Liselotte Welskopf-Henrich - Nacht über der Prärie

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Nacht über der Prärie: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine Reservation in South Dakota Mitte der 1960er Jahre. Die weiße Verwaltung regiert unumschränkt über die größtenteils in tiefer Armut lebenden Reservationsindianer. Viele von ihnen haben ihre Selbstachtung längst verloren und sind dem Alkohol verfallen. Ein junger Indianer, Joe Inya-he-yukan King, der mit 16 Jahren wegen angeblichen Diebstahls ins Gefängnis gekommen war und anschließend Mitglied einer Gang wurde, bricht mit den Gangstern und kehrt zurück auf die Reservation. Er will eine Ranch aufbauen. Der Bruch mit den Gangs bringt ihn immer wieder in Gefahr; er muss töten, um zu überleben. Sein indianisch-selbstbewusstes Auftreten gegenüber den weißen Behörden und seinen Stammesgenossen trägt ihm Hass, aber auch Achtung ein. Eine junge, hochbegabte Künstlerin des Stammes, Queenie Tashina, wird seine Frau. Dank seiner Erfolge als Rancher und spektakulärer Rodeosiege gewinnt Joe King Verbündete für den Kampf gegen die erstarrten Verhältnisse. Ein hoffnungsvoller Neubeginn, der jedoch immer wieder von tödlichen Gefahren überschattet ist. Mit einem Nachwort von Erik Lorenz.

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Am vergangenen Abend hatte die Abschlussklasse das bestandene Examen gefeiert. Die Schüler und Schülerinnen der elften Klasse waren dabeigewesen. In Queenies Erinnerung zogen die Vorgänge noch einmal vorüber. Im kommenden Sommer wollte sie selbst unter denjenigen sein, die das Examen bestanden hatten und die Schule verließen. Dann würde auch sie den weiten Talar und die Kappe mit den vier Ecken tragen, die an das alte Zauberzeichen der vier Weltecken erinnerte.

»Unsere Vorfahren«, hatte der Sprecher der Klasse gesagt, »sahen den Mond und die Sonne, das Wasser und die Erde. Von ihnen lernten sie ihre Geheimnisse und ihre Kunst. Wir haben Lehrer. Wir haben gelernt. Wir werden weiterlernen. Wenn wir aber vergessen sollten, dass wir Indianer sind, so wird unsere Kunst leer werden, unsere Hände werden fahrig sein, unsere Augen trüb. Darum vergesst eure Väter und Mütter nicht, und nicht den Mond noch den Wind, nicht die Erde und nicht die Quellen. Ihr müsst wissen, woher ihr eure Kraft zieht. Ich habe gesprochen.«

Draußen rauschte es in den Wipfeln. Es war drückend heiß, selbst in der Nacht, und Wirbelstürme standen bevor.

Bis Mitternacht war Unruhe gewesen. Die Schüler und Schülerinnen hatten getanzt. Die Verwandten und Freunde, die zu der Abschlussfeier gekommen waren, hatten geplaudert. Hin und wieder hatte ein kleines Kind geweint, ehe es einschlief. Die Familien brachten alles mit, Kind und Kegel; wer sollte sich daheim auch ihrer annehmen, und auf die Mutter wollte keiner der Schüler an diesem Festtag verzichten. Aber jetzt, kurz vor Anbruch der Morgendämmerung, war es still rings um die großen Anlagen und die Gebäude der Kunstschule. Die meisten Gäste hatten mit ihren Wagen oder mit dem Bus die kleine Stadt im Süden schon wieder verlassen. Queenie träumte mit offenen Augen.

Sie hatte am Abend zwei Entscheidungen gefällt, und beide erschienen ihr richtig, je mehr sie darüber nachdachte. Sie verkaufte das Bild nicht. Dieses Bild verkaufte sie nicht. Der Mann, der es hatte haben wollen, war ein Interessent. Aber ein Mann der Geheimnisse war er nicht. Sie konnte ihm das Bild nicht geben. Nie.

Mochte er zufrieden sein mit dem Gemälde, auf dem der Schild auf rotem Grund dem Betrachter in die Augen sprang. Er hatte es teuer bezahlt. Indianische Künstler waren in Ausdruck und Technik ungewöhnlich früh reif. Wahrscheinlich hegte der Käufer auch die Hoffnung, sich mit dem hohen Preis für das erste ein moralisches Anrecht auf das zweite Bild zu erwerben.

Nein. Tashina hatte gesprochen.

Vielleicht hätte Queenie nachgegeben. Aber dieses zweite Bild hatte nicht Queenie gemalt, die den weißen Männern und Frauen von der Schönheit altindianischer Kunst neu erzählen wollte. Dieses zweite Bild war das Bild Tashinas, die in Queenie verborgen war und von der die Lehrer nichts wussten. »Ich befehle meinem Gesicht, eine Maske zu werden. Meine Gefühle sind verwundbar. Sie müssen bedeckt bleiben …« Dieser Zweizeiler war gedruckt, aber Queenie hatte nie gestanden, dass er aus ihren Gedanken geboren war. Sie hatte ihn auf einen Zettel mit Druckbuchstaben aufgeklebt, und diesen Zettel hatte sie Conny finden lassen. Conny glaubte zu wissen, was er zu tun habe. Er hatte sich bereit gefunden, ein solches Gedicht auf seinen Namen zu nehmen, obgleich die Lehrer nun Geheimnisse in seinem vordergründigen Empfinden vermuteten, zu denen er nie Zugang hatte. Queenie lächelte.

