C. Verhein - Bärenfang

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Bärenfang, ein typisch ostpreußischer Honigschnaps, begleitet diese Geschichte. Im Mittelpunkt stehen zwei Brüder, die mit Beginn dieser Erzählung acht bzw. zwölf Jahre alt sind, am Ende des Zweiten Weltkrieges von ihren Eltern im Memelland getrennt werden und auf sich allein gestellt waren. Dabei wurden sie viel schneller als andere Heranwachsende in diesem Alter erwachsen. So erging es unzähligen Kindern in der Nachkriegszeit in Ostpreußen und im Memelland, die von Litauern und Russen – Wolfskinder – genannt wurden. Wer diesen Begriff hört, denkt zunächst an Romulus und Remus, sowie an die Gründung Roms. Kaum einer vermutet die Herkunft dieser Bezeichnung aus Ostpreußen bzw. dem Memelland. Der Autor berichtet, wie sich zwei Jungen clever durch die Wirren dieser Zeit, sicherlich mit viel Glück und als eine von wenigen Ausnahmen, erfolgreich durchschlugen. Er berichtet von abenteuerlichen Erlebnissen der Jungen in einer Bande von Kindern, als Cowboy einer Kuhherde durch Russland, als Kindersklaven bei litauischen Schnapsbrennern im Wald und letzten Endes von ihrer Aufnahme auf einem litauischen Bauernhof. Der Vollständigkeit halber wird hier auch das Schicksal der Eltern beschrieben. Obwohl Hitlerdeutschland und die Sowjets gerade einen erbarmungslosen Krieg beendet hatten, finden die Jungen wider Erwarten Schutz und Beköstigung bei Soldaten der dort stationierten sowjetischen Armee. Diese Erzählung hat der geschichtsinteressierte Autor mit Ort und Zeit in die historischen Ereignisse der Jahre 1944/45 in der Landschaft des Memellandes angesiedelt. Mit heraus gestellten Einblendungen erinnert der Autor an die politischen und militärischen Vorgänge jener Zeit. Sicherlich sah die reale Wirklichkeit vielerorts noch viel grausiger aus, aber dem Autor kommt es heute nach über fünfundsechzig Jahren nicht darauf an, unbedingt Horrorgeschichten des Krieges zu publizieren. Was geschehen ist, soll auf beiden Seiten nicht in Vergessenheit geraten. Trotzdem soll mit diesem Buch weit verbreiteten Klischees der Beteiligten entgegen gewirkt werden. Das Buch wendet sich nicht nur an Erwachsene, die diese schrecklichen Ereignisse teilweise selbst miterlebt haben, sondern auch an junge Leser, denen diese Erlebnisse, Gott sei Dank, erspart blieben. Es soll an das Schicksal der betroffenen Kinder und das von ihnen ertragene Unrecht erinnern. Der ostpreußische Bärenfang aus dem verwaisten Bienenhaus des Großvaters spielt im Schicksal dieser Kinder eine wesentliche Rolle.

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Eine strikte Teilung in Dienst- und Freizeit gab es für den Landarzt nicht. So gesehen war er immer im Dienst, denn eine Geburt, ein schwerer Unfall oder andere, plötzlich auftretende starke Schmerzen fragen nicht nach Dienst- oder Freizeit, nach Tag oder Nacht oder Feiertag. Für seine Patienten war Vater immer da, und das wussten und schätzten seine Patienten an ihm.

Neben einer Krankenschwester half Mutter in der Praxis.

Während des Krieges kamen auch Kriegsgefangene als Patienten, unter anderem Franzosen, Italiener, Holländer, Belgier, Polen und Russen, Menschen aus vielen Ländern Europas, die von deutschen Truppen besetzt waren. Die Gefangenen arbeiteten in der Landwirtschaft, beim Be- und Entladen auf dem Bahnhof oder überall dort, wo deutsche Arbeitskräfte fehlten, die für den Krieg eingezogen wurden.

