Eingerahmtes Lichtermeer
Der auf knapp 700 Metern gelegene Dobbins Lookout lässt sich jedoch bequem mit dem eigenen Auto erreichen. Die Summit Road führt vom Fuße des Berges bis direkt vor eine markant aus der Umgebung hervorstechende steinerne Hütte. Der Dobbins Lookout ist so der höchste, einfach zu erreichende Aussichtspunkt der gesamten Metropolregion. Wie fast die gesamte Infrastruktur des Parks wurde auch die Steinhütte zur Zeit der Großen Depression in den 1930er-Jahren durch das Civilian Conservation Corps erschaffen. Beim Blick aus der Hütte, besonders zum Sonnenuntergang und in der Nacht, rahmen die rustikalen Steine die überwältigende Lichtershow am Himmel über der Stadt ein. Der eigentliche Aussichtspunkt ist jedoch nicht der kleine Unterstand, sondern ein wenige Meter entfernter kleiner Turm, auf dem eine Kupferscheibe auf die Wahrzeichen der Stadt hinweist.
Schattenspender seit den 1930er-Jahren
Durch die gute Verkehrsanbindung des Aussichtspunktes, und da sich an wirklich keinem anderen Punkt der Stadt ein so packender Blick auf das funkelnde Lichtermeer werfen lässt, ist der Dobbins Lookout bei Einheimischen besonders an Wochenenden beliebt. Zur Einstimmung auf eine gelungene Partynacht treffen sich hier viele junge Erwachsene, aber auch Familien, und genießen den Ausblick, bevor es zurück in die Stadt geht. Für ein möglichst ungestörtes Erlebnis empfiehlt es sich also, den Bereich etwas zu erkunden und ein eigenes passendes Plätzchen zwischen den Kakteen und Büschen zu finden. Wirklich allein sind Besucher hier allerdings selten.
Der Park verzeichnet eine der dichtesten Populationen an Chuckwallas im Südwesten der USA. Diese für Menschen ungefährlichen Echsen aus der Familie der Leguane können eine beeindruckende Körperlänge von bis zu 50 Zentimetern erreichen und haben sicherlich schon dem einen oder anderen Besucher einen gehörigen Schrecken eingejagt.
Für Besucher, die diesen tollen Ausblick lieber mit einem Workout verbinden möchten, hält der South Mountain Park insgesamt circa 80 Kilometer Wanderwege bereit. Nahe dem Besucherzentrum startet der Holbert Trail, der sich über eine Länge von circa vier Kilometern den South Mountain bis zum Dobbins Lookout hinauf schlängelt. Im Verlauf des Trails können einige Felsmalereien der Ureinwohner Arizonas bestaunt werden. Die über 300 Höhenmeter, die es hierbei zu überwinden gilt, sind aber in dem sehr warmen und trockenen Wüstenklima durchaus eine ernst zu nehmende Anstrengung. Ebenso können vom Besucherzentrum Radtouren und Ausritte gestartet werden, um den Gipfel des Berges zu erklimmen.
Info
Lage:Im South Mountain Park, 0919 S Central Avenue, Phoenix, AZ. GPS: 33.344886, -112.058953.
Anfahrt:In Phoenix der South Central Avenue südwärts folgen, bis der Eingang des Parks erreicht ist.
Öffnungszeiten:immer. Achtung: An mehreren sogenannten Silent Sundays ist der Park für den Pkw-Verkehr gesperrt.
Eintritt:frei
Webseiten:
• South Mountain Park : phoenix.gov/parks/trails/locations/south-mountain
• Phoenix : visitphoenix.com
6.Catalina State Park: Unterschätztes Juwel am Fuße der Santa Catalina Mountains
Nicht viele europäische Reisende verirren sich in diesen beeindruckenden state park vor den Toren Tucsons. Mehr als 5000 Saguaro-Kakteen durchziehen das nur knapp 22 Quadratkilometer große Areal, das abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten unter freiem Himmel bereithält. Für alle Besucher, die die wunderschöne Wüstenlandschaft Süd-Arizonas außerhalb des Saguaro National Park erleben wollen, ist ein Besuch hier ein absoluter Geheimtipp.
