Zweiter Schritt: Fange nach ein bis zwei Minuten an, zusammenhängend ein- und auszuatmen. Das bedeutet, normal und leicht zu atmen, jedoch ohne zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen eine Pause zu machen. Lass deinen Atem zu einem großen Rad werden, das von allein weiterrollt, doch behalte deinen Atem weiterhin im Bewusstsein.
Dritter Schritt: Beende nach ungefähr zehn Minuten das zusammenhängende Atmen. Konzentriere dich nun auf den Brustbereich. Innerhalb von wenigen Minuten wirst du ein Vibrieren spüren. Dies könnte ein Pulsieren im Herzbereich sein, das nicht vom Herzschlag herrührt. Es könnte auch eine Körperbewegung wie Kopfnicken, Hin- und Herbewegen deines Arms oder Beins oder Körperschaukeln sein. Es kann sich in Form eines Gefühls, einer Vision oder eines Geräusches ausdrücken. All das sind Formen von Vibrationen: sich wiederholende Bewegungen. Manche Formen der Vibration entstehen von allein. Wenn es mehrerer Sitzungen bedarf, um die Vibration zu spüren, ist das kein Grund zur Besorgnis. Nimm dir alle Zeit der Welt, um deine ganz eigene Vibration des Einswerdens zu entdecken. Lasse die einzelnen Sitzungen jedoch nie länger als zwanzig Minuten einschließlich der Atemübung dauern.
Vierter Schritt. Leg dich für ein paar Minuten hin. Wenn du diesen Schritt auslässt, könnte die Sitzung Irritation oder Unwohlsein hervorrufen.
Lege dir ein Tagebuch für deine Erfahrungen mit allen folgenden Techniken an. Als ersten Eintrag beschreibe die Vibration des Einswerdens, die du für dich entdeckt hast. Diese Vibration kann sich immer mal ändern. Schreibe alle Veränderungen im Tagebuch auf.
Sobald du deine Vibration des Einswerdens herausgefunden hast, bist du bereit, die Grundtechnik es Einswerdens zu lernen, für die du zweimal täglich jeweils zwanzig Minuten aufbringen musst.
»Zweimal täglich zwanzig Minuten?!«, fragst du nun sicher. Ja – zwanzig Minuten morgens vor dem Frühstück, und zwanzig Minuten nach dem Abendessen. Und das jeden Tag. Du musst diese beiden Sitzungen ganz konsequent durchführen. Der Erfolg der Techniken hängt von deiner Disziplin ab. Wenn du nicht bereit bist, eine solche Disziplin aufzubringen, ist es sinnlos, sich weiter mit dem Inhalt dieses Buches abzugeben. Wenn du es nur liest, ziehst du keinen Gewinn außer Inspiration daraus. Inspiration kann jedoch weder dein Ableugnen des Glaubens an die Wahrheit ändern noch eine Erfahrung der Wahrheit ermöglichen. Du kannst die Verleugnungen, die du seit Ewigkeiten verinnerlicht hast, nur durch das kontinuierliche Praktizieren des Einswerdens und seiner Variationen, die in den nächsten Kapiteln vorgestellt werden, abbauen.
Auch wenn es ganz leicht ist, das zu erreichen, musst du die Techniken vervollkommnen und üben. Es gibt keine Ersatzmethode.
Was hat man davon, wenn man ein Kochbuch liest? Einen angenehmen Zeitvertreib? Vielleicht ein bisschen Inspiration? Ideen für ein Partygespräch? Mag sein – aber man erlebt dadurch noch nicht den Genuss einer Gourmet-Mahlzeit.
Dasselbe gilt für die vorliegenden Lektionen. Um Stress loszuwerden und vollkommene Gesundheit zu erlangen, musst du die Techniken durchführen.
Das Einswerden erfolgt in drei einfachen Schritten.
Erstens: setze dich mit geschlossenen Augen bequem hin, nachdem du dafür gesorgt hast, dass du ungestört bleibst.
Zweitens: Lasse die Vibration des Einswerdens zu und richte deine Aufmerksamkeit ungefähr zwanzig Minuten lang darauf. Es macht nichts, wenn dir bei der Vibration auch Gedanken kommen, doch konzentriere dich dabei auf die Vibration. Behalte dabei die Zeit im Auge, indem du immer mal wieder auf die Uhr siehst. Es macht nichts, wenn du dabei einschläfst. Die Zeit, in der du schläfst, zählt als Sitzung.
Drittens: Höre dann für ein paar Minuten auf, dich auf die Vibration des Einswerdens zu konzentrieren, bevor du die Augen wieder öffnest. Das ist sehr wichtig. Steh nicht sofort auf, denn das kann zu Gereiztheit oder Unwohlsein führen.
