Hans-Hermann Diestel
Kapitän
WEIBERRÖCKE
UND LEICHEN
Geschichten zu Sprüchen
der Seeleute und „Landeier“
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
Die Titelbilder:
Oben: Die Fähre WARNEMÜNDE läuft bei Sturm in Warnemünde ein
Unten links: MS SCHWERIN 1964 auf der Rückreise von Mexiko im Nordatlantik bei Windstärke 12
Unten rechts: Die Reste des im Taifun gestrandeten britischen Passagierschiffes UGANDA vor Kaohsiung
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Copyright der Abbildungen:
Fotos aus dem Internet wurden mit ihrer Quelle oder dem Hinweis „gemeinfrei“ ausgewiesen.
Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock stellte die EMANUEL, das DSR-Archiv die FIETE SCHULZE und Wolfgang Kramer die PANCIU zur Verfügung.
Alle anderen Fotos entstammen dem Archiv des Autors.
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
www.engelsdorfer-verlag.de
Cover
Titel Hans-Hermann Diestel Kapitän WEIBERRÖCKE UND LEICHEN Geschichten zu Sprüchen der Seeleute und „Landeier“ Engelsdorfer Verlag Leipzig 2015
Die Titelbilder Die Titelbilder: Oben: Die Fähre WARNEMÜNDE läuft bei Sturm in Warnemünde ein Unten links: MS SCHWERIN 1964 auf der Rückreise von Mexiko im Nordatlantik bei Windstärke 12 Unten rechts: Die Reste des im Taifun gestrandeten britischen Passagierschiffes UGANDA vor Kaohsiung
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Copyright der Abbildungen: Fotos aus dem Internet wurden mit ihrer Quelle oder dem Hinweis „gemeinfrei“ ausgewiesen. Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock stellte die EMANUEL, das DSR-Archiv die FIETE SCHULZE und Wolfgang Kramer die PANCIU zur Verfügung. Alle anderen Fotos entstammen dem Archiv des Autors. Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 www.engelsdorfer-verlag.de
Einleitung
Sabbeln, snacken oder kommunizieren
Am Anfang war das Schiff
Seemannschaft und Navigation
Derjenige, der bereit ist, hat nichts zu fürchten
Weder gutes noch schlechtes Wetter hält an
Ein kleines Leck kann ein großes Schiff zum Sinken bringen
Fall um
Wenn sich Schiffe küssen
Eine kleine Klippe kann ein großes Schiff zum Scheitern bringen
Aus einem kleinen Funken kann eine große Flamme entstehen
Eine Hand für das Schiff – eine Hand für dich
Glück, Unglück oder kurios?
Bermuda- und Drachendreieck
Kapitän – Master next God?
Der Fisch stinkt vom Kopf her
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff
Durch die Kehle geht viel, sagte der Schipper
Weitere Chefs an Bord
Das Reich des Smeerlappens
Weiberröcke an Bord
Seefahren ist kein Zuckerlecken
Leben und arbeiten im schwimmenden Gefängnis
Reeder – Manager – Räuber – Philanthrop
Gier frisst Verstand
Über Leichen gehen
Von Häfen und Reeden
Nachwort
Maritimes Glossar
Verzeichnis der Veröffentlichungen
Quellenverzeichnis
Literatur
Hans-Hermann Diestel Kapitän
Sprichwörter faszinieren mich seit Jahrzehnten. Einer meiner Lieblingslehrer von der Seefahrtschule Wustrow, Professor Bruno Jenssen, teilte mit mir dieses Hobby und schenkte mir zu meinem 60. Geburtstag eine kleine Sammlung. Es ist ein großes Vergnügen, sie von Zeit zu Zeit zu lesen. Besonders gefällt mir der große Reichtum an Seemannssprüchen aller zur See fahrenden Nationen. Sie sind einzigartig. Konrad Reich, Rostocker Autor („Himmelsbesen über weißen Hunden“) und Verleger, würdigte mit dem folgenden Text die in ihnen sichtbar werdende Sprache der Seeleute: In der Zeit