John Valcone
Was hast DU zu verlieren?
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
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Titelcartoon © HSB-Cartoon - Fotolia.com
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
www.engelsdorfer-verlag.de
W ILLKOMMEN IN MEINER Welt, in der es leider Gottes zur Normalität wurde, dass der Spieler sein Geld und letzten Endes sein Leben verliert. Wir Spieler werden täglich aufs Neue getestet, die Wahl haben wir jedoch längst für uns selbst getroffen; wir spielen so lange, wie es geht. In einer Welt, wo man nicht mehr weiß, wieso man die Realität nicht mehr akzeptieren kann, in einer Welt, wo das Chaos überhand ergreift, scheint eine Sucht der letzte Ausweg zu sein, der uns vom stressigen Alltag befreit. Ich habe mehr Geld verspielt, als ein Mensch erarbeiten kann. Je mehr Geld ich verspielte, desto schlechter fühlte ich mich, je teurer das Spiel wurde, desto mehr belog ich mich und zugleich andere. Die Spielsucht veränderte mich, aus dem einst gut gelaunten und klugen Menschen, wurde ein hasserfüllter, depressiver Spieler, der dem Tod täglich ein Stück näher kam. Vielleicht musste alles so kommen, wie es kam, aber letzten Endes hätte es mich das Leben gekostet. Ich habe oft gewonnen, aber kein Geld der Welt hätte je ausgereicht, um mein Leben wieder auf die richtige Bahn zu lenken. Als Spieler investiert man mehr, als man gewinnen kann. Ein Plus auf dem Konto ist dadurch nicht möglich. Kurioserweise denken wir jedoch, dass durch das Spielen ein Reichtum erzwungen werden kann. Um diesen Gedankengang etwas zu verdeutlichen; wir geben Geld aus, weil wir auf Geld hoffen. Natürlich hängen mit der Spielsucht viele einzelne Aspekte zusammen, auf diese werde ich in diesem Buch selbstverständlich noch genauer eingehen. Aber besonders anfangs ist es sehr wichtig, dass Sie logisch über Ihr eigenes Handeln nachdenken. Denn eines ist klar, Sie verspielen täglich Geld, weil Sie sich etwas erhoffen, nur leider erkennt man als Spieler bislang nicht, dass man sich durch das Spielen, vom erhofften entfernt, und zwar sehr, sehr zielstrebig. Sie sollten dieses Buch nicht als »Wunderheiler« wahrnehmen, dieses Buch soll Ihnen helfen, die Spielsucht gezielt zu hinterfragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass man durch die eigene Willensstärke, einer Sucht die Stirn bieten kann, da ich selbst davon betroffen war und bis heute erfolgreich der Sucht genau deshalb widerstehen konnte. Spielsucht ist eine Krankheit, aber sie wird bereits zu Anfang durch die Psyche des Menschen systematisch verharmlost. Die Krankheit entsteht somit bereits zu Anfang im Kopf und durch das ständige Spielen, verstärken wir die Verankerung, bis es so wirkt, dass man ohne das Spielen nicht mehr existieren könnte. Aus dem Spielen wird durch ständig wiederholendes Spielen eine Sucht. Ein zwanghaftes Verhalten, das ich durch gezielte Fragen in die Schranken weisen werde. Dieses Buch entschärft Ihre festgefahrene Meinung, Ihre Gedanken und zugleich Ihr handeln. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie die Sucht täglich gewinnen lassen. Ganz gleich, wie viel Geld Sie gewonnen oder verloren haben, durch die ständige Wiederholung vertritt man als Spieler die Meinung, dass das Spielen völlig normal bzw. harmlos sei. Glauben Sie mir bitte eines, es ist alles andere, als das. Es ist völlig egal, ob man einmal die Woche, oder jeden Tag spielt, sobald ein Mensch bewusst Geld verspielt, darf die Tatsache nicht verdrängt werden, dass hier etwas gehörig falsch abläuft. Sobald man zwanghaft spielt, muss man die Sucht als Krankheit wahrnehmen, akzeptieren und isolieren. Alles andere bringt Sie vom Ziel ab und verstärkt das Gefühl, spielen zu müssen. Willkommen in meiner Welt, die ich Ihnen ab jetzt, Stück für Stück näher bringen werde.
