Marge Piercy - Er, Sie und Es

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Shira Shipman wirft ihren Job bei einem Großkonzern hin und kehrt nach ihrer Scheidung endlich heim in die freie Stadt Tikva. Ihre Großmutter Malkah arbeitet dort an einem neuen Projekt mit, das Shira zunächst suspekt ist: Malkah und der alte Dr. Stein haben heimlich eine künstliche Person erschaffen. Ein Tabu, das unter strenger Strafe steht. Das Ding soll, so erklärt Dr. Stein, eine Art Verteidigungswaffe für die Stadt Tikva sein, die sich die mächtigen Multi-Konzerne unter den Nagel reißen wollen. Allerdings muss der künstliche Mitbürger, um nicht aufzufallen, in menschlichem Sozialverhalten ausgebildet werden. Und das soll jetzt Shira übernehmen. Parallel erzählt Malkah dem neuen Wesen eine komplexe Gutenachtgeschichte, die zurück ins Prag des 16. Jahrhunderts führt. Denn dort schuf einst Rabbi Loew einen Golem aus Lehm, um das Ghetto vor Pogromen zu schützen. Ein Akt der Verzweiflung, der beide – Schöpfer und Kreatur – in Widersprüche stürzte. Malkah hofft nun, dass Jod, so haben sie ihren Neuzeit-Golem genannt, aus der Geschichte und den Legenden mehr lernen kann als die Menschen seiner Zeit … Ein ganz aktueller philosophischer Roman, den die Verfasserin Primo Levi gewidmet hat. Gewalt, Abhängigkeit, Beziehungsfähigkeit, Gefühle, Machtverhältnisse und Politik: Das alles wird in packender Prosa neu beleuchtet und spannend hinterfragt.

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Dies ist also die Geschichte vom Golem: nicht du, mein eigener kleiner Golem, den ich klein nenne, obwohl du viel größer bist als ich, so groß wie ein hochgewachsener Mann (wie Razi, mein vorletzter Liebhaber), und um ein so Vielfaches kräftiger als ich, dass ich gar nicht erst raten mag. Du kannst einen Marmorblock über deinen Kopf heben. Nein, klein ist ein liebevoller Ausdruck, so wie viele Sprachen Kosesilben anhängen, die im Format verkleinern, was sie an Zuneigung vergrößern. Avram hat mir verboten, dich zu sehen, aber wir können uns immer noch über die Basis austauschen, und dort lege ich meine bobe majßeß für dich nieder. Ich bin mir keineswegs sicher, in welchem Maße ich mich bei deiner Programmierung großer Torheit und grenzenlosen Ehrgeizes schuldig gemacht habe oder bis zu welchem Grad ich vielmehr die Figur der Kraft im Tarot-Spiel bin, die Frau, die den Löwen zähmt, die dir beigebracht hat, deine Gewalt mit menschlichen Bindungen zu mildern. Ein Vorhaben, das Avram unterband.

Ich erzähle diese Geschichte für dich, während ich allein in meinem eigenen geräumigen, antiken Bett liege, in dem Schlafzimmer, das mir angepasst ist wie ein altes vertrautes Kleidungsstück, mit dem Duft der Narzissen aus dem Hof, in diesem Haus meiner Familie mit seiner grünen Oase inmitten der Wüste, zu der unsere Welt geworden ist. Ich liege wach und spüre die Gefahr, die um uns in diesem zerbrechlichen modernen Ghetto wächst. Dies ist eine Geschichte meiner Familie aus alter Zeit, als die Welt aufzubrechen schien. Sie nannten es Wiedergeburt. Renaissance. Aber nichts kommt je genauso wieder. Die Welt bewegt sich auf der menschlichen Ebene in Epizyklen, obwohl zu der Zeit, in der meine Geschichte erzählt werden möchte, es ebenjenes epizyklische Weltbild war, das von einigen wenigen mutigen Astronomen verworfen wurde. Sie traten für ein System ein, einfach, klar und völlig anders als das menschliche oder vielmehr anthropozentrische Weltbild, das den meisten, die damals in Europa lebten, als unwandelbar galt und als zutiefst christlich. Aber wie das ptolemäische Weltbild hat auch meine Geschichte ein menschliches Zentrum.

Dies ist im Besonderen die Geschichte eines gewissen Judah Löw, mehrerer Männer und Frauen um ihn herum und eines Un-Mannes. Aber es ist auch die Geschichte einer Stadt und eines Städtchens innerhalb einer Stadt, eines Städtchens so einzigartig, so eingekesselt und so gefährdet wie unsere eigene freie Stadt der Juden hier an der steigenden, vergifteten See. Prag ist die Stadt, das schöne Prag, das just seine graue und goldene, senf- und terracottafarbene, erdbeerrote und pistaziengrüne Stuckwärme annimmt, das sich gerade zu der Stadt gestaltet, durch deren barocke Formen ich im Frühling meines zweiundzwanzigsten Lebensjahres ging – im Jahre 2008 –, während ich bei jenem brillanten Manne Philosophie studierte, der ein so großer Lehrer war und ein so ungeschickter Liebhaber, und doch hielt ich den Tauschhandel von meinem Fleisch für seine Gesellschaft und seine Gespräche für angemessen, und ich hatte recht. Ich wanderte durch die verwinkelten Gassen und erklomm die Treppen, träumte von Kafka, dessen Geschichten ich immer bei mir trug, und träumte auch von Einstein, der an dieser Universität gelehrt hatte, während er seine Relativitätstheorie schuf. Ich war eine hochbegabte Studentin, die beste Studentin meines Professors und für eine Zeit seine Liebste, während in jenem Frühling der Flieder blühte.

