Sabine Herold - Bin kaum da, muss schon fort

Здесь есть возможность читать онлайн «Sabine Herold - Bin kaum da, muss schon fort» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Bin kaum da, muss schon fort: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Bin kaum da, muss schon fort»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Genaue Zahlen kennt man nicht, aber ungefähr 15% aller Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt. Das eigene Kind – kaum gekannt, aber sehnlich erwartet – ist tot, noch bevor seine Eltern es näher kennen lernen durften. Ein Ereignis, das Statistiken zufolge keineswegs selten ist. In diesem Buch kommen betroffene Frauen und Paare zu Wort, die diesen Verlust erlitten haben. Ein Verlust, dessen Tragweite oft tabuisiert, bagatellisiert und verkannt wird. Die Texte machen den Betroffenen deutlich: „Ich bin nicht allein“, und helfen ihnen, die Trauer zuzulassen, sich dem Schmerz zu stellen und ihn auszudrücken. Die Verbindung von authentischen Erlebnisberichten und einem umfangreichen und informativen fachlichen Teil hilft zu verstehen, im Schmerz mitzufühlen und Anteil zu nehmen. Eine Fehl- oder Totgeburt kann zu einem traumatischen Erlebnis werden. Dieses Buch ist eine sensible und informative Hilfe für betroffene Frauen und Paare, für SeelsorgerInnen, für alle, die trauernde Paare begleiten.

Bin kaum da, muss schon fort — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Bin kaum da, muss schon fort», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich wurde nämlich prompt schwanger! Kein Warten, Bangen und Hoffen! So schnell war ich noch nie schwanger geworden! Für mich war das eine absolute Überraschung, eine überaus positive Erfahrung, und ich war total glücklich und selig! Wie dankbar war ich auch Gott gegenüber! Er meinte es so gut mit mir! Er beschenkte mich und unsere Familie auf ganz wunderbare Weise. Von da an war jeder Tag viel leichter und beschwingter. Ich erlebte Gott sehr intensiv und fühlte mich ihm so nahe wie schon lange nicht mehr. Jeden Tag musste ich an unser Kind unter meinem Herzen denken, schmiedete Pläne und stellte mir vor, wie es dann im nächsten Sommer sein würde. Ich überlegte mir, wie und wann wir unsere Buben über den Familienzuwachs informieren wollten, dachte mir schon Namen und Paten aus. Es ging sehr viel in meinem Kopf und Herzen vor.

Umso schmerzlicher war dann der Tag, an dem ich dieses Kind wieder hergeben musste. Ich kann mich sehr gut an diesen Tag erinnern. So etwas brennt sich ein in Herz und Seele. Am Tag vor dem ersten Advent hatte ich mehr Ausfluss als gewöhnlich. Das beunruhigte mich schon ein bisschen. Am Abend entdeckte ich dann plötzlich Blut. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich wusste sofort, was dies zu bedeuten hatte. Typischerweise war auch noch Wochenende. Meinen Arzt konnte ich unmöglich erreichen. So rief ich meine Schwägerin an, die Gynäkologin ist. Sie erklärte mir ziemlich kühl und sachlich, dass ich dieses Kind mit größter Wahrscheinlichkeit verlieren würde. Ich machte mir selbst auch nichts vor. Ich spürte innerlich, dass es so kommen würde. Trotzdem hätte ich mir von meiner Schwägerin ein bisschen Hoffnung gewünscht – irgendeinen Strohhalm, an den ich mich hätte klammern können. Noch war ja nichts Schlimmes passiert. Bloß ein bisschen Blut, wenn ich aufs WC musste.

Die nächsten 24 Stunden verbrachte ich ausschließlich zu Hause im Bett. Am Sonntagmorgen rief ich dann in meiner Verzweiflung eine Hebamme an. Diese Frau war sehr mitfühlend und warmherzig. Ihre Anweisung war Bettruhe. Es könne in einer Schwangerschaft mal bluten, das habe noch nichts zu bedeuten. Im Verlauf des Sonntags nahm aber dann die Blutung zu, und wenn ich aufs WC musste, entdeckte ich auch kleine Blutklümpchen im Urin. Ich wusste Bescheid.

Am Abend des ersten Advents ging dann ein etwa mandarinengroßer Klumpen weg – weg in die Kanalisation. Jetzt war es doch passiert. Ich hatte dieses bereits geliebte Kind in der neunten Schwangerschaftswoche verloren. Ich war todunglücklich und untröstlich.

Die Tage darauf waren sehr schlimm. Ich lag meistens im Bett. Meine Buben wurden von meiner Mutter umsorgt. Sie konnten mich in diesen Tagen wohl nicht verstehen und wussten nicht, weshalb ihre Mami im Bett lag und so viel weinte. Ich nahm mich ihnen gegenüber so gut wie möglich zusammen. Wir klärten sie nicht über die wahren Gründe auf. Das kam erst viel später. Im Nachhinein würde ich unseren älteren Sohn sofort informieren. Es wäre für ihn wahrscheinlich einfacher gewesen, und er hätte meinen Seelenschmerz schon verstanden. Nachher ist man sowieso meistens klüger.

Die ersten Tage nach der Fehlgeburt war ich sehr müde und fühlte mich leer. Ich wurde immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt und schrie den Schmerz ins Kissen. Wo war da Gott? Weshalb hatte er mir dies angetan? Ich verstand ihn nicht. Ich fühlte mich von ihm betrogen: So, als hätte er mir den Speck durch den Mund gezogen. Ich nahm es Gott ziemlich übel und machte ihn lange für mein Unglück verantwortlich.