Das ist alles. Entdecke die Vibration des Einswerdens. Dann wende sie zweimal am Tag zwanzig Minuten lang an. Das ist die Grundtechnik. Alle weiteren Komponenten dieses Kurses bauen darauf auf.
Wie du die Vibration des Einswerdens herausfindest
SCHRITT EINS: Wenn du ungestört bist, setze dich für ein paar Minuten mit geschlossenen Augen bequem hin.
SCHRITT ZWEI: Atme ungefähr zehn Minuten lang zusammenhängend ein und aus, so dass zwischen dem Ein- und Ausatmen keine Pause entsteht.
SCHRITT DREI: Konzentriere dich für weitere zehn Minuten auf deinen Herzbereich und spüre an irgendeiner Stelle eine Vibration in Form eines Pulsierens, eine Körperbewegung, eine Vision, ein Gefühl oder etwas, was du hörst. Das ist das Vibrieren des Einswerdens.
SCHRITT VIER: Lege dich für ein paar Minuten hin, um Unwohlsein oder Gereiztheit zu vermeiden. Trage anschließend eine Beschreibung der Vibration des Einswerdens in dein Tagebuch ein, und notiere alle Veränderungen der Vibration, die sich immer mal wieder ergeben.
SCHRITT EINS: Wenn du ungestört bist, setze dich für ein bis zwei Minuten bequem mit geschlossenen Augen hin.
SCHRITT ZWEI: Behalte die Vibration des Einswerdens zwanzig Minuten lang in deinem Bewusstsein, auch wenn dir dabei andere Gedanken kommen.
SCHRITT DREI: Nachdem du aufgehört hast, dich auf die Vibration des Einswerdens zu konzentrieren, warte ein paar Minuten, bevor du die Augen wieder aufmachst. Wenn du dich zu abrupt aus dem Zustand löst, könntest du dich gereizt oder unwohl fühlen.
Kapitel 3
Sich die allwissende Intelligenz
zu eigen machen
Eine »deiner Eigenschaften« ist die allwissende Intelligenz. Auf Anhieb scheint es überheblich, das zu denken – ganz zu schweigen davon, es auszusprechen. Vielleicht erschwert deine höfliche Bescheidenheit, es dir gegenüber zu behaupten: »Ich bin allwissende Intelligenz.«
Wahrscheinlich ziehst du es vor, den »Besserwissern« aus dem Weg zu gehen, und sie sind sicher auch kein Vorbild für dich. Bedeutet es, so überheblich wie sie zu denken, wenn du verkündest, allwissende Intelligenz zu sein?
Nein! Im Gegenteil. Je mehr du über dein Selbst und die Schöpfung weißt, desto demütiger wirst du. Dein eigenes Wesen zu kennen bedeutet, unseren Schöpfer zu schätzen. Mit dem Wissen geht eine stärkere Achtung für jeden Grashalm, jedes Lebewesen, unseren schönen Planeten, die Galaxien einher – eben für jeden Teil der Schöpfung.
Dein Selbst zu kennen ist außerdem die Grundlage dafür, das grundsätzliche Wesen aller anderen zu kennen. »Deine Eigenschaften« sind auch die Eigenschaften aller anderen. Die Wahrheit hebt den Status eines jeden auf die höchste Stufe.
Vergleiche das mit dem typischen »Besserwisser«. Er versucht, besser als alle anderen dazustehen. Er tut so, als würde er mehr wissen und als hätte er allein die Antworten. Statt dir die Möglichkeit zu geben, deine eigene allwissende Intelligenz zu benutzen, gibt der »Besserwisser« dir seine Antworten vor. In Wirklichkeit agieren solche Leute aus Schwäche, Minderwertigkeitskomplexen und Unwissen. Das ist kein Mensch, der mit der allwissenden Intelligenz verwurzelt ist.
Du wurdest von einer Macht oder Energie geschaffen, die extrem intelligent sein muss. Die gesamte Schöpfung stammt aus ein und demselben Ursprung. Unser Schöpfer muss intelligent sein. Schau dir nur einmal deinen irdischen Körper an – wie vollkommen er ist. Jedes Körpersystem ist perfekt, effizient und so kompliziert, dass selbst der gebildetste Wissenschaftler es nicht völlig verstehen kann. Allein das Nervensystem mit seinen Milliarden von Neuronen und der Art, wie die Zellen kommunizieren, mit seinem feinen chemischen Gleichgewicht und seiner Fähigkeit, sich zu regenerieren und Probleme zu lösen, sprengt sämtliche Vorstellungskraft. Was für eine Intelligenz muss dahinter stecken, die eine so unglaubliche Maschinerie erfunden und entworfen hat! Was für eine hohe Intelligenz muss vorhanden sein, um deinen Körper aus allen möglichen Stoffen zu erschaffen! Und was für eine Intelligenz ist erforderlich, um die ständige Erneuerung deines Körpers zu lenken!
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