Holländer und Franzosen waren unsere besonderen Freunde. Uns Kindern schenkten sie manchmal Schokolade, welche sie aus den tiefen Taschen ihrer braunen Militärmäntel zogen. Anfangs waren wir misstrauisch, denn in der Kriegszeit wussten wir zunächst überhaupt nicht, was Schokolade war.

Vater sah es nicht gerne, wenn wir von den Gefangenen Süßigkeiten bekamen, denn fanatische Nazis machten daraus eine Anzeige. In deren Augen war es für einen „guten“ Deutschen unter aller Würde, von einem Gefangenen etwas anzunehmen, aber erst recht nicht, zu geben.

Erst später erfuhr ich, dass gefangene Holländer und Franzosen Hilfspakete vom Roten Kreuz erhielten und den Inhalt meistens auch behalten durften.

Unsere Eltern hatten uns besorgt den Ernst der Lage erklärt, dass die Front, an der erbittert gekämpft wurde, allmählich keine einhundert Kilometer mehr entfernt sei.

Den näher kommenden Krieg spürten wir unter anderem daran, dass Verwundetentransporte durch die Stadt zunahmen und selbst in unserer unmittelbaren Umgebung ein Lazarett eingerichtet wurde.

Während früher in den Ferien die Klassenzimmer für Schulkinder aus den Großstädten des Reiches vorübergehend geräumt wurden, kam jetzt eine Schule nach der anderen für militärische Zwecke in Betracht und der Unterricht fiel aus.

Gern erinnere ich mich an das bunte Markttreiben in unserer Kleinstadt, das jeden Sonnabend im Zentrum von Krettingen organisiert wurde. Bedingt durch das Nationalitätengewirr der nahen Grenze, waren die Angebote auf dem Markt unheimlich interessant und vielseitig. Da kamen neben den Einheimischen auch Polen, Litauer, Russen, Letten und boten an, was sie auch nur bis hierher transportieren konnten.

Neben Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Pilzen, Honig, Kleinvieh, Hunden und Pferden wurden wertvolle Holzarbeiten und sogar Möbel angeboten, nicht zu vergessen, der Bernstein.

Straßenmusiker schoben sich mit „Fiedel und Quetschkommode“ durch die engen Gassen der aufgebauten Stände und sorgten für die auf dem Markt so typische Atmosphäre. Oft waren die Passagen so eng, dass sich die Vordächer der Stände fast berührten, so dass kaum noch Licht auf die Auslagen fiel, was vielleicht sogar beabsichtigt war. Dazwischen duftete Essen und Trinken verführerisch.

Dieses Markttreiben zog natürlich auch Leute an, die fahrend durchs Land zogen und allzu viel Licht scheuten, vor denen man sich besser in Acht nahm. Großmutter gab immer den Rat: “Saite auf der Hut, jestohlen wird heite überall und haltet eier Jeld zusammen.“ Trotz alledem, oder gerade deshalb, die Besuche des Marktes blieben mir unvergessen.

Mein Bruder und ich verbrachten eine sorglose Kindheit und hatten neben der Schule viel Freizeit.

Unvergessen und in lebendiger Erinnerung bleiben mir auch die Feste in der Familie, wie Geburtstage, Weihnachten und Ostern. Wenn bei solchen Anlässen nicht die Großeltern und Tanten zu Besuch waren, fehlte etwas.

Unterstützt von der Großmutter gab sich Mutter die größte Mühe, die Feste für alle Beteiligten zu einem besonderen Erlebnis zu machen, in dem sie für das leibliche Wohl sorgte, was wir Kinder damals noch gar nicht richtig wahrnahmen und würdigen konnten. Wenn am Abend die Gäste gegangen waren, hörte ich, wenn Vater die Mutter in die Arme nahm und sich bei ihr für den schönen Tag bedankte. An solchen Festtagen hatte sie die Hauptlast zu tragen, während die Familie und der Besuch diesen Tag voll genießen konnten.

Erst als ich älter wurde, merkte ich, dass der Weihnachtsmann der verkleidete Großvater war, denn es fiel mir allmählich auf, dass dieser bei der Bescherung niemals zugegen war.

