aber beim Zielgruppenbrief geht es nicht nur darum, dass der Bewerber die Initiative ergreift, und blindlings verschickt wird dieser Brief schon gar nicht. Vielmehr steckt hinter dem Zielgruppenbrief eine ausgeklügelte Strategie, die sich sowohl auf die ausgewählten Empfänger wie auch auf den Inhalt des Briefes auswirkt.
Das Geheimnis liegt darin, dass Sie mit dem Zielgruppenbrief den verdeckten Stellenmarkt beackern – im Gegensatz zum offenen Stellenmarkt, wo Sie gegen Hunderte von Konkurrenten den Wettlauf um eine einzige Stelle gewinnen müssen. Gehen Sie hingegen von sich aus aktiv auf Firmen zu, kann es sein, dass Sie auf einen latenten Personalbedarf stoßen. Das sind Positionen, die noch gar nicht öffentlich ausgeschrieben sind. Nach Schätzung von Fachleuten gilt das für 70 bis 80 Prozent aller Stellen.
Chancen im verdeckten Stellenmarkt
Der verdeckte Stellenmarkt ist der Teil des Jobmarkts, den Sie nicht sehen können. Es handelt sich um nicht oder noch nicht ausgeschriebene Stellen. Oder um Stellen, die es noch gar nicht gibt, obwohl eigentlich Bedarf besteht. Viele dieser Stellen werden später direkt innerbetrieblich, durch kleine Netzwerke oder mit Hilfe von Headhuntern besetzt. Wenn Sie bei Ihrer Jobsuche den verdeckten Stellenmarkt berücksichtigen, gewinnen Sie nicht nur Kontakte zu interessanten Arbeitgebern, sondern Sie können auch auf kurzem Weg zu Ihrem Traumjob kommen – ganz ohne die lästige Konkurrenz, die eine öffentliche Stellenausschreibung mit sich bringt.
Nehmen wir einmal an, eine Firma hat ein Problem, das sie mit eigenen Mitteln nicht lösen kann. Zunächst werden eine Reihe von Adhoc-Maßnahmen ausprobiert: Überstunden, Zeitarbeit, Fortbildung, externe Beratung und anderes. Wenn das Problem dann immer noch besteht, denkt man vielleicht schon vage darüber nach, einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Aber dann muss noch der Bereichsleiter zustimmen, ein Budget muss bewilligt werden, eventuell hat auch der Betriebsrat ein Wort mitzureden, die Stelle muss zuerst intern ausgeschrieben werden ... Darüber vergehen Monate. Wenn Sie innerhalb dieser Monate einer Firma Ihre Mitarbeit anbieten, während die Probleme noch schwelen und noch bevor ein Stellenangebot veröffentlicht wird, dann haben Sie die Chance, der einzige Bewerber zu sein.
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