Der Catalina State Park liegt am Fuße der Santa Catalina Mountains, einer Bergkette nordöstlich von Tucson. Durch die ansonsten relativ flache Landschaft heben sich die Catalinas (wie die Bergkette kurz genannt wird) mit ihrer höchsten Erhebung, Mount Lemmon (2791 Meter), gut sichtbar vom restlichen Landschaftsbild ab. Bis zu fünf Meter Neuschnee im Jahr sorgen zudem dafür, dass zumindest die durchschnittlich circa 1000 Meter hohen Berge einen wirklich interessanten Kontrast zu dem ansonsten sehr heißen und trockenen Ambiente Tucsons stiften. Als Teil des Coronado National Forest stehen die Catalinas unter Naturschutz.
Stachelige Giganten
Im Park erleben Besucher nicht nur eine entspannte Atmosphäre, denn der hektische Besucherandrang gilt meist dem nahe gelegenen Saguaro National Park. Die Möglichkeiten an verfügbaren Freizeitaktivitäten reichen von mountainbiken über wandern bis zu ornithologisch-interessanten Spaziergängen. Es sind jedoch nicht nur die über 170 Arten verschiedener Vögel, die im Catalina State Park eine große Rolle spielen. Die prominentesten tierischen Bewohner sind vor allem Hochwild, Luchse, Kojoten und Javelinas (Halsbandpekari), die kulinarisch großen Gefallen an den zahlreichen saftigen Kakteen finden. Aber auch andere Tiere stehen hier oftmals im Mittelpunkt. Denn der Park erfreut sich bei Reitern großer Beliebtheit. Um Ausritte auf den wilden Trails zu ermöglichen, wurden Einrichtungen geschaffen, um Pferde und Reiter aus der nahe gelegenen Stadt bestmöglich zu versorgen und die großen Pferdeanhänger komfortabel auf separaten Parkplätzen abzustellen.
Für genau diese langen Ausritte und für abenteuerreiche Backpacking-Touren ist das Trailsystem des Parks mit dem des unmittelbar angrenzenden Coronado National Forest verbunden. Die Trails des Parks haben eine Länge von zwei bis 16 Kilometern und faszinieren allesamt mit atemberaubenden Aussichten auf die Sonoran Desert und die Catalinas.
Auch kulturell ist die Region, die erst durch den Kauf von Mexiko 1853 amerikanisches Staatsgebiet wurde, bedeutsam. Es gibt Anzeichen, dass dieser Teil Süd-Arizonas, der lange Zeit unter mexikanischer beziehungsweise spanischer Kontrolle stand, die letzten 7000 Jahre durchgängig besiedelt war. Am bedeutsamsten war jedoch die Kultur der Hohokam, auf die auch die ältesten erhaltenen Bebauungen hier zurückgehen. Einige dieser kulturell wertvollen Bauwerke wurden jedoch im 19. Jahrhundert von Siedlern zerstört, die auf den gut gelegenen Berghängen Befestigungsanlagen gegen die Apachen errichteten.
Info
Lage:Im äußersten Süden Arizonas, nur ca. 100 km nördlich der mexikanischen Grenze. Nächste Stadt: Tucson, AZ. GPS: 32.417649, -110.930669.
Anfahrt:Das Stadtzentrum Tucsons in Richtung Oro Valley über die AZ-77 (North Oracle Road) verlassen. Bei Hausnummer 11570 (gegenüber dem Oro Valley Marketplace) rechts in die unbenannte Straße abbiegen, die in den Park führt.
Öffnungszeiten:5 bis 22 Uhr
Eintritt:7 USD/Pkw
Webseiten:
• Catalina State Park : azstateparks.com/catalina/
• Coronado National Forest : fs.usda.gov/coronado
• Tucson : visittucson.org
• Tucson Mountain Stables : tucsonmountainstables.com
• Saguaro National Park : nps.gov/sagu/index.htm
7.Gates Pass Road: Auf Serpentinen durch die Kakteenlandschaft
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