Günter Neuwirth - Der blinde Spiegel

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Was wäre gewesen, wenn Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg gewonnen hätten? Günter Neuwirth begleitet seine beiden Helden in eine düstere fiktive Vergangenheit. Im Sommer 1914 muss Valentin Kellermeier an die Front. Er wird zum überzeugten Pazifisten und schließt sich 1946 dem Spionagering „Schattennacht“ an. Hermann Graf von Meyendorff wird von Kindesbeinen an zum Soldaten erzogen. Nach drei Jahren Frontdienst ranken sich Legenden um ihn: Kaum ein Bomberpilot hat mehr Einsätze geflogen. In Konstantinopel verliebt er sich unsterblich in Clarissa Roth, die Tochter eines jüdischen Industriellen. Doch kann ihre Beziehung in Zeiten des Krieges überdauern? Ein großer Roman um zwei starke Charaktere, um ein Europa, das der Apokalypse entgegen taumelt.

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„Ich liebe dieses Land, obwohl ich bislang kaum noch etwas davon gesehen habe.“

Ein Hauch von Traurigkeit huschte über ihr Gesicht.

„Immerzu wird man hier kontrolliert, nie darf man etwas unternehmen, immer nur Dienst und Disziplin. Dieser Platz ist ganz nett, aber gehen Sie einmal ein paar Schritte durch das Viertel hier. Deprimierend graue Häuser, fahle Wände, schmutzige Gassen. Und in der Dienstzeit immer das künstliche Licht im Bunker anstatt der fröhlichen Sonne.“

Clarissa lächelte wieder.

„Aber einmal durften wir einen Ausflug an den Strand unternehmen. Es war wunderbar. Früher habe ich immer von einem Sommerurlaub an der Adria geträumt. Ich wollte schwimmen, segeln, nach bunten Fischen tauchen. Jeden Sommer war ich wieder enttäuscht, nicht hinfahren zu können. Mein Vater hat mir jeden Sommer wieder erklärt, die Adria ist vermint, von Kriegsschiffen durchkreuzt und in der Reichweite italienischer Flugzeuge. Ich habe damals nicht begreifen können, was das mit meinem Badeurlaub zu tun hatte. Und jetzt war ich endlich zum Baden am Meer. Meine Kameradinnen und ich sind herumgetollt wie kleine Kinder.“

Clarissa hüpfte vergnügt neben Meyendorff und klatschte in die Hände.

„Die Hyänen haben uns fast nicht mehr aus dem Wasser gebracht. Es war wunderschön.“

Clarissa fasste sich wieder und ging ruhig weiter.

„Entschuldigen Sie bitte, dass ich Hyänen sage, aber das ist so der Sprachgebrauch in den Baracken.“

Meyendorff war entzückt. Was für eine kindlich reine Seele in ihr wohnte.

„Sie können sich wahrscheinlich denken, dass man als Pilot meistens nicht auf die Landschaft achten kann. Zumindest nicht in einem ästhetischen Sinn“, führte Meyendorff aus. „Man sieht die Küste und das Meer, also hat man noch eine Stunde nördlich, südlich, östlich oder westlich zu fliegen. Man achtet auf die Landschaft nur als Navigationshilfe. Doch manchmal, in seltenen Momenten, gelingt es einem, aus siebentausend Metern Höhe in Ruhe und kurzer Freude die Erde zu beobachten. Ich wünschte, Sie könnten das einmal erleben, hoch im Himmel zu schweben, schwerelos über das Meer zu gleiten. Und unten liegen die ägäischen Inseln, kleine Landkonturen, braune oder grüne Küstenlinien und Berge im ewigen Wasser. Bedächtig neigt sich die Sonne gegen den Horizont im Westen und man sieht die Schatten der Wolken auf dem Wasser.“

Meyendorff war erstaunt, mit welcher Leichtigkeit ihn die Rührung ergriffen hatte. Ansonsten behielt er Gedanken und Gefühle wie diese für sich. In einer Welt der männlichen Disziplin und militärischen Hierarchie hatten schwärmerische Naturbetrachtungen keinen Platz. Aber hier hatte er den richtigen Ton getroffen, Clarissas Augen leuchteten neugierig, ja, vielleicht sogar fasziniert.

„Aber diese Momente sind so rar. Ich verstehe Sie gut, dass Ihnen der Ausflug großes Vergnügen bereitet hat.“

Er blieb mitten im Schritt stehen. Das war eine großartige Idee. Clarissa stoppte ebenfalls und konnte sich gar nicht von seinen Augen lösen.

„Mein Fräulein, darf ich Clarissa zu Ihnen sagen?“

Er nahm ihre Hand. Sie hauchte mehr, als dass sie sprach.

„Ja.“

Er küsste ihre Hand.

„Dann bitte ich Sie, mich Hermann zu nennen.“

Clarissa nickte. Er ließ ihre Hand nicht los.

„Darf ich darüber hinaus anbieten, Sie bei nächster Gelegenheit zu einem Ausflug in das Hinterland zu fahren? Es ist für mich keine Schwierigkeit, jederzeit ein Fahrzeug zu besorgen. Wir könnten eine Tagestour unternehmen und nach einem schönen Ort zur Rast suchen.“

Clarissas Stimme zitterte beinahe.

