Melissa C. Feurer - Die Fischerkinder

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Mit ihrer Familie lebt die junge Mira in einem streng autoritär geführten Staat. Als Tochter eines hohen Beamten ist sie privilegiert und hat eine gesicherte Zukunft im Blick. Da fällt ihr ein verbotenes Buch in die Hände, das von einem Wanderprediger aus längst vergangenen Tagen erzählt – und sie einfach nicht mehr loslässt.
Bald bekommt sie Kontakt zu den Fischerkindern, einer geheimen Untergrundorganisation, die sich gegen den brutalen Staat auflehnt. Hier findet sie nicht nur ungewöhnliche Freunde, sondern auch eine spirituelle Heimat. Zudem lernt sie den geheimnisvollen Chas kennen, der sie von Beginn an in seinen Bann zieht …

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Vielleicht würde sie eines Abends vergeblich an der Tür zu seinem kleinen Buchladen rütteln, und es wäre abgeschlossen. Der nach süßem Tabak riechende Mann mit dem runden Bauch und dem grau melierten Haar wäre einfach verschwunden.

Mira hatte Menschen auf diese Art verschwinden sehen. Da waren Nachbarn gewesen, mit deren Töchtern sie schon im staatlichen Erziehungshaus gespielt hatte. Später hatten sie die gleiche Klasse besucht, und manchmal, an Nachmittagen, an denen ihre beste Freundin Vera keine Zeit gehabt hatte, hatte sie mit ihnen im Garten gespielt. Eines Morgens waren sie wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Das Haus verlassen, die Vorhänge zugezogen, das Ringewerfspiel noch im Vorgarten liegend, als warte es nur auf seine sommersprossigen, ungestümen Besitzerinnen. Und keiner wagte zu fragen, wo sie waren. Da hatte Mira begriffen, dass das Bestürzende, Schreckliche als normal hingenommen wurde, weil man nicht der Nächste sein wollte, der ein leeres Haus mit zugezogenen Vorhängen zurückließ.

Aber so würde sie Edmund Porters Buchladen nicht vorfinden. Zumindest vorerst nicht. Denn das Buch, das sein Verschwinden hätte auslösen können, lag hier, aufgeschlagen auf ihrem Kopfkissen.

Zuerst war es ihr ausgesprochen langweilig vorgekommen. Die alte, schwerfällige Sprache, die vielen Namen, die winzige Schrift auf den durchscheinend dünnen Seiten. Aber dann war er aufgetreten. Dieser Mann, dieser seltsame Protagonist, der Mira zugleich fasziniert und irritiert hatte. Fast wie den Figuren dieser sonderbaren Geschichte war es ihr ergangen, von denen die einen ihn als Anführer liebten und die anderen ihn so abgrundtief hassten, dass sie ihn töten wollten.

Sein sanfter und zugleich so bestimmter Charakter brachte sie dazu, gespannt weiterzulesen, so unerhört die Geschehnisse in diesem Buch auch wurden. Mira hätte keinen Staatsbeamten zum Vater haben müssen, um zu wissen, dass sie ein Buch, in dem solch ungeheuerliche Dinge geschahen, umgehend hätte melden müssen. Menschen, die sich ohne Zuhilfenahme technischer Mittel über die Naturgewalten hinwegsetzten, ja sie gar lenkten, Menschen, die, ohne Ärzte zu sein oder Medikamente zu verabreichen, Kranke heilten. Und vor allem: ein Mann, der Nachfolger um sich scharte, obwohl ein anderer König herrschte … Mira wusste, was ihr Vater mit diesem Buch getan hätte.

Und genau deshalb brachte sie es ihm nicht. Denn wie hätte sie je herausfinden sollen, was mit diesem seltsamen Mann mit den Wunderkräften und seinen Freunden geschah, wenn sie das getan hätte, was richtig gewesen wäre? Vielleicht hätte sie Edmund Porter schützen können, indem sie behauptet hätte, das Buch auf der Straße gefunden zu haben. Aber das Buch und seine verbotene Geschichte wären verloren gewesen.

Also blieb Mira, wo sie war, und verschlang Seite um Seite. Begierig, herauszufinden, wie der Protagonist seine Feinde am Ende doch noch besiegen würde.

Die Wanduhr zeigte elf Uhr, als Mira verwirrt innehielt. Der Grund dafür war, dass die Geschichte mit einem Mal endete.

Eben hatten seine Widersacher den Protagonisten in eine hinterhältige Falle gelockt und alle gegen ihn aufgehetzt, seine Freunde hatten ihn im Stich gelassen, und man hatte ihn grausam hinrichten lassen. Und dann war da nichts mehr. Die folgenden Seiten fehlten. Sorgfältig und gerade waren sie aus dem Buch herausgetrennt worden. Nur ein golden schimmernder Rest zeugte noch davon, dass es sie gegeben hatte. Die letzte Seite Text endete mitten im Satz. Rechts daneben begann eine neue Geschichte.

„Markus“, stand darüber. Was interessierte Mira Markus? Sie wollte wissen, wie die Geschichte endete. Ob der Mann wirklich tot war, ob seine Feinde tatsächlich triumphierten. Welcher Schriftsteller dachte sich denn so ein grauenhaftes Ende aus?

