Ulrich Borchers - Was haben Sie da Angerichtet

Здесь есть возможность читать онлайн «Ulrich Borchers - Was haben Sie da Angerichtet» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Was haben Sie da Angerichtet: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Was haben Sie da Angerichtet»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Auch der dritte Kurzgeschichtenband des Autors Ulrich Borchers bietet für jeden Geschmack etwas. Die Sehnsucht nach Seesternen führt zu skurrilen Situationen, der ewige Kaptein bleibt geheimnisvoll, die Liebe treibt seltsame Spiele, Stragula spielt in B-Movies mit und auch in der heutigen Zeit gibt es märchenhafte Begegnungen in Hans Christian Andersens Geburtsstadt. Bunt wie das Leben ist diese Mischung. Es wurde wieder geschmackvoll angerichtet. Guten Appetit beim Genießen der neuen Kurzgeschichtenhäppchen.

Was haben Sie da Angerichtet — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Was haben Sie da Angerichtet», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Pensionsansprüche hat sie. Da kann er nicht mithalten. Früher hätte er sich darüber lustig gemacht. Jetzt schämt er sich gegenüber Vera ein wenig. Seine Altersversorgung ist ein Witz, viel zu lange hat er danach gelebt, dass Morgen so wird wie Gestern und sich im Heute keine weiteren Gedanken gemacht. Bis auf seine Instrumente ist er finanziell gesehen kaum existent. Vera hat gesagt, das wäre egal. Es würde schon für beide reichen. Obwohl er es ihr umgekehrt wohl auch zugesagt hätte, fühlt er sich deswegen nicht ein Stück besser.

Neulich hatte er sich mit einem Kollegen unterhalten, der sich bitter darüber beschwerte wie die Allgemeinheit mit ihren Künstlern umgeht. „Keiner fängt uns auf, wir bilden im Alter das kreative Proletariat“, meinte er. Georg trank seinen Tee und entgegnete nichts. Die Spielregeln waren allen von Anfang an bekannt. Sie hatten früher bloß keine Lust gehabt, sich daran zu halten und fühlten sich dabei toll. Und jetzt weinen, weil sie nicht eingewechselt werden und wieder mitspielen dürfen. Ne, so ein Selbstmitleid liegt ihm nicht und er hat auch noch nie die Schuld bei den Anderen gesucht.

Er nimmt die Hände aus dem Wasser und trocknet sie ab. In einer Stunde muss er los. Heute wird es wohl gehen. Die Fans werden nichts merken, Robert ein wenig. Er selbst weiß, dass es nicht mehr reicht. Seinen eigenen Ansprüchen wird er nicht mehr gerecht werden. Und seine Hände werden glühen und die Entzündung und die Schmerzen werden ihm die Tränen in die Augen treiben.

„Es ist vorbei“, denkt er sich. Der letzte Auftritt. „Ich muss loslassen, mit meinen Händen müsste es mir doch leicht fallen.“ Er lächelt wegen dieses Gedankens. Morgen wird er sich um den Verkauf seiner Gitarren kümmern. Es müsste eine Stange Geld zusammenkommen und für eine Weile würden sie gut davon haben.

Er nimmt die Jacke vom Haken, schultert seine Fender und denkt: „Too old to Rock’n’ Roll, to young to die.“

Den ersten Teil des Spruchs erfährt er gerade leidvoll. Georg wird mit Vera zusammen einen Weg zu finden, den zweiten Teil bejahen zu können. Als er sich von ihr verabschiedet sagt er: „Ich möchte dich im Morgenlicht sehen.“ Vera verbindet diese Zeile nicht mit dem alten Dylan Titel und sagt nur lächelnd: „Wie schön!“

Ihm bedeutet es alles.

SEESTERN

Die Morgensonne wärmt schon, aber noch sind die Temperaturen angenehm. Für mich die schönste Zeit des Tages. Eine leichte, frische Brise vom Meer und ich denke: „Ach, das Leben könnte so schön sein.“ Nicht, dass sie mich falsch verstehen, im Moment ist es das auch, aber ich weiß, es wird sich spätestens in einer Viertelstunde ändern. Ich atme tief durch und genieße den Augenblick. Diesen Strandkorb hier am Timmendorfer Strand habe ich für die Saison gemietet, nachdem ich mich nach aufreibenden beruflichen Herausforderungen verdientermaßen zur Ruhe gesetzt habe. Er ist nur einen Katzensprung von der Eigentumswohnung entfernt, die ich mir gekauft habe. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht …

Der Teufel, von dem ich in Gedanken sprach, naht. Etwas früher als gewöhnlich, wahrscheinlich bereitet es ihm Freude, mich zu quälen.

„Komm Püppchen, mach mal hinne. Vaddern hat nicht ewig Zeit.“

Frank Kasischke, ehemaliger Bauunternehmer, ebenfalls im Ruhestand robbt an den Strand. Sonne, Sand, Meer und der Ort haben es ihm leider genau so angetan wie mir. Er hat den Strandkorb neben mir gemietet. Sein Püppchen hinkt vollbeladen mit den notwendigen Utensilien des Tages hinter ihm her. Sie schleppt hauptsächlich Nahrung für ihn mit. Ich nenne Kasischke im Gedanken „den Gorilla“. Einerseits weil er sich in ähnlicher Weise auf seinen Strandkorb zubewegt und andererseits, weil Gorillas ihren Stellenwert in der Gesellschaft gern durch Körperfülle demonstrieren. Das gilt ebenso für Kasischke. Aufgrund seiner Ausmaße schwitzt er jetzt schon aus allen Poren und in der Hitze des Tages wird es unerträglich werden. Wenn er sich dann noch umdreht und das Wasser seinen langen behaarten Silberrücken runterläuft, sollten keine Kinder in der Nähe sein. Das würde sie nur verschrecken und zu Albträumen führen.