„Das wäre wunderbar. Ich würde mich außerordentlich freuen, aber ob das die Lagerleitung zulassen wird? Hier herrschen sehr strenge Regeln.“

Er küsste wieder ihre Hand und geleitete sie in Richtung Barackenlager.

„Liebe Clarissa, ich bin zwar nur Oberleutnant, aber unterschätzen Sie nicht meinen Einfluss. Wann ist Ihr nächster freier Tag?“

„Sonntag nächste Woche.“

„Also in zehn Tagen. Gut, dann Sonntag nächste Woche. Ich hole Sie ab. Sie werden sehen, man wird Ihnen diesen Urlaubstag nicht verwehren können.“

Er fixierte die Uhr. Mit geradezu impertinenter Langsamkeit kreiste der Minutenzeiger. Er durfte den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen, der General hatte feste Gewohnheiten, und wer etwas von ihm wollte, hatte sich diesen Gewohnheiten anzupassen.

Noch zehn Minuten.

Meyendorff war beileibe kein Freund des Generals, im Gegenteil, er fand den operettenhaften Hofstaat, in den er das Fliegerquartier verwandelt hatte, lächerlich. Meyendorff war von Adel, aber dieses Getue wie am Hofe König Ludwigs XIV. ärgerte ihn. Damit untergrub man die Moral der einfachen Leute, der Soldaten, der Arbeiter in den Werkstätten. Aber in diesem speziellen Fall gedachte Meyendorff sich Kirnbauers Faible für Empfänge zunutze zu machen.

Noch acht Minuten bis der General zum Mittagstisch ging. Pünktlich um zwölf Uhr fünfzehn.

Es war ihm in fast einer Woche Untergrundarbeit nicht gelungen, an besagtem Sonntag eine Ausgangserlaubnis für Clarissa zu erwirken. Keiner seiner Vorstöße hatte Erfolg gehabt, schlicht und einfach, weil eine böse alte Hexe die oberste administrative Leitung der Quartiere für weibliche Militärangehörige und Luftflotten-Dienstkräfte innehatte. Diese Ausgeburt des Satans, oder vielleicht war sie doch eine direkte Delegierte des Papstes, mit fahlen Lippen, hochgeschlossenem Kragen und einem ständig unter den Arm geklemmten Gebetsbuch, verfügte rigoros über ledige Frauen, die ihr einundzwanzigstes Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Auf diesem Weg hatte Meyendorff Clarissas Alter erfahren, sie war genau zwanzig Jahre und sieben Monate alt, also fehlten ärgerliche fünf Monate zur Volljährigkeit. Es war völlig ausgeschlossen, dass ein minderjähriges Fräulein im Dienst der k. u. k. Luftflotte alleine mit einem Offizier ausging. Das hatte Meyendorff schließlich zur Kenntnis nehmen müssen. Er hatte nicht eine Schlacht, sondern bisher alle Schlachten verloren, aber die letzte Schlacht war noch nicht geschlagen. Er hatte noch eine Waffe in der Hand, eine gefährliche Waffe.

Es war Zeit. Meyendorff erhob sich, schaute an sich herab, befand sich perfekt adjustiert und verließ sein winziges Büro. Durch das Gedärm des Bunkers schlängelten sich unzählige Verzweigungen. Er lief einige Gänge entlang. Überall wurde gearbeitet, obwohl der oberste Befehlshaber des FlQ-Süd ein Traumtänzer war. Die Notwendigkeit, den gigantischen Verwaltungsaufwand des Krieges zu erledigen, bestimmte hier den Arbeitsrhythmus.

Meyendorff blickte in den Gang, in dem er dem General auflauern wollte. Kirnbauer verspätete sich, normalerweise müsste er genau jetzt mit seinem Adjutantenstab hier entlangmarschieren. Nach Kirnbauer konnte man, wenn er ins Offizierskasino zum Mittagstisch ging, die Uhr stellen. Meyendorff wartete hinter einer Ecke. Ein schmalbrüstiger älterer Beamter trug ein Bündel Akten an ihm vorbei und lächelte. Er kannte diese Szene offenbar schon, ein jüngerer Offizier, der dem General auflauerte.

Da kam er. General Kirnbauer. In Begleitung von zwei Ordonnanzoffizieren.

Meyendorff trat schwungvoll hinter der Ecke hervor, direkt in das Blickfeld des Generals, überrascht hielt dieser inne, Meyendorff knallte vorschriftsmäßig mit den Hacken und salutierte stramm. Natürlich hatte er für diesen Auftritt seine goldene Medaille nicht vergessen. Prunkvoll glänzte sie auf seiner Brust. Der General salutierte lässig.

„Sieh an, sieh an, Herr Oberleutnant. Bekommt man Sie endlich wieder zu Gesicht?“

Der goldene Schein der Tapferkeitsmedaille bewirkte, dass der General stehen blieb und Meyendorff wohlwollend musterte.

„Na, wie geht’s Ihnen so? Die Verletzungen kuriert?“

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