Auch Ostern gab es Merkwürdigkeiten, die mir früher nicht aufgefallen sind. Bei diesem Fest wurden die Ostereier im nahe gelegenen Auwald versteckt, durch den ein kleiner Bach in kurzen Windungen seinen Weg suchte. An diesem Ostereiersuchen nahmen die ganze Familie und auch die Gäste teil. Je mehr Menschen anwesend waren, umso undurchsichtiger wurde Vaters Trick.

Er trug immer den Korb, in den wir Kinder die gefundenen und von ihm vorher versteckten Ostereier und Süßigkeiten legten. Ich hatte bald bemerkt, dass Vater die Ostereier versteckte und nicht der Osterhase. Um die Osterbescherung nicht zu gefährden, ließ ich ihm aber die Freude zu glauben, wir Kinder hätten das nicht gewusst.

Was wir bei der Prozedur nicht bemerkten war, dass er in einem Augenblick, in dem er sich unbeobachtet fühlte, die von uns bereits gefundenen Ostereier aus dem Korb erneut versteckte. In der Aufregung merkten wir Kinder nicht, dass der Inhalt des Korbes nicht zunahm.

Wenn schlechtes Wetter den Osterspaziergang verhinderte, musste alles im Haus stattfinden. Höhepunkt war ein lebendiges Kaninchen, welches vom Nachbarn ausgeliehen, durch das Wohnzimmer hoppelte und einen riesigen Spaß bereitete. Uns Kindern wurde dann erzählt, dass dieser Osterhase für das Verstecken der Ostereier zuständig sei. Nur Mutter bangte um ihren Teppich, denn der falsche Osterhase könnte ja auch etwas verlieren, was nicht gerade mit Ostern im Zusammenhang stand.

Ähnlich wie zu Weihnachten musste ich als der Ältere vor dem Ostereiersuchen, Goethes Osterspaziergang aufsagen und ich kann ihn heute noch auswendig vortragen, weil er auf diese Weise alle Jahre wieder geprobt wurde. Bei den Tanten erntete ich dafür viel Lob und Beifall für meinen Vortrag.

„Nichts gibt es umsonst“, waren meine stillen Gedanken.

So oft es ging, begleiteten wir den Vater bei seinen ausgedehnten Krankenbesuchen im Landkreis und darüber hinaus. Sein Tätigkeitsfeld erstreckte sich bis über die damalige Reichsgrenze hinaus. Im kleinen Grenzverkehr machte er keinen Unterschied zwischen Deutschen, Litauern und Russen.

Für seine Hausbesuche hatte Vater den einspännigen Dogcart, der von der umgänglichen und sanften Stute Lajana gezogen wurde, denn das Auto, welches sonst für diesen Zweck bereitstand, konnte in Folge des Krieges schon lange nicht mehr benutzt werden. Lajana brachte Vater bei Wind und Wetter, Sommer wie Winter sicher ans Ziel und wieder nach Hause.

Gerade im Winter und davon gab es im äußersten Norden Deutschlands, hier im Memelland, harte Kostproben. Wo das Auto schon längst streikte, war keine Schneeschanze für sein Gespann zu hoch. Diese Überlandfahrten machte Vater an zwei Tagen in der Woche.

Wenn wir Jungs ihn begleiteten, übernahm ich das Kutschieren. Meinen kleineren Bruder Frank nahmen wir in die Mitte. Hinter der Sitzbank befand sich ein Kasten mit einer verschließbaren Klappe, in dem die Tasche mit den Instrumenten und Medikamenten stand.

Auf der Rückfahrt hatte dieser Kasten meistens noch eine andere sehr wichtige Funktion. Dort hinein wanderten allerlei Lebensmittel, wie Eier, eine Milchkanne, ganze Hähnchen und Enten sowie Gemüse aller Art. In der Landpraxis war es üblich, wenn möglich, mit Naturalien zu bezahlen und in der Kriegszeit, als die Lebensmittel immer knapper wurden, war das sehr willkommen.

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