Voltaire - Philosophisches Taschenwörterbuch

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Voltaire, der «geistreiche Spötter» – kaum ein Klischee über große Literaten ist so verbreitet. Doch das lässt den französischen Denker weit zu harmlos erscheinen. Geistreich und ironiebegabt war Voltaire gewiss, doch mild lächelnder Spott war seine Sache nicht. Er konnte scharf und ätzend sein, wo er sich engagierte. «Écrasez l'infâme» war sein Schlachtruf – «Zerschmettert alles Niederträchtige».
Das «Dictionnaire philosophique portatif», das 1764 erstmals erschien, ist alles andere als ein Nachschlagewerk. Es ist eine klare Abrechnung mit Dummheit, Fanatismus, Borniertheit und Intoleranz. In 73 Stichworten kann man lernen, was eine kritische, undogmatische Geisteshaltung ausmacht. Man kann von ihm lernen, was das Engagement eines Schriftstellers vermag. Und dass Engagement und literarische Qualität einander nicht ausschließen – eine kluge Kampfschrift, von der noch heute Impulse ausgehen können.
Der Literaturkritiker Denis Scheck bezeichnete es zu Recht als Skandal, dass das «Philosophische Taschenwörterbuch» nur in einer Auswahlausgabe auf Deutsch erhältlich sei. Diese Ausgabe macht die deutschsprachige Literaturwelt nun um einen Skandal ärmer.

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Johannes taufte im Jordan und taufte sogar Jesus, der aber niemals jemanden taufte, jedoch geruhte, diese alte Zeremonie zu heiligen. Jedes Zeichen ist für sich genommen unbedeutend, und Gott lässt seine Gnade ruhen auf dem Zeichen, das auszuwählen ihm gefällt. Die Taufe wurde bald zum ersten Ritus und zum Siegel der christlichen Religion. Allerdings waren die ersten fünfzehn Bischöfe von Jerusalem beschnitten, ob sie getauft waren, ist nicht sicher.

In den ersten Jahrhunderten des Christentums missbrauchte man dieses Sakrament; nichts war alltäglicher, als mit der Taufe bis kurz vor dem Tod zu warten. Das Beispiel Kaiser Konstantins beweist dies ziemlich gut. Seine Überlegungen waren die folgenden: Die Taufe reinigt von allem, ich kann also meine Frau, meinen Sohn und alle meine Verwandten umbringen, danach lasse ich mich taufen und komme in den Himmel – was zu tun er tatsächlich nicht verfehlte. Dieses Beispiel war gefährlich; nach und nach wurde dann der Brauch, den Tod abzuwarten, bis man sich in das geweihte Bad begab, abgeschafft.

Die orthodoxe Kirche behielt die Taufe durch Untertauchen stets bei. Die römisch-katholische Kirche ersetzte diese Art der Taufe am Ende des 8. Jahrhunderts durch einfaches Besprengen, als sie ihre Religion nach Gallien und Germanien ausgedehnt und bemerkt hatte, dass die Kinder in kalten Ländern vom Untertauchen sterben konnten. Oft belegte die orthodoxe Kirche sie deswegen mit einem Bann.

Man befragte den heiligen Cyprian, Bischof von Karthago, ob diejenigen, die sich den ganzen Körper nur hatten besprengen lassen, wirklich getauft seien. Er antwortete in seinem 76. Brief, dass »mehrere Kirchen bezweifelten, dass diese Besprengten Christen seien; was ihn selbst betreffe, so denke er, dass sie Christen sind, aber unendlich viel weniger Gnade erlangen als jene, die dem Brauch entsprechend dreimal untergetaucht wurden.«

Bei den Christen war man von dem Moment an eingeweiht, wo man untergetaucht worden war, vorher war man nur ein Taufbewerber. Um eingeweiht zu werden, brauchte man Gewährsleute, Bürgen, die man mit dem Namen bezeichnete, der Paten entspricht, mit dem Ziel, dass die Kirche der Treue der neuen Christen sicher sein konnte und dass die Mysterien nicht verbreitet wurden. Deshalb waren die Heiden in den ersten Jahrhunderten genauso schlecht über die christlichen Mysterien unterrichtet wie die Christen über die Mysterien der Isis und von Eleusis.

Kyrillos von Alexandria drückt sich in seiner Schrift gegen Kaiser Julian folgendermaßen aus: »Ich würde über die Taufe sprechen, wenn ich nicht befürchtete, dass meine Rede jene mitbekommen, die nicht eingeweiht sind.«*

Schon im 2. Jahrhundert begann man, Kinder zu taufen; es war natürlich, dass die Christen wünschten, dass ihre Kinder, die ohne dieses Sakrament verdammt gewesen wären, dieses empfangen sollten. Man beschloss schließlich, es ihnen am Ende des achten Tages zu spenden, weil sie bei den Juden in diesem Alter beschnitten wurden. Die orthodoxe Kirche praktiziert dies immer noch so. Jedoch setzte sich im 3. Jahrhundert der Brauch durch, sich erst zum Zeitpunkt des Todes taufen zu lassen.

