1 ...6 7 8 10 11 12 ...26 Clexton war nun ganz auf dem Bett, indes unter seinem Druck Zola ihren drahtigen Körper wie eine Katze spannte. Ihre Widerspenstigkeit spornte Clexton derart an, dass er sie, mit seiner rechten Hand in ihre Schultern krallend, niederdrückte. Wie ein Aal wand sich Zola in ihrer Todesangst, sie aktivierte all ihre Kraft, um sich den Fingernägeln, die sich in ihr Fleisch bohrten, zu entziehen.
Clexton hob seine Linke – und aus einem Schrei Zolas wurde, infolge des Schlags seiner flachen Hand, schwaches Gestöhn. Weder der heftige Schmerz des Schlages noch seiner Fingernägel brachten Zola zur Ruhe. Sie bewegte wild den ganzen Körper, wodurch sie ihren rechten Arm freibekam. Schon wollte sie ihrem Peiniger ins Gesicht kratzen, doch dieser fasste nach ihrem Handgelenk und verdrehte dieses. Vor Wut riss er an ihren Haaren, zog sie mehrfach hoch, bis er sie wieder zurück aufs Bett schleuderte.
Clexton packte Zolas Schenkel, spreizte sie brutal auseinander. Zola presste dagegen und seine Fingernägel ritzten weitere tiefe Wunden in ihre Haut. Wieder und wieder holte er aus, schlug auf sie ein, um sie so gefügig zu machen. Doch sie streckte beide frei gewordenen Arme und trommelte auf ihren Peiniger ein. Letztmalig, dieses Mal die Hand zur Faust geballt, traf Clexton ihr linkes Auge – kurz und mit voller Wucht.
Zola rührte sich nicht mehr.
»Dumme Niggerschlampe«, waren seine ersten Worte, seit er ins Zimmer geschlichen war.
Er riss ihr das Höschen herunter und stierte auf ihre Vagina, die von leicht gekräuselten Härchen umrahmt wurde. Seine Hand griff an den Bund seines Pyjamas, zog daran, bis sein erigiertes Glied aus der Hose zuckte. Unter roher Gewalt versuchte er seinen Penis in Zolas Vagina zu pressen. Sie war eng, ihre Schamlippen geschlossen. Wie ein Tier rammte Clexton in ihren Schoß, bis er endgültig in sie eindrang. Erneut war ein Widerstand zu spüren. Es wurde feucht und ihr Herr genoss das warme Blut der Entjungferung. Brutal drehte er sie auf den Bauch, um sich sogleich weiter an ihr zu vergehen.
Bewusstlos nahm Zola nichts von alledem wahr.
Wieder auf den Rücken gedreht, stieß Clexton sie rasend vor Begierde. Nach kurzer Zeit spürte er unbändigen Samendruck – er ergoss sich keuchend in ihre Scham. Schwer atmend sackte Clexton auf den geschundenen Körper, sein Gesicht an ihrer linken Wange.
Dann kniete Clexton breitbeinig über Zola – wie ein Raubtier über seiner erlegten Beute. Noch immer außer Atem zog er seine Hose hoch, erhob sich wie ein Werwolf und blickte auf den geschundenen Körper. Nackt, das Hemdchen um den schlanken Bauch gerafft, lag sie auf dem Rücken, während zwischen ihren Beinen Blut ins Laken sickerte.
Ein schneller, intensiver Orgasmus hatte seine Gier befriedigt und selbst der hilflose Anblick Zolas, der sich ihm nun bot, verhinderte nicht, dass seine Feindseligkeit, die er für die Schwarzen empfand, erneut aufkeimte.
Sein Verlangen nach sexueller Erfüllung, welches seinen Ekel in den Hintergrund rücken ließ, war gewaltsam gestillt. Er ging aus dem Zimmer zurück in die Bibliothek. Hier wartete schon ungeduldig die restliche Flasche Gin.
Zola wusste nicht, wie lange sie bewusstlos war. Einsame Dunkelheit umgab sie. Ihr gesamter Körper schmerzte, besonders heftig und stechend im Unterleib. Ängstlich blickte sie sich im Zimmer um, außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen. Unter Schock wollte sie nur noch aus diesem gottverdammten Haus. Aus Angst, ihr Zimmer durch die Türe zu verlassen und erneut Mr. Baine in die Arme zu laufen, kroch sie auf allen vieren ans Fenster. Mühsam zog sie sich am Fensterbrett hoch im Versuch, zitternd die beiden Flügel zu öffnen. Mit aller Kraft stemmte sie ihren Körper durch den geöffneten Fensterrahmen, fiel vornüber und stürzte hart hinter dem Haus in einen kleinen Dornenbusch.
Qualvoll, mit brennend aufgeschlagenen Knien, rappelte sich Zola auf, um sich mit wackeligen Beinen, barfuß, leise wimmernd, zu den Sklavenunterkünften zu schleppen.