Sie blätterte zurück, las die letzten Seiten noch einmal, schürte verzweifelt die Hoffnung, sich getäuscht zu haben. Doch kein Zweifel: Der Protagonist – dieser beunruhigend besondere Mann – war tot.

Wütend über beides – die Wendung, welche die Handlung genommen hatte, und die fehlenden Seiten –, klappte Mira das Buch zu und zwängte es in ihren Kissenbezug. Sie rieb sich die müde gewordenen Augen und stellte erschrocken fest, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. Sie konnte gar nicht recht sagen, ob wegen des Todes des Protagonisten oder wegen der Anspannung, die sie ergriffen hatte. Da saß sie mit einem verbotenen Buch in ihrem Zimmer und wusste nicht, was sie tun sollte. War ihr der Tag noch am Abend leidig gewöhnlich vorgekommen, so hatte sie jetzt eine schreckliche Vorahnung, ihr Leben würde nach der heutigen Nacht nie wieder das Gleiche sein wie zuvor.

Sie hatte eine der verbotenen Schriften gelesen, und das Schlimmste war, dass die Geschichte sie ganz und gar gefangen genommen hatte. Mira konnte sich nicht vorstellen, dass das Schicksal dieses Mannes und seiner Freunde sie je loslassen würde, solange sie nicht das Ende lesen konnte.

„Bei der Verfassung, Miriam!“ Aus dem Munde ihrer Mutter klang dieser Ausruf nicht sonderlich einschüchternd. Sie hatte ihn sich von ihrem Mann abgeschaut, aber ohne schwarzen Anzug, ohne Abzeichen an der Brust und ohne die gestrafften Schultern war es einfach nicht das Gleiche.

Statt dieser für Gerald Robins typischen Attribute hatte Rose Robins an diesem Morgen eine weiße Bluse, Hausschuhe und roten Lippenstift aufzuweisen. Dieser rote Lippenstift machte ihren mahnenden Ausruf besonders lächerlich, weil Gerald Robins ganz bestimmt noch viel erboster über ihn gewesen wäre als über Miras dreiminütiges Zuspätkommen am Vorabend.

Nicht nur dass es völlig unnötig war, nein, es war auch im höchsten Maße erniedrigend für eine Frau, ihre Weiblichkeit so unverschämt zu betonen. Männer beschmierten sich die Gesichter nun einmal auch nicht mit Farbe, und keine Frau, die etwas auf sich hielt, stellte ihre weiblichen Reize auf diese altmodische Art zur Schau.

Keine, außer Rose Robins.

Mira kannte dieses kleine Geheimnis ihrer Mutter schon seit Kindertagen: Am Wochenende, wenn sie zu Hause war und Miras Vater für gewöhnlich arbeitete, kramte sie das hinter den Handtüchern versteckte Make-up heraus und trug es mit größter Sorgfalt auf.

Mira hätte es abstoßen müssen, aber der Anblick ihrer Mutter mit leuchtend roten Lippen war ihr so vertraut wie der ihres Vaters in schwarzem Beamtenanzug mit Abzeichen. Genau wie Miras Liebe zu Abenteuerromanen war es nur ein kleines, lieb gewonnenes Schlupfloch aus dem sonst eintönigen Alltag. Nichts, was irgendjemanden verletzte oder aufhetzte.

„Liegst du etwa noch im Bett?“ Rose Robins stand mit gerunzelter Stirn im Türrahmen.

Mira befreite sich mühsam von der dünnen Bettdecke und strich sich mit beiden Händen durch das nur wenige Zentimeter lange, braune Haar. Ihre Augen schmerzten, und sie konnte sie kaum offen halten. Das war eine Nacht gewesen! Lange hatte sie noch in die Dunkelheit gestarrt, und als sie endlich eingeschlafen war, hatte sie Grauenhaftes geträumt von diesem …

Hektisch tastete Mira mit den Händen nach dem Kopfkissenbezug, in dem das Buch versteckt war, während ihre Mutter an ihr vorbeischritt und die Vorhänge aufzog. Offene Vorhänge. Sie waren noch da. Sie waren rechtschaffene Bürger, deren Haus ganz gewiss nie – niemals – mit zugezogenen Vorhängen und verlassenen Räumen vorgefunden werden würde. Miras Mutter stand vor Sonnenaufgang gemeinsam mit ihrem Mann auf, wenn dieser zur Arbeit ging, und noch lange bevor auch sie das Haus verließ, öffnete sie alle Vorhänge, damit, wenn die Nachbarn erwachten, auch ja kein Zweifel bestand: Familie Robins war noch da, und daran würde, daran konnte sich auch niemals etwas ändern.

„Hast du etwa die halbe Nacht gelesen?“ Ihre Mutter schürzte die Lippen, und als Mira ihrem Blick folgte, sah sie, dass das kleine ledergebundene Buch sich aus dem Kopfkissenbezug befreit hatte und neben ihr auf der Matratze lag. In ihren Augen sah es, jetzt, da sie den Inhalt kannte, nicht mehr im Geringsten harmlos oder nichtssagend aus.

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