Erhard Heckmann
100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico
Teil 3
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2014
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Copyright der Fotografien bei Erhard Heckmann
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
Gewidmet meiner Frau Sabine und Tochter Dörthe
St.Luke‘s Anglican Church, Newtown, Neufundland. Weil das Dorf am Nordende der Bonavista Bay auf vielen kleinen Inseln erbaut wurde, nennt es sich auch „Venedig des Nordens”
Cover
Titel Erhard Heckmann 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico Teil 3 Engelsdorfer Verlag Leipzig 2014
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Copyright der Fotografien bei Erhard Heckmann Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwort
Tracy Arm und Russisch Alaska
Busch und Großstadt – Kitimat Mountains und Montreal
Nordatlantik und französischer Charme im Reiseland Ostkanada
Halifax und Nova Scotia
Neufundland – wo sich Himmel, Wasser und Klippen die Hand reichen
Die Kartoffelinsel, Kanadas Geburtsplatz
Über New Brunswick in die Provinz Québec
Durch die Adirondacks, White Mountains, die Neuengland-Staaten und zurück nach Nova Scotia
„Autoritäten …“
Kanada ist ein großartiges Land. Es hat mich begeistert und mein Herz gewonnen mit seiner grandiosen Natur, seiner Weite, Einsamkeit und seinen Tieren. Mit Alaska war es ähnlich.
Im einstigen „Wilden Westen“ kreuzten meine Frau und ich die Spuren der Indianer, die im Strom der Völker und Kulturen mitschwimmen, der Goldgräber, Pelzhändler, Seefahrer und Siedlungspioniere, ritten tagelang am Rande des Machbaren durch unendliche, schöne Wildnis, lernten die Buschflieger schätzen und saßen mitten unter lachsfischenden Grizzly Bären. Wir erlebten die berühmte Inside Passage, sahen Gletscher kalben, umrundeten Eisberge im hohen Norden, waren gefesselt vom Spiel der Wale und von der Einsamkeit, mit der sich der Dempster Highway durch die Tundra bis hinauf zum mächtigen Mackenzie windet, der in der Nähe von Inuvik seine Wasser über ein weites Delta in die Beaufort See entlässt.
Nordamerika ist auch ein Kontinent der Nationalparks, Wohnmobile und Allradtrucks, der Bären, Elche, Bergschafe, wunderschöner Seevögel, eisiger Gletscher, schneebedeckter Gipfel, bunter Alpenwiesen, tiefer Küstenregenwälder, türkisfarbener Bergseen und klarer Flüsse, in denen Millionen Lachse alljährlich zu ihren Geburtsgewässern ziehen. Im Osten stehen facettenreiche, karge Landschaften wie Neufundland oder Labrador im krassen Gegensatz zu den Metropolen der Großstädte, den farbenfrohen Wäldern im Indian Summer, den tosenden Niagarafällen oder den wogenden Getreidefeldern der endlosen Prärien, auf denen einst Millionen von Büffel weideten.
Es waren Erfahrungen, die neben erlebter Schönheit, Begeisterung und Freude aber auch verändern, nachdenken lassen, wenn man von den harten Zeiten der Erforschung des kontinentalen Nordwestens erfährt, und zusätzlich lehren, dass wir unsere Kinder verstärkt in die Natur hinausführen müssen. Woher sonst sollen sie später wissen, wenn sie selbst Entscheidungen zu treffen haben, wie mit diesem wertvollen Kleinod Natur umzugehen ist? Denn nur wenn der Mensch es zulässt, wird nicht nur die grandiose Natur Nordamerikas eine dauerhafte Zukunft haben.
Alles in einem Buch niederzuschreiben hätte das technisch Machbare weit überschritten. Der Anfang dazu wurde mit den beiden ersten Teilen gemacht, die sich hauptsächlich mit dem Nordwesten des Kontinents beschäftigten, während dieses Buch die Erzählung über die Reisen durch Nordamerika unter gleichem Titel fortsetzt und mit Ostkanada und den Neuengland-Staaten zwei Schwerpunkte kennt. Den Schlusspunkt setzt Teil 4, der hauptsächlichst durch die Nationalparks des westlichen Amerikas führt und seine Reise von San Francisco nach Seattle beginne.
Im Teil 1 stand unsere erste große Reise durch Kanada im Mittelpunkt, doch war auch von Alaska, Pionieren, Grizzlys, Buschfliegern, vom Pelzhandel, Goldrausch und dem „Yellowstone“ die Rede, so dass auch einige Wege über den 49. Breitengrad führten. Teil II setzt diese Erzählungen fort und berichtet auch von Trail-Ritten in die kanadische Wildnis, der Nordwestpassage, den Rockies und dem einsamen Dempster Highway.
Montana, Idaho, Oregon, Washington oder, gemeinsam mit den maritimen Provinzen des kanadischen Ostens, waren auch die Neuenglandstaaten Zugaben am Rande unserer Wege, die uns Kanada und Alaska erschlossen, und auf die wir neugierig geworden waren, nachdem uns Amerikas mittlerer und südlicher Westen mit seinen grandiosen Naturdenkmälern bis hin nach New Mexico auf einer der ersten selbst konzipierten Überseereisen in seinen Bann gezogen hatte.
Vor der Begeisterung für Wohnmobil und Übersee erfüllten Zelt, Auto und Europa diese Rolle, ehe uns Mietwagen auf eigenen Wegen Südafrika, Zimbabwe, Botswana und Namibia erkunden, oder Blicke in den Mittleren und Fernen Osten werfen ließen. Letztendlich aber war es die Wohnmobilbegeisterung, die uns zu Reisefans werden und immer wieder aufbrechen ließ, bis hin nach Australien oder Neuseeland.
Tracy Arm und Russisch Alaska
Der Bus der White Pass & Yukon Route startete auf die Minute genau um 8 Uhr und brachte uns mit Gepäck für 74 Dollar nach Skagway. Genauer gesagt bis Frazer, denn dort wird der Pass kontrolliert und auf die Eisenbahn umgestiegen. Die allerletzten Kilometer im Ort überbrückt der kostenlose Van der kleinen Gold Rush Lodge, deren roter Holzbau einfach wirkt, sich aber als ordentlich und sauber erweist, und dessen Besitzer an viele kleine Annehmlichkeiten gedacht hat. Skagway ist für uns, wie auch morgen Juneau, nur kurze Zwischenstation. Das eigentliche Ziel an der Inside Passage heißt Prince Ruppert, und dorthin wird uns die „Taku“ bringen. Dieses Schiff haben wir ganz bewusst gewählt, denn es ist das einzige der Flotte, das derzeit Sitka – das ehemalige Paris des Nordens – am Tage anläuft. Während in Juneau noch eine Tour in den Tracy Arm ansteht, werden wir uns heute in Skagway nur unters Volk mischen und den Unabhängigkeitstag mit all denen feiern, die das auch tun. Und dazu ist der „Red Onion Saloon“ die richtige Destination; historisch, urig, und die Band mit Sängerin mischt ordentlich auf. Auf die Preise wirkt sich dieser Service aber nicht aus, denn für zwei Portionen Chilibohnen und sechs große dunkle Bier standen am Ende ganze neun Dollar auf der Rechnung, und das sind momentan weniger als fünfeinhalb Euro.
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