Jeder wird auf seine Weise alt, aber wenn ich mir den Gorilla betrachte, bin ich für meinen durchtrainierten Körper dankbar. Immer noch die gleiche Konfektionsgröße wie vor vierzig Jahren. Mein Beruf brachte das mit sich. Ich musste immer in Form sein. Normalerweise ist mir das egal, beim Anblick Kasischkes, macht es mich sogar ein wenig stolz.

Egal wie einsilbig ich bin, er hat einen Narren an mir gefressen und wird sich auch heute den ganzen Tag lautstark von Strandkorb zu Strandkorb unterhalten.

„Moin Werner. Schon da! Wie immer. Früher Vogel und so weiter. Ha ha ha … Aber allein. Immer allein. Wird das nicht bald mal was? Musst dir auch so eine Schnecke zulegen wie ich. Hast doch Kohle. Ha ha ha …“ Er stoppt kurz, um dann weiterhin schreiend fortzufahren: „Bist du etwa von der anderen Fraktion? Macht ja nix. Stört mich nicht, wenn du hier lieber mit Martin als mit Martina liegen würdest. Nur zu. Ha ha ha …“

Seine Toleranz und Feinfühligkeit beeindrucken mich zutiefst. „Guten Morgen Frank. Keine Sorge. Alles gut.“ Na ja, ich hätte schon gerne jemanden an meiner Seite, aber das werde ich diesem Urmenschen nicht auf die Nase binden. Der würde gleich telefonisch eine Horde Frauen bestellen und mir auf den Hals hetzen. „Geb ich aus, Werner, lass es mal krachen. Ist doch ungesund, wenn man gar nicht … Ha ha ha!“ Nein danke! Mein Beruf hat mich zum Einsiedler werden lassen. Irgendwann werde ich auch das ablegen. Es braucht nur ein wenig Zeit.

Jetzt kommt das Beste vom Gorilla. Sein Püppchen. Marion, zwanzig Jahre jünger als er und daher altersmäßig nicht mehr in der ersten Liga der potentiellen Geliebten. Aber immer noch blendend aussehend. Sie nenne ich insgeheim meinen Seestern. Seesterne sind unglaublich hübsch, haben aber kein Gehirn. Damit sind Marions Eigenschaften treffend beschrieben. Immerhin ist sie clever genug zu wissen, dass ihre geistigen Fähigkeiten sie nicht durch das Leben bringen werden. So erträgt sie Frank Kasischke. Sie ist halt ein echter Profi und davor habe ich schon immer den größten Respekt gehabt.

Der Gorilla redet in einer Tour. Mit stoischem Gesichtsausdruck verfolge ich seine Ausführungen und er glaubt wahrscheinlich, dass ich ihm zuhöre. Unbemerktes Beobachten liegt mir, ebenfalls meinen Beruf geschuldet. Und so betrachte ich Marion, die ihren perfekten Körper einölt, um ihre Bräune zu vervollkommnen, was mir fast unmöglich erscheint. Wäre sie ein Braten, würde ich sagen: Angerichtet. Wirklich zum Anbeißen. Sie ist nicht so geschickt wie ich, doch auch sie beobachtet mich heimlich. Für ihren Mann reicht ihr Können. Sie ist vorsichtig genug, ihn nicht merken lassen, dass sie den Markt sondiert. Da tut sie gut daran, denn es gibt keinen Ehevertrag. Das weiß ich, weil es Frank lautstark verkündet. Täglich.

„Nicht wahr Püppchen. Du weißt, dass du es gut bei Vaddern hast. Solange wir am gleichen Tisch sitzen. Allein würdest du verhungern. Ha ha ha …“

Marion lächelt dann immer milde und legt ihren Kopf an seinen beharrten Oberarm. In diesen Momenten bewundere ich sie. Auch ihre Gesten passen. Wie gesagt, ein Profi.

Frauen müssen für mich nicht vor Intelligenz strotzen. Ich begehre mit dem Herzen und den Augen. Marion ist liebenswert, nett, nicht intelligent aber clever und sieht fantastisch aus. Wenn es überhaupt etwas gibt, um das ich den Gorilla beneide, dann ist es sein Seesternchen.

Ich bin darauf trainiert, Wesentliches zu erkennen und zu hören und so nehme ich aus der endlosen Tirade meines Gegenübers plötzlich wahr: „Du bist ja ein Gesundheitsapostel. Ich habe da so meine Probleme. Soll mich schonen, sagt mein Arzt. Die Pumpe. Demnächst bekomme ich Stents, oder wie das heißt. Bis dahin muss mein Püppchen die Hauptarbeit leisten, wenn Du verstehst was ich meine. Ha ha ha …“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Was haben Sie da Angerichtet»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Was haben Sie da Angerichtet» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Was haben Sie da Angerichtet»

Обсуждение, отзывы о книге «Was haben Sie da Angerichtet» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x