Voltaire - Philosophisches Taschenwörterbuch

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Voltaire, der «geistreiche Spötter» – kaum ein Klischee über große Literaten ist so verbreitet. Doch das lässt den französischen Denker weit zu harmlos erscheinen. Geistreich und ironiebegabt war Voltaire gewiss, doch mild lächelnder Spott war seine Sache nicht. Er konnte scharf und ätzend sein, wo er sich engagierte. «Écrasez l'infâme» war sein Schlachtruf – «Zerschmettert alles Niederträchtige».
Das «Dictionnaire philosophique portatif», das 1764 erstmals erschien, ist alles andere als ein Nachschlagewerk. Es ist eine klare Abrechnung mit Dummheit, Fanatismus, Borniertheit und Intoleranz. In 73 Stichworten kann man lernen, was eine kritische, undogmatische Geisteshaltung ausmacht. Man kann von ihm lernen, was das Engagement eines Schriftstellers vermag. Und dass Engagement und literarische Qualität einander nicht ausschließen – eine kluge Kampfschrift, von der noch heute Impulse ausgehen können.
Der Literaturkritiker Denis Scheck bezeichnete es zu Recht als Skandal, dass das «Philosophische Taschenwörterbuch» nur in einer Auswahlausgabe auf Deutsch erhältlich sei. Diese Ausgabe macht die deutschsprachige Literaturwelt nun um einen Skandal ärmer.

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Doch bei den Heiden kannten mehrere Philosophenschulen überhaupt keine Zügel. Die Skeptiker zweifelten an allem, die Schüler Platons enthielten sich jeglichen Urteils über alles, die Epikuräer waren davon überzeugt, dass die Gottheit sich nicht in die Angelegenheiten der Menschen einmischen könne, und im Grunde akzeptierten sie überhaupt keine Gottheit. Sie waren davon überzeugt, dass die Seele keine Substanz ist, sondern eine Fähigkeit, die mit dem Körper geboren wird und stirbt, folglich trugen sie kein Joch außer Moral und Ehre. Die römischen Senatoren und Ritter waren echte Atheisten, denn die Götter existierten nicht für Menschen, die von ihnen weder etwas befürchteten noch erhofften. Der römische Senat war also zur Zeit Cäsars und Ciceros tatsächlich eine Versammlung von Atheisten.

Dieser große Redner sagte in seiner Verteidigungsrede für Cluentius vor dem ganzen versammelten Senat: Welchen Schaden fügt ihm der Tod zu? Wir lehnen all die albernen Märchen über die Unterwelt ab, was hat ihm also der Tod genommen? Nur die Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden.

Hält Cäsar, der mit Catilina befreundet war und das Leben seines Freundes vor eben diesem Cicero retten wollte, ihm nicht entgegen, dass es für einen Kriminellen gar keine Strafe ist, wenn man ihn tötet, sondern dass der Tod gar nichts ist außer dem Ende all unserer Übel und eher ein glücklicher Augenblick als ein unheilvoller? Lassen sich Cicero und der ganze Senat nicht von diesen Gründen überzeugen? Die Sieger und die Gesetzgeber der damals bekannten Welt bildeten also offenbar eine Gesellschaft von Menschen, die nichts von den Göttern fürchteten und echte Atheisten waren?

Bayle untersucht als Nächstes, ob der Götzendienst nicht gefährlicher ist als der Atheismus, ob es ein größeres Verbrechen ist, überhaupt nicht an die Gottheit zu glauben, als von ihr unwürdige Vorstellungen zu haben; er teilt, was das anbelangt, die Auffassung von Plutarch, der meint, es sei besser, gar keine Meinung zu haben als eine schlechte. Aber ob es nun Plutarch gefällt oder nicht, es ist offensichtlich, dass es für die Griechen unendlich viel besser war, Ceres, Neptun und Jupiter zu fürchten, als überhaupt nichts zu fürchten. Es ist klar, dass die Heiligkeit des Eides notwendig ist und dass man denjenigen mehr vertrauen muss, die meinen, dass ein Meineid bestraft wird, als denjenigen, die meinen, sie könnten ungestraft einen Meineid schwören. Es ist unbezweifelbar, dass es in einer zivilisierten Stadt unendlich viel nützlicher ist, eine Religion (selbst eine schlechte) zu haben als gar keine.

Es hat den Anschein, als sollte Bayle eher untersuchen, was gefährlicher ist, der Fanatismus oder der Atheismus. Der Fanatismus ist gewiss tausendmal unheilvoller als der Atheismus, denn der weckt keine blutrünstigen Leidenschaften, während der Fanatismus das sehr wohl tut: Der Atheismus hindert zwar niemand daran, ein Verbrechen zu begehen, doch der Fanatismus veranlasst dazu. Nehmen wir mit dem Autor des Commentarium rerum Gallicarum * einmal an, dass der Kanzler de L’Hôpital Atheist war, so hat er doch ausschließlich weise Gesetze gemacht und zu Mäßigung und Einigung geraten. Die Fanatiker begingen die Massaker in der Sankt-Bartholomäusnacht*. Hobbes galt als ein Atheist, er führte ein ruhiges und unschuldiges Leben. Die Fanatiker seiner Zeit jedoch überschwemmten England, Schottland und Irland mit Blut. Spinoza war nicht nur Atheist, sondern lehrte sogar den Atheismus, jedoch war er mit Sicherheit nicht an dem Justizmord an Barneveldt beteiligt, und nicht er war es, der die beiden Brüder de Witt in Stücke reißen ließ und sie dann gegrillt verspeiste.

