Voltaire - Philosophisches Taschenwörterbuch

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Voltaire, der «geistreiche Spötter» – kaum ein Klischee über große Literaten ist so verbreitet. Doch das lässt den französischen Denker weit zu harmlos erscheinen. Geistreich und ironiebegabt war Voltaire gewiss, doch mild lächelnder Spott war seine Sache nicht. Er konnte scharf und ätzend sein, wo er sich engagierte. «Écrasez l'infâme» war sein Schlachtruf – «Zerschmettert alles Niederträchtige».
Das «Dictionnaire philosophique portatif», das 1764 erstmals erschien, ist alles andere als ein Nachschlagewerk. Es ist eine klare Abrechnung mit Dummheit, Fanatismus, Borniertheit und Intoleranz. In 73 Stichworten kann man lernen, was eine kritische, undogmatische Geisteshaltung ausmacht. Man kann von ihm lernen, was das Engagement eines Schriftstellers vermag. Und dass Engagement und literarische Qualität einander nicht ausschließen – eine kluge Kampfschrift, von der noch heute Impulse ausgehen können.
Der Literaturkritiker Denis Scheck bezeichnete es zu Recht als Skandal, dass das «Philosophische Taschenwörterbuch» nur in einer Auswahlausgabe auf Deutsch erhältlich sei. Diese Ausgabe macht die deutschsprachige Literaturwelt nun um einen Skandal ärmer.

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Auch wenn Justinus der Erste ist, der die Apokalypse dem heiligen Johannes zuordnet, so haben einige Personen sein Zeugnis verworfen, weil er in demselben Dialog mit dem Juden Triphon sagt, nach dem Bericht der Apostel habe Jesus Christus, als er in den Jordan stieg, das Wasser dieses Flusses zum Kochen gebracht und es in Flammen gesetzt, was jedoch in keiner Schrift der Apostel zu finden ist.

Derselbe heilige Justinus zitiert voller Vertrauen das Orakel der Sibyllen*; und mehr noch, er behauptet sogar, die Reste der kleinen Häuser gesehen zu haben, in denen die zweiundsiebzig Übersetzer der Bibel* zur Zeit des Herodes beim Leuchtturm von Alexandria vor Ägypten eingeschlossen waren. Das Zeugnis eines Menschen, der das Unglück hatte, diese Häuschen zu sehen, scheint darauf hinzudeuten, dass der Autor selbst dort eingesperrt war.

Der heilige Irenäus, der nach ihm lebte und ebenfalls an das tausendjährige Reich des neuen Jerusalem glaubte, sagt, er habe von einem Greis erfahren, dass der heilige Johannes die Apokalypse verfasst habe. Doch hat man dem heiligen Irenäus vorgeworfen, er habe geschrieben, dass es nicht mehr als vier Evangelien geben dürfe, weil es nicht mehr als vier Erdteile gebe, und vier Hauptwinde, und weil Ezechiel nicht mehr als vier Tiere gesehen habe.* Er nennt diese Überlegungen einen Beweis. Man muss zugeben, dass die Art, in der Irenäus etwas beweist, genauso viel wert ist wie die von Justinus, in der er behauptete, etwas gesehen zu haben.

Clemens von Alexandria spricht in seinen Electa * nur von einer Apokalypse des heiligen Petrus, von der man damals viel Aufhebens machte. Tertullian, ein großer Befürworter des tausendjährigen Reiches, versichert nicht nur, dass der heilige Johannes die Wiedererrichtung von Jerusalem und dieses tausendjährige Reich vorhergesagt habe, sondern er behauptet sogar, dass dieses Jerusalem schon beginne, sich in der Luft zu formen und dass alle Christen in Palästina und selbst die Heiden es während vierzig aufeinanderfolgenden Tagen am Ende der Nacht gesehen hätten. Doch unglücklicherweise verschwand die Stadt, sobald es hell wurde.

Origenes zitiert in seinem Vorwort zum Johannesevangelium und in seinen Homilien* die Weissagungen der Apokalypse, aber er zitiert gleichfalls die Orakel der Sibyllen. Der heilige Dionysius, Bischof von Alexandria, der um die Mitte des 3. Jahrhunderts schrieb, sagt hingegen in einem seiner von Eusebios überlieferten Fragmente, dass fast alle Gelehrten die Apokalypse als ein Buch ablehnten, das sich von der Vernunft verabschiedet habe; dass dieses Buch nicht vom heiligen Johannes verfasst worden sei, sondern von einem gewissen Kerinthos, der sich eines großen Namens bedient habe, um seinen Träumereien mehr Gewicht zu verleihen.

Das Konzil von Laodikeia, das um 360 abgehalten wurde, zählte die Apokalypse nicht zu den kanonischen Schriften. Es war recht seltsam, dass Laodikeia, wo es eine Gemeinde gab, an die sich die Apokalypse richtete,* einen solchen ihr zugedachten Schatz zurückwies; und dass der Bischof von Ephesus, der bei dem Konzil anwesend war, dieses Buch des Johannes, der doch in Ephesus begraben liegt, ebenfalls ablehnte.

Für alle Augen war sichtbar, dass Johannes sich noch immer in seinem Grab bewegte, wodurch sich die Erde beständig hob und senkte. Jedoch waren sich die gleichen Leute, die meinten, dass der heilige Johannes nicht wirklich tot sei, genauso sicher, dass er die Apokalypse nicht verfasst hatte. Doch diejenigen, die an dem zukünftigen tausendjährigen Reich festhielten, waren in ihrer Auffassung unerschütterlich. Sulpicius Severus bezeichnet in seiner Heiligen Geschichte Buch 9* diejenigen, die die Apokalypse nicht anerkannten, als Wahnsinnige und Gottlose. Schließlich hat sich nach vielen Zweifeln, Einwänden und Gegenreden von Konzil zu Konzil die Auffassung von Sulpicius Severus durchgesetzt. Nachdem die Sache geklärt war, entschied die Kirche, dass die Apokalypse unbestreitbar vom heiligen Johannes stamme, womit es dagegen keinen Einspruch mehr geben kann.