Nach den strengsten Kirchenvätern waren jene, die in der ersten Lebenswoche starben, verdammt. Doch im 5. Jahrhundert dachte sich Petrus Chrysologus den Limbus aus, eine Art mildere Hölle, genauer gesagt den Rand oder Vorhof der Hölle, wo die ohne Taufe gestorbenen kleinen Kinder hinkommen, wo auch die Kirchenväter vor Jesu Christi Niederfahrt zur Hölle waren, so dass seither die Ansicht vorherrscht, dass Jesus Christus in den Limbus hinabgefahren sei und nicht in die Hölle.

Es wurde diskutiert, ob ein Christ in den Wüsten Arabiens mit Sand getauft werden könne, dies hat man verneint; ebenso, ob man mit Rosenwasser taufen könne, und man entschied, dass reines Wasser nötig sei, man könne sich aber auch des Sumpfwassers bedienen. Man versteht leicht, dass alle diese Vorschriften von der Weisheit der ersten Seelenhirten abhingen, die sie aufstellten.

BEAU, BEAUTÉ – Schön, Schönheit

Fragen Sie eine Kröte, was Schönheit ist, das Schöne an sich, das to kalon *. Sie wird Ihnen antworten, dass es sein Weibchen ist, mit zwei großen runden Augen, die aus seinem kleinen Kopf hervorquellen, einem breiten und flachen Maul, einem gelben Bauch und einem braunen Rücken. Befragen Sie dann einen Neger aus Guinea, für ihn ist Schönheit eine schwarze ölige Haut, tiefliegende Augen, eine abgeplattete Nase.

Befragen Sie den Teufel, er wird Ihnen erklären, dass es schön ist, ein Paar Hörner, vier Krallen und einen Schwanz zu haben. Wenden Sie sich schließlich an die Philosophen, sie werden Ihnen mit verworrenem Geschwätz antworten, sie brauchen etwas, das dem Wesen nach dem Schönen an sich, dem to kalon , entspricht.

Eines Tages sah ich mir gemeinsam mit einem Philosophen eine Tragödie an. »Wie schön das ist!«, sagte er. »Was finden Sie denn daran schön?«, fragte ich ihn. »Ich finde es schön, weil der Autor mit seinem Werk seinen Zweck erreicht hat«, sagte er. Am nächsten Morgen nahm er ein Medikament ein, das ihm guttat. »Es hat seinen Zweck erreicht«, sagte ich zu ihm, »welch ein schönes Medikament!« Er verstand, dass man nicht sagen kann, dass ein Medikament schön ist, denn um einen Gegenstand schön zu nennen, muss er unsere Bewunderung und unser Wohlgefallen hervorrufen. Er gab zu, dass die Tragödie in ihm diese beiden Gefühle wachgerufen hatte und dass darin das to kalon verborgen war, das Schöne.

Wir machten eine Reise nach England. Dort spielte man das gleiche Stück in einer perfekten Übersetzung, es brachte alle Zuschauer zum Gähnen. »Oh, oh«, sagte er, »das to kalon ist für die Engländer nicht dasselbe wie für die Franzosen. Nachdem er lange darüber nachgedacht hatte, kam er zu dem Schluss, dass der Begriff des Schönen sehr relativ ist, wie auch das, was in Japan als anständig gilt, in Rom unanständig ist, und das, was in Paris Mode ist, ist es in Peking nicht, und er sparte sich die Mühe, eine lange Abhandlung über das Schöne zu verfassen.

BÊTES – Tiere

Wie jämmerlich, wie armselig ist es doch, wenn behauptet wird, die Tiere seien Maschinen, des Erkenntnisvermögens und der Gefühle beraubt, die ihre Handlungen immer auf die gleiche Weise ausführen, nichts lernen, nichts vervollkommnen usw.*!

Was? Dieser Vogel, der sein Nest im Halbkreis baut, wenn er es an einer Mauer befestigt, und im Viertelkreis, wenn er es in einem Winkel baut, und kreisförmig auf einem Baum; macht dieser Vogel alles auf die gleiche Weise? Dieser Jagdhund, den du drei Monate lang abgerichtet hast, weiß er am Ende dieser Zeit nicht mehr, als er vor deinem Unterricht wusste? Der Kanarienvogel, dem du eine Melodie beibringst, wiederholt er diese etwa sofort? Verwendest du nicht eine beträchtliche Zeit darauf, sie ihn zu lehren? Hast du nicht bemerkt, dass er sich irrt und sich korrigiert?

Kommst du deshalb zu dem Urteil, dass ich Gefühle, ein Gedächtnis, Vorstellungen habe, weil ich mit dir spreche? Nun gut, ich rede nicht mit dir; du siehst mich bekümmert bei mir zu Hause eintreten, unruhig nach einem Schriftstück suchen, den Schreibtisch öffnen, wo ich es meiner Erinnerung nach eingeschlossen hatte, es finden, es mit Freude lesen. Daraus schließt du, dass ich das Gefühl des Kummers und das der Freude empfunden, dass ich ein Erinnerungs- und ein Erkenntnisvermögen habe.

Beurteile also genauso diesen Hund, der seinen Herrn verloren hat, der ihn winselnd auf allen Wegen sucht, der aufgeregt ins Haus kommt, unruhig ist, nach unten und nach oben läuft, von Raum zu Raum, der schließlich den Herrn, den er liebt, in seinem Arbeitszimmer findet und diesem durch sein sanftes Bellen, seine Sprünge, seine Liebkosungen, seine Freude bezeigt.

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