Die Atheisten sind zumeist kühne und auf Abwege geratene Gelehrte, die nicht die richtigen Schlüsse ziehen und, da sie die Schöpfung, den Ursprung des Bösen und anderer Probleme nicht verstehen können, Zuflucht zur Hypothese von der Ewigkeit der Dinge und der Notwendigkeit nehmen*.

Ehrgeizige und wollüstige Menschen haben kaum die Zeit zum Nachdenken und sich einer schlechten Weltanschauung zu widmen, denn sie haben anderes zu tun, als Lukrez mit Sokrates zu vergleichen. So laufen doch die Dinge heute bei uns.

Das war im römischen Senat nicht so, er bestand fast nur aus Männern, die in Theorie und Praxis Atheisten waren, das heißt also, weder an die Vorsehung noch an ein Leben nach dem Tode glaubten. Dieser Senat war eine Versammlung von Philosophen, Wollüstigen und Ehrgeizigen, die alle sehr gefährlich waren und die den Untergang der Republik herbeiführten.

Ich möchte es nicht mit einem atheistischen Fürsten zu tun haben, in dessen Interesse es wäre, mich in einem Mörser zerstampfen zu lassen, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zerstampft würde. Umgekehrt möchte ich es als Herrscher auch nicht mit atheistischen Höflingen zu tun haben, in deren Interesse es läge, mich zu vergiften; ich müsste jeden Tag auf gut Glück ein Gegengift einnehmen. Es ist also für die Fürsten und die Völker unbedingt notwendig, dass die Vorstellung eines höchsten Wesens, das alles erschafft, über alles herrscht, alles rächt, alles belohnt, zutiefst in den Gemütern verankert ist.

Es gibt atheistische Völker, sagt Bayle in seinen Gedanken über den Kometen . Die Kaffern, die Hottentotten, die Tupinambá und viele andere kleine Völkerschaften haben keinen Gott; das kann sein, das bedeutet aber nicht, dass sie einen Gott leugnen, sie leugenen ihn nicht und bejahen ihn nicht, sie haben niemals etwas darüber gehört. Sagt ihnen, dass es einen gibt, sie werden es ohne Weiteres glauben, sagt ihnen, dass alles aus der Natur der Dinge hervorgeht, sie werden es gleichfalls glauben. Zu behaupten, sie seien Atheisten, wäre als Anschuldigung dasselbe, wie wenn man sagte, sie seien Anti-Cartesianer, sie sind weder für noch gegen Descartes. Sie sind echte Kinder, und ein Kind ist weder Atheist noch Deist, es ist nichts dergleichen.

Was können wir aus all dem schließen? Dass der Atheismus für die Regierenden ein sehr gefährliches Monster ist, dass er es ebenfalls für die Gelehrten in ihrem Studierzimmer ist, auch wenn sie ein unschuldiges Leben führen mögen, denn von ihrem Studierzimmer aus können sie vordringen zu denen, die die Macht haben; und dass der Atheismus, obgleich er nicht so unheilvolle Auswirkungen hat wie der Fanatismus, doch fast immer für die Tugend verhängnisvoll ist. Fügen wir vor allem noch hinzu, dass es heute weniger Atheisten gibt als jemals zuvor, seit die Philosophen festgestellt haben, dass es kein lebendes Wesen ohne Keimzelle und keine Keimzelle ohne Bauplan gibt, usw., und dass das Getreide nicht aus der Verwesung entsteht.

Die nicht philosophisch gebildeten Geometer lehnen die Endursache, die causa finalis , ab, aber die wahren Philosophen erkennen sie an, und wie schon ein bekannter Autor sagte, der Religionslehrer verkündet Gott den Kindern, Newton beweist ihn den Gelehrten.

BAPTÊME – Taufe

»Baptême«, das französische Wort für Taufe, kommt aus dem Griechischen und bedeutet »Eintauchen«. Die Menschen, die sich stets von ihren Sinneswahrnehmungen leiten lassen, stellten sich schlicht vor: Was den Körper reinigt, reinigt auch die Seele. Für Priester und Eingeweihte gab es in den ägyptischen Tempeln große unterirdische Becken. Seit undenklichen Zeiten haben sich die Inder im Wasser des Ganges gereinigt, und diese Zeremonie erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Sie wurde von den Hebräern übernommen, hier taufte man alle Fremden, die das jüdische Gesetz annahmen, sich aber nicht der Beschneidung unterziehen wollten. Vor allem Frauen wurden getauft, bei denen man diese Operation, die sie nur in Äthiopien zu erdulden hatten, nicht vornahm. Es war eine Neugeburt, sie verlieh eine neue Seele, ebenso wie in Ägypten. Zu diesem Thema lese man bei Epiphanios, Maimonides und in der Gemara* nach.

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