Miriam Rademacher - Mississippi Melange

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Der Lebenskünstler Smiljan wohnt in Esbjerg an der dänischen Nordseeküste und hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Als ihm ein geheimnisvoller Fremder einen ungewöhnlichen Job anbietet, scheint endlich Geld in die Haushaltskasse zu kommen. Alles, was er dafür tun muss, ist, ein wachsames Auge auf dessen Schützling zu werfen, eine exzentrische junge Frau namens Katalie, die im Haus gegenüber einzieht. Doch was einfach klingt, stürzt Smiljan in ein Abenteuer, wie er es bisher nur aus Büchern kannte: Menschen verschwinden, in Esbjergs Straßen werden Personen mit einer Injektionsnadel attackiert, und am Strand finden Touristen eine verkohlte Leiche. Und wenn er Katalie glauben darf, dann sind all die mysteriösen Ereignisse tatsächlich einem Klassiker der Weltliteratur entsprungen …

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Ich versuchte es nicht. Stattdessen warf ich einen erneuten Blick aus dem Fenster und sah hinunter auf die Straße. Herbstblätter säumten den Rinnstein vor der Bushaltestelle, Autos fuhren deutlich weniger als noch während des Sommers, und außer ein paar Kindern, die sich einen Spaß daraus machten, sich gegenseitig mit Laub zu bewerfen, war kaum jemand unterwegs. Der Tag war grau und ließ schon den nahen Herbst erahnen.

»Niemand beobachtet mich«, stellte ich sachlich fest.

»Nicht dort unten, mein Junge. Dort drüben. Im Nachbarhaus. Der Gammelgade 104.« Mein Vater streckte den Zeigefinger seiner rechten Hand in eben jene Richtung, in die ich noch kurz zuvor geblickt hatte.

Unterhalb der jetzt vogelfreien Dachrinne fiel mein Blick auf eine Reihe von Fenstern. Hinter einigen hingen Gardinen, hinter anderen Jalousien, und in einem stand die Silhouette eines Mannes. Hinter ihm, in einer wie es schien leeren Wohnung, baumelte eine nackte Glühbirne von der Decke und sorgte dafür, dass ich ihn nur als Schatten wahrnehmen konnte. Die Gestalt hinter der Fensterscheibe im ersten Stock des gegenüberliegenden Hauses stand ebenso still wie ich selbst noch Augenblicke zuvor. Sein runder, allem Anschein nach kahler Kopf saß auf einem kurzen Hals über massigen Schultern. Es machte tatsächlich den Eindruck, als würde er zu mir herüberstarren, doch ganz sicher war ich mir nicht.

Bis vor Kurzem war diese gegenüberliegende Wohnung noch das Zuhause einer alte Dame gewesen. Auf ihren Fensterbänken hatten Petunien geblüht, und hinter eben jenem Fenster, durch das ich jetzt angestarrt wurde, hatte eine weiße Spitzengardine gehangen. Die Alte hatte mir manchmal ein Lächeln geschenkt, wenn sie am Fenster gestanden und ihre Blumen gegossen hatte. Doch eines Tages war die Dame buchstäblich weg vom Fenster, und ich war, während ich auf meine Busse wartete, dazu verdammt gewesen, den Petunien beim Welken zuzuschauen. Bald darauf waren die Spitzengardinen entfernt, die trockenen Petunien entsorgt, und die ganze Wohnung weiß gestrichen worden, was nur bedeuten konnte, dass die Alte dahin gegangen war, von wo niemand jemals zurückkam. So handelte es sich bei dem Beobachter hinter dem Fenster vermutlich um den neuen Mieter der Wohnung.

»Der Mann sieht sich nur seine Umgebung an«, sagte ich. Meinen Vater und den Fremden hinter dem Fenster bewusst ignorierend, bereitete ich mich auf den »Kuss des Buddha« vor, eine ebenfalls von mir selbst erfundene Übung.

Gerade hatte ich tief Luft geholt und die Arme gehoben, als mein Vater unser Gespräch fortsetzte. »Wie ein Insekt unter dem Mikroskop.«

Ich ließ die Arme wieder sinken. »Was willst du mir damit sagen?«

»Ich beobachte ihn schon eine ganze Weile dabei, wie er dich beobachtet, Junge. Er studiert dich. Der hat was vor, glaub mir.« Die Augen in dem früh gealterten Gesicht meines Vaters waren schmal geworden, und er nickte bedächtig, als habe er mir soeben eine große Weisheit verkündet.

Ich atmete vorwurfsvoll und deutlich hörbar aus, gab meinem Vater aber doch eine Antwort auf seine absurde Theorie. »Ja, sicher hat der Mann etwas vor. Er zieht gerade in diese Wohnung dort drüben ein.«

»Ach ja?« Die vielen Fältchen in seinem hageren Gesicht schoben sich zusammen. Er grinste sein wissendes Grinsen, das ich noch nie hatte leiden können. »Und wo hat er sein Leben gelassen?«

Ich gab auf. Der Buddha würde ungeküsst bleiben müssen, jedenfalls für heute. »Sein Leben? Was meinst du damit: Wo hat er sein Leben gelassen?«

Das Grinsen meines Vaters wurde noch eine Spur breiter. Überheblicher. Ich spürte einen Anflug von Ungeduld. »Niemand betritt eine neue Wohnung allein. Man bringt sein altes Leben mit.«

Jetzt ahnte ich, worauf er hinauswollte, und antwortete: »Vermutlich stapeln sich außerhalb unseres Sichtfeldes Möbel und Umzugskartons.« Dann bückte ich mich, um meine Yogamatte aufzurollen.