Jeden Tag schaute ich von den Universitätsgebäuden hinüber in das, was einmal das Ghetto gewesen war; jeden Tag durchquerte ich es, vorbei an der Altneuschul, vorbei am jüdischen Friedhof zu meinem Studenten- und Arbeiterviertel, einem mittelalterlichen Pferch enger Gassen, zwei- und dreistöckige Häuser, an denen senfgelber Stuck die uralten zerbröckelnden Ziegelsteine in der Rasnovkastraße übertünchte. In der Pinkas-Synagoge, erbaut im fünfzehnten Jahrhundert und schon alt, als Rabbi Judah Löw durch diese engen Gassen schritt, stehen an den kahlen Innenwänden die 77.397 Namen von Juden angeschrieben, die in den Todeslagern zu Rauch verbrannt wurden, im gleichen Jahr, als meine Mutter in Cleveland, Ohio geboren wurde, einundvierzig Jahre vor meiner eigenen Geburt. Der Flieder stand in Blüte, als ich meine Tochter Riva empfing, die ich, kaum der Jugend entwachsen, in aller Stille aus Prag forttrug, ein Klümpchen in meinem Leib wie ein Souvenir der Freude, so wie andere Besucher Kunsthandwerk aus tschechischem Kristall davontrugen. Und in der Tat, Riva war von Kindesbeinen an ungefähr so formbar und gefügig wie Kristall.

Innerhalb des Prags von 1600 befindet sich die Judenstadt, das ummauerte Ghetto, der Glop seiner Zeit, mit Häusern, die sich wie Schuhlöffel in Höfe zwängen, und Familien, die in einem Zimmer hausen, oder mehreren Familien, die in einem Raum zusammengepfercht sind, der ihnen kaum genug Platz bietet, um sich nebeneinander schlafen zu legen – Mauern, die selten den Pöbel abhalten, der sich regelmäßig erhebt, um zu brandschatzen und zu morden. Es ist nicht viele Jahre her, seit ein Pöbelhaufen plündernd durch die Straßen zog und ein Viertel der Einwohner hinschlachtete, verstümmelte und zerrissene Leiber wie blutiges Gerümpel auf die Straßen geworfen, umgestürzte Wiegen, aufgespießt, während sie beteten, aufgeschlitzt im Wochenbett. Nicht einen Überlebenden gab es, der nicht einen Gatten, eine Frau, ein Kind, eine Mutter, einen geliebten Menschen zu beerdigen hatte. Im Jahre 1543 wurden alle Juden aus Prag vertrieben, wurden plötzlich mit dem, was sie tragen konnten, aus ihren Häusern gejagt und im feindlichen Umland ausgesetzt, um anderswo ihren Weg zu machen, irgendwo anders. Erst gestern hörten die Juden von Prag Reden der Bürger, auch aus den Handwerksgilden, dass es Zeit sei, sie wieder davonzuschicken. Zu Lebzeiten von Judah Löw wurden alle jüdischen Bücher beschlagnahmt, viele verbrannt und der Rest durch ein enormes Lösegeld zurückgekauft. Jedes Jahr zahlen die Juden einen ›Leibzoll‹ – eine Steuer auf ihr Recht zu leben.

Sie tragen auf ihren Mänteln, Männer und Frauen und Kinder, ein gelbes Symbol, das sie als Juden kennzeichnet. Es ist nicht der Sechsstern, der Magen David, weil dieses Symbol nur ein örtliches Emblem auf dem Banner der Prager Gemeinde ist und ungewöhnlich anmuten wird, wenn es später für einen der Menschen, denen wir bald begegnen werden, benutzt werden wird, auf seinem Grabstein. Nein, das erforderliche Mal ist einfach ein ausgeschnittenes Stück Gelb, das jeder Jude zu tragen hat, um auf den ersten Blick erkennbar zu sein. Es ist nicht immer so gewesen. Tatsächlich stehen die Dinge in diesem Augenblick für eine kleine Weile ein wenig besser für die Juden von Prag, doch es ist nur eine Atempause. Das Leben ist, seit sie zurückdenken können, merklich schlechter geworden, und es ist ein Segen für ihren ruhigen Nachtschlaf, dass sie noch keine Ahnung haben, wie schlecht es in ein paar Jahren werden wird, wenn der Dreißigjährige Krieg über sie hinwegfegen wird, hin und her und hin und her wie eine toll gewordene Sense, die Menschenköpfe erntet.

Jahrhundertelang hatten wir eine kleine, unehrenhafte, aber notwendige Rolle eingenommen: Wir waren die Bankiers, die Pfandleiher, die Geldwechsler, die Quelle für Darlehen; das war die Arbeit, die uns erlaubt war. Doch als auch Christen Bankiers wurden, trachteten die Juden, Arbeiten zu tun wie jedermann sonst, und dies, obwohl uns die meisten Gewerbe von Seiten der Obrigkeit verboten waren. Wir mussten einem Broterwerb nachgehen, und wir konnten uns nicht einfach gegenseitig die Wäsche besorgen. Bis zur Zeit des ersten Kreuzzuges lebten die Juden meist in eigenen Vierteln, wie es Menschen eben tun, in der Nähe ihrer Verwandten, ihrer Freunde, und in einer Stadt wie Prag mochte es drei oder vier mehr oder minder jüdische Viertel geben, und wenn ein Jude woanders leben wollte, wen kümmerte es? Aber seit dem ersten Kreuzzug war die Kirche kriegerisch, sie weitete sich aus, entschlossen, zu erobern oder anderen Glauben auszumerzen. Das Vierte Laterankonzil verfügte, Juden seien in Ghettos einzusperren oder zu vertreiben.

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