Martin Arnold - Thor

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Thor ist der beliebteste und, zusammen mit Odin, der bekannteste der nordischen Götter. Als Held schützt er Asgard und Midgard vor Chaos und Zerstörung durch die Riesen, sein Hammer Mjöllnir ist damals wie heute das Symbol für den alten Glauben.Als Volksgott wurde Thor schon immer verehrt, doch den Höhepunkt seiner Beliebtheit erreichte er in der späten Wikingerzeit, als man ihn zum Schutzgott gegen den von Süden her eindringenden christlichen Gott auserkor. Trotz der Missionierung der germanischen Stämme starb der Glaube an Thor niemals aus. Martin Arnold, Professor der Skandinavischen Literatur, folgt in diesem anregenden Buch die Spuren des nordischen Gottes: von den ältesten isländischen Überlieferungen in den Eddas über die Romantik und der Zeit des Nationalsozialismus bis hin zu den Marvel Comics von heute.

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Der Makel, mit welchem die altnordische Mythologie seit ihrem Missbrauch durch die Nationalsozialisten behaftet ist, konnte bis heute nicht vollständig eliminiert werden, ebenso wie der damit verbundene Argwohn gegenüber dem elitären Denken der Gelehrten.

Die Gegenbewegung, die sich in den USA im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts als Reaktion auf diese elitäre Kultur ausgebildet hat, war die Massenkultur. Einst dreidimensional zur Schau gestellter Vorkämpfer der „Herrenrasse“, finden wir Thor in den Vereinigten Staaten auf zwei Dimensionen zu The Mighty Thor , einem Superhelden in Nöten, reduziert. Thors Geschichte vom Mythos zum Marvel Comic handelt von der Entwicklung des modernen Europa und dem Aufkommen der Ideologie des Massenkonsums. Sie ist eine Geschichte mythologischer Größenverhältnisse.

Kapitel 1 Der Riesentöter Thor in der altnordischen Mythologie DIE EDDAS - фото 2

Kapitel 1
Der Riesentöter: Thor in der altnordischen Mythologie

DIE EDDAS

Unser Verständnis der altnordischen Mythologie wäre ohne das Traditionsbewusstsein des herausragenden Isländers Snorri Sturluson sehr beschränkt. 1178 oder 1179 wurde er in eine der mächtigsten Familien Islands hineingeboren, deren Abstammungslinie wir bis zu den Norwegern, die ihr Heimatland aufgrund ihrer Ablehnung des Königtums verließen und Island seit den 870er Jahren besiedelten, verfolgen können. Snorris Lebenslauf steht sinnbildlich für die Komplexität und die Widersprüche seiner Zeit. Zweimal in das höchste Amt des Landes, das des Rechtsprechers im Althing (dem isländischen Parlament) gewählt und am norwegischen Königshof hochgeehrt, verhalfen ihm seine politischen Ambitionen zu gewaltigen Besitztümern und größerem Wohlstand als den meisten anderen seiner Landsmänner. Dieselben Ambitionen brachten ihm aber auch den Tod durch die Hände von Schergen des von 1217 bis 1263 regierenden norwegischen Königs Hakon Hakonarson, dessen Interessen in Island zu vertreten, Snorri geschworen hatte. Snorri hatte Hakon nicht nur enttäuscht, sondern war aus dessen Sicht treubrüchig und schließlich aufsässig gegen seinen König geworden. So kam es, in der Nacht des 22. September 1241, dass ein Trupp von 70 bewaffneten Männern im Auftrag des Königs, darunter zwei seiner früheren Schwiegersöhne, Snorris großes Anwesen in Reykholt stürmte. Fünf der Angreifer verfolgten ihren wehrlosen Stammesfürsten bis in sein Versteck im Keller und schlugen ihn dort tot. Es heißt, seine letzten Worte seien „Eigi skal höggva!“ („Erschlagt mich doch nicht!“)1 gewesen.

Snorri Sturluson Wie Snorris grausames Ende zeigt war das Island des - фото 3

Snorri Sturluson

Wie Snorris grausames Ende zeigt, war das Island des dreizehnten Jahrhunderts ein Ort großer Unruhe, wo Gier und Eigennutz herrschten und schließlich zum Bürgerkrieg führten – ein Zustand, an welchem der norwegische König großen Anteil hatte. Snorri trug, als Schlüsselfigur in der Machtpolitik jener Tage, durch sein Handeln kaum zu einer Verbesserung der Gewaltsituation bei. Island war eine 250 Jahre alte oligarchische Republik, wie sie im übrigen Europa unbekannt war. Etwa zwanzig Jahre nach Snorris Tod war die Unabhängigkeit Islands nicht länger aufrecht zu erhalten, und das isländische Parlament ordnete sich bereitwillig der norwegischen Monarchie unter. Noch im selben Jahrhundert begann in Island eine Literatur zu wachsen, die noch heute weltweit als eine der größten kulturellen Leistungen aller Zeiten gilt. Eine zentrale Bedeutung kam dabei Snorri zu.2

