Gunnar Kunz - Krähen über Niflungenland

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Fünf Menschen:
Grimhild, die aus Liebe eine Katastrophe heraufbeschwört.
Sigfrid, der plötzlich versteht, als es zu spät ist.
Hagen, dessen eiserne Selbstbeherrschung von einem Lächeln bis auf den Grund zerschlagen wird.
Brünhild, die ihre Seele verschenkt und der Macht gebrochener Versprechen erliegt.
Gunter, der zum ersten Mal etwas für sich will und sich nicht damit abfinden kann, dass es unerreichbar sein soll.
Fünf Menschen, die in unauflösbaren Leidenschaften miteinander verstrickt sind. Fünf Menschen, die ihrem Schicksal nicht entfliehen können. Denn Wodan, der Gott der Ekstase, liebt es, Lust und Leid gleichermaßen bis zum Äußersten auszuloten.
Der Autor nähert sich dem Nibelungenmythos auf ungewöhnliche Weise, indem er sich auf die Forschung zur Thidrekssaga von Heinz Ritter-Schaumburg bezieht, der den Stoff für einen authentischen Bericht der Völkerwanderungszeit hielt. Demzufolge werden in diesem Roman psychologisch überzeugende Menschen mit all ihren Hoffnungen und Ängsten geschildert, gefangen zwischen Loyalität und Verrat. Mit erzählerischer Kraft erweckt der Autor eine Welt im Umbruch zum Leben, die den Keim des Untergangs bereits in sich trägt.

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Dann blickte er auf.

Zum ersten Mal, schien ihm, sah er Grimhild wirklich. Er kniff die Augen zusammen, um nicht von der strahlenden Helle ihres silberblonden Haares geblendet zu werden. Wie kam es nur, dass er sie nie richtig betrachtet hatte? Ihre Lippen weckten in ihm den Wunsch, sie zu küssen, ihre Augen brachten seine Knie zum Zittern. In seinem ganzen Leben hatte er sich noch keinem Menschen so verbunden gefühlt.

Grimhild verbarg ihre Unsicherheit hinter einem Lächeln. Wirkte der Trank? Das unangenehme Schweigen dehnte sich bis in die Unendlichkeit. Mit jedem Wimpernschlag wurde die Stille bedeutungsvoller. Um Zeit zu gewinnen, leckte sie sich über die Lippen und suchte nach Worten. »Geht es Euch gut?«

»Gut?« Verständnislos sah er sie an. Was konnte er sagen? Wie ihr erklären, was er fühlte? Die Worte in seinem Kopf waren widerspenstig, und als er schließlich sprach, bewegte sich seine Zunge unbeholfen, als sei er betrunken. »Ihr seid … außergewöhnlich schön.«

Es tat körperlich weh, als sie die Anspannung losließ, die ihr bis eben den Atem abgeschnürt hatte. Jetzt war sie sicher, dass das Mittel wirkte. »Ich danke Euch, frō Sigfrid. Es ist sehr freundlich von Euch, mich zu bemerken.« Sie befand sich wieder auf sicherem Boden. Um das Feuer entflammter Männer in Gang zu halten, brauchte sie keine Seherin. Auf die Kunst, mit Blicken und Gesten eine Fessel aus Hoffnung und Verlangen zu erschaffen, verstand sie sich.

»Bemerken? Ich kann an nichts anderes denken als an Euch.«

Grimhild erschauerte über die Wahrheit, die absichtslos in seinen Worten lag. Aber es war ein wohliger Schauer. Nein, sie bereute nichts. Was sie getan hatte, war nicht recht, aber sie würde es jederzeit wieder tun, nur um von seinen Augen auf diese Weise angesehen zu werden. Sein Blick gab ihr das Gefühl, einzigartig zu sein. »Ich sehe es gern, wenn Ihr mich bemerkt«, hauchte sie und trat an ihn heran. Die Macht seiner Nähe war überwältigend. »Auch meine Gedanken sind nicht mehr frei, seit ich Euch sah.«