Waren Männer dumm?

Waren Künstler eitel?

Das Bild mit den offenen Händen verkaufte sie nicht. Der Lehrer meinte, dass es eine Studie sei, eine Skizze. Sie hatte dazu genickt und hatte nicht nur den Schleier ihres Schweigens über diese Hände gebreitet. Sie hatte den Geheimnisschleier geknüpft, der nach den Mythen, in denen sie erzogen war, alles schützte und barg, was mit dem Heiligen Geheimnis in Berührung stand. Der Lehrer hatte seine Überraschung gezeigt. »Originell«– sie hörte seine Stimme noch –, »höchst eigenartig, die Verbindung von zwei ganz verschiedenen Techniken: Öl … und Stoff.«

Schleier über die offenen Hände. Tashina wollte ihre Hand offen hinhalten. Aber das sollten nur die sehen, die es verstehen konnten.

Für das Gemälde mit dem Schild hatte sie soviel Geld erhalten, dass ihr fast schwindelte. Soviel Geld auf einmal sahen Vater und Mutter und die Geschwister für ihre harte Arbeit nie. Sie freute sich darauf, ihnen die Hand zu öffnen. Aber das würde nur die einfache Bewegung dieser einfachen Hand sein, die sie zuerst gemalt hatte. Die anderen Hände hatten anderes und noch viel mehr zu geben. Die anderen Hände waren größer. Diese, die das Geld geben konnte, war die kleine.

Queenie wechselte den Wachtraum und lachte auf einmal vor sich hin. Walt hatte eine Wette verloren. Er war ein hübscher Bursche, eben so frech, dass er reizvoll wirkte, und so schüchtern, dass man ihn liebhaben musste. Er konnte Spaß machen, und er konnte sentimental sein, je nachdem, ob ein Mädchen sich das wünschte. Viele Mädchen hatten sich an ihn geschmiegt und sich von ihm umarmen lassen; er war auch ein gewandter Tänzer. Mit großer Liebe und allen Wirrnissen, die dadurch entstehen konnten, hatte er nie etwas zu tun gehabt. Am hübschesten sah er aus, wenn er den Twist tanzte oder wenn er mit ernster Miene, die Zungenspitze ein wenig aus den Lippen hervorgedrängt, vor dem Bild stand, das nie der ganz große Wurf werden wollte … Walt hatte gewettet, dass es ihm gelänge, Queenie in die Arme zu nehmen. Sie hatte das nicht gewusst. Queenie war unbefangen gewesen. Walt holte sie zum Tanz, Walt plauderte mit ihr, Walt machte sie heimwehkrank und wieder fröhlich. Auf einmal waren sie allein im Garten. Der Wind rauschte noch nicht in den Bäumen, die Wagen parkten noch, aus dem Saal klang Musik, alte indianische Musik mit neuen Instrumenten. Walt wollte Queenie an sich ziehen … Sie packte sein Kinn und stieß ihn mit gestrecktem Arm zurück, mit einem so kräftigen Schwung, wie es der Tochter eines Ranchers zukam. Walt wirkte komisch mit dem nach hinten gebogenen Kopf. Queenie hatte lachen müssen. Ella, Queenies Freundin, und zwei Schüler, die an der großen Glastür des Gebäudes standen, hatten mitgelacht. Walt war abgezogen.

Ella war zu Queenie gelaufen und hatte ihr die Sache mit der Wette gestanden.

»Du bist merkwürdig«, hatte Ella dann wie nebenbei gesagt. »Ich habe gewusst, dass du dich nicht umarmen lässt. Warum eigentlich nicht?«

Queenie hatte nicht geantwortet. Sie war nur vom Lachen zum Lächeln übergegangen. Jetzt, im Wachtraum, erlebte sie das Ganze noch einmal. Sie spürte noch einmal das Vergnügen, mit dem sie Walt den Kopf zurückgebogen hatte, was ihn so komisch aussehen ließ.

Queenie streckte sich. Sie wusste, dass sie einen ebenmäßigen Körper hatte, glatte, weiche Glieder und eine Haut, so braun wie die Nuss, wenn sie eben reif wird. Sie hatte die schwarzglänzenden Haare nicht gelockt, und sie legte kein Rouge auf die Lippen. Aber sie hatte sich einen rohseidenen japanischen Schlafanzug gekauft, weil sie schön sein wollte, schön wie der Teufel, wenn er achtzehn wird.

Ella wurde jetzt auch wach. Die beiden Mädchen bewohnten zusammen ein Zimmer. Sie schliefen auf weichen Betten unter leichten Decken, der Boden war mit einem hellen Teppich belegt, die Wände mit einer stillen, schweigsamen Farbe abgeschattet, auf der die Bilder sprechen konnten. Durch die Fenster und die durchlässigen Gardinen drang der erste Morgenschimmer. Ella betrachtete ihre Freundin Queenie lange und eindringlich, und Queenie hielt den Blick mit freundlicher Miene aus, denn sie war von einer allgemeinen, unbestimmten wohltuenden Erwartung erfüllt. Heute war der erste Ferienmorgen … heute durfte sie packen … heute würde sie beginnen, nach Hause zu fahren, den weiten Weg aus dem Süden in die nördliche Prärie … fort von den spanischen Häusern mit den flachen Dächern und den schwer duftenden, bunten Gärten, hin zu den Holzhütten und graugrüner, endloser Weite.

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