Was das Schicksal Snorri an freier Zeit beschert hatte, war niemals verschwendet. Drei Meisterwerke mittelalterlicher Literatur sind ihm zu verdanken: die Heimskringla , eine umfangreiche Geschichte der norwegischen Könige, die Egils saga , eine fesselnde Erzählung von Snorris Krieger- und Dichtervorfahren aus dem zehnten Jahrhundert, und die Prosa-Edda (in diesem Fall bezeichnet der Begriff „Edda“ eine Erklärung der altnordischen Mythologie und der mit dieser verbundenen traditionellen Dichtung). In diesem späten, in den 1220er Jahren entstandenen Werk, wird die altnordische Götterwelt klarer beschrieben als in sämtlichen anderen mittelalterlichen Quellen. Niedergeschrieben in einem Stil, der den Aufbau des europäischen Volksmärchens, Motive aus der griechisch-römischen Literatur und gelehrte christliche Kommentare miteinander vereinigt, ist Snorris Gestaltungsform sowohl für den verfeinerten als auch für den volkstümlichen Geschmack seines zeitgenössischen Publikums bezeichnend. Die Prosa-Edda ist dennoch nicht als Werbung für das Heidentum verfasst, zumindest nicht in einem ideologischen Sinne. Im Gegenteil, er ermahnt seine Leser ausdrücklich, dass „Christenmenschen weder an heidnische Götter glauben sollen, noch an die Wahrheit dieser Darstellung … “3

Obwohl Island zu den letzten Ländern Europas gehörte, die das Christentum annahmen – im Jahre 1000 unserer Zeitrechnung – war es bereits im dreizehnten Jahrhundert völlig in die isländische Kultur integriert, auch wenn unter vielen Amtsträgern Groll über den fremden Druck herrschte, der die Unabhängigkeit des isländischen Kirchen- und Steuerwesens bedrohte. Unter den Verteidigern der Autonomie der isländischen Kirche galt dies nicht zuletzt für den Ziehvater Snorris, Jon Loftsson (gest. 1197), einen einflussreichen Goden und Kirchendiakon. So wie Snorris Erziehung zweifellos von christlichen Lehren und Werten geprägt war, steht es ebenso außer Zweifel, dass ihn der Chauvinismus seines Ziehvaters stark beeinflusste. Stolz auf Tradition und Kultur Islands war mit dem zeitgenössischen christlichen Glauben nicht immer leicht vereinbar, vor allem wenn dieser Stolz sich auch auf die Weltanschauung vorchristlicher Isländer erweiterte. Snorri musste sich in der Prosa-Edda sehr darum bemühen, diesen potentiellen Interessenkonflikt auszugleichen.

Die Prosa-Edda ist unterteilt in drei Hauptabschnitte: ‚Gylfaginning’ (Gylfis Täuschung), ‚Skáldskaparmál’ (Die Lehre von der Dichtersprache) und ‚Háttatal’ (das Verzeichnis der Vers-Arten), denen der Prolog vorangeht. Am eindeutigsten wurde ein christlicher Blickwinkel auf das altnordische Heidentum im Prolog eingenommen, der im Sinne des Euhemerismus davon ausgeht, dass einstmals sterbliche Herrscher später als unsterbliche Götter verehrt wurden. Auf diese Weise deutet Snorri den Irrtum heidnischen Glaubens rationalistisch als eine Konsequenz skandinavischer Ehrerbietung gegenüber Nachfahren hellenischer Krieger, die nach dem Trojanischen Krieg um 1200 vor unserer Zeitrechnung den hohen Norden eroberten und sich dort ansiedelten. Daher leitet Snorri den gemeinsamen Namen für die Götter – die ‚Asen’ – von ‚Männer aus Asien’ her, eine euhemeristische Behauptung, die er an anderen Stellen wiederholt, zum Beispiel mit seiner Äußerung, „Thor“ sei eine verfälschte Form von „Hektor“, des Namens des trojanischen Helden. Indem Snorri die Ursprünge der Mythologie als eine Folge von Missverständnissen und Unwissen beschreibt, bleibt es ihm unbenommen zu erzählen, wohin diese Phantasien führen. Allerdings bleibt er auf eine distanzierte Haltung bedacht und vermeidet jede bekräftigende Aussage. In der ‚Gylfaginning’ ersinnt er einen schwedischen König Gylfi, der den Namen Gangleri annimmt (was etwa ‚der vom Gehen Müde’ bedeutet) und sich auf die Suche nach den Göttern macht, um sie nach der Natur der Dinge zu befragen. Am Ende wird er in seinem Irrglauben, bei den Befragten handele es sich um göttliche Wesen, alleingelassen, während dem Leser einleuchten soll, dass es sich um Betrüger handelt.

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