Sie hatte noch so viel mehr sagen wollen, doch in diesem Moment kam Gunter herein. »Ah, hier seid Ihr!«, rief er aus. »Ich höre, Ihr wollt uns verlassen?«

»Verlassen?«, echote Sigfrid, und wieder fiel es ihm schwer, seine Gedanken zu ordnen. »Nein, warum?«

Jetzt war es an Gunter, verwirrt zu sein. »Aber Euer Gefolgsmann sagte … Nun, dann muss ich ihn falsch verstanden haben. Umso besser. Es täte mir leid, Euch so schnell wieder zu verlieren.«

»Ich würde gern Mittsommer mit Euch feiern«, sagte Sigfrid und gab sich alle Mühe, Grimhild dabei nicht anzusehen.

»Das freut mich.« Gunter betrachtete den Sachsen nachdenklich. »Sagt, frō Sigfrid, Ihr seid doch viel herumgekommen, trotz Eurer jungen Jahre … ich wollte Euch fragen … meine Sippe setzt mir zu, dass ich mich endlich verheirate und einen Nachkommen zeuge. Nun bin ich in der glücklichen Lage, auf kein Bündnis angewiesen zu sein, kann also frei wählen. Und eben das erschwert die Angelegenheit. Wisst Ihr nicht eine Frau für mich?«

Braune Augen, Kiefernharz. »Es gibt da eine Königin in Svawenland, die schönste, die ich je sah«, entfuhr es Sigfrid. »Und nicht nur ihre Schönheit, auch ihr Verstand und ihr Mut sind ohnegleichen. Brünhild, die Herrin von Burg Seegard, ist eines Königs würdig.«

Grimhild erbleichte. Das war sie , daran gab es keinen Zweifel! Ängstlich beobachtete sie Sigfrid. Was empfand er jetzt? Konnte sie bereits gegen das schwächer werdende Bild in seiner Seele bestehen? Zeit! Sie brauchte Zeit! »Du solltest frō Sigfrid nicht mit deinen Sorgen behelligen«, wies sie ihren Bruder zurecht. Und an den Sachsen gewandt: »Mir scheint, Euer Gefolgsmann wartet auf Euch.«

Sigfrid sah aus dem Fenster. Ein Ausdruck von Überraschung trat auf sein Gesicht. »Er hat die Pferde bei sich. Gab ich ihm den Befehl dazu?« Verwirrt eilte er hinaus.

Grimhild folgte ihm. In der Tür hielt sie noch einmal inne. »Sigfrid wäre ein guter Verbündeter, nicht wahr?« Und ehe ihr Bruder antworten konnte, war sie verschwunden.

3.

Einige Nächte waren ins Land gegangen, und der Sommer kündigte sich an. Der Nachmittag war schwül und versprach, noch heißer zu werden. Überall konnte man den schwirrenden Gesang der Grillen und Heuschrecken hören, ein vielstimmiger Wettstreit aus Knarren und Zirpen, mit dem die Männchen die Weibchen anlockten. Bienen summten geschäftig umher, selbst Maikäfer flogen noch in großer Zahl durch die Luft. In der Hitze reiften die Früchte. Nicht mehr lange, dann wurde es Zeit für die Kornernte.

Gunter saß an einen Baum gelehnt und ließ träge die Augen über das Land schweifen. Die Wiese war mit Hahnenfuß, Mohn und Kornblumen übersät. Auch der Löwenzahn blühte überall. Ein rotbraun gefleckter Schmetterling ließ sich auf einer Distel nieder und faltete die Flügel ein paarmal auf und zu, ehe er zur Ruhe kam. Gunter beobachtete ihn eine Weile und seufzte zufrieden. Wie schade, dass ihm Momente wie dieser so selten vergönnt waren! Es tat gut zu sehen, wie das Land gedieh. Vielleicht war er am Ende doch kein so schlechter König. Der Schmetterling breitete seine Flügel aus, um die Wärme der Sonne einzufangen. Gunter liebte dieses Land. Wenn Aldrian je eine richtige Entscheidung getroffen hatte, dann die, hier sein Reich zu gründen.

