Voltaire - Philosophisches Taschenwörterbuch

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Voltaire, der «geistreiche Spötter» – kaum ein Klischee über große Literaten ist so verbreitet. Doch das lässt den französischen Denker weit zu harmlos erscheinen. Geistreich und ironiebegabt war Voltaire gewiss, doch mild lächelnder Spott war seine Sache nicht. Er konnte scharf und ätzend sein, wo er sich engagierte. «Écrasez l'infâme» war sein Schlachtruf – «Zerschmettert alles Niederträchtige».
Das «Dictionnaire philosophique portatif», das 1764 erstmals erschien, ist alles andere als ein Nachschlagewerk. Es ist eine klare Abrechnung mit Dummheit, Fanatismus, Borniertheit und Intoleranz. In 73 Stichworten kann man lernen, was eine kritische, undogmatische Geisteshaltung ausmacht. Man kann von ihm lernen, was das Engagement eines Schriftstellers vermag. Und dass Engagement und literarische Qualität einander nicht ausschließen – eine kluge Kampfschrift, von der noch heute Impulse ausgehen können.
Der Literaturkritiker Denis Scheck bezeichnete es zu Recht als Skandal, dass das «Philosophische Taschenwörterbuch» nur in einer Auswahlausgabe auf Deutsch erhältlich sei. Diese Ausgabe macht die deutschsprachige Literaturwelt nun um einen Skandal ärmer.

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Wir haben von der Liebe gesprochen. Es ist schwierig, einen Übergang zu finden von Leuten, die einander küssen, zu solchen, die einander auffressen. Aber es ist nur allzu wahr, dass es Menschenfresser gab; wir haben welche in Amerika vorgefunden, und vielleicht gibt es sie immer noch; und die Kyklopen* waren in der Antike nicht die Einzigen, die sich manchmal von Menschenfleisch ernährten. Juvenal berichtet, dass bei den alten Ägyptern, diesem doch so weisen und für seine Gesetzgebung bekannten Volk, diesem so frommen Volk, das Krokodile und Zwiebeln verehrte, die Tintiriten* einen ihrer Feinde aufaßen, der ihnen in die Hände gefallen war; sein Bericht beruht nicht auf bloßem Hörensagen, dieses Verbrechen geschah nahezu vor seinen Augen, denn er war damals in Ägypten, in der Nähe der Stadt Tentyra. Er erwähnt in diesem Zusammenhang die Gaskogner* und die Sagunter*, die sich früher einmal vom Fleisch ihrer Landsleute ernährten.

1725 brachte man vier Wilde vom Mississippi nach Fontainebleau, ich hatte die Ehre, mich mit ihnen unterhalten zu dürfen. Unter ihnen befand sich eine Dame aus diesem Land, die ich fragte, ob sie Menschenfleisch gegessen habe, und sie antwortete mir in aller Unschuld, dass sie davon gegessen habe. Ich muss etwas schockiert gewirkt haben, woraufhin sie sich damit entschuldigte, dass sie sagte, es sei doch wohl besser, seinen toten Feind aufzuessen, als ihn den Tieren zum Fraß zu überlassen, und dass den Siegern dieses Vorrecht gebühre. Wir töten in einer offenen Schlacht oder in Scharmützeln die Bewohner unserer Nachbarländer und arbeiten für die schäbigste Belohnung daran, die Speisekammer der Raben und Würmer zu füllen. Das ist das Grauenerregende, das ist das wahre Verbrechen. Was macht es schon, wenn man getötet wurde, ob man von einem Soldaten oder einem Raben und einem Hund verspeist wird?

Wir haben mehr Achtung vor den Toten als vor den Lebenden. Doch hätten wir die einen wie die anderen achten sollen. Die Völker, die man zivilisiert nennt, taten recht daran, ihre besiegten Feinde nicht am Spieß zu braten; denn wenn es erlaubt wäre, die Bewohner der Nachbarländer zu essen, so äße man bald auch seine Landsleute, was sehr nachteilige Folgen für die gesellschaftlichen Tugenden hätte. Doch die zivilisierten Völker waren dies nicht schon immer. Alle waren sie lange Zeit Wilde, und während der unendlich vielen Umwälzungen, die diese Erde erlitten hat, war die menschliche Gattung bald zahlreich, bald recht spärlich vertreten. Den Menschen widerfuhr das, was heute mit den Elefanten, Löwen und Tigern geschieht, Tierarten, deren Zahl stark abgenommen hat. In den Zeiten, wo nur wenige Menschen einen Landstrich bevölkerten, kannten sie nicht so viele Techniken, sie waren Jäger. Die Gewohnheit, sich von dem zu ernähren, was sie getötet hatten, führte dann leicht dazu, dass sie ihre Feinde wie ihre Hirsche und ihre Wildschweine behandelten. Aus Aberglauben brachten sie Menschenopfer dar, aus Notwendigkeit aßen sie andere Menschen.

Was ist wohl das größere Verbrechen: sich andächtig zu versammeln, um einem mit Haarbändern geschmückten Mädchen zu Ehren Gottes ein Messer in das Herz zu stoßen, oder einen üblen Kerl aufzuessen, den man notgedrungen getötet hat?