der großen Segelschiffe lagen Wirkliches und Phantastisches, Geschichte und Mythologie nah beieinander. Das Leben an Bord und auf See, die Fahrten im vertrauten Gewässer oder zu unbekannten Fernen müssen für die seetüchtigen und seekundigen Fahrensleute von einer tief erregenden Wirkung gewesen sein, wie anders ließe sich die ungestüm-kreative Phantasie erklären, die wir in der Sprache des Seemanns seit alters her finden . Diese Einschätzung ist Labsal für einen Seemann, dem die Sprache seines Berufsstandes nicht gleichgültig ist. Mein Interesse geht aber über die Sprichwörter der Seeleute hinaus. Von den Sprüchen der „Landeier“ gefallen mir besonders die spanischen wegen ihrer oft derben und deftigen Sprache sowie die indischen mit ihrem hohen intellektuellen Niveau. Deshalb stimme ich dem Sprichwort
Alle Sprichwörter müssten mit goldenen Lettern geschrieben werden
uneingeschränkt zu. Sebastian Franck hat es schon 1541 so formuliert:
… und ist bei allen Nationen
und allen Zungen die größt Weisheit aller
Weisen in solich Hofred und abgekürzte
Sprichwörter als in einen verschlossenen
Kasten alle irdische und ewige Weisheit eingelegt.
Wie zutreffend die von mir ausgesuchten Sprichwörter und Zitate die Realität in der Schifffahrt wiedergeben, werden die verschiedenen Geschichten, Augenzeugen- und Untersuchungsberichte dem Leser zeigen. Dabei lege ich Wert auf Geschichten, die überprüfbar sind. Visionen, Einbildungen usw., die sich bei Autoren wie Charles Berlitz („Das Bermuda-Dreieck“) oder bei John Canning („Die großen ungelösten Rätsel des Meeres“) finden, sollen mit einigen wenigen Beispielen als Phantastereien aufgeführt werden. Sie zeigen dem Leser, wie sie von diesen Autoren an der Nase herumgeführt werden .
Konrad Reich während eines Hafenstammtisches mit dem heutigen Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling (1. rechts) und dem Autor (1. links)
Dieses Buch beschäftigt sich vor allem mit Schiffen und ihren Seeleuten. Schon als Kind standen Schiffe an erster Stelle meines Interesses. Dabei ist es geblieben. Die Seeleute verdienen mehr Aufmerksamkeit als die Schiffe, weil sie sie bewegen und weil der Reichturm dieser Welt auf ihrem Rücken geschaffen wurde. Ohne sie gäbe es ihn nicht. Wer das für unsere Zeit nachvollziehen will, muss sich nur die Statistiken zum Seetransport ansehen. In dieser Welt lassen ein paar egoistische Flugzeugführer oder Lokführer die Räder stillstehen, weil einige wenige von ihnen in ihrer Position die Bevölkerung erpressen können. Die Seeleute, die von allen Kontinenten aus zahllosen Ländern kommen, sind so schlecht organisiert, dass man sie miserabel bezahlen, verpflegen und behandeln kann, ohne dass es zu einer erwähnenswerten Reaktion kommt. Ihr Schiff mag bei Sonnenschein gerade noch schwimmen, aber sie steigen auf. Die Kombüse hat eher etwas mit einem Schweinestall zu tun, aber sie holen sich beim „Smeerlappen“ ihr „Essen“ ab. Mit ihrer Arbeit, ihrer Disziplin und ihrem Einfallsreichtum helfen sie den dafür verantwortlichen Banditen, das Schiff in Betrieb zu halten. Wenn das dann nicht mehr klappt, werden sie und ihr Schiff einfach aufgegeben. Wer hilft ihnen dann, ihre Heuer und ein Ticket für den Rückflug zu bekommen? Der sogenannte Reeder nicht. Letzte Hoffnung ist in einer solch verfahrenen Lage die Internationale Transportarbeiter-Föderation.
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