Marge Piercy - Er, Sie und Es

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Shira Shipman wirft ihren Job bei einem Großkonzern hin und kehrt nach ihrer Scheidung endlich heim in die freie Stadt Tikva. Ihre Großmutter Malkah arbeitet dort an einem neuen Projekt mit, das Shira zunächst suspekt ist: Malkah und der alte Dr. Stein haben heimlich eine künstliche Person erschaffen. Ein Tabu, das unter strenger Strafe steht. Das Ding soll, so erklärt Dr. Stein, eine Art Verteidigungswaffe für die Stadt Tikva sein, die sich die mächtigen Multi-Konzerne unter den Nagel reißen wollen. Allerdings muss der künstliche Mitbürger, um nicht aufzufallen, in menschlichem Sozialverhalten ausgebildet werden. Und das soll jetzt Shira übernehmen. Parallel erzählt Malkah dem neuen Wesen eine komplexe Gutenachtgeschichte, die zurück ins Prag des 16. Jahrhunderts führt. Denn dort schuf einst Rabbi Loew einen Golem aus Lehm, um das Ghetto vor Pogromen zu schützen. Ein Akt der Verzweiflung, der beide – Schöpfer und Kreatur – in Widersprüche stürzte. Malkah hofft nun, dass Jod, so haben sie ihren Neuzeit-Golem genannt, aus der Geschichte und den Legenden mehr lernen kann als die Menschen seiner Zeit … Ein ganz aktueller philosophischer Roman, den die Verfasserin Primo Levi gewidmet hat. Gewalt, Abhängigkeit, Beziehungsfähigkeit, Gefühle, Machtverhältnisse und Politik: Das alles wird in packender Prosa neu beleuchtet und spannend hinterfragt.

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Malkah kam ihr kleiner vor, zerbrechlich und doch fest. Die gelbe Rose rankte sich immer noch an der Wand empor, im Innenhof standen immer noch Pfirsich- und Pflaumenbäume, wuchsen immer noch Weinstöcke und Kosmeen, Kürbis- und Tomatenpflanzen, fast ein Garten Eden. Shira hielt Malkah an sich gedrückt, ahnte die Stärke ihrer Großmutter, ihr Alter. Malkah war für sie immer alt gewesen, denn Malkah war eine bobe, und Großmütter waren alt, aber Shira wurde im Nachhinein klar, welch junge und außerordentlich vitale Großmutter Malkah gewesen war. Malkah war 1986 geboren, also musste sie jetzt zweiundsiebzig sein.

Shira verspürte eine Erleichterung, als habe eine Spannung, die schon so lange andauerte, dass sie sie nicht einmal mehr als Spannung wahrgenommen hatte, plötzlich nachgelassen, als habe ein hoher Maschinensummton im Hintergrund plötzlich aufgehört, so dass eine selige und bestürzend reiche innere Stille sie durchströmte. Das war das Zuhause, dem sie entflohen war, nicht aus einer unglücklichen Kindheit, sondern aus einer zu frühen und zu heftigen Liebe, einem zerrissenen Paradies.

5 Er Sie und Es - изображение 5Shira

Vor fünfzehn Jahren: Der Tag des Alef

Mit dreizehn hatte Shira leidenschaftlich und heimlich geliebt und war wiedergeliebt worden. Sie wusste aber auch, dass dies etwas war, was alle verurteilten und schlechtmachten – alle außer Gadi und ihr.

Sie liebte nicht Gadi allein, nur ihn am glühendsten. Sie liebte auch ihre Großmutter Malkah und ihren großen, geschmeidigen braunen Kater Hermes. Hermes hatte zu ihr gehört, seit sie ihn als kleines Kätzchen in der Ödnis ausgesetzt gefunden hatte, wo er unweigerlich eingegangen wäre. Katzen waren nicht ans Überleben in der Ödnis angepasst. Er war wertvoll, denn die Stadt wurde von einer Mäuseplage heimgesucht. Mäusen und Mücken gefiel das Leben unter der Hülle. Er war für Shira kostbar, denn er liebte sie ohne Kritik, ohne Anspruch und ohne Ende. Malkahs Liebe war stark, aber rau, schrubbte sie sauber. Gadis Liebe trug Rosen und auch Dornen, wie die ausladende Kletterrose vor ihrem Schlafzimmerfenster, die sich an der Hofmauer bis zu ihr emporrankte.

