Ulrike Zika - Nie mehr Zucker-Junkie!

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Unsere natürliche Lust auf den süßen Geschmack ist evolutionär bedingt und biologisch absolut sinnvoll. Wenn wir wieder erlernen, diese natürliche Lust richtig zu interpretieren, können wir Heißhungerattacken und Zuckersucht genussvoll überwinden. Gewichtsregulation, Darmgesundheit und mehr Energie sind zusätzliche angenehme Nebeneffekte.
„Nie mehr Zucker-Junkie“ macht Lust auf jene Süße, die uns nährt anstatt uns krank zu machen.

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Ulrike Zika

Johanna Sillipp

Nie mehr

Zucker-Junkie!

Süßes essen – aber richtig!

Inhalt Cover Titel Eine kleine Geschichte des Zuckers Auf den Spuren - фото 1

Inhalt

Cover

Titel

Eine kleine Geschichte des Zuckers

Auf den Spuren der Evolution oder die genetische Präferenz für Süßes 2. Auf den Spuren der Evolution oder die genetische Präferenz für Süßes Dass wir Menschen dem süßen Geschmack regelrecht verfallen können, hat vor allem auch evolutionsbedingte Gründe. Diese genauer zu betrachten, lohnt sich, wenn wir einen Weg finden wollen, mit der „Süße des Lebens“ wieder konstruktiver umzugehen. Es gibt laut Evolutionsforschung zwei angeborene Geschmackspräferenzen, nämlich „süß“ und „umami“, was mit „schmackhaft, würzig, wohlschmeckend oder fleischig“ übersetzt werden kann. Süß wird bereits von allen Neugeborenen automatisch geliebt. Die Geschmäcker „bitter, stark salzig, sauer und scharf“ werden von Kleinkindern vorerst abgelehnt – und das aus gutem Grund.

Süße Lebensmittel: Potenzial und Gefahr

Die Vielfalt der Getreide (wieder-)entdecken

Her mit dem guten Fett!

Verdauungskraft aus ganzheitlicher Sicht

Gesundheitszentrale Darm

Was ist eigentlich „Zucker“ und wozu brauchen wir ihn?

Der Zucker-Junkie – warum Zucker regelrecht süchtig machen kann

Rezepte

Schnelles Vollkornbrot

Wärmender Hafer-Apfel-Brei mit Gojibeeren und Mandeln

Overnight Oats

Pikanter Curry-Haferbrei

Schnelles Bananen-Haferflocken-Frühstück

Karottenaufstrich auf türkische Art

Kakao-Dattel-Aufstrich

Zwiebel-Rührei mit Vanille

Gebratene Champignons mit Knoblauch und Käse

Welscurry mit rotem Paprika

Risipisi von der Pute

Herzhaftes Hühnergulasch

Kräuterlachs mit Wermut am bunten Gemüsebett

Bunter Sommersalat mit Huhn, Heidelbeeren und Mandeln

Mangoldknödel

Ofenkürbis-Salat mit Schafskäse, Rucola und Walnüssen

Vegetarischer Borschtsch

Gebackene Hirselaibchen mit Chicorée und Schnittlauch-Dip

Herzhafte Reispfanne mit Sellerie und Erdnüssen

Kartoffel-Zucchini-Puffer mit Zimt-Tomatensauce

Grüner Spargel mit Ei auf Italienisch

Dinkel-Fusilli mit raffinierter Paprika-Mandel-Creme

Fruchtig scharfe Kokos-Linsen-Suppe

Erbsensuppe mit Mandeln und Minze

Bunter Kichererbsensalat mit geröstetem Buchweizen

Schnelles Süßkartoffelcurry

Omas Apfelmus

Sonnengereifter Beerensnack zum Löffeln

Sündige Hanfsamen-Energiekugeln

Früchteriegel mit Birne

Melonenkompott mit Zitronenmelisse

Apfel-Schichtkuchen

Kräuterwasser

Mit Obst aromatisiertes Wasser

Kompottsäfte

Selbst gemachter Eistee

14-Tage-Abnehmplan

Quellen und weiterführende Literatur

Bildnachweise

Impressum

1 Eine kleine Geschichte des Zuckers Dass der Zuckerkonsum ein globales - фото 2

1.

Eine kleine Geschichte des Zuckers

Dass der Zuckerkonsum ein globales Gesundheitsproblem darstellt, hat mit seiner Entwicklung vom teuren, elitären Gewürz hin zur billigen Massenware zu tun. Der Weg dahin führt über eines der bittersten Kapitel der Menschheitsgeschichte: den Sklavenhandel. Wie so oft sind es wirtschaftliche Interessen, die bei vermeintlich positiven Errungenschaften auf lange Sicht für viel Schaden sorgen.