Tumelo eilte hastig in Richtung Stallungen. Von Weitem sah er Sam am Eingang der großen Scheune, wie er mit nacktem Oberkörper, braun gebrannt, Heuballen schichtete.
»Mr. Haskins, Mr. Haskins«, rief Tumelo, als er glaubte, in Hörweite zu sein.
Haskins drehte sich zu Tumelo und ließ den soeben angehobenen Ballen wieder fallen. »Hey, Tumelo, schöner Tag heute.«
»Mr. Haskins, Mrs. Baine mich schicken. Zola heute Morgen nicht in ihrem Zimmer. Ich suchen sie überall. Haben Zola gesehen?«
»Jetzt mal langsam, Tumelo«, sagte Sam, unterdessen er beruhigend seine Hand auf dessen Schulter legte. »Was meinst du mit ›nicht in ihrem Zimmer‹? Vielleicht ist sie ja bereits in der Küche und wartet dort auf dich!«
»Nein, Mr. Haskins, überall gesucht. Mr. Baine böse, will zu Hütte von Aba gehen und Zola selbst suchen.«
Sam runzelte die Stirn. Wenn Mr. Baine selbst nach Zola sucht und sie tatsächlich in der Hütte finden sollte, wäre dies nicht ungefährlich für sie. »Warum könnte Zola denn in die Hütte gelaufen sein?«, fragte Sam.
Tumelo überlegte kurz und vertraute sich ihm an. »Haben Blut im Bett von Zola gesehen, aber ich habe nichts verraten. Nicht gut, Mr. Haskins.« Tumelo blickte sehr besorgt.
»Okay. Tumelo, wann will Mr. Baine nach Zola suchen? Ist er bereits nach unten gegangen?«
»Mr. Baine im Haus und ich gleich zu Ihnen gerannt.«
»Komm mit, vielleicht haben wir Glück und können das Schlimmste noch verhindern.«
Beide eilten in Richtung der Sklavenhütten, während Sam laufend Ausschau nach Mr. Baine hielt, der, wenn er ebenfalls unterwegs war, ihren Weg kreuzen würde.
Unbemerkt kamen sie im leeren Lager der Sklaven an. Vor der schäbigen Hütte Abas blickte Tumelo vorsichtig gebückt durch das Eingangsloch.
Als Clexton Baine seine Frau wie auch Tumelo auf der Veranda stehen ließ und in der Bibliothek verschwand, bereute er bereits, dass er Zola in der Nacht so hatte liegen lassen. Nicht, dass er ihr hätte helfen wollen. Nein, sie war eine Gefahr für ihn geworden! Er war sicher, dass sie sich ihm trotz ihrer Angst nicht unterwerfen würde. Auf keinen Fall darf sie Gelegenheit bekommen, jemandem davon zu erzählen, dachte Clexton und in seinen Ohren erklang der Satz von Zola, als er sie das erste Mal auf der Veranda stehen sah: ›Vor vier Jahren mit meiner Mutter … mit meiner Mutter … ‹ Es war naheliegend, dass sie dorthin geflüchtet war. Er musste Zola und ihre Mutter finden, bevor all seine Sklaven das Geschehene erfuhren, und vermeiden, dass trotz Züchtigung Aufsässiger hieraus eine Revolte entstand.
»Was ist denn los mit dir?«, fragte Veronika ihren Mann, dem sie, nachdem Tumelo gegangen war, mit Jos auf dem Arm ins Haus gefolgt war.
»Was soll schon sein? Da hast du dich ja reichlich geirrt in deiner Zofe, oder siehst du das anders?« Giftig blickte er Veronika an.
»Aber Clexton, du weißt doch gar nicht, was los ist. Sicher wird uns Zola erklären können, warum sie heute nicht da war!«
»Wie naiv bist du eigentlich?«, harschte Clexton sie an. »Wer ist hier der Herr im Haus, du oder ich – oder gar Zola?« Zynisch spuckte er Zolas Namen Veronika entgegen.
»Natürlich du«, beschwichtigte Veronika im Versuch, zu retten, was zu retten war. »Aber Zola ist so gewissenhaft, sie wird uns bestimmt alles erklären!«
Für Erklärungen ist keine Zeit, dachte Clexton, schob Veronika zur Seite und verließ die Bibliothek.
»Clexton, in Gottes Namen, bleib doch hier!«
Veronika lief ihm, mit einem verwundert dreinblickenden Jos, hinterher, doch Clexton durchquerte entschlossen das Foyer und rief nach Tumelo. Niemand kam. Er ging nach draußen und schrie erneut Tumelos Namen, dieses Mal laut und wütend. Die einzige Reaktion hierauf war, dass Jos zu weinen begann. Clextons Wut steigerte sich.
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