Wolfgang Fritz Haug - Hightech-Kapitalismus in der großen Krise

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Hightech-Kapitalismus in der großen Krise: краткое содержание, описание и аннотация

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Den transnationalen Hightech-Kapitalismus hat seine Große Krise im gleichen Alter ereilt wie achtzig Jahre zuvor den Fordismus die seine. Aus der damaligen stiegen die Ungeheuer des Nazismus, der Judenverfolgung und des Weltkriegs herauf. Wir können nicht wissen, was aus der neuen Großen Krise folgt. Aber wir können Triebkräfte, Strukturen, Bewegungsformen und Tendenzen der computerbasierten Produktionsweise und der von ihr in den Veränderungssog gezogenen Staatenwelt studieren. Inhalt: Teil I: Die Finanzkrise Erscheinungsformen der Krise Theoretisches Intermezzo: Marxsche Krisenbegriffe Was ist neu an dieser Krise? Die Zeit der Spekulation Was meint »Finanzialisierung«? Flucht aus der Geldform in die Geldwarenform Teil II: Die Hegemoniekrise Imperium oder Imperialismus Rekonstruktion der US-Hegemonie unter Obama? Hegemoniekämpfe in den USA Chimerika – das amerikanisch-chinesische Paradox China und die Welt nach Chimerika Hightech-Antikapitalismus und Krise der Demokratie

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22»The quantum leap in public indebtedness after 2008, which completely undid whatever fiscal consolidation might have been achieved in the preceding decade, reflected the fact that no democratic state dared to impose on its society another economic crisis of the dimension of the Great Depression of the 1930s, as punishment for the excesses of a deregulated financial sector.« (Streeck 2011, 20)

23»Vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten haben ›die Märkte‹ als eine dunkle Weltmacht agiert, die übers Schicksal des Ganzen entscheidet.« (Carrillo 2011b)

Dieser Passivität, die zum Leidensweg nicht nur der auf den Sozialstaat Angewiesenen, sondern der großen Mehrheit der Gesellschaftsmitglieder werden sollte, lag die Parteilichkeit für die Aktiva zugrunde, die als ungeheurer Überbau über der Wirtschaft lasteten – als Buchvermögen an fiktivem Kapital, das am Vorabend der Lehman-Pleite eine Gruppe ehemals führender Politiker aufs »Fünfzehnfache des Bruttoinlandprodukts aller Länder« geschätzt hatte (Delors/Santer 19.5.2008; vgl. Kap. 4). Solange dieser Alp aus kapitalisierten Zahlungsansprüchen auf der Ökonomie lastete, würde kein Ende der Krise in Sicht kommen (Rogoff 2011). Zurückhaltenden Schätzungen aus dem Anlage-Management der Deutschen Bank zufolge hatte im Jahrzehnt vor der Großen Krise allein der US-Finanzsektor »etwa 1,2 Billionen ›Exzess‹-Gewinne im Verhältnis zum nominellen Brutto-Inlandsprodukt gemacht«, die »ausgelöscht« (wiped out) gehörten, damit die Ökonomie wieder Boden fände (Reid 2008). Solange nichts von alledem politisch planmäßig herbeigeführt würde, bliebe der Schrumpfungsprozess katastrophischen Verlaufsformen überlassen.

5. Düstere Aussichten und ein Arbeitsprogramm dagegen

Den nächsten Akt beherrschte »das Drama demokratischer Staaten, die in Schulden eintreibende Agenturen im Interesse einer globalen Oligarchie von Investoren verwandelt wurden« (Streeck 2011, 28). Die Politik unterwarf sich aufs Neue und mehr denn je der Diktatur der ›Märkte‹. Die Schuldigen bedienten sich der Schulden, die zu ihrer Rettung gemacht worden waren. »Dieselben Institutionen, welche die Krise ausgelöst haben und unbeschädigt und ökonomisch gestärkt aus ihr hervorgegangen sind, haben demokratische Instanzen wie die USA oder Europa mit dem Rücken zur Wand gedrängt.« (Escudero 2011) Gerade jetzt, da der Staat gebraucht wurde, sollte er sich durch die Austeritätspolitik der konjunkturpolitischen und zugunsten künftiger Leistungsfähigkeit investierenden Handlungsfähigkeit begeben. In Europa schloss sich ein Teufelskreis: die Austerität drückte die Konjunktur nach unten und die Arbeitslosigkeit nach oben, produzierte wachsende Sozialausgaben bei sinkendem Steueraufkommen und durchkreuzte so die vorgebliche Absicht, das Staatsdefizit zu verringern. Kein Wunder, dass es unter solchen Bedingungen bei der »unaufhaltbaren Ausbreitung und Hart­näckigkeit der Krise« (Kessler 2011, 7) blieb. 24Nur die Arenen ihrer Austragung wechselten, und deren Formen unterschieden sich von Staat zu Staat.

