Gerhard Kurenz - Ein Pilzfreund erzählt

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerhard Kurenz - Ein Pilzfreund erzählt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Pilzfreund erzählt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Pilzfreund erzählt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Autor, der sich als »Pilzjäger« versteht, berichtet über seine Pilzwanderungen und -jagden und erzählt, was ihm dabei an erhebenden, freudigen und schrulligen, aber auch spannungsgeladenen und nicht ganz ungefährlichen Ereignissen und Begegnungen beschert war. Pilzfreunde werden bei der Lektüre an ihre eigenen Erlebnisse erinnert und auch die eingeflochtenen sachlichen Informationen und Auslassungen des Autors sicherlich mit Interesse aufnehmen.

Ein Pilzfreund erzählt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Pilzfreund erzählt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In unsere Einrichtung kam eines Tages von weither ein neuer Mitarbeiter, der mich, nachdem ihm mein Ruf als Pilzfan zu Ohren gekommen war, geradezu bestürmte, ihm »auf die Sprünge zu helfen«. Das war so ein Potenzieller. Obwohl ich das erkannte und Nachteile voraussah, konnte ich ihn aus Höflichkeitsgründen nicht abwimmeln. Dass er mir in der Folgezeit nicht ins Gehege kam, lag daran, dass er das von mir ausgewählte Gebiet in einem Waldmassiv bei Hanshagen später allein nicht wiederfand. Bald hatte er seine eigenen Reviere abgesteckt.

Also fuhren wir mit Wagen bis zu einem Wegekreuz, wo ich jedes Mal parkte, stiegen aus und schlugen die von mir bevorzugte Route ein, die mehrere hundert Meter durch lichten Kiefernhochwald führte. Die Suche war mühelos, unsere Körbe füllten sich zusehends vor allem mit jungen, kräftigen Maronenröhrlingen. Mein Begleiter ließ seiner Begeisterung freien Lauf, während in mir der Gedanke Gestalt annahm, diese Pilzstelle künftig mit ihm teilen zu müssen.

Wir waren an jenem Brandstreifen angelangt, hinter dem das junge, niedrige und dichte Fichtengehölz begann, das ich allein oder in familiärer Begleitung mehrfach ohne nennenswerten Erfolg nach Pilzen abgesucht hatte. Da hieß es umkehren, und ich traf schon Anstalten dazu, als sein Freudenschrei ertönte. Er sprang hinaus auf den Brandstreifen und überquerte ihn hastig. Bald entdeckte ich auch den Grund: Steinpilze drüben am Saum des Wäldchens, etwa zwanzig Stück, alles Prachtexemplare! Es sah aus, als hielten kleine Waldkobolde eine festliche Versammlung ab. Noch nie hatte ich so viele schöne und noch dazu gesunde Steinpilze auf einem Fleck gesehen. Das war ein Schatz, den ich allein bestimmt verfehlt haben würde, denn ich hätte diesen Waldrand »aus Erfahrung« keines Blickes gewürdigt.

So offenbarte ich einem Kollegen eine meiner Pilzstellen und gewann durch ihn eine neue hinzu. Jahrelang ernteten wir dort unsere Steinpilze, bis der Ertrag immer geringer wurde. Zugleich erhielt ich eine heilsame Lektion, was die Erfahrung mit fündigen und nichtfündigen Flecken betrifft. Ganz abgesehen davon, dass man auf Waldränder immer ein Auge haben sollte, kann man leicht Chancen versäumen, wenn man die Veränderlichkeit der Pilzflora außer acht lässt und sich allzu starr an »seine Pilzstellen« klammert.

Der Tod der Rotkappe

Das erwähnte Fichtenwäldchen brachte nach einigen Jahren bald nichts mehr als ein paar Ziegenlippen, wohl auch einmal einen Maronenröhrling oder ein Kuhmaul. Der vorgelagerte Brandstreifen, der schnell vergraste, trug bald auch keine Rotkappen mehr. Eine Zeitlang fanden wir dort unter einer Gruppe junger Birken in kurzen Zeitabständen regelmäßig eine Handvoll Orangegelber Rotkappen, die, ihrer Schönheit wegen, auf dem Heimmarsch stets den Ehrenplatz ganz obenauf im Pilzkorb erhielten. Das wiederholte sich so zuverlässig, dass wir gar nicht auf den Gedanken kamen, dieser Quell könne einmal versiegen, und überrascht waren, als dieser Fall eintrat.

Eines Tages in der beginnenden Abenddämmerung nahmen meine Frau und ich wieder einmal Kurs auf die Birkengruppe, um am Ende unseres Streifzuges auch noch »unsere schönen Rotkappen« zu ernten. Da blieb meine Frau, die gerade im Begriff war, auf den Rasenstreifen hinauszutreten, plötzlich stehen. Auch ich war beunruhigt. Irgendetwas war anders als sonst. Bald wurde mir bewusst: Die Birken sind weg!

