Gunnar Kunz
Dolchstoß!
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Titel Gunnar Kunz Dolchstoß! Dieses ebook wurde erstellt bei
Dolchstoß! Dolchstoß! Kriminalroman aus der Weimarer Republik von Gunnar Kunz Impressum: Copyright 2021 by Gunnar Kunz, Berlin Tel. 030 695 095 76 E-Mail über www.gunnarkunz.de Alle Rechte vorbehalten Einbandgestaltung: Rannug Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden. Danke, dass Sie die Arbeit des Autors respektieren!
Prolog
1.
2.
3.
Nachwort
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Impressum neobooks
Kriminalroman aus der Weimarer Republik
von Gunnar Kunz
Impressum:
Copyright 2021 by Gunnar Kunz, Berlin
Tel. 030 695 095 76
E-Mail über www.gunnarkunz.de
Alle Rechte vorbehalten
Einbandgestaltung: Rannug
Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden. Danke, dass Sie die Arbeit des Autors respektieren!
Balthasar Kruse wäre nicht einverstanden gewesen mit dem, was die spätere Morduntersuchung über ihn zutage förderte. Zum einen definierte er sich nicht über seinen Beruf; seine Arbeit als Kanzleiassistent diente ihm lediglich dazu, den Lebensunterhalt zu sichern. Zum anderen sah er sich auch nicht als Fantast, sondern hielt sich im Gegenteil viel darauf zugute, dass er sich mit seinen Erkenntnissen auf dem Boden der Wissenschaft bewegte, jedenfalls so, wie er sie verstand. Das Einzige, was er akzeptiert hätte, wäre der Hinweis auf seine Liebe zur Natur, speziell zu Blumen gewesen.
Er schätzte wohldurchdachte Gartenanlagen mit Beeten, die so angelegt waren, dass die Farben der Blüten miteinander harmonierten. Abstufungen von Gelb und Orange, dazwischen ein Tupfer Rot, anderswo Blau in allen Schattierungen und als verbindendes Element eine überwältigende Fülle von Grün – das war für ihn der Inbegriff von Landschaftskunst. Auch die Gartenarbeit selbst bereitete ihm Freude. Andere mochten sie als Plackerei ansehen, schweißtreibend und schmutzig, doch ihm gefiel es, mit seinen Händen zu arbeiten, den Boden aufzulockern, den Geruch der Erde in der Nase zu spüren und das, was er an langen Winterabenden geplant hatte, in die Tat umzusetzen. Und, nicht zu vergessen, in ein paar Wochen die Belohnung für seine Mühen in Gestalt eines farbenprächtigen Gartens zu erhalten, Labsal für die Seele.
Obwohl es kühl war an diesem Morgen Ende März, arbeitete er mit bloßem Oberkörper, grub mit einem Spaten die Erde hinterm Haus um und entfernte Wurzeln und Steine. Er wollte mit Kornblumen und Klatschmohn anfangen, die man getrost schon jetzt aussäen konnte, zumindest wenn man mit einem grünen Daumen gesegnet war. Später würde er vielleicht so etwas Exotisches wie Paradiesvogelblumen hinzufügen. Oder sollte er es mal mit Lotosblumen versuchen?
Schritte waren zu hören.
Balthasar Kruse unterbrach seine Arbeit, drehte sich um, stützte sich auf seinen Spaten und grüßte die Person, die sich ihm näherte, mit einem Nicken. »Sieht aus, als würde es Regen geben, was? Aber vielleicht schaffe ich diesen Teil des Gartens noch vorher.«
Er wandte sich wieder dem angefangenen Beet zu, machte eine Handbewegung, die das Anwesen umfasste, und erläuterte, was er für die Zukunft noch alles plante, welche Vision vom Garten ihm vorschwebte und welche Wirkung auf den Betrachter er sich erhoffte. Dass ihm der Besucher dabei dichter auf den Leib rückte, hielt er für Interesse an seinen Ausführungen. Bis sich ein Arm um seine Gurgel legte, ihn zurückriss und ein Dolch in seinen Rücken gerammt wurde, wieder und wieder. Balthasar Kruse versuchte zu schreien und sich zu wehren, seinem Entsetzen Ausdruck zu verleihen, doch schon wurde ihm die Kehle durchgeschnitten, und er brach neben dem Spaten zusammen.
Sein Blut tränkte den Boden, dem er so viel Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Vielleicht hätte er aus diesem Umstand Trost gezogen, wäre er noch zu einem Gedanken in der Lage gewesen. Vielleicht hätte er sich gesagt, dass ein Teil von ihm in dem, was sich in den kommenden Wochen aus der Erde arbeiten würde, weiterlebte.
Andererseits hielt er sich für einen Mann von einiger Bedeutung, und es hätte ihm nicht gefallen, in einem Drama, in dem er bereits vor dem ersten Akt von der Bühne verschwand, lediglich Statist zu sein. Und die Vorstellung, dass den Ginsterbüschen und Gräsern sein Leben oder Sterben gleichgültig war, hätte ihn zutiefst gekränkt.
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