24Kessler blendet die Halbheit der Maßnahmen zur Krisenbekämpfung und die nicht mehr in der Finanzsphäre gründenden tiefenökonomischen Krisendimensionen aus und redet um das Problem herum, wenn er schreibt: »Die klassisc­hen Krisenmechanismen wie die Bereitstellung von Liquidität oder konzertierte Aktio­nen seitens der Zentralbanken zeigten sich fast alle wirkungslos angesichts der fortschreitenden Ereignisse. Dabei wird deutlich, dass sich die Finanzkrise einer einfachen, monokausalen Erklärung entzieht. Vielmehr besteht die Krise aus einer Mehrzahl sich überlappender Dynamiken und Felder. Als erste Annäherung lassen sich insbesondere drei Themenfelder identifizieren: die Herausbildung und das Zerplatzen der Spekulationsblase auf dem amerikanischen Immobilienmarkt, die Ausbreitung der Finanzkrise, angetrieben durch neue Finanzprodukte, und die sich einstellenden diskursiven, institutionellen und regulatorischen Veränderungen.« (2011, 7)

Die westliche Führungsmacht erweckte bald den Eindruck der Unregierbarkeit. Der von extremer politischer Polarisierung gelähmte Staat entging ein ums andere Mal nur mit knapper Not der Zahlungsunfähigkeit. Der Demokratische Präsident war belagert von Republikanischen Präsidialprätendenten, die mit Programmen um die Nominierung rangen, die aus dem Tollhaus zu stammen schienen, ohne dass dies dem Beifall ihrer prospektiven Wähler Abbruch zu tun schien. 25Die EU, immer nur mit halben oder viertel Maßnahmen und immer hinter den je neuen Krisendiktaten der ›Finanzmärkte‹ herhinkend, schien denen Recht zu geben, die sie als politisch gewolltermaßen totgeborenes Kind betrachteten, oder gar als Konstruktion, die »einzig die Desiderate der nationalen Monopolkapitalismen übernommen« und Deutschland die Möglichkeit gegeben habe, »Europa zu beherrschen«, also mittels der Ökonomie zu erreichen, was auf dem Wege der militärischen Eroberung zweimal gescheitert war: »ein ›deutsches Europa‹« (Amin 2011, 71). Der so sprach, erinnerte daran, dass die erste lang anhaltende Systemkrise des Kapitalismus der Monopole erst nach dreißig Jahren des Krieges und der Revolutionen eine Lösung fand. Er sah keinerlei Grund anzunehmen, dass die Katastrophe diesmal anders verlaufen würde. Während William Carroll (2010) eine »bessere Globalisierung« anstrebte, zielte Amin auf den Untergang der bestehenden als Voraussetzung einer möglichen späteren Rekonstruktion auf anderen Grundlagen. Daher lautete seine Losung: Die EU und die gesamte existierende Weltordnung – in unserer Sprache: das Imperium des transnationalen Hightech-Kapitalismus – müssen weg, damit auf ihren Trümmern etwas Besseres kommen kann! Unausgesprochen deutete er an, dass erst deren Untergang in einem neuen und nun wirklich globalen Weltkrieg den Ausgang aus der Großen Krise bringen könnte (76). In dem Maße, in dem solche Vorhersagen, deren Radikalität nicht durch Realanalyse erhärtet ist, auf Menschen einwirken, werden sie Teil der Wirklichkeit und fügen ihr Gewicht der Wahrscheinlichkeit hinzu, dass sie sich erfüllen. Wir ziehen es vor, mit den weiterentwickelten Denkmitteln der Kritik der politischen Ökonomie uns in die Phänomene und die auf sie antwortenden Deutungsversuche zu vertiefen. Das mag dazu beitragen, durch Stärkung der kognitiven Ich-Kräfte und der praktisch-politischen Wir-Kräfte der pessimistischen Lähmung entgegenzuwirken und der Handlungsfähigkeit der auf ein solidarisches Gemeinwesen gerichteten sozialen Bewegungen zuzuarbeiten.

25Dem Tollhaus der republikanischen Präsidentschaftskandidaturen werden wir in Kapitel 9 einen Besuch abstatten.

Zweites Kapitel

Theoretisches Intermezzo: Marxsche Krisenbegriffe

Karl Marx had it right.

Nouriel Roubini

Der Weg von den Erscheinungsformen zu ihrer begrifflichen Analyse fängt nie von Null an. Zu allen Zeiten gilt Spinozas Feststellung, dass wir »bereits wahre Vorstellungen« haben. Dabei räumen wir ein, dass Wahrheit sich zwar nicht, wie die wahrheitslose Postmoderne es wollte, in bloßem Für-wahr-gehalten-werden erschöpft, aber doch ein Prozess ist.

Was unsere Untersuchung angeht, sind wir vor allem Anfang im Besitz von theoretischen Begriffen und Thesen. Besonders die marxsche Kritik der politischen Ökonomie bietet sich an, uns beim Verständnis der Phänomene auf die Sprünge zu helfen. Aber wir werden nicht so tun, als hätten wir dank Marx immer schon alles gewusst. Unsere Untersuchung führt an die offenen Ränder der geschichtlichen Materie, und wir tun gut daran, uns auf dem Weg durch die Landschaft des Hightech-Kapitalismus in der Großen Krise nicht gänzlich der Naivität zu entschlagen, mit der Grimmelshausen einst seinen Simplizius sich durch die Landschaft des Dreißigjährigen Krieges bewegen ließ. Wir werden also auch nicht immer schon klüger sein als die Akteure und ihre Beobachter, denen wir auf unserem Weg begegnen. Wir werden im Zuge des gegenwartsgeschichtlichen Prozesses unsere Begriffsinstrumente an den Phänomenen messen und prüfen, ob und wie diese sich mit jenen gedanklich aufschließen lassen. Mit einem Bilde gesprochen, das Sigmund Freud liebte, werden wir so verfahren, wie man beim Bau eines Tunnels verfährt, nämlich von beiden Seiten zu bohren. Nachdem wir auf der Erscheinungsseite begonnen haben, wenden wir uns zunächst in entgegengesetzter Einseitigkeit dem theoretischen Vorwissen zu, bevor wir in den folgenden Kapiteln einzelne Wirklichkeitsbereiche im Lichte unserer Leitfragen durchforschen.

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