Liselotte Welskopf-Henrich - Nacht über der Prärie

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Eine Reservation in South Dakota Mitte der 1960er Jahre. Die weiße Verwaltung regiert unumschränkt über die größtenteils in tiefer Armut lebenden Reservationsindianer. Viele von ihnen haben ihre Selbstachtung längst verloren und sind dem Alkohol verfallen. Ein junger Indianer, Joe Inya-he-yukan King, der mit 16 Jahren wegen angeblichen Diebstahls ins Gefängnis gekommen war und anschließend Mitglied einer Gang wurde, bricht mit den Gangstern und kehrt zurück auf die Reservation. Er will eine Ranch aufbauen. Der Bruch mit den Gangs bringt ihn immer wieder in Gefahr; er muss töten, um zu überleben. Sein indianisch-selbstbewusstes Auftreten gegenüber den weißen Behörden und seinen Stammesgenossen trägt ihm Hass, aber auch Achtung ein. Eine junge, hochbegabte Künstlerin des Stammes, Queenie Tashina, wird seine Frau. Dank seiner Erfolge als Rancher und spektakulärer Rodeosiege gewinnt Joe King Verbündete für den Kampf gegen die erstarrten Verhältnisse. Ein hoffnungsvoller Neubeginn, der jedoch immer wieder von tödlichen Gefahren überschattet ist. Mit einem Nachwort von Erik Lorenz.

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»Harold Booth hat ihn gesehen.«

Der Blinde hatte sich auf einen der schäbigen Stühle gesetzt. »Wir können nichts tun als warten«, hörte er den alten Richter sagen.

»Die Polizei in New City ist informiert.« Der lange Polizist sprach überlaut, weil er sich bewusst war, nicht gefragt zu sein. Der Blinde legte die Hand zusammengeballt auf den Tisch.

»Wird Stonehorn gesucht?«

»Ja und nein.« Der alte Richter hatte sich dem jungen Mann zugewandt. »Noch hat er kein neues Verbrechen begangen, aber wenn er zurückkommt, geschieht der nächste Mord. Wir sind verantwortlich.«

»Hat er Eltern?«

»Es ist eine Verbrecherfamilie.«

Der Blinde horchte auf. Er hörte den alten Richter zum ersten Mal mit scharfer Stimme sprechen.

»Wer ist Harold Booth?« fragte Crazy Eagle nach einer Pause.

»Der Jüngste der Booth-Familie. Von der großen Ranch vor den Badlands. Fünfundzwanzig Jahre.«

»Hat er mit Stonehorn schon zu tun gehabt?«

»Sie hassen sich.«

»Was hatte Harold in New City zu suchen?«

»Viehkauf. Der Vater hat ihn hingeschickt.«

Der Blinde glaubte die missbilligenden Blicke der beiden Polizisten körperlich zu fühlen. Eben darum stellte er noch eine Frage, aber er gab auch eine Erklärung dazu.

»Ich gehöre erst seit einem Vierteljahr zu eurem Stamm und eurer Reservation. Drei Monate sind nicht genug, um euch kennenzulernen. Sagt, wie alt ist dieser Joe King, den ihr Stonehorn nennt?«

»Dreiundzwanzig. Aber ich sage dir mehr als das. Seine Mutter hat den Vater ihres Mannes erschlagen. Ihr Mann war im Gefängnis; ein Trinker und Gewalttäter. Die Schwester ist in den Slums von New City verheiratet. Stonehorn selbst war aufsässig und faul als Schüler. Er kam ins Gefängnis, weil er gestohlen, weil er einen weißen Lehrer bedroht und eine Bande gebildet hatte. Als er freigelassen wurde, ist er ein Tramp und ein Gangster geworden. Er hat wegen versuchter Beihilfe zu schwerem Raub gesessen. Schon in einem zweiten Falle steht er unter Mordverdacht. Nur aus Mangel an Beweisen musste ihn das Gericht der weißen Männer vor kurzem erneut freisprechen.«

»Hat irgend jemand bei uns hier persönlich Angst vor ihm?«

»Ja, Harold Booth. Die beiden haben sich schon in der Schule geschlagen. Harold ist ein großer, kräftiger Mann in den Zwanzigern, ein richtiger Indian-Cowboy auf der Ranch und gut im Football. Aber Stonehorn ist heimtückisch und gewandt wie ein Raubtier. Harold hat Angst.«

»Kann jemand nach New City fahren und mit Stonehorn sprechen, ehe ein Unglück geschieht? Gibt es irgend jemand, der Einfluss auf ihn hat?«

»Er lässt sich für keinen von uns blicken. Er hasst uns alle. Es war nur ein Zufall, dass er gesehen wurde. Vergiss auch nicht, was ich dir gesagt habe: Er hat nicht nur irgendwelche Verbrechen auf eigene Faust begangen. Er ist ein Gangster geworden, und die Gangs geben ihre Mitglieder nie mehr frei. Er ist ein verlorener Mensch.«

»Lebt die Mutter noch?«

»Sie ist in den Slums von New City bei ihrer Tochter gestorben. Unsere Familien hier dulden keine Mörderin unter sich.«

»Sie war nicht zum Tode verurteilt?«

»Nach dem Gesetz habe ich sie freigesprochen, ich, verstehst du? Notwehr. Aber für unsere Familien hier ist nach uralter Überlieferung ein Mord ein Mord. Ein Vatermord. Da gibt es kein Erbarmen. Auch der Ehemann wollte sie nicht mehr bei sich dulden.«