Wir haben jedoch viel mehr Beispiele von geopferten Mädchen und Jungen als von verspeisten Mädchen und Jungen. Fast alle bekannten Völkerschaften haben Jungen und Mädchen geopfert. Die Juden brachten sie zum Opfer dar. Das nannte man Weihegeschenk, es war ein regelrechtes Opfer, und es wird im 27. Kapitel, Vers 29, des Levitikus verfügt, keine Lebewesen, die geweiht waren, zu verschonen; doch nirgends wird den Juden vorgeschrieben, Menschenfleisch zu essen, es wird ihnen nur angedroht. Mose sagt, wie wir gesehen haben,* zu den Juden, dass sie, sollten sie seine Zeremonien nicht einhalten, nicht nur die Krätze bekommen werden, sondern dass die Mütter ihre Kinder essen werden. Es ist wahr, dass zur Zeit Ezechiels die Juden die Gewohnheit gehabt haben müssen, Menschenfleisch zu essen, denn er sagt ihnen im 39. Kapitel voraus, dass Gott ihnen nicht nur die Pferde ihrer Feinde zu essen geben werde, sondern auch die Reiter und die anderen Krieger. Das steht fest.* Und in der Tat, warum sollten die Juden keine Menschenfresser gewesen sein? Es wäre das Einzige gewesen, was dem Volk Gottes noch gefehlt hätte, um das abscheulichste aller Völker der Erde zu sein.

Ich habe in den Anekdoten aus der Geschichte Englands zur Zeit Cromwells gelesen, dass eine Kerzenzieherin in Dublin ausgezeichnete, mit dem Fett von Engländern hergestellte Kerzen verkauft habe. Einige Zeit später beklagte sich ein Stammkunde bei ihr darüber, dass ihre Kerzen nicht mehr so gut seien. »Leider«, sagte sie, »das kommt daher, dass es uns diesen Monat an Engländern fehlte.« Ich frage, wer hat mehr Schuld auf sich geladen, diejenigen, die den Engländern die Kehle durchschnitten, oder die Frau, die aus ihrem Fett Kerzen herstellte?

APIS

Verehrte man in Memphis den Stier Apis* als Gott, als Symbol oder als Stier? Es ist anzunehmen, dass die Fanatiker in ihm einen Gott sahen, die Weisen ein schlichtes Symbol, und dass das törichte Volk den Stier verehrte. Tat Kambyses* gut daran, diesen Stier nach der Eroberung Ägyptens eigenhändig zu töten? Warum nicht? Er machte den Einfältigen klar, dass man ihren Gott am Spieß braten konnte, ohne dass die Natur sich erhob, um solchen Gottesfrevel zu rächen. Man hat die Ägypter hoch gerühmt. Ich kenne jedoch kaum ein erbärmlicheres Volk; in ihrem Charakter und in ihrem Herrschaftssystem muss es schon immer ein Grundübel gegeben haben, das zu allen Zeiten ein Volk elender Sklaven aus ihnen machte. Ich räume ein, dass sie in fast unbekannten Zeiten die Welt erobert haben, aber in geschichtlicher Zeit wurden sie von allen unterworfen, die sich die Mühe machen wollten, von den Assyrern, von den Persern, von den Griechen, von den Römern, von den Arabern, von den Mamelucken, von den Türken, schließlich von aller Welt, unsere Kreuzfahrer ausgenommen, und zwar weil deren Unbedachtsamkeit die Feigheit der Ägypter noch übertraf. Es war die Mameluckenmiliz*, die die Franzosen besiegte. Es gibt bei dieser Nation vielleicht nur zwei annehmbare Dinge: Das eine ist, dass diejenigen, die einen Stier anbeteten, niemals jene, die einen Affen anbeteten, zwingen wollten, eine andere Religion anzunehmen; das zweite ist, dass sie immer Küken in Öfen ausschlüpfen ließen.

Man lobt ihre Pyramiden, aber das sind Denkmäler eines versklavten Volkes. Es war wohl notwendig, die ganze Nation daran arbeiten zu lassen, anders hätte man es nicht fertiggebracht, diese elenden Steinhaufen zu errichten. Wozu dienten sie? Dazu, in einer kleinen Grabkammer die Mumie irgendeines Fürsten, irgendeines Gouverneurs, irgendeines Verwalters aufzubewahren, die ihre Seele nach tausend Jahren wiederbeleben sollte. Aber wenn sie auf die Wiederauferstehung der Körper hofften, warum wurde ihnen dann vor der Einbalsamierung das Gehirn entfernt? Sollten die Ägypter ohne Gehirn wiederauferstehen?

APOCALYPSE – Apokalypse

Der Märtyrer Justinus, der um das Jahr 170 unserer Zeitrechnung schrieb, ist der erste, der die Apokalypse erwähnte; in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon ordnet er sie dem Apostel Johannes, dem Evangelisten, zu. Dieser Jude fragt ihn nun, ob er nicht glaube, dass Jerusalem eines Tages wiedererrichtet werde? Justinus antwortet ihm, dass er dies genauso glaube wie alle Christen, die logisch denken. Es gab , sagt er, bei uns eine gewisse Person namens Johannes, einer der zwölf Apostel von Jesus, der vorhersagte, dass die Gläubigen tausend Jahre in Jerusalem verbringen werden .

Bei den Christen war dieses »Tausendjährige Reich« lange Zeit eine weitverbreitete Lehre. Dieser Zeitraum genoss auch bei den Heiden großes Ansehen. Die Seelen der Ägypter schlüpften nach tausend Jahren wieder in ihre Körper; bei Vergil wurden die Seelen, die sich im Fegefeuer befanden, während des gleichen Zeitraumes geläutert, et mille per annos *. Das neue, tausendjährige Jerusalem sollte in Erinnerung an die zwölf Apostel zwölf Tore haben; seine Form sollte quadratisch sein; seine Länge, seine Breite und seine Höhe sollten je zwölftausend Stadien betragen, das heißt, fünfhundert Meilen, so dass die Häuser auch fünfhundert Meilen hoch sein sollten. Es wäre reichlich unangenehm gewesen, im letzten Stock zu wohnen; aber schließlich ist es das, was im Kapitel 21 der Apokalypse steht.

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