Georg Ransmayr - Der arme Trillionär

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Das Spekulantenepos der Zwischenkriegszeit Keiner wurde so schnell reich wie er: Als blutjunger Bankchef und Börsenguru wird der Wiener Finanzjongleur Sigmund Bosel Anfang der 1920er-Jahre zum „Trillionär“ hochgejubelt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Frauen lebt der spendable Plutokrat, wie es ihm gefällt. Doch reich zu sein, ist Bosel nicht genug. Der schillernde Millionensassa will die alteingesessene Hochfinanz an die Wand spielen. Dabei verstrickt er sich in grenzwertige Spekulationsdeals. Bosels Verlust-geschäfte werden ein riesiger Skandal. Der jüdische Glücksritter wird im damaligen anti-semitischen Klima zum alleinigen Sündenbock gestempelt. Hinter den Kulissen bleibt er aber ein mächtiger Strippenzieher. Kurz vor dem „Anschluss“ 1938 fährt Bosel noch einmal von Paris zurück nach Wien. Aus dem Wirtschaftskrimi rund um den schillernden Finanzabenteurer wird eine mörderische Holocaust-Tragödie … Georg Ransmayr begibt sich auf die Spuren des legendären Inflationskönigs.

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Die besagte Tür in der Gartenmauer dürfte der Monarch schon früher für seine sexuellen Eskapaden mit der Wienerin Anna Nahowski verwendet haben, die in der Nähe der Gloriettegasse wohnte. 1889 machte Franz Joseph mit Nahowski Schluss, um sich gänzlich Katharina Schratt zuzuwenden, die einige Jahre später die Villa in der Gloriettegasse – die sie bis dahin nur gemietet hatte – mit Franz Josephs Hilfe kaufen konnte. Dem Kaiser gab das Domizil die Möglichkeit, aus der „Gefangenschaft seiner verwitterten Erhabenheit auszubrechen“, wie es Frederic Morton formuliert hat. 10

Eine illustre Wohnadresse war die Gloriettegasse vor dem Ersten Weltkrieg aber nicht nur wegen der kaiserlichen Herzdame. Auch der Seidenfabrikant August Schopp, der Industrielle Robert Primavesi und der Bankdirektor Theodor Ritter von Taussig, der Verwalter des kaiserlichen Familienfonds, hatten ihre Residenzen ein paar Häuser weiter. Die Gloriettegasse konnte man getrost eine Millionärsmeile nennen. 11

Als 1919 in der Gasse die Villa mit der Hausnummer 17 zum Verkauf stand, wird Sigmund Bosel nicht lange gezögert haben. Denn das zweistöckige Anwesen hatte alles, was man sich nur wünschen konnte: ein schlossartiges Wohngebäude in bester Lage mit einem parkähnlichen Garten auf einem Gesamtareal mit über 13.000 Quadratmetern. Reizvoll war die feudale Residenz auch deswegen, weil sie mit illustren Vorbesitzern glänzen konnte. Der erste Eigentümer war der hannoveranische Bankier Israel Simon gewesen, der in Wien als Vizekonsul der Vereinigten Staaten auftrat und die Villa 1871 errichten hatte lassen. Sechs Jahre später zog ein anderer diplomatischer Würdenträger ein: Simon Zechany, Ritter von Racovizza. Er fungierte in Wien als Konsul für Griechenland, wie der Illustrierte Führer durch Wien und Umgebungen aus dem Jahr 1885 zu berichten wusste. 12

1895 kam die Residenz in den Besitz des österreichischen Bankdirektors Julius Herz. Wie die gut erhaltenen und hübsch kolorierten Baupläne zeigen, die noch im Archiv der Wiener Baupolizei liegen, ließ Herz das imposante Gebäude 1897 erweitern. Seine Tochter Margarethe von Sonnenthal – die Schwiegertochter des berühmten Burgschauspielers Adolf von Sonnenthal, der auch mit Katharina Schratt auf der Bühne gestanden war – erbte das Anwesen im September 1914. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte es Therese Terry von Ortlieb, deren Ehemann einer der größten Holzindustriellen der Monarchie war. Laut Grundbuch hat Terry ihre Villa in der Gloriettegasse im Dezember 1919 an Sigmund Bosel verkauft. Bosel hatte damit ein wahrlich repräsentatives Domizil gefunden, um seine großbürgerlichen Ambitionen zu untermauern. 13

Katharina Schratt und Sigmund Bosel dürften sich übrigens gekannt haben. Es ist zwar nicht überliefert, wann der zugezogene Multimillionär der berühmten Nachbarin vier Häuser weiter seine Aufwartung gemacht hat. 1922 war es aber jedenfalls so weit, dass die gute Frau Schratt wieder Geld gebraucht hat – so wie das früher öfters der Fall war, als Franz Joseph ihre Casino-Spielschulden in Monte Carlo begleichen musste. Was Katharina Schratt nun anzubieten hatte, waren zwei Schmuckstücke, die ihr der Kaiser einst geschenkt hatte und die sich Bosel ob seiner Schwäche für teure Preziosen nicht entgehen ließ. 14