Jede christliche Gemeinschaft nimmt die in diesem Buch enthaltenen Prophezeiungen für sich in Anspruch; die Engländer haben darin die Revolutionen in Großbritannien gefunden; die Lutheraner die Wirren in Deutschland; die Reformierten in Frankreich die Regierung Karls IX. und die Regentschaft der Katharina von Medici: sie haben alle gleichermaßen recht. Bossuet und Newton haben alle beide die Apokalypse kommentiert; aber im Großen und Ganzen haben die eloquenten Ausführungen des einen und die bewundernswerten Entdeckungen des anderen ihnen mehr Ehre eingebracht als ihre Kommentare.

ATHÉE, ATHÉISME – Atheist, Atheismus

Früher lief ein jeder, der auf irgendeinem Fachgebiet über ein geheimes Wissen verfügte, Gefahr, als Hexer angesehen zu werden. So wurde auch jede neue Sekte bezichtigt, bei ihren Ritualen Kinder zu schlachten, und jeder Philosoph, der von der Begrifflichkeit seiner Schule abwich, wurde von den Fanatikern und den Schurken des Atheismus bezichtigt und von den Dummköpfen verurteilt.

Wagt Anaxagoras etwa zu behaupten, dass die Sonne nicht von dem auf einem von vier Pferden gezogenen Wagen stehenden Apollon gelenkt wird, so nennt man ihn einen Atheisten, und er ist gezwungen zu fliehen.

Aristoteles wird von einem Priester des Atheismus bezichtigt, und da er die Bestrafung seines Anklägers nicht erreichen kann, zieht er sich nach Chalkis zurück. Doch der Tod des Sokrates ist wohl das Schändlichste, was in der Geschichte Griechenlands je vorgekommen ist.

Aristophanes*, dieser Mann, den die Kommentatoren so bewundern, weil er ein Grieche war, wobei sie nicht bedenken, dass auch Sokrates ein Grieche war, dieser Aristophanes also war der Erste, der die Athener auf den Gedanken brachte, Sokrates als Atheisten zu betrachten.

Diesem Komödiendichter also, der weder komisch noch ein Dichter ist, würden wir heute noch nicht einmal erlauben, seine Farcen auf dem Jahrmarkt von Saint-Laurent aufzuführen. Er scheint mir noch viel gemeiner und verachtenswerter, als Plutarch ihn darstellt. Hier folgt nun, was der weise Plutarch über diesen Spaßvogel sagte: »Der Sprache des Aristophanes merkt man den armseligen Scharlatan an, der er war; seine Pointen sind äußerst gemein und abstoßend; nicht einmal dem Volk gefallen seine Stücke, und für Leute mit Urteilsvermögen und Ehrgefühl sind sie unerträglich, seine Arroganz ist nicht auszuhalten, und anständige Menschen verabscheuen seine Bosheit.«*

Das ist, nebenbei gesagt, der Tabarin*, den Madame Dacier, die Verehrerin von Sokrates, zu bewundern wagt: Er ist der Mann, der aus sicherer Entfernung vom Geschehen das Gift zubereitete, mit dem dann niederträchtige Richter den tugendhaftesten Mann Griechenlands in den Tod schickten.

Die Gerber, die Schuster und die Schneiderinnen von Athen applaudierten einer Farce, in der Sokrates in einem Korb in der Luft schwebt, aus dem er verkündet, dass es keinen Gott gibt, und sich dann rühmt, jemandem seinen Mantel gestohlen zu haben, als er ihn in Philosophie unterrichtete. Ein ganzes Volk, dessen schlechte Regierung einen derartigen Sittenverfall zuließ, verdiente sehr wohl, was ihm danach zustieß, nämlich zu den Sklaven Roms gemacht zu werden und heute die der Türken zu sein.

Überspringen wir nun den gesamten zeitlichen Abstand, der zwischen der Römischen Republik und uns liegt. Die Römer, bedeutend klüger als die Griechen, haben keinen einzigen Philosophen wegen seiner Ansichten verfolgt. Bei den unkultivierten Völkern, die auf das Römische Reich folgten, ist es nicht so. Sowie Kaiser Friedrich II. Streit mit dem Papst hat, bezichtigt man ihn, Atheist zu sein und gemeinsam mit seinem Kanzler Petrus de Vinea das Buch von den drei Betrügern verfasst zu haben.*

Unser großer Kanzler Michel de L’Hôpital braucht nur zu erklären, dass er gegen die Hugenottenverfolgung ist, und sofort bezichtigt man ihn des Atheismus. Homo doctus, sed verus atheos .* Ein Jesuit, der ebenso weit unter dem Niveau des Aristophanes steht wie Aristophanes unter dem Homers, ein Bedauernswerter also, dessen Name selbst bei den Fanatikern zum Inbegriff der Lächerlichkeit wurde, kurz, der Jesuit Garasse, entdeckt überall Atheisten. So nennt er einfach all jene, gegen die er wettert. Er bezeichnet sogar Théodore de Bèze als einen Atheisten, und er ist es auch, der die Öffentlichkeit über Vanini* in die Irre führte.

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