Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat massiv für eine deutliche Steigerung der Militär-Ausgaben in der Nato getrommelt. Die Nato müsse zu militärischem Handeln bereit sein, um liberale Grundwerte wie Demokratie und Freiheit zu verteidigen. » Zwar ist militärische Macht das letzte Mittel, aber wir müssen es einsetzen können, falls das nötig ist – nicht um Krieg zu führen, sondern um Frieden zu schaffen «, sagte Rasmussen in Brüssel. Unter Hinweis auf die islamistische Terrormiliz IS im Irak betonte er, diplomatischer Druck (Soft Power) müsse » nötigenfalls durch harte militärische Macht (Hard Power) unterstützt werden «. Beschwichtigung führe nicht zum Frieden.
Es mag gut sein, dass » Beschwichtigungen « nicht zum Frieden führen können, aber meiner Meinung nach ändert systematisches Ermorden auch nichts daran. Krieg wird hier als Lösung dargestellt, obwohl Krieg keine Antwort sein dürfte und niemals sein wird. Natürlich werden solche Dinge in Brüssel angesprochen bzw. gutgeheißen, Brüssel vertreten im Großen und Ganzen ja auch Lobbyisten, die wiederum Milliarden von Euros in Rüstungsfirmen investieren und nur durch Aufrüstung an ihr bzw. weiteres Geld gelangen.
PKK - Partiya Karkerên Kurdistan 41) 42)
Im Kampf gegen die Terrormiliz IS entschlossen sich USA und EU gemeinsam dazu, den Irak mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Genau genommen beschloss in Deutschland die SPD und CDU, dass man die PKK mit Waffen beliefert. Doch was ist die » PKK «? Derzeit werden diese als Freiheitskämpfer dargestellt, wobei dies nicht wirklich der Wahrheit entspricht. Die PKK kämpft politisch und mit Waffengewalt für politische Autonomie kurdisch besiedelter Gebiete in der Türkei, teilweise auch in den angrenzenden Ländern. Dabei verübten sie Anschläge auf militärische und zivile Ziele. Ziel der PKK ist je nach Auslegung die Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates oder ein » Demokratisches Autonomes Kurdistan « innerhalb der bestehenden Staatsgrenzen mit eigenen » nichtstaatlichen Administrationen «. Mit anderen Worten das genaue Gegenteil von der Terrorgruppe IS – wobei die Durchführung der Ziele identisch sind. Die Organisation und ihre Nachfolger werden unter anderem von der Türkei, der EU und den USA als terroristische Vereinigung eingestuft. Gemäß einer Analyse des » Council on Foreign Relations « verübte die PKK im Jahr 2011 insgesamt 35 Terrorakte und steht damit an Position 9 der weltweit aktivsten Terrororganisationen. Aber gegen den Kampf gegen den globalen Terrorismus, ist sich die deutsche Regierung nicht zu schade, Terroristen zu bewaffnen, um Terroristen bekämpfen zu können. Ah ja, das macht durchaus Sinn, okay nicht unbedingt einen Sinn, aber finanziell lohnt es sich allemal. Wenn man bedenkt, wie es mit Al-Kaida und Co. ausartete, kann man darauf schließen, dass es auch durch die PKK soweit kommen kann. Denn auch hier werden Terroristen gefördert, ohne dass man die Gefährlichkeit erkennt bzw. erkennen möchte. Ein international gefördertes Terrorregime, das sich derzeit als Friedensorganisation ausgibt und zum Dank dafür mit Waffen ausgestattet wird, etwas Unlogischeres als diese Tatsache, hat man lange nicht mehr erlebt. Die sozialdemokratische und christliche Entscheidung zahlt sich aus, wer die Taten der Terrormiliz IS verabscheute bzw. verurteilte, kann aus Gegenzug nun die Taten der PKK begutachten. Denn diese machen das Gleiche, sie brüskieren sich mit Leichen, es werden Fotos davon gemacht, wie sie mit Leichen posieren und sich am Anblick toter Menschen erfreuen. Ein Hoch auf unsere Regierung, aber natürlich wussten dies deutsche Politiker nicht, denn man ging ja nicht davon aus, dass Kriegswaffen tatsächlich Menschen töten würden und eine terroristische Organisation wie die PKK würde ja nicht unmenschlich mit Leichen umgehen. Darauf konnte ja wirklich niemand schließen, bis auf das Volk, aber die hatte man ja nicht um ihre Meinung gebeten. Während also die EU mit Hilfe von Deutschlands SPD/CDU Regierungskoalition in eine Region Waffen an eine terroristische Organisation gesendet hat, die genauso brutal gegen die zwei anderen Volksgruppen vorgeht, wie diese gleichermaßen, hat sich die Regierung schuldig gemacht an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. Aber es kümmert niemanden, denn solange Feuer mit Feuer bekämpft werden kann, interessiert es niemanden, weil es uns nur indirekt betrifft. Die Merkel-Regierung zeigt einmal mehr ihr wahres Gesicht, indem man Menschenrechte aushebelt und alles in die Wege leitet, damit das Geld fließen kann. Die Terrormiliz IS wird zudem verurteilt, weil man Kinder an vorderster Front kämpfen lässt, ja das ist wirklich unmenschlich. Seltsam daran ist nur, dass auch Kurden gezielt Kinder an vorderster Front kämpfen lassen und hier wird aber an der Richtigkeit festgehalten. Diese Art von Krieg ist von beiden Seiten gleichermaßen unmenschlich ausgelegt und verstößt auf extreme Art gegen das Kriegsgesetz, aber anstatt einzuschreiten, verbinden sich Länder und unterstützen dieses Terrorregime, indem sie Kriegsverbrechen unterstützen und trotz dessen an der Richtigkeit festhalten.