Ihre Großmutter hatte sie aufgezogen, so war es bei den Frauen ihrer Familie Brauch. Malkah erzählte ihr, wenn eine Frau ein Kind bekam, so blieb es bei ihrer Stammlinie. Männer kamen und gingen, aber sie sollte sich einprägen, dass ihr erstes Kind ihrer Mutter und ihr gehörte, nie dem Vater. Malkah sagte, Liebe sei hauptsächlich Unsinn und Selbsthypnose, und Männer seien im Großen und Ganzen ein Gewinn bei der Arbeit und ein Genuss im Bett, aber ansonsten erwarte nicht viel. Von ihr erwartete Malkah viel. Sie war die Tochter der Stammlinie.

Shira wusste es besser. Mit dreizehn wusste sie viel mehr über die Liebe als Malkah. Malkah mochte sagen, Männer seien etwas Vorübergehendes, aber Gadi war es nicht. Gadi hatte zu ihr gehört, seit sie ihm in der zweiten Klasse begegnet war, als seine Familie nach Tikva zog. Gadi sagte, sie seien füreinander bestimmt. Andere Menschen irrten ihr ganzes Leben lang durch die Welt auf der Suche nach ihrem Zwilling, ihrem Geliebten, ihrem anderen Ich, das sie ergänzen und ihr tiefstes Verlangen stillen würde, doch Gadi und sie hatten einander so früh gefunden, dass sich niemand je zwischen sie schieben konnte. Dennoch war es nicht einfach, ihn so heftig zu lieben, wie sie es tat. Er war nicht einfach. Die Welt hielt sie für Kinder und weigerte sich, ihren Bund anzuerkennen – wurde er je sichtbar, waren sie in Schwierigkeiten. Nichts erlebten sie so intensiv wie die Zeiten, da sie sich bei den Händen fassten und in ihre eigene, private Welt stürzten. Sofort leuchteten die Farben. Sofort wurde die Helligkeit intensiver und die Dunkelheit lauerte finsterer und gruseliger und verlockender. Gefühle durchschauerten sie, süß und bitter wie die Pampelmusen, die jeden Winter mit dem Schiff aus South Carolina kamen.

»Komm, wir verreisen«, sagte Gadi immer zu ihr, und Shira antwortete: »Dann komm.«

Natürlich meinte er keine echten Reisen, obwohl sie vorhatten, um die ganze Welt zu fahren und unter dem Meer entlang und empor zu den Satellitenstädten. In Stimmies waren sie überall gewesen, aber Shira war eigensinnig: Was sie nicht in ihrem eigenen Körper getan hatte, das zählte nicht. In der Hinsicht war sie altmodisch, so hatte Malkah sie erzogen. Sie erkundeten nur ihre kleine Welt und gaukelten sich etwas vor.

Doch das Vorgaukeln zusammen mit Gadi war für Shira realer als die Schule oder die Stimmies oder ihre eigenen Gedanken. In der Schule wechselten sie kaum ein Wort, denn sie hatten eine Körpersprache entwickelt, rasche Zeichen und Blicke, zu schnell, als dass andere sie verstehen konnten. Seit Shira halbwegs der Kindheit entwachsen war, schützten sie ihre Freundschaft durch Heimlichkeit. Jungen hatten mit Jungen zu spielen und Mädchen mit Mädchen. Von ihr erwartete man, dass sie am engsten mit einem Geschöpf aus ihrer Klasse befreundet war, wie Hannah, die unaufhörlich kicherte, oder Zee, die alles, was sie oder ihre Freundinnen taten, haarklein ihrer Mutter erzählte, blöde Kuh. Niemand hatte je gesagt, Gadi und Shira dürften sich nicht nah sein, weil es verboten war, aber sie lernten, auf die Blicke der anderen Acht zu geben, ihre Witze, ihre Sprüche, ihre Neugier, klebrig und beschmutzend. Sogar die, die es gut meinten, taten ihren Bund als niedlich oder vorübergehend ab.