Leider ist kein einziges Fotos von der opulenten Einrichtung erhalten geblieben, mit der sich Sigmund Bosel umgeben hat. Weil Bosel jedoch 1926 riesige Steuerschulden aufgetürmt hatte und kurzzeitig sogar eine Pfändung im Raum stand, haben Gutachter den gesamten Hausrat damals genauestens katalogisiert. Die amtshandelnden Personen hatten nachher einiges zu erzählen – über den riesigen gelbweißen Teppich in der Eingangshalle, das pompöse Stiegenhaus mit den mannshohen chinesischen Vasen und die Salons, die mit Marmorbüsten römischer Kaiser, Standuhren in Versailles-Optik und üppigen Bronze-Lustern bestückt waren. Während der Inflationsjahre hatte Bosel zahlreiche Stilmöbel und Dekorationsgegenstände angeschafft, die vornehme Patrizierhaushalte verkaufen mussten, um finanziell über die Runden zu kommen. An den Wänden in der Gloriettegasse hingen flämische Gobelins, alte Meister, Bildteppiche mit Jagdszenen aus dem 17. Jahrhundert und persische Prunkteppiche. 15

Die Nachteule auf dem Klappbett

Einiges deutet darauf hin, dass Sigmund Bosel seine Prunkvilla lange Zeit nur als Schlafquartier verwendet hat. Anfangs soll er in der Gloriettegasse sogar nur ein einziges Zimmer bewohnt haben. Bosel war statushungrig, aber im Alltag relativ bedürfnislos. Obwohl er sich so etwas wie einen kleinen Hofstaat leistete, schlief er oft tagelang mit einem Ohr neben dem Telefon auf einem Klappbett in seinem Bankhaus. Gelebt haben soll er nur von schwarzem Kaffee, Zigaretten und leicht verdaulichem Gemüse, das ihm ein Kammerdiener servierte. 16

Seine Herkunft soll der spartanisch lebende Aufsteiger nie vergessen haben. „Bosel ist an sich ein milder, gütiger Mensch, der mit innerer Zärtlichkeit an seinen alten Freunden hängt, die … mit ihm noch dritter Klasse gefahren sind, ehe ihm die erste Klasse und der Salonwagen offenstanden.“ War der Millionensassa ein Emporkömmling mit Bodenhaftung oder hatten untertänige Journalisten hier etwas dick aufgetragen? Bosel konnte sich bei solchen Schilderungen alle Finger abschlecken. Er war zwar einer der berühmt-berüchtigten „Könige der Inflation“, die den Kapitalismus auf die Spitze getrieben hatten. Aber er war viel besser angeschrieben als andere Spekulanten. „Als Mensch sticht Bosel vorteilhaft von vielen seines Schlages ab. Er war nie zugeknöpft, ja teilweise gab er mit vollen Händen“, schrieb der gewerkschaftsnahe deutsche Wirtschaftsjournalist Paul Ufermann.“ 17

Interessierte Zeitungsleser konnten erfahren, dass Bosel ein ungeheuerliches Arbeitspensum absolvierte. Bis zwei Uhr früh sei er in seinem Bankhaus über den Abrechnungen gesessen. „Wer ihn sprechen wollte, musste zu ihm kommen, auch Frauen, die ihm die Sorgen von der Stirn wegstreicheln wollten“, wusste Die Börse zu berichten. „Der große Milliardär Bosel ist an den Freuden des Lebens vorbeigegangen.“ 18

Bosel war auch zu scheu und viel zu wortkarg, um sich auf rauschenden Banketten wohlzufühlen. Bei gesellschaftlichen Verpflichtungen ließ sich er sich häufig von einem früheren österreichischen Vatikan-Botschafter vertreten, der in seinen Diensten stand. Die Nachtclub-Szene dürfte Bosel jedoch gut gekannt haben – vor allem die Femina-Bar in der Wiener Innenstadt. In den „sündigen Jahren der Inflationszeit“, wie Hugo Bettauer in seinem Roman Der Kampf um Wien schreibt, war die Femina ein angesagtes Revuelokal. Die Figuren in Bettauers Roman landen – nachdem sie vergnügungssüchtig um die Häuser gezogen sind – bisweilen in der Femina. Wer dort mit wem turtelte oder geheimnisvoll mauschelte, blieb Bosel nicht verborgen. Er war ein „nachtaktives Arbeitstier“ mit vielen Informanten, und ab 1926 dürfte die Femina überhaupt zur Hälfte ihm gehört haben. 19

Bei Tageslicht ließ sich Sigmund Bosel selten in der Öffentlichkeit blicken, weil die Gefahr von Attentaten aufgetaucht war. Der Wiener Polizeichef Schober ließ Bosel daher auf Schritt und Tritt bewachen. Sowohl vor dem Bankhaus Bosel am Friedrich-Schmidt-Platz als auch vor der Hietzinger Villa waren ständig Sicherheitsbeamte postiert. Auf allen Autofahrten saß ein Kripobeamter neben dem Chauffeur. Eine Ahnung davon, dass Bosel als jüdischer Milliardär gefährdet war, konnte man im Februar 1924 bekommen, als Zeitungen in Wien und Prag über einen Attentatsplan gegen ihn berichteten. Ein Beamter hatte der Polizei den Hinweis geliefert, wonach ein Arbeiter in einem Wiener Gasthaus gesagt hätte, er werde „Bosel erschießen“. Die Polizei nahm den Mann fest und fand in seiner Wohnung einen Armeerevolver mit 70 Patronen. Im Verhör soll der Arbeiter, der ein Nazi-Parteimitglied war, zugegeben haben, dass er einen Anschlag auf Bosel geplant hatte, weil dieser als Spekulant die wirtschaftliche Notlage verschuldet hätte. 20

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