»Da ist nichts. Absolut nichts. Der Mann hat nichts mitgebracht, außer einen Kasten Bier. Und jetzt steht er da am Fenster und schaut dich an. Hast du was angestellt, Junge?«

»Ich?« Ich gab mir Mühe, nicht ironisch zu klingen, versagte aber kläglich. »Ob ich etwas angestellt habe? Du versuchst, witzig zu sein, oder? Oder unterstellst du mir, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt?«

Die Yogamatte unter dem Arm, schob ich mich an meinem Vater vorbei, dem meine Worte das Grinsen aus dem Gesicht gewischt hatten.

Meine Wohnung über dem Buchladen war eher von bescheidener Größe. An einem quadratischen Flur, gleich hinter dem Eingang, stießen die Türen von Bad, Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer zusammen. Das heißt, sie würden, wenn ich nicht die Wohnzimmertür entfernt hätte, weil ihr Glaseinsatz bei meinem Einzug sowieso schon gefehlt hatte. Ich brauchte eigentlich gar kein Wohnzimmer, ich brauchte einen Arbeitsplatz, und genau das war es, was dieser Raum nun war: Hier stand mein Schreibtisch nahe an einem der Fenster und meine Yogamatte lag unter einem anderen. Ein Werkzeugkasten mit allerlei Nützlichem und jede Menge Kleinkram für zukünftige Projekte stapelten sich in den Ecken. Der Raum sah so planlos aus wie es mein Leben war, doch beides vermochte ich derzeit nicht zu ändern.

»Er kommt rüber.« Mein Vater preschte an mir vorbei und rannte wie von Furien gehetzt in Richtung meines Schlafzimmers. Meines ehemaligen Schlafzimmers, denn ich hatte es auf unbestimmte Zeit an meinen Vater abgetreten. Seitdem schlief ich mehr schlecht als recht auf meiner Yogamatte.

»Vielleicht ist er gar nicht hinter dir, sondern hinter mir her. Hätte ich auch gleich drauf kommen können.« Mein Vater riss die Tür zum Schlafzimmer auf und drehte sich noch einmal zu mir um. »Wenn er fragt, du hast mich seit Monaten nicht gesehen, verstanden?«

»Ich habe dich seit Monaten nicht gesehen«, wiederholte ich geduldig und sah zu, wie mein alter Herr von der Bildfläche verschwand.

Dann trat ich ans Fenster und sah hinüber zu dem Fremden. Doch das Fenster im Nachbarhaus war jetzt leer. Die Glühbirne an der Decke spendete noch immer ihr gelbes Licht. Die Wohnung wirkte verlassen.

Da schrillte meine Türglocke.

Einen Moment lang zögerte ich. Ein seltsames Gefühl, eine Vorahnung überkam mich. So, als stünde eine entscheidende Wende in meinem Leben bevor. Statt zur Gegensprechanlage zu gehen, trat ich wieder ans Fenster, öffnete es und sah hinunter. Vor der Haustür, gleich neben dem Eingang zum Antiquariat, stand der kahlköpfige Fremde, der mich eben noch vom Nachbarhaus aus beobachtet hatte. Gerade drückte er ein weiteres Mal auf meinen Klingelknopf, woraufhin es hinter mir erneut zu schrillen begann. Ich stand noch immer still da und sah dem Fremden dabei zu, wie sich dieser hartnäckig in mein Leben klingelte. Und das seltsame Gefühl in meiner Brust verstärkte sich.

Jetzt hob der Mann den Kopf, suchte und fand mich, wie ich reglos dastand und auf die Straße hinunterblickte.

»Wollen Sie mich nicht hereinlassen?« Die Stimme des Mannes war laut, sein Dänisch verzerrt durch einen starken Akzent.

Ich erwog kurz, meinem Bauchgefühl zu folgen und den anderen genau dort zu lassen, wo er war. Doch stattdessen verließ ich meinen Beobachtungsposten und ging in den Flur. Während ich den Türöffner betätigte, lauschte ich meiner inneren Stimme, die mich zu erhöhter Wachsamkeit mahnte. Dann öffnete ich dem Fremden.

»Guten Abend.«

Ich betrachtete den Herrn, der die Treppe hinaufkam. Ein großer, breitschultriger Mann mit weit über hundert Kilo Lebendgewicht, ein rotgesichtiger Glatzkopf von etwa fünfzig Jahren, gekleidet in einen beigefarbenen Leinenanzug. Letzterer erschien mir zu edel für einen Umzugstag.

»Kann ich Ihnen behilflich sein?« Irgendwie hoffte ich, dass ich das nicht konnte. Ich hatte weder Lust, dem Mann beim Einzug zu helfen, noch, mich länger mit ihm zu unterhalten. Da war ein Ausdruck von Überlegenheit im Gesicht des Fremden, der mich zutiefst abstieß. Und wenn es hier doch um meinen Vater ging? Das war das denkbar schlechteste Anliegen, mit dem der Fremde zu mir kommen konnte.

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