Wilhelm Kaltenstadler - Die jüdisch-christlich-islamische Kultur Europas

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Mit dem Titel »Die jüdisch-christlich-islamische Kultur Europas. Wurzeln – Strukturen – Entwicklungen« bringt der Verfasser verschiedene Perspektiven der europäischen Kultur zum Ausdruck. Diese war in der Antike und sogar im Mittelalter nicht national oder gar nationalistisch, sondern global. Die universelle Kultur des Römischen Reiches formte und prägte über die christliche Religion und das Papsttum das Mittelalter. Latein wurde im Westen des einstigen Römischen Reiches zur universalen Sprache der Geistlichkeit, der Klöster, der Verwaltung, der Schulen, der Universitäten etc. Diese totale Präsenz des Lateinischen wirkte weit in die sog. Neuzeit hinein. Latein als Hauptsprache der Antike und des Mittelalters hat sich in den katholischen Regionen (Kapitel »Die römisch-katholische Kultur und Europa«) des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation wesentlich länger gehalten als in anderen europäischen Staaten. Es gab also damals etwas, was wir im Grunde heutzutage immer noch nicht voll realisiert haben, eine gemeinsame Bildungs- und Kultursprache, nämlich Latein, das Englisch des Mittelalters (Kapitel »Die Idee der Bildung«). Luthertum, Kalvinismus etc. fangen schon im 16. Jahrhundert an, die lateinische Universalsprache immer mehr durch die sog. Nationalsprachen zu ersetzen und auf das supranationale Denken zu verzichten. Selbst die aschkenasischen Juden machen im christlichen Europa Taitsch (Jiddisch) immer mehr zu ihrer Hauptsprache. Die wissenschaftliche Bildung des Mittelalters baute auf dem Kanon der septem artes liberales, der sieben freien Künste bzw. Fachbereiche auf, welche bereits auf die Antike zurückgehen. Die Juden waren allerdings im christlichen Europa so gut wie nicht an den christlichen Universitäten zugelassen. Die christlichen Hochschulen waren nicht so tolerant wie die islamischen in Iberien. Die unterentwickelte Toleranz vor allem des christlichen Europas war die große Achillesferse des christlich-europäischen Systems. Die sephardischen Juden des Westens pflegten bis weit ins Mittelalter hinein Griechisch als ihre Kultursprache, Altkastilisch (Ladino, Judezmo) als ihre Umgangssprache. Auch die Muslime in Iberien und auf dem Balkan waren mehr mit Griechisch vertraut als die westlichen Christen. Der Autor macht deutlich, dass die griechische Kultur im christlichen Europa des Westens für längere Zeit vergessen bzw. nicht für so wichtig gehalten wurde. Es war vor allem den Trägern der muslimischen Kultur zu verdanken, den »Arabern«, dass griechische Sprache und Kultur dem christlichen Europa wieder geschenkt wurde und dazu beitrug, neue Wissenschaften wie z.B. Naturwissenschaften und die Medizin (Hippokrates, Galenos) zu begründen bzw. zu neuen Höhen zu führen. Es haben also auch der Islam und das stark vom Islam geprägte sephardische Judentum vom Süden Europas aus (Iberien, Süditalien, Balkan) in das christliche Europa hineingewirkt (Kapitel »Wie islamisch ist die europäische Zivilisation?«). Der Autor beschränkt sich nicht auf Antike und Mittelalter, sondern setzt sich auch kritisch mit wichtigen Themen der Neuzeit auseinander (Kapitel »Die Aufklärung – Theorie und Praxis«, die »Säkularisation und die Klöster«, »Das Copyright an der Moderne«). Die Klöster werden nicht nur als religiöse Einrichtungen, sondern auch als wichtige Träger von Bildung, Kultur und Wirtschaft (Arbeitgeber) geschildert. Im Schlusskapitel »Ein kritischer Ausblick« kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass es vor allem die Juden waren, die wahrhaft europäisch dachten und handelten. Es gab nur wenige Christen, welche in Mittelalter und Neuzeit so viele Sprachen beherrsch(t)en und mit den Kulturen der europäischen Nationen so vertraut waren wie die europäischen Juden.

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Die Kapitel der 1. Auflage „Schrift, Sprache und ‘jüdische’ Kultur im alten Orient“ und „Expansion der aramäisch-jüdischen Kultur im Mittelmeerraum“ finden sich nicht mehr in der 2. Auflage.

Die in dieser neuen Auflage erfolgte Umgestaltung des Werkes soll dazu beitragen, komplexe Entwicklungen der europäischen Zivilisation transparenter zu machen.