»Ihr Sohn Joe King hat die Reservationsrechte?«

»Wir haben sie ihm noch nicht abgesprochen. Sein Vater, der alte King, lebt hier, und er hatte seinen Sohn wieder zu sich genommen, als er selbst aus dem Gefängnis kam.«

Der Blinde fragte nicht weiter. Er stand auf. Ohne Hilfe zu beanspruchen, ging er in die kahle Kammer, die sein Arbeitsraum war. Dort hatte sich schon ein Helfer und Betreuer eingefunden, ein runzliger Mann von etwa sechzig Jahren. Er las dem Blinden das Schreiben der Indianerin vor, das die Sekretärin auf Anweisung von Nick Shaw unterdessen gebracht hatte. Eliza Bighorn, so hieß die Frau, sollte mit Gefängnis bestraft werden, weil ihr achtjähriger Sohn drei Tage unentschuldigt von der Schule ferngeblieben war. Eliza verteidigte sich.

Irgend jemand hatte ihr den Brief geschrieben. Sie wohnte weitab, der Schulbus kam nicht bis zu ihrem Haus. Sie besaß weder Pferd noch Auto. Der Junge hatte wieder einen epileptischen Anfall gehabt. Es gab keine Nachbarn, und Eliza selbst musste auf die zwei kleineren Kinder achtgeben. Sie konnte ihr Haus nicht verlassen, nur um nach einem langen Marsch eine Entschuldigung bei der Schule vorzubringen. Wegen drei Tagen!

»Den Brief an das Hospital«, entschied der Blinde. »Die Schwestern sollen sich um die Frau und um den epileptischen Jungen kümmern, auch wenn keine Autostraße dorthin führt.« Er sprach entschieden, aber doch nicht mit soviel eindringlicher Aufmerksamkeit, wie man sie selbst in geringfügigen Angelegenheiten bei ihm gewohnt war.

Nach einigem Schweigen zeigte es sich, wohin seine Gedanken abgeirrt waren. »Runzelmann, warum nennt ihr Joe King auch Stonehorn?«

Der Helfer ließ sich zu einer Auskunft herbei. »Die Mutter seiner Mutter war eine aus dem Geschlecht des Inya-he-yukan, des Steins mit Hörnern, von dem wir nur Gerüchte und Sagen kennen. Wir wissen nicht, ob es ihn je gegeben hat. Aber sie nannte ihren Sohn nach ihm, als er die Schläge des Großvaters überlebte.«

»Der Großvater hasste diesen Enkel?«

»Der Großvater liebte den Brandy, und Stonehorn ist schon mit zwei Jahren wild und böse wie eine Raubkatze gewesen.«

»Wir müssen arbeiten. Ist weitere Post da?«

Auf diese Weise hätte Ed Crazy Eagle nicht abschließen dürfen. Er wusste es selbst, kaum dass er die Worte gesprochen hatte. Nun würde Runzelmann nicht so leicht wieder den Mund öffnen, vielleicht in dieser Sache nie wieder.

»Es ist keine weitere Post da. In einer halben Stunde beginnt der erste Termin.«

Die halbe Stunde verlief ungenutzt.

Aus dem Zimmer des alten Richters kamen die beiden indianischen Polizisten heraus. Crazy Eagle hörte sie durch den schmalen Korridor gehen und das Haus verlassen. Draußen sprang der Motor des Jeep an. Die Polizei benutzte dieses Fahrzeug, um in der Prärie auch ohne Weg und Steg vorwärts kommen zu können.

Als es hoher Mittag wurde und die Beamten auf die Uhr schauten, waren auch die Vormittagstermine auf dem Gericht erledigt. Crazy Eagle entschloss sich, noch zu den Fachdezernaten hinüberzugehen. Das Wohlfahrtswesen verwaltete eine blondierte Frau. Sie machte einen intelligenten Eindruck, war angenehm gerundet und so mit dem nötigen Schwergewicht versehen, um viele Leute mit wenig Geld zu versorgen. Eine magere alte Indianerin verließ eben das Wohlfahrtsbüro. Kate Carson freute sich, als der Blinde – ohne Begleiter – eintrat.

»Ed«, sagte sie hinter der Barriere, die den Raum teilte, »hier spielen sie alle verrückt, weil Joe King gesehen worden ist. Gestern war der Vater bei mir und hat sich seine Rente geholt. Er wird sie versaufen, und es kann wieder Schlägereien geben. Das kenne ich seit fünfzehn Jahren, es ändert sich nichts. Überhaupt ändert sich noch viel zu wenig. Aber deshalb wollte ich nicht zu Ihnen hinüberkommen. Es geht um unsere Teenager, die jetzt in den Ferien zu Hause sein werden. Stonehorn kann sich unter ihnen aussuchen, wen er will. Viele bewundern ihn im stillen – fürchte ich.«

Ed hatte sich einen Stuhl vor die Barriere gerückt.

»Es gäbe schon Beschäftigung für die Jungen und Mädchen. Aber Haverman«– er deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung des Nebenzimmers –, »Haverman ist zu schwerfällig, und er sieht sich nicht genug auf anderen Reservationen um, was dort gemacht wird. Er kann auch nicht mit unseren Leuten zusammenarbeiten, scheint mir. Er regiert immerzu.«

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