Meine Frau stand wie angewurzelt, konnte es wohl gar nicht begreifen. Und so stand sie noch lange, was mir sonderbar vorkam, bis ich die Erklärung fand: Drüben im Saum des Fichtenwäldchens verhoffte, ebenso reglos wie meine Frau, eine Bache, unverwandt zu dem Störenfried auf zwei Beinen herüber sichernd. Sie standen sich, nur durch den schmalen Brandstreifen getrennt, so nahe gegenüber, dass sie selbst im Dämmerlicht jede Einzelheit aneinander wahrnehmen und keine Regung voreinander verbergen konnten. Sekunden um Sekunden verstrichen. Die Bache gewann zuerst die Fassung wieder und trat den Rückzug an.

Als sich meine Frau einigermaßen beruhigt hatte, machte ich sie auf die Birken aufmerksam. Man hatte sie abgesägt und liegen lassen. Rotkappen fanden wir nicht und sollten wir dort auch nie wieder zu Gesicht bekommen. Der Pilz war mit seinen Symbiosepartnern auf Gedeih und Verderb verbunden. Ohne die Hilfe der Birken bei der Aufnahme von Nähr- und Aufbaustoffen konnte er nicht weiterleben.

Als wir am Abend die Begebenheit mit der Bache auswerteten, wurden wir an ein früheres Zusammentreffen mit Schwarzkitteln in diesem Fichtengehölz erinnert. Damals waren wir, meine Frau und ich, auf der Pirsch nach Steinpilzen, jeder in seinem Streifen. Sehen konnten wir uns nicht, wohl aber hören: ein Knacken, ein Rascheln … Da wir unsere Beute, wie üblich, an Ort und Stelle säuberten, waren wir beide ziemlich beschäftigt. Das war wohl der Grund dafür, dass eine (sicher belanglose) Frage an meine Frau, die ich ganz in der Nähe wähnte, unbeantwortet blieb. Ich rief nach ihr. Zu meiner Verwunderung kam die Antwort aus einer ganz anderen Richtung und aus einiger Entfernung. Noch ehe ich darüber nachdenken konnte, überstürzten sich die Ereignisse: Zu meiner Linken preschte in panischer Hast eine Rotte Wildschweine vorbei. Das war ein Stampfen und Brechen, ein Schnauben und Grunzen, dass es einem bange werden konnte. In das Getöse mischte sich ein menschlicher Laut, ein verhaltener und doch vernehmbarer Angstschrei. Kurz darauf trat völlige Stille ein.

Es war, als sei ein Spuk vorübergezogen. Nur der aufgewühlte Waldboden und das frisch gebrochene Gezweig sowie die unverwechselbare herbe Witterung, die im Dickicht hing, bezeugten, was geschehen war.

»Sie hätten mich fast umgerannt«, sagte meine Frau. »Mir kam der Gedanke, auf einen Baum zu klettern. Da war auch schon alles vorbei. Nur meine Knie fingen an zu zittern.«

Seit dieser Begebenheit ist das Fichtenwäldchen für uns »der Schweinewald«.

Kommen und Gehen

Der Wald ist in unseren Breiten überwiegend Wirtschaftsobjekt. Planmäßige Holzeinschläge, Aus- und Aufforstungen haben großen Einfluss auf die Pilzflora, vor allem, weil viele einheimische Bodenpilze in Symbiose mit bestimmten Waldbäumen leben.

Bei einer Pilzwanderung mit meinem ältesten Sohn durch ein Waldstück bei Potthagen erregte ein Baumriese, eine uralte Rotbuche, unsere Bewunderung. Wir schätzten seine Höhe und konnten uns auf dreißig Meter einigen. Was sein Alter betraf, wichen unsere Schätzwerte weit voneinander ab. Kein Wunder, denn das Alter eines Baumes zu schätzen fällt dem forstlichen Laien immer schwer, besonders wenn es sich um einen solchen Riesen handelt, bei dem ein Menschenalter mehr oder weniger kaum ins Gewicht fällt.

Als wir näher traten, fielen uns zunächst die sichtbaren Großwurzeln auf, die selbst Baumstämmen ähnelten. Dann erst bemerkten wir das Pfifferlingsvölkchen, das sich im Schatten des Giganten ausgebreitet hatte.

Wir schätzten diese kleinen Kerle unter der Rotbuche sehr. Sie waren von hellgelber Farbe, in den Stielen fast weiß, erreichten eine stattliche Größe, hatten festes, doch zartes Fleisch und dufteten besonders aromatisch. Es kam vor, dass eine Ernte einen großen Korb füllte. Doch unsere Entdeckung war uns nur einen Sommer und einen Herbst von Nutzen. Im folgenden Frühjahr fiel der Riese einer Motorsäge zum Opfer. Mit einem Schlag blieben die begehrten kleinen Leistlinge weg.

Leider, doch kein Grund zu langer Trauer, man verliert hier ein paar Rotkappen oder Pfifferlinge und gewinnt andernorts neue Fundstellen hinzu: Im Lärchenforst lohnt es sich auf einmal, nach Goldröhrlingen zu suchen, und in einer bisher pilzarmen Kiefernschonung zeigen sich zum erstenmal Grüppchen von Echten Reizkern. Die Kahlschläge bieten uns auf und an den Stubben bald neue Erntemöglichkeiten, die nicht zu verachten sind.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Pilzfreund erzählt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Pilzfreund erzählt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein Pilzfreund erzählt»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Pilzfreund erzählt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x