Rohrbach, den 15. Januar 2014

Einleitung

Symptomatisch für die moderne Geisteshaltung der europäischen Elite (und derer, die sich dafür halten) ist die aktuelle Diskussion über die künftige Gestaltung Europas und die fundamentalen Werte des modernen Europa. Die europäische Verfassung beschränkt zum Beispiel die Wurzeln der europäischen Kultur nämlich im Wesentlichen auf die griechischrömische Antike, die Aufklärung und die vor allem daraus abgeleiteten Menschenrechte. Freiheit und Gleichheit, wie sie im Grundgesetz verankert wurden, sind immer noch stark formaljuristisch ausgerichtet. Das hat sich auch in der mit Hängen und Würgen im Jahre 2007 in Lissabon beschlossenen Verfassung nicht geändert. Es wird nicht hinterfragt, woher wir diese Ideale und Werte in Wirklichkeit haben. 1

In den „Sprüchen der Väter“ gründet Rabba Simon die Weltordnung auf drei „Dinge“, nämlich auf Recht, Wahrheit und Frieden. 2Daraus leiten sich drei wesentliche Handlungsanweisungen ab: „Liebe den Frieden! Strebe nach Eintracht! Liebe die Menschen und leite sie nach dem Gesetz!“ 3Von diesen Anweisungen ist kein weiter Weg mehr zum Liebesgebot des Neuen Testaments: Liebe Gott am meisten, aber liebe den Nächsten wie Dich selbst. Alle anderen Gebote lassen sich nach Jesus von diesem einen Gebot ableiten.

Im Rahmen der immer wichtiger werdenden fundamentalen Menschenrechtsdebatte wäre es darum ein großer Erkenntnisfortschritt, wenn man das Judentum und seine Kopie, das Christentum, wieder zum Gegenstand des allgemeinen Interesses machen würde. Auf die Notwendigkeit dieses Schrittes haben Ralph Davidson und Roman Landau mit Nachdruck hingewiesen. Die Entfernung des Juden-Christentums aus der Zivilisationsgeschichte und seine Verbannung ins metaphysische Reich der Religionen, die vom Historismus des 19. Jahrhunderts vollzogen worden ist und die erstaunlicherweise immer noch das Denken der modernen Historiker prägt, dürfte damit zusammenhängen, dass man damals im 19. Jahrhundert den hellenistisch-römischen Imperialismus als bewundernswert und den pazifistischen Geist des Judentums als verweichlichend betrachtete. Diese ‘entjudete’ und ‘entchristlichte’ Weltanschauung (Roman Landau) und Welterklärung scheinen sich im 20. Jahrhundert noch verstärkt und radikalisiert zu haben. Deshalb finden wir dann in der Mitte des 20. Jahrhunderts angesehene Historiker damit beschäftigt, dieser unschönen Geschichtsklitterung eine solide wissenschaftliche Grundlage zu geben, indem sogar das praktiziert wird, was das genaue Gegenteil von historischer Forschung ist, nämlich die Vernichtung, Fälschung und Manipulation von Quellen.

Nicht nur im Mittelalter wurden nämlich systematisch Dokumente vernichtet und Geschichte gefälscht. 4Ein solcher Fall der Vernichtung jüdischer Quellen ist jetzt auch aus der neuesten Zeit bekannt geworden und erscheint mir symptomatisch. Es ist die traurige Geschichte des Wirtschaftshistorikers Hermann Kellenbenz, der seine Habilitationsarbeit über die Sephardim 5, welche zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben worden waren, an der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg unterbrachte. Kellenbenz hat in diesem Werk die große wirtschaftliche Bedeutung jener Sephardim für Norddeutschland mit den Methoden der Wirtschaftsgeschichte 6herausgestellt und hat dafür sogar öffentliche Anerkennung gefunden. Im Katalog der Ausstellung „Vierhundert Jahre Juden in Hamburg“ erscheint Kellenbenz nämlich noch als „unverdächtiger Gewährsmann“. 7Doch nach einiger Zeit kamen die wahren Motive von Kellenbenz ans Licht. Die von ihm durchgeführte Aktion erscheint mir so schwerwiegend, dass ich den Sachverhalt aus der mir zur Verfügung stehenden Quelle wörtlich wiedergeben möchte:

„Doch die Würzburger Fakultät hatte einen Barbaren zum Professor habilitiert. Kellenbenz hatte, wie Engelmann 8berichtet, im April 1945 tagelang das ihm zur Verfügung stehende umfangreiche Akten- und Archivmaterial verbrannt und damit unersetzliche Dokumente der Wissenschaft für immer entzogen. Der junge Wirtschaftshistoriker Kellenbenz war 1939 vom ‘Reichsinstitut für die Geschichte des neuen Deutschland’ des fanatischen Judenhassers Walter Frank damit beauftragt, ‘Das Hamburger Finanzjudentum und seine Kreise’ zu erforschen. Das einzige, was Kellenbenz 1945 nicht vernichtete, war seine eigene Arbeit. Er schrieb sie um, entnazifizierte sie oberflächlich, um sich so zu habilitieren – mit Erfolg.“ 9

Diese Quellen- und Aktenvernichtung durch Kellenbenz ist nicht nur bezeichnend für die Art und Weise, wie man mit jüdischen Quellen – nicht nur in Deutschland – umgegangen ist, sondern legt auch nahe, dass die Pariser Talmudverbrennung von 1242 10, die italienischen Talmudverbrennungen von 1553 in Rom, Mailand, Ferrara, Mantua, Venedig „und vielen anderen Städten Italiens“ 11wie auch die Hamburger Aktenvernichtung von 1945 sicher keine Einzelfälle waren. Allein aus dieser Tatsache muss man den Schluss ziehen, dass das Bild der Juden in der europäischen Geschichte durch diesen bewusst erzeugten Quellenmangel nicht nur unvollständig und teilweise sogar entstellend ist, sondern auch die Leistungen der Juden in Wirtschaft, Kunst und Kultur bisher nicht ausreichend dokumentiert und dargestellt worden sind.

Nicht nur im Mittelalter, sondern auch in der Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart wurden also systematisch Dokumente vernichtet und somit auch die Geschichtsschreibung verfälscht. 12Auch Ereignisse und Sachverhalte der Geschichte der christlichen Ketzer, zu welchen die Kirche beispielsweise die Templer zählte, kennen wir nur aus der Sicht der Sieger. Denn die Überlieferung der Templer war weitestgehend ausgemerzt worden. Wahrscheinlich sind aber jüdische Quellen noch viel mehr vernichtet worden als die der sog. Ketzer, wobei sicher nicht alle gegen die jüdische Tradition gerichteten Zerstörungen der Nachwelt überliefert sind. Vermutlich wurden auch unter der Herrschaft des Nationalsozialismus nicht nur Synagogen und hebräische Kultobjekte, sondern auch immer wieder jüdische Quellen und Bücher verbrannt.

Sichere Nachweise für eine massive Verbrennung hebräischer Bücher um 1500 herum bringen Vogl und Benzin im Kapitel „Der Streit um die Vernichtung der hebräischen Bücher“ ihres Buches „Die Entdeckung der Urmatrix“. 13Der Hauptinitiator dieser Zerstörungsaktion und Gegenspieler von Reuchlin war Jakob Hoegstraeten, Prior des Dominikanerkovents zu Köln und Inquisitor. Um „den Keim der Ketzerei zu ersticken“, wurden vor allem jene Werke ein Opfer seiner Zerstörungswut, „welche sich in irgendeiner Weise gegen das Christentum aussprachen“. Dazu gehörten seiner Meinung nach „so gut wie alle Werke hebräischen Ursprungs“, vor allem die kabbalistischen Schriften. Vogl-Benzin vermuten, dass damals „große Schätze kabbalistischen Wissens den Flammen übergeben worden sein“ müssen. Reuchlin sah in diesen Zerstörungsorgien die Vernichtung des „vom Schöpfer an ADaM übergebene[n] und an die gesamte Menschheit gerichtete[n] Wissen[s] der Schöpfung“ und zudem auch „ein Werk des Teufels selbst.“ 14Der Streit, der sich daraus zwischen Hoogstraeten und Reuchlin entwickelte, war auch ein Konflikt zwischen der mittelalterlichen Scholastik und dem Humanismus. Letzterer war nach herrschender Auffassung mehr als die Scholastik dem Geist der Renaissance 15verbunden.

Der aufgeklärte und weltoffene Geist der Renaissance wird allerdings seit einigen Jahren selbst von den amtlichen Historikern zunehmend in Frage gestellt. So stellte der amerikanische Historiker William Bouwsma ernüchtert fest, dass „das gesamte Konzept der Renaissance als einer aufgeklärten Epoche fragwürdig geworden sei“ 16, und zog daraus den Schluss eines „collapse of the traditional dramatic organisation of Western history“. 17

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