Jahrelang hatten sie nichts weiter verheimlicht, als dass sie gerne zusammen Karten spielten, Puzzles legten, sich Geschichten vorspielten von Heldentum und Rettung aus Gefahr. Es war wiederum nicht direkt verboten, fand aber auch keine Ermutigung, die verborgenen Ebenen der Stadt auszukundschaften, die alten, verlassenen Straßen, die leeren Häuser und Keller, die vergessenen Dachböden. Dort spielten sie sich ihre Dramen vor, ihre Träume, Geschichten aus den Stimmies. Jahrelang hatte Shira diesen magischen Kreis gehabt, in den beide sich einspinnen konnten, den Gadis Phantasie zum Leuchten brachte, ein Ort, an dem sie nie allein oder gelangweilt sein konnte. In dieser privaten Welt des Spiels, viel intensiver, viel wirklicher als die Wirklichkeit, war sie, was immer sie sich ersehnte. Furcht gehörte als eine Art Hintergrundgeräusch zum Heranwachsen. Beide konnten nicht in verlassenen Wohnstätten spielen, ohne daran zu denken, dass einmal viel mehr Menschen auf der Welt gewesen waren, zu viele, vor der Hungersnot, den Seuchen, den örtlich begrenzten Kriegen.

Beide hatten alte Schutzhäute, die sie in einem Schuppen verwahrten. An manchen Tagen rannten sie in die Ödnis hinaus, außerhalb der Hülle, die die tödlichen Sonnenstrahlen abhielt, um im Schutz der dünnen Schicht Hartgel unter dem Mostrichhimmel herumzulaufen. So wanderten sie oft zu der versunkenen Stadt mit ihren altmodischen hohen Gebäuden, wo die Flut durch Marmorhallen spülte und sich an zerborstenen Fahrstühlen brach und an Treppen, die hoch und höher führten. Alles Holz und Metall war schon vor Jahren geplündert worden. Ihre Streifzüge in die zerstörte Stadt waren verboten und gefährlich, denn sie wussten nie, wer oder was ihnen dort begegnen konnte: marodierende Banden, Organfledderer, denen es überhaupt nichts ausmachte, wenn der Körper, den sie fanden, sich noch bewegte. Shira liebte das Meer. Jahrelang hatten sie dort gebadet, trotz der Unterströmungen und der Haie, und nicht immer hatten sie im Wasser anstelle der Schutzhaut das Fett zum Schutz gegen die Sonnenstrahlung getragen. Sie genossen es, sich gemeinsam auszuziehen, heimlich, und dann in die warme Umarmung des Salzwassers zu gleiten. Shira schwamm gut, und die See stärkte und belebte sie. Im Wasser waren sie gleich stark. Oft erzählte sie Gadi, sie seien beide Kinder der See. Gadi gefiel die Idee, irgendjemandes Sohn zu sein, nur nicht Avrams. Gadi hatte das Gefühl, es seinem Vater nie recht machen zu können, ganz gleich, was er tat. Avram wollte einen Sohn mehr wie er selbst: einen mit der Neigung zur Wissenschaft, strebsam, gelehrsam, überragend auf einem eng begrenzten Gebiet. Je mehr Gadi er selbst war, desto mehr verzweifelte sein Vater an ihm. Gadi konnte Avram nur zufriedenstellen, indem er sich wie ein anderer verhielt, doch das ging auf Dauer nicht.

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