Cover
Titel John Valcone Was hast DU zu verlieren? Engelsdorfer Verlag Leipzig 2015
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Titelcartoon © HSB-Cartoon - Fotolia.com Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwort
Stress
Mehr als …
I.F.A.
Chaos
Werkzeuge
SEHNSUCHT
UNVERSUCHT
Spiegelbild
Entschlossenheit
Was hast DU zu verlieren?
Leserfragen
Netz-Tod
Wer Verliert, wenn du gewinnst?
Die Manipulation
Spielzwang
STOP(P)
Hinter den Kulissen
ES GIBT DINGE im Leben, die wir nicht begreifen wollen, aber dennoch lernen müssen. Es gibt Momente im Leben, die man nicht nachvollziehen, geschweige denn verarbeiten kann, sie aber dennoch akzeptieren muss. Es gibt Menschen, ohne die wir nicht leben wollen, sie letzten Endes aber dennoch gehen lassen müssen. Das Leben eines Spielers, ist sehr schwierig zu beschreiben, denn letzten Endes endet es unter Tränen. Ich habe Jahre damit verbracht, mit mir selbst ins Reine kommen zu können. Ich war gebrochen, ein gebrochener Mann. Der sich selbst zerstörte, weil die gegebene Situation nicht erkannt, oder wahrgenommen wurde. Mein Leben, oder das Leben jedes Spielers, ist mit nur einem einzigen Wort zu beschreiben; tödlich. Tja, sterben muss man sowieso, ob ich nun spiele oder nicht, dürfte keinen Unterschied mehr machen. So, oder so ähnliche Gedanken schwirrten am Ende in meinem Kopf herum. Ich lebte wirklich in dem Glauben, dass eine systematische Selbstzerstörung nicht weiter tragisch sei, denn immerhin zerstörte ich nur mein eigenes Leben. Durch das jahrelange Geld verspielen wurde ich sehr egoistisch, zugleich folgten schwere Depressionen und letzten Endes folgten daraus starke Suizid-Gedanken, die täglich größer und immer lauter in meinem Kopf wurden. Meine Anfänge als Spieler gleichen der Mehrheit, ich spielte und gewann auf Anhieb. Ich müsste lügen, um die genaue Anzahl an Freispielen noch wahrheitsgetreu darstellen zu können, aber es war ein Fünfziger Reingewinn, gehen wir davon aus, müssten es in etwa 25 - 35 Freispiele bzw. Money Jumbo-Games gewesen sein. Ich fühlte mich nach dem Gewinn gut, regelrecht glücklich. Das Gefühl etwas zu können, was andere nur bedingt erreichten, machte mich in gewisser Hinsicht sehr stolz. Jahre später kam der Sprung von D-Mark auf Euro und zugleich die erste Phase, der extrem hohen Einsätze. Bevor man die Spielautomaten-Systeme staatlich in die Schranken wies, konnte man an gewissen Automaten pro Walzendrehung bis zu 10 Euro Rundeneinsatz einstellen. Der Gewinn wäre enorm gewesen, aber pro Drehung 10 Euro zu verlieren, bedeutet zugleich, dass das Geld im Sekundentakt sehr viel weniger wird. Nicht nur das Geld auf dem Spielkonto bzw. Automaten, sondern auch auf dem Bankkonto. Ich spielte selten so enorm hoch, aber es kam vor. Trotz dessen spielte ich häufig »nur« auf 40 Cent und lebte in dem Glauben, es würde tatsächlich einen Unterschied machen, wie schnell man Geld verspielt. Mit den ansteigenden Geldsorgen, stieg zunehmend der Stress. Der Stress im Alltag und im Berufsleben.
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