Das grausame Zuckergeschäft unter europäischer Herrschaft Der Zucker und auch - фото 3

Das grausame Zuckergeschäft unter europäischer Herrschaft

Der Zucker und auch das Know-how rund um seine Gewinnung stammen vermutlich aus Persien und Indien. Rund um die erste Jahrtausendwende führten die Araber das Zuckerrohr im größeren Stil entlang der Mittelmeerküste ein und entwickelten und lehrten die Kunst der Zuckerverarbeitung. Spanier und Portugiesen bauten in Folge vorerst eine Zuckerrohrindustrie auf den atlantischen Inseln auf und schon bald wurde der Zucker bis in die Neue Welt gebracht.

Europäische Kolonialmächte begannen schließlich im 17. und 18. Jahrhundert mit dem grausamen Geschäft des Sklavenhandels. Durch die Ausbeutung dieser aus Afrika stammenden Menschen konnte die Zuckerindustrie lange Zeit große wirtschaftliche Gewinne verzeichnen. In Europa führten die ausbeuterischen Systeme u. a. vorerst dazu, dass der Zucker billiger wurde und nicht mehr als Luxusgut für die privilegierten Reichen diente. Über die Jahrhunderte entwickelte sich der Zucker daher vom teuren Gewürz, das den Reichen vorbehalten war, zur billigen Massenware.

Zucker als Medizin

In arabischen Schriften, die zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert entstanden, spielt Zucker bei der Herstellung von Arzneimitteln bereits eine wichtige Rolle. Auch der griechische Arzt Simeon Seth, seines Zeichens Leibarzt des byzantinischen Kaisers, empfahl im 11. Jahrhundert Zucker gegen Fieber. Bei Reizhusten, Schmerzen in der Brust, aufgesprungenen Lippen und Magenerkrankungen wurde Zucker damals ebenfalls als Heilmittel eingesetzt.

Paracelsus, der bekannteste Arzt des 16. Jahrhunderts, hinterfragte den medizinischen Nutzen von Zucker kritisch, schätzte jedoch seine Eigenschaft als Konservierungsmittel.

Einen nur mäßigen Gebrauch von Zucker empfahlen bereits europäische Schriften aus dem 16. Jahrhundert, sie warnten schon damals davor, dass Zucker Zähne schwarz und faulig machen könne.

Geschichtlich betrachtet, kann man sagen, dass Zucker seine Bedeutung als Medizin in Europa während des 19. Jahrhunderts weitgehend verlor, seine Beliebtheit als Süßungsmittel dafür aber immer mehr zunahm.

Zuckerrohrfeld in der Karibik Zucker als Süßstoff Mit dem Import der - фото 4

Zuckerrohrfeld in der Karibik

Zucker als Süßstoff

Mit dem Import der Genussmittel Tee, Kaffee und Kakao nach Europa erfuhr der Zucker einen nächsten Aufschwung. Da der Geschmack dieser Getränke von Natur aus bitter ist, war Zucker eine willkommene Ergänzung, um die Heißgetränke beliebt zu machen.

In den 1650er Jahren wurden in London die ersten Kaffeehäuser eröffnet, bald danach auch in Wien. Zucker als Süßstoff für Tee, Kaffee und Kakao gewann ab dem 17. Jahrhundert Schritt für Schritt in ganz Europa an Bedeutung.

Zucker als Massenartikel

Im 18. Jahrhundert entstanden die ersten Zuckerbäckereien und damit gewann der Zucker einmal mehr an Bedeutung in der täglichen Ernährung. Zucker zog allmählich in großem Stil in die Haushalte ein, Zuckerbäckereien wurden oftmals in Kombination mit gesüßten Heißgetränken und langsam auch anstelle von Brot verzehrt. Durch eine massive Senkung der Zuckerpreise im 19. Jahrhundert und den Beginn der Produktion von Fruchtkonserven wurde Zucker schließlich zum Massenartikel.

Zucker für Konservierungszwecke

Als Konservierungsmittel wurde Zucker bereits im 15. Jahrhundert, möglicherweise auch schon früher, eingesetzt. Zucker hat die Eigenschaft, Mikroorganismen wie Pilzen und Bakterien Wasser zu entziehen und somit die Nährstoffe für deren Lebensgrundlage. Dies macht ihn zu einem effizienten Konservierungsmittel. Sirupe, kandierte Früchte, Marmeladen oder andere Spezialitäten wurden bereits früh mithilfe von Zucker haltbar gemacht.

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