B.K. Benson - Dinge aus dem Leben
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B.K. Benson
DINGE AUS DEM LEBEN
Kurzgeschichten, Gedichte und Sprüche
zum Nachdenken, Schmunzeln
und Erzählen
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
www.engelsdorfer-verlag.de
INHALTSVERZEICHNIS
Cover
Titel B.K. Benson DINGE AUS DEM LEBEN Kurzgeschichten, Gedichte und Sprüche zum Nachdenken, Schmunzeln und Erzählen Engelsdorfer Verlag Leipzig 2015
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 www.engelsdorfer-verlag.de
Prinzessin Sina
Der Kuss
Die Suche nach der Freiheit
Glück
Das niedliche Eichhörnchen
Leben
Die Liebe
Der Junge
Angst
Der einsame Pelikan
Engel
Ein Moment
Frei sein
Heimat
Die Person
Die Sucht, Glück
Trauer
Vereint
Die Liebe zwei
Tick Tack
Gedanken
Zeit
3423
Herz öffnen!
Große Freunde
An wen denkst du?
Der Schrei
Verwirrung
Ist es Richtig
Der Weg
Der Schnee
Zwillinge
Etwas andere Weihnachten
Der Berg
Leise, Laut, Stille
Bahnmomente
Augenblick
Dunkelheit
Frühlingserwachen
Meine Blüte
Yannick das Einhorn
Rausch
Ein Teil
Rettung
Großes Herz
Widmung
PRINZESSIN SINA
Die große schwarze Tür ging auf und ich stand in der großen Vorhalle eines scheinbar nie enden wollenden Turmes. Ich hatte Schweißperlen auf meiner Stirn, als mir bewusst wurde, was ich hier eigentlich machte. Ich, der kleine, schmächtige Ritter Konstantin, der die wunderschöne Prinzessin Sina retten würde, die sich aber in den Gefängnissen des unbesiegbaren weißen Drachen mit dem Blick aus Eis befand. Der Drache würde mich töten und sobald er jemandem nur in die Augen sah, erstarrt man zu Eis und taut nie wieder auf. Doch ich war mir sicher, ich musste die wunderschöne Prinzessin aus den Fängen dieses Ungetüms befreien. Also ging ich weiter vorbei an den zahllosen Eisstatuen, die die Vorhalle des Turms schmückten. Das waren wohl die anderen Ritter, die versuchten die Prinzessin zu befreien. Ich hatte nur eine Chance: ich musste mich an den Drachen anschleichen und ihn überlisten. „Meine Rüstung wird mir dabei wohl nicht sehr behilflich sein“, dachte ich mir, denn gegen seinen eiskalten Hauch war auch sie nicht stark genug. Mit meinem treuen und starken Schwert werde ich wohl auch nicht soweit kommen, da er einen unzerstörbaren Panzer aus Drachenschuppen hatte, die ja bekanntlich immun gegen Schwerter sind, die von Menschenhand geschmiedet wurden. Nun lief ich weiter. Während ich den Gang entlang ging, überlegte ich mir eine Taktik, die für den Kampf geeignet schien. Ich lief vorbei an den Fackeln, die den Gang erhellten und vorbei an den stinkenden alten Knochen, an welchen teilweise noch Fleisch hing. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ich dachte mir, dass dies wohl mit den Rittern passiert, die nicht eingefroren werden. Als ich schon fast umkehren wollte, hörte ich ein tiefes Brummen und ein angestrengtes Schnaufen durch den Gang hallen. Das musste er sein, der Drache. Ich lief um die Ecke und geriet ins Stocken, denn da saß er, der riesige, weiße Drache. Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken und ich fragte mich, ob er mich wohl schon entdeckt hatte? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur eins und zwar, dass ich jetzt schnell sein musste, um den Überraschungsmoment auszunutzen. Ich hatte nur eine einzige Chance! Wenn ich diese nicht nutzen würde, würde er mich genau wie die anderen Ritter, einfrieren oder gar verschlingen. Sein Maul war aufgerissen, riesige weiße Zähne blitzten heraus. Seine Krallen waren gigantisch, allein mit ihnen hätte er mich aufschlitzen können. Doch der Drache war wunderschön, denn er war kein gewöhnliches Tier. Er hatte wunderschöne, leuchtend weiße Schuppen, die das Licht der Fackeln spiegelten und somit den ganzen Raum erhellten. Durch das Glitzern der Schuppen sah der Drache aus wie eine riesige, weiße Schneewolke, die mich gleich einfrieren würde. So etwas Anmutiges, Schönes und doch zugleich so Tödliches hatte ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Ich musste meine Gedanken sortieren, denn noch hatte er mich nicht gesehen. Da sah ich etwas, auf der Unterseite des Drachens, an der Stelle, an der auch sein Herz liegen musste, ja an dieser Stelle waren keine Schuppen. Es sah aus wie ein dunkles schwarzes Loch, das den Drachen in seinen Tod ziehen würde. Ich hatte nur eine Chance, ich musste unter das Ungetüm gelangen und mein Schwert in sein Herz rammen. Dieser Moment kam mir vor wie Stunden. Ich stand wie angewurzelt vor dem Drachen und starrte ihn an. Mein Herz schlug in diesem Moment eintausend mal schneller, als es normalerweise schlagen würde. Ich zog mein Schwert aus seiner Scheide und schloss meine Augen für das Zehntel einer Sekunde, denn es war dieser Moment vor der großen Schlacht, dieser eine Moment, an dem ich noch einmal ruhig durchatmen konnte. Ich rannte los. Ich rannte so schnell es meine schwere Rüstung zuließ. Doch der Drache bemerkte mich, drehte sich um und wollte schon mit seinen Pranken ausholen. Aber genau in diesem Moment stieß ich mein Schwert in die Richtung seines Herzens. Doch ich verfehlte seinen wunden Punkt. Ich rutschte unter dem Drachen durch. Meine Rüstung erzeugte einen wahren Funkenflug und mein Schwert brach an seinen Schuppen ab. Ich hatte nur noch eine kleine, abgebrochene Klinge in meiner Hand und meine Rüstung war nur noch ein Schatten ihrer selbst.
In diesem Moment drehte der Drache sich zu mir, doch ich reagierte geistesgegenwärtig und schaute auf den Boden und rannte in Richtung seines Schwanzes, um mich seinem eisigen Blick zu entreißen. Ich musste versuchen erneut unter ihn zu gelangen. Der Drache stieß einen eisigen Hauch aus und fror damit den gesamten Raum ein. Es wurde plötzlich eiskalt und alle Fackeln gingen aus. Doch ich ergriff meine Chance. Dadurch, dass der Boden eingefroren war konnte ich ohne Probleme unter dem Drachen durchrutschen, ohne dass meine Rüstung weiteren Schaden nehmen würde. Diese Chance musste ich nutzen! Der Drache würde mir nicht mehr viel Zeit geben! So ein Fehler passiert ihm auch nur einmal. Also nahm ich Anlauf, rannte auf den Drachen zu und tauchte ab. Ich rutschte unter ihm durch, erblickte das schwarze Loch und stach mit meiner restlichen Klinge auf ihn ein. Diesmal traf ich seinen wunden Punkt. Der Drache schrie in einer atemberaubenden Lautstärke und brach zusammen. Ich schaute mir seinen leblosen Körper an. In diesem Moment wusste ich es. Ich musste dem Drachen in die Augen sehen. Ich dachte mir, dass ich der einzige Mensch sein werde, der den Blick des Drachens überleben wird. Aber ich konnte es nicht, ich konnte diesem riesigen wunderschönen Monster nicht in die Augen schauen, denn seine Augen waren bisher unberührt. Ich konnte und wollte dieses Geheimnis nicht lösen. Ich wollte nicht in die Augen des Drachens sehen, mit denen er so viele Menschen umgebracht hatte. Ich verließ den riesigen Raum, in dem immer noch die Aura des Drachens herrschte.
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