Am nächsten Tag stellte der Arzt bei einer Ultraschalluntersuchung fest, dass das Kind wirklich weg war. Das tat sehr weh. Wieder ein paar Tage später musste ich dann ins Krankenhaus zur »Auskratzung«. Das war am 6. Dezember 2003. Auch dort konnte ich meinen seelischen Schmerz nicht unterdrücken. Ich weiß noch gut, wie mir die Tränen ununterbrochen über die Wangen liefen und ich unterwegs in den Operationssaal von zwei Krankenschwestern betreut wurde, die mir sachte übers Haar strichen und mit mir über den Verlust dieses Kindes sprachen.

Ganz lieb war an diesem Tag meine Schwiegermutter. Sie saß beim Aufwachen aus der Narkose schon an meinem Krankenbett und weinte mit mir. Sie hatte selbst ein paar Kinder verloren und konnte richtig mit mir mitfühlen. Sie konnte mir mit ihrer Gegenwart etwas geben, was nicht einmal meine Mutter gekonnt hätte. Heute kann ich sagen, dass diese Fehlgeburt meine Schwiegermutter und mich näher zueinander gebracht hat – und das ist sehr wertvoll! Meine Freundin war auch gleich zur Stelle. Sie war eine der wenigen, die von meiner Schwangerschaft überhaupt wussten. Sie hatte sich zusammen mit ihrem Mann so fest auf das Kind gefreut. Nun brachte sie mir ein ganz schönes und besonderes Geschenk mit ins Krankenhaus. Es war eine Tonfigur zum Aufstellen: ein Engel (ein Kind) mit einem kleinen Engel (einem Baby) im Arm. Heute steht diese Figur in unserem Schlafzimmer und erinnert mich immer wieder an unseren kleinen Engel im Himmel. Am meisten Trost, Kraft und neuen Lebensmut haben mir in dieser Zeit aber meine beiden Buben gegeben. An ihnen konnte ich mich freuen! Ich hatte ja bereits zwei gesunde Kinder, die mich brauchten und für die ich da sein wollte. Sie waren im ganzen Leid mein allergrößter Trost.

Auch mein Mann versuchte, mich in diesen schweren Stunden zu verstehen und zu trösten. Er fühlte sich aber selbst so hilflos und war in gewisser Weise überfordert. Überfordert mit mir und der ganzen Situation. So widmete er sich bald wieder seiner Arbeit und schaute positiv nach vorne. So schnell konnte ich das nicht. Ich musste zuerst noch mit dem Erlebten fertig werden. In diesem Punkt war ich allein, da musste ich selbst durch.

Doch es war erstaunlich, wie offen und mitfühlend sich die meisten Leute um mich herum verhielten. Viele Frauen berichteten mir von gleichen oder ähnlichen Erlebnissen. Ich war also nicht allein. Ich war überrascht, wie viele Frauen eine oder mehrere Fehlgeburten erlebt hatten. So etwas kann auch verbinden. Das berührte mich sehr und half mir über den Verlust hinweg. Während ich noch krankgeschrieben war, begann ich, unsere Fotoalben mit Fotos anzufüllen. Seit zwei Jahren hatte ich sie nicht mehr weitergeführt. Diese Arbeit war auch Balsam für meine Seele. Auf den Fotos konnte ich so viel Schönes noch einmal durchleben. Wie reich beschenkt war ich doch mit meiner Familie!

Trotzdem war es eine sehr traurige Weihnachtszeit. Stets wurde ich wieder an das Erlebte erinnert, und oft fühlte ich mich allein. Klar trauerte auch mein Mann. Für ihn war es aber trotzdem nicht das Gleiche. Er war diesem Kind noch nicht sehr nahe gewesen, hatte es weder gesehen noch gespürt. Er hatte sich auch kaum Gedanken über die Zukunft gemacht. Da sind wir Frauen einfach viel näher am Kind. Für ihn war jedoch nach der Fehlgeburt sofort klar, dass er weiterhin ein drittes Kind wollte – unbedingt, oder jetzt erst recht. Er war auch sehr zuversichtlich und optimistisch. Das half mir manchmal; manchmal machte es mir Angst. Was, wenn es nicht mehr klappen sollte?

Trotz meiner Fehlgeburt wollte ich sofort wieder schwanger werden. Es gab da für mich kein Warten. Ich stürzte mich in meine Arbeit als Lehrerin, Mutter und Hausfrau. Zwischendurch ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf, weinte und trauerte still für mich. Die Umwelt vergaß die Fehlgeburt schnell. Das tat manchmal weh! Ein Gedanke tröstete mich aber stets: Ich wusste, dass unser verlorenes Kind jetzt bei Gott war. Dort ging es ihm gut – es war glücklich und dem himmlischen Vater nahe. Es würde im Himmel auf mich warten, und eines Tages würde ich es sehen und in meine Arme nehmen können. Dieser schöne Gedanke gab mir auch eine andere Sicht auf den Tod. Bisher hatte ich mit etwas Angst an den Tod gedacht. Nun aber bekam er einen anderen Geschmack. Mein Kind wartet im Himmel auf mich. Darauf freue ich mich heute.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Bin kaum da, muss schon fort»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Bin kaum da, muss schon fort» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Bin kaum da, muss schon fort»

Обсуждение, отзывы о книге «Bin kaum da, muss schon fort» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x