Mit jeder Kugel stirbt ein Teil unserer Menschlichkeit, jeden Schuss etwas mehr und mit jeder Kugel, füllt sich die Staatskasse, jeden Schuss etwas mehr. Wir sollten endlich erkennen, dass es sich hier nicht um Menschenrechte und den Verstoß gegen die Menschlichkeit handelt, sondern einzig und alleine darum, dass sich die Staatskassen etwas füllen. Die Tatsache, dass an einem Krieg immer mehrere Länder mitverdienen, ist mit dem aktuellen IS » Konflikt « deutlicher denn je, Amerika verdient daran, Deutschland und somit die EU verdienen daran, nur die betroffenen Zivilisten, diese leiden darunter, aber um die kümmern sich die Wenigsten, denn sie sind Fußvolk, kein Teil der Gesellschaft. Kurden gegen Islamisten, während hier ein religiöser Krieg entfacht, sehen Westmächte zu und verdienen sich eine goldene Nase daran. Ein Hoch auf die Demokratie, die ich bislang vergebens suche!
Die Obama-Regierung befindet sich zunehmend in Kriegsgebieten, es ist genau das, wovor sich die Amerikaner fürchteten, ihr Land wieder im Kriegsgebiet, wieder an vorderster Front. Wieso wurde eigentlich über Jahre hinweg aus deutscher Mediensicht versucht, das Bild des Kriegsführers zu verheimlichen? Selbst die Medienquelle-Nummer-Eins die » New York Times « berichten überwiegend vom » Kriegspräsidenten Obama ...«, was versuchte man hier schönzureden und warum, muss sich hier niemand für Verleumdung, Vertuschung und Verheimlichung rechtfertigen? Warum dürfen uns Medien gezielt die Unwahrheit erzählen und warum dürfen wir nicht offen über Krieg diskutieren? Es ist doch wohl klar, dass hier ein Angriffskrieg entfacht ist, immerhin sagte Präsident Barack Obama in der UN-Sitzung, dass er » das Krebsgeschwür IS vernichten würde […]«. Womöglich bin ich blauäugig an die Sache herangegangen, aber ich bin der Meinung, wenn sich Medien » frei, ehrlich und wahrheitsgetreu « darstellen, man sich auch an diese Werte halten müsste. Aber anscheinend läuft in unserem Land so viel aus dem Ruder, dass es niemanden mehr kümmert, wie etwas verfasst und publiziert wird. » Frieden « würde einigen Machthabern wirklich nicht schaden, denn anscheinend haben viele Menschen den Kontakt zum Boden verloren und glauben tatsächlich, dass nur tote Menschen, ruhige und zufriedene Menschen sein können.
Die Strategie vereinter Nationen
Im » IS Konflikt « wird deutlich, dass auch die Türkei eine ganz bestimmte Strategie anstrebt. Die Türkei positionierte Panzer direkt hinter der Grenze zur Türkei, die IS-Terroristen stürmten derweil die Stadt » Kobane «, nur Kilometer davon entfernt, bewegten sich türkische Panzer keinen Zentimeter und beobachteten die kritische Lage. Wieso wurde nicht eingegriffen? Die türkische Regierung verfolgt damit ganz bestimmte Ziele: Die getarnte aber geplante Schwächung der Kurden ist eines dieser besagten Ziele. Außerdem soll im Norden Syriens eine Pufferzone (auch entmilitarisiertes Gebiet genannt) errichtet werden, die dann möglicherweise auch von türkischen Soldaten kontrolliert wird und von türkischen Panzern gesichert werden soll. Offiziell würde dies natürlich dem Schutz der kurdischen Bevölkerung dienen, jedenfalls wird es medial bald dem entsprechend berichtet werden (in naher Zukunft). Tatsächlich aber plant die türkische Regierung, die Eröffnung einer zweiten Front, nämlich gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, dessen Sturz die Türkei um jeden Preis herbeiführen möchte. Zudem versucht man durch die Stationierung türkischer Truppen im Norden Syriens den Bündnisfall der Nato herbeizuführen. Der Bündnisfall ist in der diplomatischen Sprache ein Begriff, bzw. eine Verpflichtung, wo NATO-Verbündete in einen Krieg eintreten, den der jeweilige Bündnispartner führt, bzw. einen Krieg zum Schutze dieses Partners zu beginnen. Somit möchte die Türkei Bündnispartner wie Deutschland und Co. dazu verpflichten, dass man angreifen muss. Das grundlegende strategische Ziel der Türkei ist dadurch zu erahnen, ein Ende aller kurdischen Autonomiebewegungen und der Sturz von Baschar al-Assad in Syrien. Eine meiner Meinung nach sehr waghalsige Strategie, denn hinter Baschar al-Assad steht Russland und auch der Iran, die beide in der Vergangenheit klar gemacht hatten, dass sie im Ernstfall hinter ihm stehen würden. Dadurch ist der Internationalisierung dieser Krise so gesehen Tür und Tor geöffnet. Diese Entwicklung zeigt sehr deutlich, dass der Kampf gegen den IS sehr kompliziert ist, weil die regionalen Akteure jeweils völlig unterschiedliche Interessen vertreten oder anstreben.
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