Der Gedanke an seinen Vater warf einen Schatten über den Augenblick der Unbeschwertheit. Wie so oft wanderten Gunters Gedanken zurück zu jenem schicksalhaften Augenblick, als sich seine Bestimmung erfüllte und er gezwungen war, gegen seinen Willen König von Niflungenland zu werden. Grimhild brachte ihm damals in hysterischem Zustand die Nachricht von Aldrians Tod. Auf Hagens Rat entschloss er sich, die Todesursache zu vertuschen, um Schaden von ihrer Sippe abzuwenden. Ein König, der der Blutrache zum Opfer fiel – das würde viele Menschen davon überzeugen, dass das Königsheil die Niflungen verlassen hatte. Sogar Grimhild mit ihren jungen Jahren begriff das. So sagten sie weder Gernholt noch Gislher etwas davon, und selbst Oda weihte Gunter nur zögernd ein. Überraschenderweise war sie ihnen eine große Hilfe. Klaglos ritt sie mit hinaus, um die Leiche zu bergen und heimlich in die Burg zu bringen, wo sie die klaffende Rückenwunde so vernähte, dass diese bei der Totenwache nicht auffiel. Sie tat, was nötig war, wie eine echte Königin, und behielt ihren Schmerz für sich, bis die schauerliche Arbeit vollbracht war. Erst dann zog sie sich in ihre Gemächer zurück, um zu trauern. Monatelang sprach sie mit niemandem, aß und trank kaum, und es bedurfte der gemeinsamen Anstrengung ihrer Kinder, um sie aus ihrer Gleichgültigkeit zu reißen.

Gunter betrachtete seine Fingerspitzen. Keine Möglichkeit zur Rache zu haben, weil er nicht wusste, wer seinen Vater getötet hatte, das war eine Wunde, die unaufhörlich blutete, aus der nach und nach sein Lebenssaft rann. Ein schleichendes Gift in der Seele, das allmählich sein Selbstbewusstsein untergrub. Seinem Vater und damit seiner Sippe war die Ehre genommen worden, ohne dass er sie sich zurückholen konnte. Eines Tages würden die Gefolgsleute seine Kraftlosigkeit erkennen, und das würde das Ende seiner Herrschaft sein. Düster starrte Gunter zu Boden. Die Hochstimmung, die ihn eben noch erfasst hatte, war wie weggeblasen.

Sigfrid hatte sich von den anderen entfernt, um allein zu sein. Er wollte über die Fetzen eines merkwürdigen Traumes nachdenken, der ihm im Kopf herumspukte. Er konnte sich nur an Bruchstücke erinnern. Es hatte mit Feuer zu tun, einer Waberlohe oder dergleichen, er wusste es nicht mehr genau. In letzter Zeit stellte er immer öfter fest, dass sein Gedächtnis Lücken aufwies.

Der kühle Wald zog ihn an. Mit raschen Schritten ging er hangaufwärts, bis er in den Schatten der Bäume eintauchte. Sobald ihn niemand mehr beobachten konnte, fiel alles Gezwungene von ihm ab und machte einem glücklichen Grinsen Platz. Er konnte sich überall einfügen, aber nur unter dem Laubdach des Waldes fühlte er sich wirklich zu Hause. Hier war er keinen Zwängen unterworfen, hier musste er nicht versuchen, die verwickelten Gedankengänge anderer Menschen nachzuvollziehen, hier konnte er sein, wer er war: ein einfacher Mann. Tief sog er den harzigen Geruch der Bäume in seine Nase und berührte die Stämme der Eichen und Buchen, ohne zu wissen, warum. Er wusste nur, dass es sein Herz mit Frieden erfüllte. Seine Brust wurde zu eng für seine Gefühle und gab ein übermütiges Lachen frei. Mit diesem Lachen auf seinen Lippen schritt Sigfrid tiefer in den Wald.

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